Das Bild zeigt eine Person, die auf ein Post-it schreibt.

Bild: Brands&People/Unsplash

21.02.2024 | Meena Stavesand

Workshop beim OERCamp: Was OER für Forschung und Transfer an Hochschulen tun können

In unserem Workshop beim OERCamp in Hamburg möchten wir mit den Teilnehmenden analysieren, welche Potenziale und welche Grenzen es bei der Nutzung von OER im Kontext von Forschung und Transfer gibt. Wir haben mit Ellen Pflaum und Paula Guglielmi darüber gesprochen.

Es reicht nicht, wenn die Wissenschaft neue Erkenntnisse und Ergebnisse produziert. Diese müssen auch die Öffentlichkeit erreichen. Darum stellen Ellen Pflaum von der HAW Hamburg, Dr. Paula Guglielmi von der TU Hamburg und weitere Expertinnen und Experten des HOOU-Kosmos die Frage: „Was können OER für den Bereich Forschung und Transfer an Hochschulen tun?“ Es ist ein Workshop beim OERCamp am 6. März in Hamburg. Eine Anmeldung ist noch möglich.

Wie läuft der Workshop ab? 

Ellen Pflaum: In unserem Workshop führen wir in das Thema der Transferfelder des Stifterverbandes ein und erklären, welche vier wir ausgewählt haben. Dazu geben wir einen kurzen allgemeinen Input. Danach arbeiten wir zweimal in zwei parallelen Sessions zu je einem Transferfeld. Es wird jeweils ein konkretes Beispiel vorgestellt und diskutiert. Dann sammeln wir Ideen, wie man mit Hilfe von OER die Arbeit in diesem Transferfeld leichter oder besser gestalten kann. Am Ende tragen wir im Plenum die Ergebnisse aus den vier Sessions zusammen. Die von uns ausgewählten Transferfelder sind:

  • Wissenschaftsdialog
  • Forschen und Entwickeln mit der Gesellschaft
  • Entrepreneurship
  • Transferorientierte Lehre und Weiterbildung

Dr. Paula Guglielmi: Ich gebe mit Axel Dürkop eine der angesprochenen Sessions – die zum Wissenschaftsdialog. Wir werden Kurzimpulse zu den Definitionen von Wissenschaftsdialog und OER geben, denn wir gehen davon aus, dass nicht alle Teilnehmenden OER-Expert:innen sind. Nachfolgend wollen wir in unserer Session etwa folgende Fragen diskutieren:

  • Wie können OER den Wissenschaftsdialog fördern?
  • Welche offenen Bildungsformate gibt es schon, die den Wissenschaftsdialog fördern?
  • Wo gibt es besonderes Entwicklungspotenzial? Wo werden Schwierigkeiten erwartet?

Im Anschluss diskutieren wir die gesammelten Ergebnisse.

Dr. Paula Guglielmi ist für die Wissenschaftskommunikation der HOOU tätig. Bild: Stephan Dublasky

An wen richtet sich der Workshop?

Ellen Pflaum: Der Workshop richtet sich vorrangig an Menschen an Hochschulen, Lehrende, Beratende und Menschen aus der Verwaltung, die sich eher im Bereich Forschung und Transfer sehen. Denn in Forschungsprojekten wird es immer wichtiger, dass die Ergebnisse und ihre Relevanz an die Öffentlichkeit kommuniziert werden. Das geht nicht, indem Forschung einfach Open Access gestellt wird, sondern setzt häufig voraus, dass Sachverhalte noch einmal anders aufbereitet, niedrigschwellig erklärt und visualisiert werden. Letztlich ist es ja auch ein Ziel von Forschung, dass die Ergebnisse in eine (möglichst breite) Nutzung gehen.

Dr. Paula Guglielmi: Wir möchten mit unserer Session zum Wissenschaftsdialog all jene ansprechen, die Interesse an Wissenschaftskommunikation haben und offen für neue Formate sind, die den Dialog zwischen Wissenschaftler:innen und der Gesellschaft fördern. Wir begrüßen auch gerne Menschen, die lernen wollen, wie sie offene Materialien für partizipative Veranstaltungsformate nutzen können. Hier sind Learning Circles ein Beispiel, die die HAW Hamburg und die TU Hamburg in Kooperation mit den Bücherhallen schon veranstaltet haben. Bei Learning Circles müssen die Veranstaltenden nicht selbst die Urheber:innen der Materialien sein. Es sind selbstverständlich auch Menschen willkommen, die ihre individuelle Neugier oder das Erkenntnisinteresse ihres Vereins oder ihrer Organisation im Allgemeinen mit Hochschulen verknüpfen wollen, um gemeinsam zum Thema zu arbeiten.

Wie können sich Interessierte auf den Workshop vorbereiten? 

Dr. Paula Guglielmi: Wir fänden es spannend zu hören, was die Teilnehmenden unter Wissenschaftsdialog verstehen, welche Formen sie bereits kennen und wie man OER nutzen könnte, um den Dialog zwischen Wissenschaftler:innen und Gesellschaft zu fördern.

Ellen Pflaum: Generell wäre es toll, wenn sich die Teilnehmenden im Vorfeld überlegen, was sie bereits in den Transferfeldern tun (selbst oder an ihrer Hochschule generell).

Welche Potenziale gibt es bei der Nutzung von OER im Kontext von Forschung und Transfer?

Ellen Pflaum: Die Potenziale sind vielfältig. Denn OER können auf Kontexte angepasst und verändert werden. Das heißt, dass z.B. als OER lizenzierte Artefakte, die Forschung kommunizieren, besser von anderen Forschenden oder Medien aufgegriffen werden können, an Kontexte angepasst, ergänzt oder verwendet werden können. Über OER-Lernangebote wie etwa das Angebot Science2Startup der HAW Hamburg, das pünktlich zum OERCamp veröffentlicht wird, können Personen, die aus der Hochschule oder ihrer Forschung ein Start-up gründen, mit Lernmodulen begleitet werden. So wird ihnen der Start in die Selbständigkeit erleichtert. Weitere Potenziale diskutieren wir gerne in dem Workshop.

Ellen Pflaum ist Teamleiterin der HOOU an der HAW Hamburg.

Welchen Herausforderungen muss man sich bei OER stellen?

Dr. Paula Guglielmi: Wissenschaftler:innen fühlen sich oft unwohl, wenn sie die komplexen Themen ihrer Forschung in einfachen Worten erklären müssen. Sie befürchten, dass dies ihre Reputation innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft beeinträchtigen könnte, was wiederum einen reibungslosen Dialog mit Bürger:innen verhindern könnte. Außerdem wird Wissenschaftskommunikation meistens nur in eine Richtung betrieben: von der Wissenschaft an die Gesellschaft. Es ist schwer abzuschätzen, wie offen Wissenschaftler:innen für einen echten Dialog wären und inwieweit sie Anmerkungen und Anregungen der Gesellschaft in ihre Forschung integrieren würden.

Ellen Pflaum: Ich sehe weitere Zielkonflikte. Im Bereich der Forschung gibt es etwa Auftragsforschung, es gibt Patente, die (Teil-)Ergebnisse schützen, es gibt Weiterbildung, die kostendeckend arbeiten muss. Das kann zum Beispiel die Nutzung als OER (insbesondere bei Lizenzen mit NC) ausschließen.

Wer sich für das Thema OER und die vier Transferfelder Wissenschaftsdialog, Forschen und Entwickeln mit der Gesellschaft, Entrepreneurship und Transferorientierte Lehre und Weiterbildung interessiert, ist herzlich zu unserem HOOU-Workshop eingeladen. Die Anmeldung erfolgt über die Homepage des OERCamps.

Aus Lebensmittelabfällen werden Biogas und Flüssigdünger. Steffen Walk (links) und René Hansen (rechts) sortieren den Abfall, bevor er geschreddert wird und in die Anlage kommt.

Foto: Stephan Dublasky

09.02.2024 | Meena Stavesand

Alternative Energiekonzepte: Diese Biogasanlage fütterst du mit deinen Abfällen

René Hansen hat seine Masterarbeit zu der nachhaltigen Biogasanlage in Wilhelmsburg geschrieben. Nun berichtet er über seine Forschung.

Häufig erzeugen Biogasanlagen Energie mit eigens dafür produziertem Mais. Die Biogasanlage der TU Hamburg an den Wilhelmsburger Zinnwerken geht einen anderen Weg. Sie nutzt Lebensmittelabfälle wie Bananenschalen oder Apfelreste, die sowieso bereits im Kreislauf sind. In verschiedenen Veranstaltungen der Hamburger WATTwanderungen haben wir gezeigt, wie dieses alternative Prinzip funktioniert, und mit der erzeugten Energie bereits einen Kinoabend und mehrere gemeinsame Dinner veranstaltet.

Am Freitag, 16. Februar, um 17 Uhr spricht nun René Hansen an den Zinnwerken, Am Veringhof 7 in Wilhelmsburg, über die Ergebnisse seiner Masterarbeit im Studienfach Regenerative Energien. Er hat die Biogasanlage in den vergangenen Monaten analysiert. In dem Vortrag geht er nochmals auf die Nutzung und Technik ein – aufbereitet für alle Menschen, die sich für das Thema nachhaltige Energie interessieren. Vorkenntnisse sind also nicht nötig. Der Vortrag findet zwar drinnen statt, winterliche Kleidung für die Erkundung der Anlage und für weitere Diskussionen wird aber empfohlen.

Wir haben mit René über die Ergebnisse seiner Masterarbeit und die Veranstaltung am 16. Februar gesprochen.

René Hansen, du hast deine Masterarbeit über die Biogasanlage an den Wilhelmsburger Zinnwerken geschrieben. Zu welchen Ergebnissen bist du gekommen?

René Hansen: Ich habe die Biogasanlage von April bis November 2023 untersucht und mich mit der Massen- und Energiebilanz beschäftigt. Insbesondere bei der Energiebilanz ist in meiner Analyse ein wichtiger Punkt aufgefallen: Während des Betriebs im vergangenen Jahr haben wir weniger Energie aus der Anlage gewonnen, als wir an Strom hineingesteckt haben. Das liegt an dem Aufbau der Biogasanlage, der – wie sich nun gezeigt hat – nicht ideal gelöst ist. Darum arbeiten wir an einer Verbesserung, die im März oder April umgesetzt sein sollte. Denn aktuell ist es zu kalt, die Anlage ist derzeit nicht in Betrieb.

Am 16. Februar sprichst du über die Ergebnisse deiner Arbeit. Was können die Besucherinnen und Besucher erwarten?

René Hansen: Ich gehe bei meinem 30-minütigen Vortrag auf die wichtigsten Ergebnisse meiner Masterarbeit ein, erläutere, was wir bei dem Betrieb der Biogasanlage an den Wilhelmsburger Zinnwerken im vergangenen Jahr gelernt haben, spreche über die Technik und das Nutzungskonzept der Anlage und über die bereits erwähnte Energiebilanz. Was für uns wichtig ist: Der Vortrag ist auch für Interessierte ohne technische Vorkenntnisse. Fragen sind immer willkommen. Wir möchten mit unserer Veranstaltung in den Dialog kommen, unser Wissen weitergeben und miteinander diskutieren. Außerdem werden wir mit unserem eigenen Biogas aus 2023, das wir in Säcken gespeichert haben, kochen. Es gibt also für alle Teilnehmenden auch eine leckere Stärkung.

Warum sind Biogasanlagen für eine nachhaltige Zukunft interessant?

René Hansen: Die Biogasanlage, die wir in Wilhelmsburg gebaut haben, ist ja etwas Besonderes. Wir haben hier ein anderes, innovatives und besonders nachhaltiges Konzept ausprobiert, indem wir häusliche beziehungsweise kommunale Lebensmittelabfälle verwerten. Wir nutzen also Abfälle, die sowieso da sind, energetisch weiter. Übliche landwirtschaftliche Biogasanlagen nutzen beispielsweise eigens angebauten Mais für die Energieproduktion. Von diesem Prinzip wollten wir weg.

Es geht uns bei den Veranstaltungen der Hamburger WATTwanderungen, mit denen wir die Biogasanlage und deren Nutzung begleitet haben, um alternative Konzepte für eine nachhaltige Zukunft. Wir wollen Ideen mit den Menschen diskutieren und mit ihnen gemeinsam an Lösungen arbeiten. Die Wissenschaft öffnet sich so in besonders spannender Weise. Und die Interessierten verstehen die Zusammenhänge. Wir nennen das „Erlebnislernen“. Darum freuen uns, wenn viele Hamburgerinnen und Hamburger am Freitag, 16. Februar, zu uns an die Wilhelmsburger Zinnwerke kommen und mit uns in den Dialog treten.

Wer bei der Veranstaltung bei sein möchte, kann sich bis zum Dienstag, 13. Februar, bei René Hansen anmelden – per E-Mail an: rene.hansen@tuhh.de. Wer mehr über das Thema wissen möchte, kann auch in unser Lernangebot „BioCycle“ reinschauen. Dort gibt es viele spannende Informationen.

Headerfoto: Aus Lebensmittelabfällen werden Biogas und Flüssigdünger. Steffen Walk (links) und René Hansen (rechts) sortieren den Abfall, bevor er geschreddert wird und in die Anlage kommt.

Das Bild zeigt einen Mann, der seinen Blutzucker misst.

Headerbild: isens-usa-unsplash

06.02.2024 | Meena Stavesand

Das musst du über Diabetes wissen: Typen, Symptome, Ernährung und Lebensstil

Diabetes mellitus ist eine Volkskrankheit. Wir fassen zusammen, was du tun kannst, um nicht daran zu erkranken, oder was dir hilft, wenn du die Diagnose erhalten hast. Das UKE hat alle wichtigen Informationen zusammengetragen.

Diabetes mellitus – im Volksmund auch „Zuckerkrankheit“ genannt – ist vor allem als Typ-2 weit verbreitet. In Deutschland zeigt die Datenlage, dass es mehr als 7,5 Millionen Betroffene zwischen dem 20. und 79. Lebensjahr gibt, die an Diabetes mellitus Typ-2 erkrankt sind. Das UKE hat für diese und auch weitere „Volkskrankheiten“ ein Angebot geschaffen, bei dem Patientinnen und Patienten wichtige Informationen erhalten. Auf hoou-uke.de können sich Menschen auch präventiv nach verschiedensten Krankheiten erkundigen. Von Herzinsuffizienz über Depressionen bis hin zu Prostatakrebs. Wir beschäftigen uns in diesem Beitrag näher mit der „Zuckerkrankheit“.

Man kann sagen, dass Diabetes mellitus eine Krankheit ist, die in verschiedenen Formen daherkommt und das Leben von Millionen Menschen weltweit manchmal auch still und unauffällig beeinflusst. Darum ist es umso wichtiger, sich intensiv mit seiner Gesundheit auseinanderzusetzen.

Die Autoimmunerkrankung: Typ-1-Diabetes

Beim Typ-1-Diabetes sprechen wir von einer Autoimmunerkrankung und einer allmählichen Zerstörung der Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Diese Form setzt häufig bereits im Kindes- und Jugendalter ein, kann aber auch im Verlauf des Lebens vorkommen. Menschen, die an diesem Typ-1 erkranken, müssen sich täglich – manchmal auch mehrmals am Tag – Insulin spritzen oder es sich per Pumpe zuführen lassen. Das heißt: Die Patientinnen und Patienten finden sich in einem ständigen Balanceakt wieder, um ihren Blutzuckerspiegel mit extern zugeführtem Insulin zu regulieren.

Mehr über Diabetes mellitus Typ-1 und Typ-2 erfährst du auch im Video des UKE.

Der sich einschleichende Gegner: Typ-2-Diabetes

Auf der anderen Seite steht der Typ-2-Diabetes. Es ist quasi ein sich einschleichender Gegner, der langsam seine Präsenz erhöht, oft und lange unbemerkt, bis er fest im Leben der Betroffenen verankert ist. Dieser Typ-2 beruht auf zwei Mechanismen:

  • Zunehmender Insulinmangel: Die Ausschüttung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse ist gestört und vermindert.
  • Insulinresistenz: Körperzellen reagieren nicht mehr ausreichend auf Insulin.

Viele Expertinnen und Experten sprechen bei dieser Erkrankung von einer „Volkskrankheit“. Für 2030 gibt es die Hochrechnung, dass mehr als 10 Prozent an Typ-2-Diabetes erkrankt sein werden.

Die Grafik zeigt die Häufigkeit des Typ-2-Diabetes in Deutschland nach Alter. Zwischen 40 und 49 Jahren liegt der Wert bei unter 2,5 Prozent. Dieser Wert steigert sich immer weiter. Zwischen 70 und 79 Jahren liegt er bei Männern bei fast 22,5 Prozent (Frauen: ca. 17,5 Prozent). Über 80 Jahren liegt der Wert bei 25 Prozent.

Verursacht durch eine Kombination aus genetischer Veranlagung, Bluthochdruck, hohe Blutfette, Bewegungsmangel oder auch vorangegangenem Schwangerschaftsdiabetes, ist dieser Typ ein Zeugnis dafür, dass unsere Lebensweise selbst unsere größte Schwäche sein kann. Doch in dieser Herausforderung liegt auch eine Chance, denn durch bewusste Entscheidungen in Ernährung und Bewegung wirkt man dieser Problematik entgegen.

Das können Symptome bei Diabetes Typ-2 sein:

  • Müdigkeit und Kraftlosigkeit
  • Durst und vermehrter Harndrang
  • Schlecht heilende Wunden
  • Juckreiz
  • Häufige Infektionen
  • Verschlechterung der Sehfähigkeit

Wichtig: Die Beschwerden beginnen meist schleichend, und ein Typ-2-Diabetes kann lange unbemerkt bleiben, bis ein Arzt oder eine Ärztin ihn zufällig bei einer Blutzuckermessung entdeckt. Solltest du eine dieser Symptome bei dir feststellen, kann es ratsam sein, dies medizinisch abzuklären.

Wie eine Bewegungstherapie hilft

Joggen, Radfahren oder auch einfach Walking – Bewegung hilft, den Körper fit zu halten oder ihn wieder fit zu bekommen. Da bieten sich übrigens auch Tätigkeiten wie Gartenarbeit oder Schwimmen an. Es muss nicht direkt das intensive Kardiotraining sein.

Das passiert bei regelmäßiger Bewegung:

  • Blutzucker sinkt langfristig.
  • Wirkung des körpereigenen Insulins verstärkt sich.
  • Gewichtszunahme lässt sich stoppen.
  • Herzkreislaufsystem wird gestärkt.
  • Körperliches und seelisches Wohlbefinden verbessert sich.

Weitere Informationen – insbesondere auch zu einer medikamentösen Einstellung – findest du ausführlich auf der Seite des UKE zu den gesellschaftlich relevanten Erkrankungen. Solltest du mögliche Symptome bei dir entdecken, suche in jedem Fall einen Arzt oder eine Ärztin auf. Sie helfen dir, wieder gesund zu werden!

Das Bild ist KI-generiert und zeigt eine Stadt, die vor allem grün und nachhaltig ist. Solarpanels und viele Bäume sind zu sehen. (Bild: Stable Diffusion SDXL Turbo)

Bild: Stable Diffusion SDXL Turbo

02.02.2024 | Meena Stavesand

Hamburgs Vision einer grünen Zukunft: Ideen für eine nachhaltige Metropole

Mit viel Fantasie und mithilfe von KI-Tools entwickeln Menschen bei unserem Workshop der WATTwanderungen in Hamburg spannende Ideen, wie Städte nachhaltig werden können.

Manchmal muss man auch träumen dürfen, um Ideen für die Realität zu entwickeln. Und so veranstaltete das Team der Hamburger WATTwanderungen der TU Hamburg einen spannenden Workshop zum Thema Klimawandel und Nachhaltigkeit, bei dem es um die nachhaltige Zukunft der Hansestadt ging. Dabei herausgekommen sind kreative und grüne Visionen für die Stadt. Sie wurden entwickelt von Bürgerinnen und Bürgern.

Nachhaltigkeit: Symbiose von Mensch, Natur und Technologie

In einer Mischung aus Diskussion, Kunst und Technologie tauchten die Teilnehmenden auf dem Jupiter-Campus in die Welt des „Solarpunks“ ein, einer Bewegung, die eine positive und nachhaltige Zukunft durch die Symbiose von Mensch, Natur und fortschrittlicher Technologie vorwegnimmt. Die Veranstaltung war eine Feier der Möglichkeiten: Gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern gelang es dem Team, durch die kollektive Vorstellungskraft und mithilfe von KI-Tools Ideen für eine ökologisch nachhaltige Lebensweise zu kreieren.

Die kreative Arbeit begann mit einer Frage: „Stell dir vor, du hast Hamburg gesehen, nachdem sich Erneuerbare Energien umfassend durchgesetzt haben. Was genau hast du gesehen?“ In den nächsten 30 Minuten passierte Folgendes:

  1. Das Team der WATTWanderungen führte mit den Interessierten im Einzelgespräch ein Interview zur nachhaltigen Zukunft Hamburgs.
  2. Die Notizen wurden zu einem englischsprachigen Prompt aufbereitet. Eine Bild-KI sollte daraus ein Bild genieren.
  3. Im nächsten Schritt wies das Team die Sprach-KI ChatGPT an, eine Geschichte daraus zu erschaffen.
  4. Mit einem QR-Code machten wir den Interessierten die Geschichten zugänglich. Sie musste nur den QR-Code mit ihrem Smartphone scannen.
  5. Wir druckten die Geschichte, hängten sie an Wäscheleinen und machten sie so für die breite Öffentlichkeit auf dem Jupiter-Campus zugänglich.
Das Bild zeigt die ausgedruckten Ideen für Geschichten - aufgehängt an einer Wäscheleine. So können alle Besucherinnen und Besucher die Geschichten lesen.
Die Geschichten der Teilnehmenden wurden ausgedruckt und aufgehängt. Bild: TU Hamburg

Das sind Geschichte und Ideen der Teilnehmenden:

Energieautarkes Hamburg

Hamburg ist nicht nur energieautark, sondern auch ein Vorreiter in Sachen Umweltschutz und Gemeinschaftsgeist. Die Bewohner haben gelernt, ihre Ressourcen zu schätzen und miteinander zu teilen. Der Überschuss an Energie wurde in das nationale Netz eingespeist, wodurch auch andere Regionen von den nachhaltigen Praktiken der Stadt profitierten.

Dächer als lebendige Energiequellen

Eine Firma namens „Solardach Bremen“ begann damit, die Dächer von Mehrfamilienhäusern in lebendige Energiequellen umzuwandeln. Die Bremer Architektur erhielt durch die grünen Dächer eine neue Dimension: Die Bewohnerinnen und Bewohner der Häuser freuten sich zum einen über die vermietbare nachhaltige Solarnutzung und zum anderen über das grüne, lebendige Umfeld über ihren Köpfen.

Die perfekte Stadt

Keine Autos, keine Massentierhaltung. Dafür gibt es Windräder, die zu Skulpturen geworden waren. Energiebetriebene Campingmobile, die sich durch die grüne Stadt bewegen. Ein Netzwerk von Beamern, betrieben durch erneuerbare Energien, die es den Menschen erlebten, sich in Sekundenschnelle an jeden Ort der Welt zu teleportieren. So könnte die perfekte, nachhaltige Stadt aussehen.

Auf dem Bild ist der TU-Mitarbeiter Stephan Dublasky mit einem der Teilnehmenden im Gespräch zu sehen.
Hier spricht Stephan Dublasky von der TU Hamburg mit einem der Teilnehmenden. Bild: TU Hamburg

Weiterer Workshop geplant

Es sind spannende Ideen in dem Workshop entstanden, den es nun zu reflektieren gilt. Klar ist aber bereits: Es wird eine Fortsetzung der Arbeit geben. Das Team möchte sich dann mehr Zeit für die Einführung in die Arbeit, vorrangig mit den KI-Tools, und Interpretationen nehmen.

Eine Person hält ein Smartphone in den Händen und schaut drauf

Headerbild: Trenton Stevens/Unsplash

21.12.2023 | Meena Stavesand

Nachrichten für Kinder: So fördern wir die Medienkompetenz

Wie müssen kindgerechte News aussehen? Und wie können wir den jungen Menschen dabei helfen, die Nachrichtenlage richtig einzuschätzen? In diesem Lernangebot gibt es Antworten auf diese und weitere spannende Fragen.

Einmal die Welt mit Kinderaugen sehen – das wünschen sich viele Erwachsene. Denn Kinder gelten als unbeschwert, haben Freude an alltäglichen Dingen, sehen ungetrübt auf die Geschehnisse. Das scheint beneidenswert, lässt aber den Aspekt außer Acht, dass Kinder genauso wie Erwachsene beispielsweise Nachrichten hören und sehen – und damit auch verarbeiten müssen. Sie hören von Krisen und Kriegen, brauchen aber Hilfe dabei, diese zu verstehen und zu reflektieren. Dafür hat die HAW Hamburg das Lernangebot „Nachrichten für Kinder – ein Ratgeber für die Praxis“ erstellt, das sowohl Journalistinnen und Journalisten unterstützen soll, kindgerechte Angebote zu produzieren, also auch Lehrende und Eltern dabei hilft, mit Kindern die Informationen zu verarbeiten.

In einer Welt, die stark von Medien beeinflusst ist, ist es wichtig, Kinder früh in Medien- und Nachrichtenkompetenz zu schulen. Und das war das Ziel des Projekts „Nachrichten für Kinder“. Es wurde bereits 2018 von Studierenden der HAW Hamburg entwickelt. Unter der Leitung von Vera Marie Rodewald und Silvia Worm erstellten diese ein sogenanntes Open Educational Resources (OER – ein offenes Lernangebot), um Lehrende, Lernende und Eltern in der Vermittlung und dem Verständnis von Kindernachrichten zu unterstützen.

Umgang mit Krisenthemen und Desinformation

Das Projekt, begleitet von den Figuren Toni und einem Eichhörnchen, bietet über die Website Zugang zu sieben thematischen Kapiteln. Diese behandeln unter anderem Gestaltungskriterien für Nachrichten und Medien, erklärt den kindgerechten Umgang mit Krisenthemen, beschäftigt sich mit Werbung, setzt sich mit der Bedeutung von Desinformation und Fake News auseinander und schafft eine Basis für die eigene Erstellung von Nachrichten für Kinder. Eine passende Handreichung gibt zusätzliche Erläuterungen und Nutzungshinweise. Das Beste: Die Inhalte stehen allen Interessierten für Bildungszwecke kostenlos zur Verfügung.

Diese Fragen beantwortet das Lernangebot „Nachrichten für Kinder“

Unser Leben und unsere Welt ist stark medialisiert – auch die von Kindern. Social Media spielt eine immer größere Rolle, doch wie gehen die jungen Menschen mit den Informationen um? In erster Linie müssen sie diese verstehen – wir brauchen also eine stärkere Medien- und Nachrichtenkompetenz, die mit diesem Lernangebot geschult wird. Es finden sich Antworten auf folgende Fragen:

  • Wie unterscheiden sich Nachrichten für Kinder von solchen für Erwachsene?
  • Wie müssen die Nachrichten formuliert sein, damit Kinder sie verstehen?
  • Wie müssen die Nachrichten gestaltet sein? Welche Kriterien gibt es dabei?
  • Wie lassen sich Fake News erkennen?
  • Wie nutzen Kinder Medien und wie ist die Nutzung in den Alltag (im Gespräch mit Erwachsenen) integriert?

Auf der Website beleuchten die Lernmaterialien aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Förderung von Nachrichten- und Medienkompetenz und zeigen die altersgerechte Darstellung von tagesaktuellen Ereignissen und Themen in der Zeitung, im Fernsehen, im Radio oder im Internet. Klicke dich gerne durch die Kapitel. Nutze die Inhalte außerdem kostenfrei für deine Publikationen und Lernmaterialien.

Das Bild zeigt ein Plakat mit zwei Weltkugeln - eine mehr oder minder dunkel und zerstört, die andere hell und voller Leben. Es ist ein Plakat auf einer Demo. Unter der Zeichnung steht You Decide.

Headerbild: Dominic Wunderlich/Pixabay

14.12.2023 | Meena Stavesand

Weltklimakonferenz: Diese Projekte gehen die Herausforderungen des Klimawandels an

Anlässlich der Weltklimakonferenz in Dubai haben wir eine Liste von HOOU-Projekten zusammengestellt, die sich mit dem Klimawandel beschäftigen. Es geht dabei um Gesundheit, Energie und Kraftstoffe.

Die Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen findet jedes Jahr statt – 2023 war Dubai das Gastgeberland. Nach vielen Diskussionen und Debatten  ging die diesjährige Zusammenkunft der fast 200 Staaten am 13. Dezember zu Ende – einen Tag später als geplant. Die internationale Politik feierte die Ergebnisse – so etwa die Abkehr von fossilen Brennstoffen als ein Kernpunkt. Es ist das erste Mal, dass die Weltgemeinschaft dazu aufruft, wenngleich kein Ende der fossilen Energien beschlossen wurde, was für Kritik sorgte. Es gibt aber Beschlüsse der Weltklimakonferenz, die Hoffnung machen, dass sich in der Weltgemeinschaft etwas bewegt:

  • Die Erneuerbaren Energien sollen bis zum Jahr 2030 verdreifacht werden.
  • Ein Fonds für klimabedingte Schäden und Verluste wurde eingerichtet.
  • Methanemissionen sollen sinken.
  • Die Landwirtschaft und der Lebensmittelsektor sollen beim Klimaschutz stärker Berücksichtigung finden.
  • Das 1,5-Grad-Ziel wurde bekräftigt.
  • Die Welt will Netto-Null-Emissionen bis zum Jahr 2050 erreichen.

Wie wichtig das Thema Klimawandel ist, zeigen nicht nur die Diskussionen vom 30. November bis 13. Dezember in Dubai, sondern auch zahlreiche Lernangebote an der HOOU. An verschiedenen Hochschulen haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit unserer Umwelt beschäftigt und kostenlose Kurse zur Verfügung gestellt. Es geht etwa um die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesundheit oder um innovative Energiesysteme. Wir haben eine Liste der Lernangebote zusammengestellt:

1. CliMap-Health – Klimawandel und unsere Gesundheit

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel eigentlich auf unsere Gesundheit? In unserem Lernangebot „CliMap-Health“ der HAW Hamburg wird genau diese Frage beantwortet. Als interaktive Weltkarte schafft es dieses E-Learning-Tool, praxisnahes Wissen über die Einflüsse von Klima und Umwelt auf unsere Gesundheit darzustellen. So geht es in den verschiedenen Abschnitten etwa um Smog-Probleme in Indien oder die Auswirkungen von Dürre und Waldbränden in Brasilien. Auch die Buschfeuer in Austrialien, die immer verherrender ausfallen, werden thematisiert. Es geht in dem Lernangebot darüber hinaus um Krankheiten wie Cholera im Jemen oder den Zika-Virus auf den Fidschi-Inseln. Lies mehr über die Bedrohungen und was Menschen unternehmen können. Außerdem gibt es einen spannenden Podcast zum Thema in Rahmen eines weitere Lernangebots. In dem Podcast „Let’s Talk Climate Action“ wird den Herausforderungen des Klimawandels auf die Gesundheit zusammen mit Expert:innen verschiedenster Forschungsdisziplinen und Handlungsfelder auf den Grund gegangen. Gerne reinhören!

2. RUVIVAL – Es geht um unsere Böden

Boden, Wasser- und Ernährungssicherheit sind stark miteinander verknüpft. Eine gute Bodenqualität ist eine der wichtigsten Grundlagen für die Nahrungsmittelproduktion und damit für unser Überleben. Auf immer weniger Fläche lässt sich Nahrung anbauen, während die Zahl der Menschen auf der Erde steigt. Dies bringt eine besondere Herausforderung mit sich, der wir uns stellen müssen. In dem Lernangebot „RUVIVAL“ der TU Hamburg zeigen wir Wissenswertes zu Boden, Wasser und auch Ernährung. Es geht dabei um den Anbau von Lebensmitteln, aber auch um den nachhaltigen, ökologischen Hausbau. Es gibt bei „RUVIVAL“ nicht nur interaktive Vorlesungen, sondern auch eine Toolbox. Diese enthält Wissen und Methoden, um das Land zu beleben, Synergieeffekte zu nutzen und ländliche Gebiete zu entwickeln. Themen sind etwa: nachhaltige Bewässerung, Regenwassernutzung, Viehzucht oder ländliche Energiesysteme.

3. Green Hydrogen – Wichtig für eine neue Energieversorgung

Grüner Wasserstoff ist ein Begriff, der immer wieder auftaucht, wenn es um nachhaltige Energieträger geht. Wie wichtig dieses Green Hydrogen ist, stellt das gleichnamige Lernangebot der TU Hamburg heraus. In dem kostenlosen Kurs der TU Hamburg erfährst du, wie Wasserstoff hergestellt, gespeichert, transportiert und genutzt werden kann und warum grüner Wasserstoff so wichtig für die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare, treibhausgasneutrale Energieträger ist. In erklärenden Texten, Grafiken und Illustrationen sowie Aufzeichnungen von Fachvorträgen erhältst du einen umfassenden Überblick über die Hintergründe der Diskussion um den Einsatz von grünem Wasserstoff als Energieträger. Du kannst dir damit Wissen über die technologischen Grundlagen aneignen und verstehst die Zusammenhänge zwischen Wasserstoff und erneuerbaren Energien in zukünftigen, nachhaltigen Energiesystemen.  

4. BioCycle – Jetzt Lebensmittelabfälle in Energie umwandeln

Was machst du mit deinen Obstschalen? Du wirfst sie wahrscheinlich weg – und das ist im Prinzip auch richtig, aber es steckt auch viel Energie darin, die wir nutzen können. Möglich ist das mit dem Ansatz von BioCycle. Dabei wird das, was wir als Abfall betrachten – wie eben unsere Gemüseschalen – in etwas Positives und Wichtiges verwandelt: in Energie und Nährstoffe. Wie das geht, erklären wir die in unserem Lernangebot BioCycle der TU Hamburg, mit dem wir den Lebensmitteln eine zweite Chance geben, indem wir ihren Lebenszyklus verlängern und sie in eine Form umwandeln, die uns und der Umwelt zugutekommt. Was auf den ersten Blick kompliziert klingt, ist es vom Prinzip aber nicht. Du musst deine Lebensmittel nur richtig trennen und sie dann kompostieren oder in einer Biogasanlage wie jener im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg recyclen.

5. Let’s Talk Climate! – Herausforderungen für die Gesundheit

Hitze, Extremwetterlagen, vermehrte Allergien, neuartige Infektionskrankheiten – die Bedrohung unserer Gesundheit durch den Klimawandel ist vielschichtig. Die Zunahme heißer Tage über 30 Grad – insbesondere über einen längeren Zeitraum – stellt eine Herausforderung und Belastung für den Menschen dar. Darum spricht das kostenlose Lernangebot Let’s Talk Climate! der HAW Hamburg vorrangig Studierende der Gesundheitswissenschaften und Public Health sowie Studierende beziehungsweise Auszubildende der Gesundheitsversorgungsberufe wie Pflege- bzw. Pflegewissenschaften, Medizin, Physiotherapie in der tertiären Bildung an. Wer den Kurs durchläuft, erwirbt ein grundlegendes Verständnis zu den direkten und indirekten Einflüssen klimatischer Veränderungen auf die menschliche Gesundheit. Darüber hinaus ermöglicht das Projekt Let’s Talk Climate! durch die Bereitstellung der Materialien unter einer offenen Lizenz die Bearbeitung und Weiterentwicklung der Inhalte, insbesondere der praxisnahen Fallbeispiele. Ebenso soll über diesen Charakter ein bestmöglicher niederschwelliger Transfer einzelner Materialien in die Berufspraxis ermöglicht werden.

6. Zukunftsweisende Kraftstoffe – was ist die Alternative zu Erdöl?

Verkehr ist ein riesiger Teilbereich des Klimaschutzes. Wie wollen wir uns in Zukunft fortbewegen? Welche Möglichkeiten gibt es? In dem Lernangebot „Zukunftsweisende Kraftstoffe“ der TU Hamburg geht es insbesondere um die Produktion verschiedener Kraftstoffe, die aktuell verfügbar sind oder in Zukunft eine wichtigere Rolle bei der Ersetzung von erdölbasierten Kraftstoffen einnehmen könnten. Außerdem werden potenzielle Rohstoffe thematisiert, die bei der Herstellung moderner Kraftstoffe zum Einsatz kommen könnten. Jedes Kapitel des Lernangebots ist in verschiedene Abschnitte unterteilt, die durch erläuternde Texte, Grafiken und zusätzliche Berichte, Artikel und Videos angereichert sind. So ist ein tieferes Verständnis garantiert. Außerdem gibt es auch den spannenden Podcast „Mobilcast“, der sich mit biogenen und strombasierten Kraftstoffen befasst. Das Lernangebot spannt daher einen interessanten Bogen und bringt alle wissenswerten Informationen zu dem Themenbereich auf den Punkt.

Auch im kommenden Jahr 2024 werden die Hochschulen der HOOU an Themen zum Klimawandel und Nachhaltigkeit arbeiten. Nach und nach werden wir die Projekte auf unserer Seite präsentieren.

Eine Glühbirne, die im Sand am Meer steckt und von der Sonne angestrahlt wird

Bild: ameenfahmy / Unsplash

30.11.2023 | Meena Stavesand

Energiewende: Wir suchen deine Ideen für Hamburgs Zukunft

Hattest du schon einmal einen Geistesblitz zu der Frage, wie man die Energiewende in Hamburg gestalten kann? Oder bist du an neuen Ideen interessiert und möchtest sie diskutieren? In jedem Fall bist du herzlich eingeladen, an unserer Veranstaltung am 2. Dezember im Jupiter-Campus teilzunehmen. Egal, ob du schon Ideen für eine innovative und nachhaltige Zukunft hast oder ob du dich erst einmal inspirieren lassen möchtest.

Die HOOU möchte mit dir und deinen Ideen die Energiewende in Hamburg mitgestalten. Bei einer neuen Veranstaltung unser WATTwanderungen der TU Hamburg haben wir dafür etwas Besonderes für dich: einen kurzen Workshop, bei dem deine Kreativität und deine Visionen zur Energiewende im Mittelpunkt stehen. Wir wollen gemeinsam entdecken, wie eine nachhaltige Zukunft in unserer Hansestadt aussehen könnte.

Gemeinsam an Ideen und der Zukunft arbeiten

Du hattest doch bestimmt schon mal einen echten „Aha“-Moment für die Zukunft, während du so durch Eimsbüttel, Uhlenhorst oder Neugraben gelaufen bist oder einfach im Stadtpark auf der Wiese gelegen hast, oder? Genau diese Gedanken wollen wir am Samstag, 2. Dezember, im Jupiter-Campus, Mönckebergstraße 2-4, wieder hervorholen. Es kann auch einer dieser Gedankenblitze sein, der dich zu einer innovativen Ideen geführt hat, die dir nicht mehr aus dem Kopf geht. Komm vorbei und lass uns an der Zukunft arbeiten. Dafür brauchst du uns nur zwischen 12 und 16 Uhr im dritten Stock des Jupiter-Campus besuchen und dich von unserer Kreativmethode inspirieren lassen. WICHTIG: Auch wenn du keine Idee hast, bist du herzlich willkommen. Wir möchten deine Stimme hören.

Die Grafik ist eine Terminankündigung. Darauf steht: Samstag, 2. Dezember 2023. Du hast die Zukunft der Energiewende gesehen? Erzähl uns davon. Außerdem sind zwei Personen zu sehen, die sich Gedanken machen.
Grafik: Dorothee Schielein/TUHH

So läuft das Ganze ab – Prompts für dich

Um dich zu unterstützen, deine Zukunftsidee der Energiewende in Hamburg in Worte zu fassen, haben wir Prompts vorbereitet; aber nicht für eine KI, sondern für dich. Ein Beispiel:

„Ein Mann und eine Frau in einem fliegenden Cabriolet, die die bunten Solarmodule an der Fassade des alten Karstadtgebäudes putzen und sich dabei mit dem Haus über dessen bewegte Geschichte unterhalten. Die Menschen hinter den durchsichtigen Modulen grüßen die beiden freundlich, während sie in einer solarbetriebenen Mikrofabrik Dinge für den persönlichen Bedarf produzieren.“

Hast du schon eine Idee im Kopf, wenn du das liest? Dann komm vorbei, wir haben noch weitere solcher Prompts vorbereitet und vielleicht fallen dir ja auch noch welche ein. Lass uns gemeinsam kreativ an die Zukunft denken.

Das Bild zeigt ein tanzendes Mädchen, das einen Weg abläuft, auf dem Fußabdrücke im Beton zu sehen sind.

Bewegung ist für Menschen egal welchen Alters wichtig. (Bild: Hugues de BUYER-MIMEURE/Unsplash)

29.11.2023 | Meena Stavesand

Warum Rhythmik für die Gesellschaft wichtig ist: „Jeder Mensch ist musikalisch“

Musik und Bewegung sind voneinander abhängig. Wir müssen uns erstens bewegen, um Musik zu erzeugen, und zweitens bewegen wir uns zur Musik. Das kann ein richtiger Tanz oder auch nur der wippende Kopf sein. Auf jeden Fall macht die Rhythmik etwas mit uns. Was genau und wo man Rhythmik einsetzen kann, erklärt Alexander Riedmüller.

Alexander Riedmüller ist Rhythmiker und beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Mensch, Musik und Bewegung. In seinem Lernangebot zu diesem Thema zeigt er Anwendungsbereiche sowie Studien- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die die Rhythmik bietet. Für dieses Angebot der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) ist er vor kurzem mit dem Aviso-Publikationspreis zur Förderung innovativer musikpädagogischer Publikationen der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien ausgezeichnet worden. Wir haben mit Alexander Riedmüller über Rhythmik und ihre Bedeutung für Menschen gesprochen.

Alexander Riedmüller, worum geht es in deinem Lernangebot „Rhythmik / Musik und Bewegung“?

Alexander Riedmüller: Rhythmik ist ein sehr breites Fach, für das wir einen niederschwelligen Überblick geben wollten. Das Lernangebot „Rhythmik / Musik und Bewegung“ soll sowohl Menschen informieren, die noch nichts mit Rhythmik zu tun hatten, als auch Fachleute mit tiefgehendem Wissen versorgen. Wir sprechen in diesem digitalen, für alle offenen Lernangebot etwa über die verschiedenen Einsatzbereiche von Rhythmik, geben in Videos aber auch wissenschaftliche Informationen oder Forschungsstrategien – zum Beispiel für Studierende, die sich forschend mit dem Thema auseinandersetzen möchten.

Das Bild zeigt Alexander Riedmüller, der per Video zu der Preisverleihung dazu geschaltet ist. Er bekam den Aviso-Publikationspreis der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien. (Bild: privat)
Alexander Riedmüller ist per Video zu der Preisverleihung dazu geschaltet ist. Er bekam den Aviso-Publikationspreis der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien. (Bild: privat)

Warum ist Musik und Bewegung für uns Menschen wichtig?

Riedmüller: Musik und Bewegung sind voneinander abhängig – in zweifacher Hinweis. Erstens müssen wir uns bewegen, um zu musizieren, zweitens bewegen wir uns zur Musik; das kann zum Beispiel mit dem wippenden Fuß oder Kopf beginnen und dann immer stärker werden – hin zu einem Tanz. Musik kann uns physisch, aber auch emotional bewegen.

Gilt das für alle Menschen?

Riedmüller: Ja, jeder Mensch ist musikalisch. Wenn wir Musik hören, löst das etwas in uns aus – wir bewegen uns. Aber wir setzen Musik auch in Beziehung. Das heißt: Unser Gehirn verknüpft automatisch ähnliche Lieder miteinander – wir können so emotional ergriffen sein beziehungsweise werden.

Wo wird Rhythmik als Fach eingesetzt?

Riedmüller: Rhythmiker:innen arbeiten etwa mit Kindern, um die Sinneswahrnehmungen zu schärfen, um die Kreativität zu fördern oder um das Sozialverhalten zu stärken. Das heißt im Umkehrschluss, dass sich viele Erzieher:innen oder Studierende der Musikpädagogik mit dem Zusammenhang von Musik und Bewegung beschäftigen. Aber auch Schauspieler:innen oder Opernsänger:innen, also Menschen, die professionell mit Musik arbeiten, helfen Rhythmiker:innen Musik noch besser wahrzunehmen. Rhythmik kann also sehr niederschwellig und früh bereits bei kleinen Kindern zum Einsatz kommen, aber auch den Menschen helfen, die noch besser verstehen wollen, wie Musik funktioniert.

Wie kam es zu dem Lernangebot an der HOOU?

Riedmüller: Wir haben vor dreieinhalb Jahren mit einem Team begonnen, uns mit dem Thema auseinanderzusetzen und entwickeln das Lernangebot „Rhythmik / Musik und Bewegung“ seitdem weiter. Von Anfang mit dabei sind Goran Lazarevic von der HfMT und ich – aber in den Jahren haben uns immer wieder tolle Menschen dabei unterstützt, den Kurs stetig zu erweitern. Sein zwei Jahren ist  Professorin Elisabeth Pelz fest dabei – wir gehen jetzt auch in die vierte Projektrunde und arbeiten aktuell daran, das Lernangebot zweisprachig aufzusetzen, in Deutsch und Englisch. Die Idee zu dem Thema kam uns, weil man Rhythmik als Fach in Hamburg nicht studieren kann, aber an der HfMT viele Menschen arbeiten, die sich mit Rhythmik beschäftigen – in der Musiktherapie, in der Musikpädagogik, generell in der körperorientierten Lehre. Diese vielfältigen Einsatzmöglichkeiten wollen wir in dem Lernangebot sichtbar machen.

Das Fach Rhythmik hat also vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Kann es damit auch eine gesellschaftliche Rolle spielen? 

Riedmüller: Ja. Auch diese gesellschaftliche Rolle möchten wir mit dem Lernangebot zeigen. Rhythmik kommt etwa in der Schule, im Kindergarten zum Einsatz, aber auch in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Wir sehen darüber hinaus Ansätze in der Arbeit mit Senior:innen. Kurz gesagt: Überall dort, wo wir uns mit Musik und Bewegung beschäftigen. Und genau das wollen wir mit unserem Kurs vermitteln.

Eine Frau sitzt in einem dunklen Raum. Sie hat schwarze Haare und schwarze Kleidung an

Hass im Netz; Foto: Niklas Hamann / unsplash

08.11.2023 | Meena Stavesand

Umgang mit Hass im Netz: Nicht schweigen, sondern Beweise sammeln und Hetze melden

Hass im Netz ist ein allgegenwärtiges Thema und betrifft sehr viele Menschen. Darum ist es wichtig, dagegen vorzugehen. Doch wie? In unserem Lernangebot „Don’t hate. Participate.“ der HAW Hamburg gibt es Handlungsempfehlungen für Lehrkräfte und Jugendliche, die sich gegen Online-Hetze stemmen wollen. Du findest darin Hintergrundwissen und Materialien, um etwa lokale Aktionstage zu den Themen „Hass im Netz“ und „Demokratiebildung“ zu organisieren.

Die Urheber:innen – MyGatekeeper genannt – geben im Interview auch Tipps, wie man mit Hass im Netz umgehen kann. Außerdem erläutern sie, welche Rolle soziale Netzwerke bei der Verbreitung von Hass spielen und warum Hetze unsere Demokratie gefährden kann.

Was kann ich tun, wenn ich Hass im Netz erfahre oder bei anderen Menschen Hetze erlebe? Wie verhalte ich mich?

Wer Hass im Netz erlebt oder bei anderen Menschen Hetze beobachtet, kann auf einige bewährte Maßnahmen zurückgreifen:

  1. Nicht schweigen: Ignorieren Sie Hass und Hetze nicht. Es ist wichtig, solche Inhalte nicht zu verbreiten, aber Sie können sie melden oder öffentlich darauf reagieren, um auf das Problem aufmerksam zu machen.
  2. Beweise sammeln: Wenn Sie belästigt werden, ist es ratsam, Beweise zu sammeln, indem Sie Screenshots machen oder Aufzeichnungen führen, um die Vorfälle später melden zu können.
  3. Melden Sie Hass: Nutzen Sie die Meldefunktionen der Plattform, auf der der Hass oder die Hetze stattfindet. Die meisten sozialen Medien haben Richtlinien gegen Hassrede und Hetze und werden Schritte unternehmen, um diese zu entfernen.
  4. Unterstützung suchen: Suchen Sie Unterstützung bei Freundinnen und Freunden, bei der Familie oder bei professionellen Beraterinnen und Beratern, um mit den emotionalen Auswirkungen von Hass und Hetze umzugehen.

Diese Maßnahmen basieren auf Forschungsergebnissen, die zeigen, dass aktives Eingreifen und Melden von Hass im Netz dazu beitragen können, die Verbreitung solcher Inhalte zu reduzieren und Opfern Unterstützung zu bieten.

Das sind die Ziele des Lernangebots „Don’t hate! Participate.“:

In diesem Video sprechen die Ersteller:innen darüber, was sie mit ihrem Lernangebot erreichen wollen.

Habt ihr den Eindruck, dass Hass und Hetze im Netz zunehmen? Was könnten Gründe dafür sein?

Ja, es gibt Beweise dafür, dass Hass und Hetze im Netz zugenommen haben. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden:

  • Anonymität: Die Anonymität im Internet ermöglicht es Menschen, sich weniger zurückzuhalten und aggressiver zu sein, als sie es offline wären.
  • Soziale Medien: Sozialen Medien haben die Reichweite von Hassrede erheblich erhöht. Menschen können leichter und schneller Inhalte teilen und weiterleiten, was die Verbreitung von Hass beschleunigt.
  • Politisierung: Politische Polarisierung in vielen Ländern hat dazu geführt, dass Menschen ihre Meinungen aggressiver und feindseliger äußern, was sich auch online widerspiegelt.
  • Algorithmen: Die Algorithmen sozialer Medien neigen dazu, kontroverse oder aufmerksamkeitsstarke Inhalte zu fördern, was dazu führen kann, dass Hassrede und Hetze eine größere Reichweite erlangen.

Diese Beobachtungen stützen sich auf zahlreiche Studien und Berichte, die den Anstieg von Hassrede im Internet dokumentieren. 

Ihr habt das Lernangebot „Don’t hate! Participate.“ erstellt. Was war eure Motivation? 

In erster Linie ging es darum, ein Angebot zu schaffen, dass für Pädagog:innen und Jugendliche, die selbst gegen Online-Hass aktiv werden wollen, eine echte Hilfestellung sein kann. Der Name „Don’t hate. Participate.“ stammt von unserem Aktionstag im November 2019, den wir im Nachgang des Anschlags von Hanau organisierten. In Hanau hatte ein Attentäter neun Menschen mit Migrationshintergrund getötet.

Am 13. November 2019 fand der Aktionstag „Don’t hate. Participate.“ statt.

Unser ursprünglicher Appell des Aktionstages lautete: „Jeden Tag verbinden sich engagierte Menschen und Organisationen, die für positiven Wandel stehen, über Social Media. Leider generieren aber oftmals die Diskussionen und Akteur:innen, die negative Emotionen auslösen, mehr Interaktion und Reichweite. Eine Konsequenz daraus ist, dass belegbare Fakten immer häufiger nicht als Realität anerkannt werden, sondern einem ,Realitätsgefühl‘ weichen, das auf unserem individuellen Medienkonsum basiert. Mit der Ausrichtung des Aktionstages möchten wir einen Beitrag dazu leisten, das Bewusstsein an den schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen in der Stadt und Region zu diesen Entwicklungen zu steigern. Wir möchten den teilnehmenden Schüler:innen Handlungsmuster, Inhalte und Werkzeuge vorstellen, die einen aufgeklärten und konstruktiven Umgang an der Schule mit diesen Themen ermöglichen. Gegen Hass und Ignoranz! Für politischen und gesellschaftlichen Aktivismus! Gegen Diskriminierung und Vorurteile! Für Toleranz und Respekt!“ 

Auch in der Podcastepisode von „Hamburg hOERt ein HOOU“ sprechen die Ersteller:innen über ihr Lernangebot und ihre Motivation dahinter.

Warum belastet Hass (im Netz) unsere Demokratie?

Hass im Netz belastet unsere Demokratie aus mehreren Gründen:

  • Spaltung und Polarisierung: Hassrede fördert die Polarisierung der Gesellschaft, indem sie Menschen in extremistische Positionen treibt und die Kommunikation zwischen verschiedenen politischen Gruppen erschwert. Dies kann die Kompromissfähigkeit in politischen Prozessen gefährden.
  • Einschüchterung und Zensur: Hass und Hetze können Menschen davon abhalten, sich politisch zu engagieren oder ihre Meinungen frei zu äußern, aus Angst vor Belästigung oder Anfeindungen.
  • Desinformation: Hassrede kann zur Verbreitung von Fehlinformationen führen, die die öffentliche Meinung und politische Entscheidungen beeinflussen. Menschen könnten manipuliert werden, um gegen ihre eigenen Interessen zu stimmen.
  • Vertrauensverlust in Institutionen: Wenn Hass und Hetze im Netz ungehindert grassieren, kann dies das Vertrauen der Bürger in demokratische Institutionen und den politischen Prozess selbst untergraben.
Dies ist ein Mitschnitt eines Live-Talks zu dem Lernangebot „Don’t hate! Participate.“.

Diese Auswirkungen von Hass auf die Demokratie sind gut dokumentiert und betonen die Bedeutung der Bekämpfung von Hass im Netz, um die Integrität und Stabilität demokratischer Gesellschaften zu erhalten.

Nahaufnahme von dem Biomüll sowie Flüssigdünger an der Biogasanlage

Titelbild: Stephan Dublasky

06.11.2023 | Meena Stavesand

So wichtig ist die richtige Abfalltrennung: Steffen Walk erklärt BioCycle

Welchen Beitrag können wir leisten, um aus Lebensmittelabfällen neue Ressourcen entstehen zu lassen? Steffen Walk erklärt BioCycle.

Aus Lebensmittelabfällen können neue Produkte werden – und es ist für jeden einzelnen gar nicht so schwierig, diesen Prozess zu unterstützen. Denn es gibt BioCycle. Was dieser Kreislauf von Lebensmittelabfällen genau ist, erfahrt ihr nicht nur in diesen Interview mit dem Experten Steffen Walk, sondern auch detailliert in unserem neuen und kostenlosen Lernangebot – klickt gerne rein!

Hautnah erleben könnt ihr BioCycle übrigens bei unseren WATTwanderungen – an den Wilhelmsburger Zinnwerken haben wir eine Biogasanlage aufgebaut, die ihr mit euren Lebensmittelabfällen „füttern“ könnt. Auch das erklärt Steffen Walk in unserem Gespräch. Mehr dazu findet ihr hier.

Steffen Walk, was können wir uns unter dem Prinzip von BioCycle vorstellen?

Steffen Walk: BioCycle beschreibt die Zusammenhänge eines Kreislaufs, bei dem Lebensmittel zu Abfällen werden und dann zu neuen Produkten wie Energie oder Bodenverbesserungsmitteln wie Kompost umgewandelt werden können. Diese bilden dann wiederum die Grundlage für neue Lebensmittel. Insgesamt besteht dieser Kreislauf aus sechs Schritten, die wir im Lernangebot in vielfältiger medialer  Aufbereitung dargestellt haben.

Wie trägt BioCycle dazu bei, unser Verständnis und Bewusstsein für den Bio-Kreislauf von Lebensmittelabfällen zu verbessern?

Das Lernangebot enthält neben klassischen Lehrformaten auch Einheiten  zur Selbstreflektion. Ein ganz wichtiger Punkt ist hier eine dauerhaft etablierte Challenge, in der jeder seine eigene Generierung von Lebensmittelabfällen messen kann und somit ein Gespür für die unterschiedlichen Arten von Lebensmittelabfällen erhält. Denn nicht alle Abfälle ist potentiell vermeidbar. Eine Bananenschale wird immer anfallen, sorgt aber nur bei richtiger Entsorgung für einen geschlossenen Kreislauf.

Wie wichtig ist dieses Bewusstsein für unsere Zukunft?

Hier gibt es zwei wichtige Faktoren: Die Verknappung traditioneller Energieressouren und die so genannte Desertifikation von Böden durch zu intensive Nutzung, die zum Verlust des Bodenlebens führt.

  • Zu der Verknappung traditioneller Energieressourcen: Biogas aus Bioabfällen kann ein wichtiger Baustein in der Transformation  zu einem klimaneutralen Energiemix führen, fossiles Erdgas ersetzen und gleichzeitig, wenn der Bioabfall nicht mehr im Restmüll entsorgt wird, Abfallverbrennung vermindern.
  • Zu der Desertifikation: Kompost ist ein wunderbarer Bodenverbesserer. Er ersetzt mineralische Dünger, dient aber vor allem als Wasser- und Nährstoffspeicher, was bei den sich akut verändernden klimatischen Bedingungen ein wichtiger Faktor ist und noch wichtiger werden wird.

Sie haben zu BioCycle ein spannendes und kostenloses Lernangebot konzipiert. Was können Teilnehmende daraus mitnehmen?

Das Lernangebot ist in die sechs Etappen des Kreislaufs von Lebensmitteln aufgebaut. Diese können prinzipiell auch einzeln bearbeitet werden. Ein großes Ziel ist jedoch, dass die Teilnehmenden ihr Bewusstsein über die eigene Verantwortung in diesem Kreislauf schärfen. Denn: Nur wenn ich am Anfang meine Abfälle ordentlich trenne, können später die wertvollen Produkte entstehen, die wiederum zu neuen Lebensmitteln führen können.

Was sollten Menschen in ihrem Alltag im Umgang mit Lebensmittelabfällen beachten? Was würden Sie sich dabei für die Zukunft wünschen?

  1. Vermeiden, was zu vermeiden ist, durch bewusstes Einkaufen und Lagern. 
  2. Korrekt trennen, was zu trennen ist, das heißt, alle Lebensmittelabfälle in die Biotonne, ohne Verpackungen, insbesondere Plastik.

Aber natürlich ist  das oftmals schwierig umzusetzen, aber wir wollen dabei gerne helfen mit unserem kostenfreien Lernangebot.

Axel Dürkop, Initiator der WATTwanderungen, und Steffen Walk von der TUHH freuen sich auf viele Besucherinnen und Besucher. Bild: Stephan Dublasky

Um den Nutzen von korrekter Trennung hautnah zu erfahren, haben wir in den Wilhelmsburger Zinnwerken eine kleine Biogasanlage aufgebaut, die mit Lebensmittelabfällen „gefüttert“ wird. Das Biogas nutzen wir dann bei unserem BioGAStmahl am 30. Juni 2023 zum Kochen von leckerem Essen. Um also den Kreislauf optimal zu schließen, haben wir im Rahmen der HOOU-WATTwanderung eine Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen – das Motto: „Bring uns deine Lebensmittelabfälle, wir machen daraus Biogas und laden dich dann zum gemeinschaftlichen Kochen und Essen ein.“ Die Anmeldephase zum BioGAStmahl läuft bereits. Um mitzumachen, müsst ihr einfach eure Lebensmittelabfälle nach Wilhelmsburg an die Zinnwerke bringen und euch anmelden. Ein paar Plätze sind noch frei.

So funktioniert die WATTwanderung und das anschließende BioGAStmahl.

An folgenden Terminen könnt ihr eure Lebensmittelabfälle zu uns an die Biogasanlage an den Wilhelmsburger Zinnwerken, Am Veringhof 7, bringen und euch für das BioGAStmahl anmelden:

  •  Fr., 9. Juni, 16 bis 19 Uhr
  • Do., 15. Juni, 17 bis 19 Uhr
  • Do., 22. Juni, 17 bis 19 Uhr
  • Do., 29. Juni, 17 bis 19 Uhr

Weitere Informationen zur WATTwanderung gibt es hier. Kommt vorbei!