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26.11.2024 | Meena Stavesand
"Eine Depression ist behandelbar – umso dramatischer ist es, wenn ein Mensch daran stirbt"
Eine depressive Phase kann jeden treffen – und sie ist mehr als nur eine schlechte Stimmung. Gerade in der dunklen Jahreszeit kämpfen einige Menschen mit depressiven Phasen. Und: Depression ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen, die unbehandelt lebensbedrohlich werden kann. Viele Betroffene und Angehörige erkennen die Anzeichen zu spät oder scheuen sich teilweise auch, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Noch immer ist die Krankheit mit Scham behaftet, obwohl sie medizinisch gut behandelbar ist. Mit Dr. Gregor Leicht vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) haben wir über Depressionen gesprochen.
Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie erklärt, wie erkennt man eine Depression erkennt, welche Rolle Gene und Lebensereignisse bei der Entstehung spielen und was Angehörige tun können, wenn sie Warnsignale bemerken. Dr. Gregor Leicht macht Betroffenen Mut: „Depression ist behandelbar.“ Weitere Informationen gibt es auch in dem Angebot „Medizin. Online. Verstehen“ des UKE.
Was ist eine Depression?
Dr. Gregor Leicht: Depressionen äußern sich über drei Kernsymptome. Das erste ist eine über mindestens zwei Wochen anhaltende depressive Niedergestimmtheit, die nicht mehr auf äußere Faktoren reagiert. Die Stimmung bleibt in diesem depressiven Zustand stecken. Das zweite Kernsymptom ist, dass Menschen die Freude an Dingen verlieren, die bisher Freude gemacht haben – sie können dieses Gefühl nicht mehr spüren und verlieren dadurch auch das Interesse an Aktivitäten, die üblicherweise Freude bereiten. Das dritte Kernsymptom ist ein Antriebsverlust, eine ausgedehnte Energielosigkeit und erhöhte Ermüdbarkeit, sodass selbst kleinere Alltagsdinge zu einer großen Herausforderung werden. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist, dass der Blick in die Zukunft stark verdunkelt ist und oft eine ausgeprägte Hoffnungslosigkeit besteht.
Sind diese Kernsymptome alle immer vorhanden oder kann es auch nur eins sein?
Dr. Gregor Leicht: Man unterscheidet verschiedene Schweregrade. Bei einer schweren Depression sind alle diese Symptome vorhanden. Bei einer mittelgradigen Depression müssen zwei dieser Symptome in einem deutlichen Schweregrad vorhanden sein, bei der leichten Depression ebenfalls zwei dieser Symptomkomplexe, allerdings in einer milderen Ausprägung.
Eine Depression kann jeden treffen: etwa 16-20 von 100 Menschen leiden im Laufe ihres Lebens an dieser psychischen Erkrankung. Sie kann in jedem Lebensalter auftreten. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Auch Menschen mit einer körperlichen Erkrankung haben ein höheres Risiko an einer Depression zu erkranken. In vielen Fällen tritt die Erkrankung nicht nur einmalig, sondern wiederkehrend auf. Man spricht dann von einer sogenannten rezidivierenden Depression.
Was sind die Ursachen einer Depression?
Dr. Gregor Leicht: Die Entstehung einer Depression lässt sich durch das sogenannte Stress-Vulnerabilitäts-Modell erklären. Dieses Modell geht von zwei Hauptfaktoren aus: Zum einen spielt die genetische Veranlagung (Vulnerabilität) eine wichtige Rolle, zum anderen können bestimmte Stressfaktoren im Leben als Auslöser wirken.
Bei Menschen mit entsprechender genetischer Veranlagung können biologische Prozesse im Gehirn die Balance der Neurotransmitter stören. Man nimmt an, dass dabei der Botenstoff Serotonin, auch als „Glücksbotenstoff“ bekannt, eine entscheidende Rolle spielt.
Die eigentliche Erkrankung bricht häufig erst durch zusätzliche belastende Lebensereignisse aus. Solche Auslöser können beispielsweise sein:
- Tod von nahen Angehörigen
- Trennungen
- Verlust des Arbeitsplatzes
- Eintritt ins Rentenalter
- Körperliche Erkrankungen
Die genauen Zusammenhänge werden noch erforscht, aber das Zusammenspiel von genetischer Veranlagung und Stressfaktoren gilt als wesentlicher Mechanismus bei der Entstehung von Depressionen.
Gibt es weitere Ursachen?
Dr. Gregor Leicht: Depressionen können als Nebenwirkung beispielsweise bei der Einnahme bestimmter Medikamente wie Blutdruckpräparaten oder Cortison auftreten. Bei der Diagnose müssen wir außerdem ausschließen, dass Infektionen oder Tumore im Gehirn die Depression auslösen. Auch hormonelle Störungen können eine wichtige Rolle spielen – dazu gehören etwa eine Schilddrüsenunterfunktion oder die hormonellen Veränderungen während der Wechseljahre bei Frauen.
Neben diesen medizinischen Ursachen gibt es besondere Erscheinungsformen der Depression mit charakteristischen Symptommustern. Ein Beispiel ist die saisonale Depression, auch „Winterdepression“ genannt. Menschen mit dieser Form leiden unter dem Lichtmangel in der dunklen Jahreszeit und entwickeln sehr regelmäßig über den Winter depressive Phasen.
Gibt es Menschen, die nicht an einer Depression erkranken können, weil sie die biologische Veranlagung nicht haben?
Dr. Gregor Leicht: Man nimmt zwei wesentliche Gründe an, warum manche Menschen keine Depression entwickeln, obwohl sie Belastungsfaktoren ausgesetzt sind. Der erste Grund ist, dass sie die biologische Veranlagung dafür nicht in sich tragen. Der zweite Grund liegt in den sogenannten Resilienzfaktoren, die zunehmend erforscht werden. Diese Faktoren sind eng damit verbunden, wie ein Mensch in der Entwicklung seiner Persönlichkeit gelernt hat, mit Stressphasen umzugehen und wie er diese ausgleichen kann. Diese können das Ausbrechen von depressiven Erkrankungen verhindern – auch dann, wenn eine genetische Belastung vorliegt.
Wie stellen Sie eine Diagnose?
Dr. Gregor Leicht: Die Diagnose stellen wir im Gespräch mit den Patientinnen und Patienten. Wir gehen standardisiert nach dem sogenannten psychopathologischen Befund mögliche Symptome durch. Das sind die drei Kernsymptome, die ich genannt habe, und weitere typische Symptome, die man erfragen muss.
Typisch für Depressionen sind zum Beispiel kognitive Störungen – also Störungen der Aufmerksamkeit oder der Konzentration. Das kann in der schweren Ausprägung fast wie eine beginnende Demenz aussehen. Der Unterschied ist, dass man es behandeln kann und die Symptome wieder verschwinden.
Medizin. Online. Verstehen.
In diesem Lernangebot stellen wir verschiedene Erkrankungen und deren Behandlung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) in Form von kurzen Filmen und informativen Texten auf einer projekteigenen Webseite vor.
Außerdem fragen wir immer nach dem Selbstvertrauen, weil häufig das Selbstwertgefühl stark vermindert ist. Viele haben Schuldgefühle, das Gefühl, eine Last zu sein oder wertlos zu sein. Wir prüfen auch immer den Blick in die Zukunft: Gibt es eine ausgeprägte negative Zukunftsperspektive bis hin zu einer schweren Hoffnungslosigkeit?
Dann gibt es somatische Symptome wie verminderten Appetit, der bei schwerer Ausprägung oft mit deutlichem Gewichtsverlust einhergeht. Fast immer treten ausgeprägte Schlafstörungen auf – eine deutlich verringerte Schlafzeit, Einschlaf- und Durchschlafstörungen – und ein vermindertes Interesse an Sexualität. Bei der atypischen Depression sind diese Symptome umgekehrt.
Wie prüfen Sie die biologische Veranlagung?
Dr. Gregor Leicht: Es gibt leider noch keine Methode, bei der man Blut abnehmen oder ein Bild vom Gehirn machen kann und dadurch eine Depression erkennt. Wir schließen aus, dass es einen körperlichen Grund gibt. Die Diagnose einer Depression erfolgt immer erst, nachdem wir organische Ursachen ausgeschlossen haben.
Wie gefährlich kann eine Depression sein?
Dr. Gregor Leicht: Eine Depression kann lebensgefährlich sein. Es können Suizidgedanken auftreten. Diese beginnen oft mit dem Gefühl, es wäre besser, nicht mehr da zu sein – ein Lebensüberdruss. Das kann sich in gefährliche Bereiche entwickeln, wie die Idee, dem Leben ein Ende zu setzen, bis hin zur konkreten Planung einer Methode oder einem Versuch. In der Diagnostik müssen wir sehr genau nachfragen, um die Gefährlichkeit einzuschätzen und schwere Komplikationen zu verhindern.
Wie sieht eine Therapie aus?
Dr. Gregor Leicht: Depressionen sind im Vergleich zu vielen körperlichen Erkrankungen gut behandelbar. Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad: Bei leichten und mittelschweren Depressionen wird vor allem Psychotherapie eingesetzt, die ähnlich wirksam ist wie Medikamente. Bei schweren Depressionen verbessern zusätzliche Antidepressiva die Heilungschancen und beugen Rückfällen vor.
Neben diesen Hauptbehandlungen gibt es weitere wirksame Maßnahmen: Bei saisonalen Depressionen helfen Tageslichtlampen. Regelmäßige sportliche Betätigung und Bewegung an der frischen Luft sind generell sehr förderlich. Menschen mit Anfälligkeit für Depressionen wird empfohlen, zwei- bis dreimal wöchentlich draußen spazieren zu gehen. Wichtig ist auch, Aktivitäten beizubehalten, die Freude bereiten, und soziale Kontakte zu pflegen. Auch die Selbstfürsorge spielt eine wichtige Rolle, besonders was Arbeitspausen und Entspannungsphasen betrifft.
Eine Depression ist wie eine depressive Niedergestimmtheit, die auch nicht mehr auf äußere Faktoren reagiert. Die Stimmung kann sich nicht mehr ändern, sondern bleibt in diesem depressiven Zustand stecken.Dr. Gregor Leicht, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Damit Betroffene die Scheu davor verlieren: Wie läuft eine Therapie ab?
Dr. Gregor Leicht: In einer stationären Behandlung hat man ein bis zwei therapeutische Termine pro Woche. Zunächst wird viel daran gearbeitet, dass Menschen mit dieser Erkrankung zu Experten für ihre Erkrankung werden. Das nennt man Psychoedukation und ist ein wichtiger Teil der Psychotherapie.
Dann geht es darum, sogenannte Störungsmodelle zu entwickeln. Dabei identifizieren wir Stressfaktoren, die im Leben vorkommen und die Depression auslösen können. Das können äußerliche Dinge sein wie Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, finanzielle Probleme oder Einsamkeit. Hier arbeiten wir auch viel sozialtherapeutisch, um solche Dinge anzugehen – wir helfen bei der Herstellung von Kontaktmöglichkeiten, vermitteln Schuldnerberatung oder Gespräche mit Vorgesetzten.
Es gibt aber auch psychologische Stressfaktoren, die in Menschen selbst stattfinden. Das sind dann Dinge wie Glaubenssätze, die Menschen in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit entwickelt haben: „Ich bin nichts wert“, „Ich mache immer alles falsch“, „Ich bin nur etwas wert, wenn ich Leistungen erbringe“. Das sind Glaubenssätze, die man psychotherapeutisch angehen kann, indem man neue Sicht- und Denkweisen entwickelt.
Wie können sich Betroffene Hilfe holen?
Dr. Gregor Leicht: Die niedrigste Schwelle sind die Hausärztinnen und Hausärzte. Der nächste Schritt wären ambulante Fachärztinnen und Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie. Dann gibt es ambulante Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die Notfallsprechstunden anbieten. Über die Krankenkasse kann man häufig herausfinden, wo man sich da vorstellen kann.
Wo gibt es Anlaufstellen in Hamburg?
Dr. Gregor Leicht: In Hamburg gibt es zum Beispiel im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf die Polikliniken, also Ambulanzen, zu denen man auch ohne Termin kommen kann. Von dort wird man auch in Spezialambulanzen überwiesen, wenn man auf dem ambulanten Weg nicht weiterkommt.
Man kann sich inzwischen auch gut im Internet informieren, zum Beispiel auf der Seite der Deutschen Depressionshilfe. Dort finden sowohl Angehörige als auch Patienten viele Hilfsangebote und Kontaktmöglichkeiten. Es gibt auch – das ist eine neue Entwicklung aus den letzten Jahren – digitale Gesundheitsanwendungen, die der Hausarzt oder Facharzt verschreiben kann. Das kann hilfreich sein, wenn man sehr lange auf einen Psychotherapieplatz warten muss, was leider oft der Fall ist.
Besonders wichtig: Sobald Angehörige bemerken, dass jemand den Lebensmut verliert, muss es sehr schnell gehen. Dann sollte man zum Beispiel zum Hausarzt gehen und die Betroffenen zu einer Vorstellung im professionellen Setting bewegen.
Warum ist schnelles Handeln so wichtig?
Dr. Gregor Leicht: Weil es sich um vorübergehende Zustände handelt, die man behandeln kann. Deswegen ist es auch so dramatisch, wenn Menschen an dieser Erkrankung ihr Leben verlieren. Eine Depression ist behandelbar – umso dramatischer ist es, wenn ein Mensch daran stirbt.
Über Dr. Gregor Leicht
Priv.-Doz. Dr. med. Gregor Leicht ist der Oberarzt auf der Station für Depressionen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Er ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Zudem ist er Leiter des Forschungsbereichs Bildgebung.
Leidest du unter Suizidgedanken?
Hier findest du Hilfe: Telefonnummer 116 117
12.11.2024 | Meena Stavesand
Mechanik im Alltag: Wie uns Physik täglich bewegt und begeistert
Mechanik begegnet uns überall im Alltag, ob beim Greifen als Baby, beim Fahrrad fahren oder bei Containerschiffen im Hamburger Hafen. Dr. Johanna Peters von der TU Hamburg hat das Lernangebot „Mechanik hautnah“ für die HOOU aufgesetzt. Im Interview erklärt die Ingenieurin, wie die Gesetze der Mechanik unser Leben bestimmen und warum dieses faszinierende Teilgebiet der Physik nicht nur etwas für Mathe-Asse ist. Sie gewährt spannende Einblicke in die Welt der Kräfte und Bewegungen – von Newtons Apfelbaum-Geschichte bis hin zu modernen Anwendungen im Ingenieurwesen.
Was ist Mechanik und was kann ich mir darunter vorstellen?
Dr. Johanna Peters: Mechanik kann man aus unterschiedlichen Richtungen betrachten. Als Menschen kommen wir ganz früh mit Mechanik in Kontakt. Wenn ein Baby anfängt zu strampeln, sich abzudrücken oder zu greifen, dann ist da Mechanik im Spiel.
Mechanik ist ein Teilgebiet der Physik und beschäftigt sich mit Kräften und Bewegungen. Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass es Kraft braucht, um sich abzudrücken – etwa mit dem Fuß gegen den Boden- oder um zu greifen – etwa um einen Finger. Das gleiche Prinzip gilt, sobald wir krabbeln oder gehen. Die Reibkraft zwischen unseren Füßen und dem Boden ermöglicht es uns, vorwärts zu kommen.
Mechanik findet also überall statt: in jedem Auto, das fährt, oder Flugzeug, das fliegt. Überall wirken Kräfte, und Bewegung spielt eine Rolle. Und auch, wenn sich etwas nicht bewegt, also in Ruhe ist, wenn also z.B. der Becher auf meinem Schreibtisch steht oder die Elbbrücken den Flussüberspannen, wirken Kräfte. Mechanik ist also überall um uns herum.
Wo begegnen wir Mechanik noch im Alltag?
Dr. Johanna Peters: Da gibt es wirklich viele Beispiele. Reibung ist ein besonders faszinierendes Thema. Ohne Reibung könnte ich nicht auf dem Stuhl sitzen, ich würde sofort wegrutschen. Ohne Reibung könnte ich nicht fahrradfahren. Reibung ist so ein alltägliches Phänomen, dass es uns meist gar nicht mehr bewusst ist.
Ein schönes Beispiel für die Wirkung der Reibungskraft ist auch ein großes Containerschiff im Hamburger Hafen: Es wird nur mit ein paar Seilen an der Hafenkante befestigt, die das Schiff in Position halten. Das funktioniert, weil das Seil um einen Poller geschlungen und die sogenannte Seilreibung exponentiell mit dem Umschlingungswinkel zunimmt.
Ist Reibung ein Grundprinzip der Mechanik?
Dr. Johanna Peters: Nein, das kann man so nicht sagen. Grundprinzipien in der Mechanik gehen tiefer, etwa in die Grundlagen der Bewegungsgesetze (3 Newtonschen Axiome) oder die Tatsache, dass es die Gewichtskraft gibt. Ein bekanntes Beispiel ist Newtons Apfelbaum-Geschichte. Ob sie stimmt, sei dahingestellt, aber es zeigt, wie Menschen angefangen haben, Naturgesetze zu beobachten und zu hinterfragen: „Was passiert da eigentlich, wenn der Apfel fällt?“
Auch bei der Reibung hat man zunächst im Alltag beobachtet, was passiert. Wenn ich meine Hand auf den Tisch drücke und dann seitlich eine Kraft aufbringe, haftet sie zunächst. Wenn ich die Kraft weiter erhöhe, beginnt die Hand irgendwann zu rutschen Solche alltäglichen Beobachtungen haben Menschen fasziniert und sie haben versucht, mathematische Beziehungen aufzuschreiben, die diese Phänomene beschreiben können. Die Neugier, zu verstehen, warum etwas so ist, hat die Mechanik hervorgebracht und dazu geführt, dass man Vorhersagen treffen kann.
Isaac Newton (1643-1727) war ein englischer Universalgelehrter, der mit seinen grundlegenden Arbeiten die Wissenschaft in Physik und Mathematik revolutionierte. Die berühmte Anekdote des fallenden Apfels, die Newton zur Formulierung des Gravitationsgesetzes inspiriert haben soll, ist zwar nicht gesichert, spiegelt aber treffend seine Fähigkeit wider, aus alltäglichen Beobachtungen bahnbrechende Erkenntnisse abzuleiten. Als einer der einflussreichsten Wissenschaftler der Geschichte prägte er maßgeblich unser Verständnis der physikalischen Welt.
Welche grundlegenden Prinzipien gibt es in der Mechanik?
Dr. Johanna Peters: Ein zentrales Prinzip ist zum Beispiel „Kraft = Masse x Beschleunigung“. Wenn ich einen Gegenstand festhalte, wie mein Handy auf der Hand, dann bewegt er sich nicht. Da wirkt die Gewichtskraft, und solange ich das Handy halte, bringe ich mit meiner Hand die entgegengesetzte Kraft auf, sodass das Handy in Ruhe bleibt. Das bedeutet, dass die Summe der Kräfte, die auf ihn wirkt, null ist. Aber sobald ich das Handy loslasse, ist das Kräftegleichgewicht nicht mehr erfüllt: es wird beschleunigt und fällt Richtung Boden.
Dieses Prinzip findet sich überall – in jedem Auto, das beschleunigt oder abbremst, und bei jeder Maschine, die bewegt wird, bei jedem Objekt oder Gegenstand, der einfach nur so daliegt oder dasteht.
Die Formel zeigt, dass man für Mechanik mathematische Neugier braucht. Stimmt das?
Dr. Johanna Peters: Auf jeden Fall hilft es, sich mit Mathematik auszukennen. Aber man kann auch vieles experimentell herausfinden. Wenn ich einen Gegenstand über eine Fläche schiebe, kann ich ausprobieren, was es braucht, damit er rutscht oder eben haftet. Wenn ich dann erstmal eine Gesetzmäßigkeit festgestellt habe und Gleichungen aufgestellt habe, hilft die Mathematik natürlich sehr, weil ich nicht jede Situation einzeln ausprobieren muss. Mit mathematischen Gleichungen kann ich Dinge berechnen, ohne sie tatsächlich durchzuführen.
In Richtung Ingenieurwesen gedacht bedeutet das, dass ich z.B. verschiedene Varianten für Windrad „einfach“ berechnen kann. Natürlich ist die Berechnung eines Windrades sehr komplex. Aber es geht ja ums Prinzip: Mit mathematischen Modellen kann ich Teile der Wirklichkeit beschreiben und z.B. ausrechnen, wie das Windrad dimensioniert sein muss, damit es den Belastungen durch die auftretenden Kräfte sicher standhält. Für viele Studierende wird Mathematik genau deshalb interessant, weil sie sehen, wie man sie auf solche realen Phänomene anwenden kann.
Wann wusstest du, dass du dich mit Mechanik beschäftigen möchtest?
Dr. Johanna Peters: Ich habe Maschinenbau studiert und wusste am Anfang gar nicht genau, was das ist. Für meine Entscheidung ausschlaggebend war eher ein Bauchgefühl, weil ich Mathe und Experimentieren und spannend fand. Mechanik war dann gleich im ersten Semester ein Grundlagenfach im Maschinenbaustudium und hat mir von Anfang an Spaß gemacht. Die Kombination aus Experimenten und mathematischer Beschreibung hat mich fasziniert.
Ich wurde später Tutorin und habe anderen geholfen, sich in Mechanik zurechtzufinden. Das hat dazu geführt, dass ich in diesem Bereich geblieben bin. Nach dem Studium habe ich an der Uni promoviert und konnte auch in der Lehre tätig sein, was mir viel Freude macht, weil ich gerne komplexe Themen verständlich vermittle.
Ich denke, dass jeder, der neugierig ist und sich über Zusammenhänge in der Welt wundert, an Mechanik Gefallen finden könnte. Man muss nicht super technikaffin sein, um von Mechanik fasziniert zu sein – es reicht schon, wenn man sich fragt: „Wie funktioniert das eigentlich?“Dr. Johanna Peters
Was gefällt deinen Studierenden an Mechanik, und was vielleicht weniger?
Dr. Johanna Peters: Mechanik ist im ersten Semester ein Grundlagenfach, und viele haben Schwierigkeiten damit. Die Durchfallquote in Mechanik liegt bei etwa 50 Prozent. Das hat nicht nur mit Mechanik zu tun.
Einige unterschätzen im ersten Semester auch einfach den Einsatz, den es braucht, um im Studium erfolgreich zu sein. Im ersten Semester hadern aber einige mit Mechanik, besonders wegen der Mathematik und den abstrakten Konzepten. Aber die Studierenden, die es noch mal im zweiten Semester angehen, haben oft den Aha-Moment, wenn sie merken, dass Mechanik wirklich nur auf wenigen Grundprinzipien beruht, die in immer wieder neuen Kontexten angewendet werden.
Sie haben Freude daran, wenn sie verstehen wie viele Dinge man mit Mechanik erklären kann. Das gibt ihnen oft neues Selbstvertrauen, und manche, die erst total frustriert waren, entdecken dann ihre Begeisterung für das Fach. „Ich hätte nie gedacht, dass Mechanik so viel Spaß machen kann!“, hat eine Studentin mal zu mir gesagt.
Wem würdest du ein Studium mit Mechanik empfehlen?
Dr. Johanna Peters: Ich denke, dass jeder, der neugierig ist und sich über Zusammenhänge in der Welt wundert, an Mechanik Gefallen finden könnte. Man muss nicht super technikaffin sein, um von Mechanik fasziniert zu sein – es reicht schon, wenn man sich fragt: „Wie funktioniert das eigentlich?“ Wenn man Interesse daran hat, zu verstehen, wie Dinge funktionieren, dann lohnt es sich, Mechanik zu entdecken und weiter zu erforschen.
Und was, wenn man keine Affinität zur Mathematik hat? Ist das ein Hindernis?
Dr. Johanna Peters: Mathematik kann natürlich eine Hürde sein, aber die lässt sich mit Übung überwinden, wenn das Interesse groß genug ist. Mathe ist für Mechanik einfach ein wichtiges Werkzeug. Im Sport muss man ja auch einzelne Techniken Trainieren – Dribbeln und Flanken z.B. beim Fußball Und so muss man eben auch den Umgang mit Gleichungen oder Winkelfunktionen trainieren. Wenn man ein Ziel vor Augen hat, wird die Mathematik zu einem Mittel, um dahin zu gelangen, und kann dann sogar Spaß machen.
Mechanik hautnah
Du willst die Welt um dich herum besser verstehen? Hier kannst du mit Beispielen und Experimenten lernen, wie Ingenieur:innen denken und arbeiten.
Du hast den Kursus „Mechanik hautnah“ erstellt, der auch Alltagsbeispiele thematisiert. Was erwartet einen da?
Dr. Johanna Peters: Das Lernangebot ist sehr alltagsnah. Ein Beispiel daraus: Ich habe ein Frühstücksbrett hochkant aufgestellt, lege nun eine Scheibe Toast darauf und balanciere es aus. Dann kann ich etwas über den Schwerpunkt lernen.
Wenn ich nun auf eine Seite ein Stück Käse lege, muss ich das Brot verschieben, um es im Gleichgewicht zu halten. Wie weit muss ich das Toast auf dem Brett verschieben, damit es nicht runterfällt? Das zeigt anschaulich die Veränderung der Lage des Schwerpunktes. So können Teilnehmende selbst experimentieren und verstehen, was Mechanik bedeutet, bevor die Mathematik ins Spiel kommt.
Du arbeitest kontinuierlich an deinem Kurs. Wie geht es damit weiter?
Dr. Johanna Peters: Ich plane, ab 2025 besonders anschauliche Erklärvideos hinzuzufügen. Dabei nutze ich ein transparentes Glasboard, sodass die Lernenden genau sehen, wie ich vorgehe, und auch meine Überlegungen nachvollziehen können. Ich hoffe, dass das die Mechanik noch greifbarer macht und den Spaß am Lernen fördert.
Über Dr. Johanna Peters:
Dr. Johanna Peters ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Mechanik und Meerestechnik der Technischen Universität Hamburg. Sie ist Maschinenbauingenieurin, arbeitet liebend gerne mit unterschiedlichen Menschen und hat großen Spaß daran, immer wieder neue Wege zu entdecken, vermeintlich schwierige Themen strukturiert, detailliert und „begreifbar“ darzustellen.
05.11.2024 | Meena Stavesand
Beruhigende Klänge statt Krankenhauslärm: Wie Klangkunst und Sounddesign die Atmosphäre verbessern
Wie können beruhigende Klänge das Heilungserlebnis im Krankenhaus verbessern? Marie Koldkjær Højlund von der Universität Aarhus zeigt in ihrem Vortrag bei den Open Lectures zu Healing Soundscapes, wie gezielter Einsatz von Klangkunst in Krankenhäusern eine unterstützende Atmosphäre schafft – gerade auch in Kreißsälen. Sie erklärt, warum sanfte Klänge in Krankenhäusern das Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden stärken können.
Die dänische Klangforscherin Marie Koldkjær Højlund setzt sich dafür ein, die laute und oft beängstigende Geräuschkulisse in Krankenhäusern zu verändern und durch beruhigende Klänge zu ergänzen. Dabei geht es darum, den Patientinnen und Patienten eine Umgebung zu bieten, in der sie sich sicherer und wohler fühlen – und sogar Klänge auswählen können, die ihnen guttun.
Die Motivation für ihre Forschung stammt aus einer persönlichen Erfahrung: Nach einem Krankenhausaufenthalt erkannte sie, wie sehr die oft hektischen und lauten Geräusche ihren eigenen Stress verstärkten. „Lärm ist einer der größten Stressfaktoren in Krankenhäusern, und ich weiß, dass ich mit diesem Gefühl nicht allein bin,“ erzählt die Expertin. Daher ist es ihr ein großes Anliegen, eine Umgebung zu schaffen, die den Heilungsprozess unterstützt, indem sie auf sanfte und wohltuende Klänge setzt.
Kreißsäle mit Klangkunst und Lichteffekten für mehr Ruhe
Im Rahmen ihrer Forschung arbeitet sie mit multisensorischen Ansätzen, die den gesamten Raum beeinflussen. So wurden in dänischen Krankenhäusern spezielle Kreißsäle gestaltet, die durch Klangkunst und gezielte Lichteffekte eine beruhigende Atmosphäre schaffen. Dies hilft nicht nur den Patienten, sondern auch dem Pflegepersonal und den Angehörigen, eine stressige Situation als weniger belastend zu erleben.
Darüber spricht sie am 18. November unter dem Titel „Multisensory artwork and soundscapes in the hospital – an attuning approach in healthcare design“ im ligeti zentrum in Hamburg-Harburg. Der Vortrag gehört zu der Reihe Open Lectures zu Healing Soundscapes. Eine Anmeldung für die Veranstaltung ist erforderlich.
Mit den Open Lecture Series öffnet das ligeti zentrum ein Forum, um mit internationalen Fachkolleg:innen in spannenden Vorträgen die Themen der verschiedenen Laboratorien aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und mit dem Publikum zu diskutieren. Am 12. November kommt die Klangforscherin Marie Koldkjær Højlund. Sie hat uns vorab ein Interview gegeben – deutsche Übersetzung unten:
Marie, explain the topic of your presentation to a ten-year-old child in a few words.
Marie Koldkjær Højlund: In hospitals, we work hard to help sick people feel better quickly. While we usually focus on using medicine to treat their bodies, we often forget that the sounds around us can also affect how they feel and heal. My research looks at how the loud and scary sounds in hospitals can be mixed with softer, calming sounds. This helps create a more pleasant environment and gives patients a chance to choose the sounds they like, making them feel safer and more comfortable.
Why is this topic important to you and what value does it have for people?
Marie Koldkjær Højlund: My research interest began with a personal experience of being in the hospital, where I felt firsthand how the alarming sounds affected my sense of safety. Since we know that noise is one of the biggest stressors in hospitals, I realize I am not alone in this feeling. This is why I believe this area of research is incredibly important.
What is your motivation for taking part in the Open Lectures Healing Soundscapes as a speaker?
Marie Koldkjær Højlund: The field of healing soundscape design is expanding, but I believe we are still a relatively small group working in this area. I am excited to see that you have initiated an open lecture series, and I hope we can come together to share our knowledge and experiences to help grow and enhance this field in the future!
Da wir wissen, dass Lärm einer der größten Stressfaktoren in Krankenhäusern ist, weiß ich, dass ich mit diesem Gefühl nicht allein bin. Deshalb halte ich dieses Forschungsgebiet für unglaublich wichtig.Marie Koldkjær Højlund
Deutsche Übersetzung des Interviews
Erkläre einem zehnjährigen Kind in wenigen Worten das Thema deines Vortrags.
Marie Koldkjær Højlund: In Krankenhäusern arbeiten wir hart daran, dass es kranken Menschen schnell besser geht. Während wir uns in der Regel darauf konzentrieren, ihren Körper mit Medikamenten zu behandeln, vergessen wir oft, dass auch die Geräusche um uns herum einen Einfluss darauf haben können, wie sie sich fühlen und wie sie heilen. In meiner Forschung geht es darum, wie die lauten und beängstigenden Geräusche in Krankenhäusern mit leiseren, beruhigenden Klängen gemischt werden können. Das trägt zu einer angenehmeren Umgebung bei und gibt den Patienten die Möglichkeit, die Klänge auszuwählen, die sie mögen, so dass sie sich sicherer und wohler fühlen.
Warum ist dieses Thema für dich so wichtig und welchen Wert hat es für die Menschen?
Marie Koldkjær Højlund: Mein Forschungsinteresse begann mit einer persönlichen Erfahrung in einem Krankenhaus, wo ich am eigenen Leib spürte, wie alarmierende Geräusche mein Sicherheitsgefühl beeinträchtigten. Da wir wissen, dass Lärm einer der größten Stressfaktoren in Krankenhäusern ist, weiß ich, dass ich mit diesem Gefühl nicht allein bin. Deshalb halte ich dieses Forschungsgebiet für unglaublich wichtig.
Was ist deine Motivation, als Referentin an den Open Lectures Healing Soundscapes teilzunehmen?
Marie Koldkjær Højlund: Das Feld des Healing Soundscapes Design wird immer größer, aber ich glaube, wir sind immer noch eine relativ kleine Gruppe, die in diesem Bereich arbeitet. Ich freue mich, dass Sie eine offene Vortragsreihe ins Leben gerufen haben und hoffe, dass wir zusammenkommen können, um unser Wissen und unsere Erfahrungen auszutauschen, damit dieser Bereich in Zukunft weiter wachsen und sich verbessern kann!
Über Marie Koldkjær Højlund
Marie Koldkjær Højlund is an associate professor of sounds studies, audio design and musicology at Aarhus University as well as a composer, musician and preforming sound artist. For years she has been researching what everyday sound environments mean for our way of life. She is interested in listening and sonic citizenship in a variety of contexts from a practice-based and artistic approach.
Committed to crafting sound technologies for alternative listening experiences, she co-founded The Overheard with Morten Riis, presenting large-scale sound sculptures across Denmark. As a composer, her sonic expressions have reverberated in diverse realms—from bands and albums to compositions for TV, theatre, and computer games. Recently she was honored with the Carl Nielsen and Anne Marie Carl-Nielsens award as a composer. During 2023 and 2024 she is a guest researcher at the Pufendorf Institute of Advanced Studies at Lunds University in the theme „Sound of Democracy“.
04.11.2024 | jakob.kopczynski@haw-hamburg.de
Intercultural Communication with Rüdiger Weißbach
Welcome to this EduBox Podcast! In this episode Christian Friedrich will be talking to Rüdiger Weißbach, Professor at the Hamburg University of Applied Sciences, about Meeting the challenges of virtual intercultural teams.
Links and credits
EduBox: Online Modules on Virtual Intercultural Teams
The EduBoxes podcast is part of a project by the Hamburg Open Online University. In our next episode, we’ll talk to Erik Schumb about using Design Thinking to solve complex problems within diverse teams. Subscribe wherever you get your podcasts.
Hosting and podcast production: Christian Friedrich
Photo of Rüdiger Weißbach: Marquardt
01.11.2024 | Katrin Schröder
Die vielfältige Welt der Kunst, Musik und des Theaters
Wie schwierig war es für Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ihrer künstlerischen Leidenschaft nachzugehen? Wie klingt ein Flügel aus dem 18. oder 19. Jahrhundert im Vergleich zu einem zeitgenössischen Flügel? Was ist die Dan Bau für ein Instrument? Diese und weitere Fragen beantworten wir dir in unseren Lernangeboten, die sich mit Kunst, Kultur, Theater und Musik beschäftigen.
„Die Neue Frau“: Wie Künstlerinnen und Gestalterinnen das Bild der Moderne prägten
Mit der Ausstellung „Die Neue Frau“, kuratiert von Ina Jessen, hat die Hochschule für Bildende Künste (HFBK) Hamburg auch ihre eigene Geschichte aufgearbeitet. In einer Ausstellung, die bis zum 27. Oktober 2024 in der Institution zu sehen war, sahen die Besucherinnen und Besucher Werke, die teils lange im Verborgenen lagen. Denn „Die Neue Frau – Wie Künstlerinnen und Gestalterinnen das Bild der Moderne prägten“ rückte Frauen ins Rampenlicht, deren Werke zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden sind und die ab 1907 an der Staatlichen Kunstgewerbeschule zu Hamburg, der Vorgängerinstitution der HFBK, studierten. Zu einer Zeit, in der Frauen der Zugang an vielen anderen Kunsthochschulen noch verwehrt war. Während einige dieser Künstlerinnen internationale Anerkennung erlangten, blieben andere lange Zeit unbeachtet und wurden sowohl von Museen als auch vom Kunstmarkt und der Öffentlichkeit übersehen.
In Zusammenarbeit mit der HOOU entstand zudem eine digitale Publikation, die es ermöglicht, die Ausstellung über die räumlichen Grenzen hinaus zu erleben. Studierende der Klasse für digitale Grafik der HFBK Hamburg haben diese unter der Leitung von Prof. Christoph Knoth und Prof. Konrad Renner entworfen und umgesetzt. Die digitale Publikation enthält weiterführende Texte und Biografien von Wissenschaftler*innen, die die Ausstellung ergänzen und vertiefen.
Die Neue Frau - Digitale Publikation
Die digitale Publikation versammelt Aufsätze und Biografien der in der Ausstellung Die Neue Frau – Wie Künstlerinnen und Gestalterinnen das Bild der Moderne prägten vertretenden Künstlerinnen und bündelt ebenfalls Ergebnisse aus einem Seminar unter der Leitung von Dr. Ina Jessen, das in Kooperation zwischen der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) und der Akademie der bildenden Künste Wien im Sommersemester 2024 stattfand. Konzipiert und gestaltet wurde sie von Karla Krey, Amira Mostafa und Liudmila Savelyeva (Klasse Digitale Grafik bei Prof. Christoph Knoth und Prof. Konrad Renner).
Historische Klaviere: Schatzkammer der Musikgeschichte
Wie klingt ein Flügel aus dem 18. oder 19. Jahrhundert im Vergleich zu einem zeitgenössischen Flügel? Spielen wir die gleichen Stücke auf Flügeln aus verschiedenen Epochen unterschiedlich? Um die Antworten herauszufinden, kannst du unseren Kurs „Historische Klaviere“ der Hochschule für Musik und Theater besuchen. In kurzweiligen Videos erläutern Prof. Dr. Hans Bäßler und Olaf Kirsch verschiedene Tasteninstrumente. Olaf Kirsch ist Kurator der Sammlung der historischen Tasteninstrumente im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg und gibt Einblick in ein besonders Feld der Musikgeschichte.
Die Sammlung der besaiteten Tasteninstrumente ist eine wahre Schatzkammer der Musikhistorie. Mit Ausnahme der Orgeln umfasst sie alle Instrumente, bei denen Tasten in Verbindung mit Saiten zur Klangerzeugung genutzt werden. Dazu zählen etwa Klaviere und Cembali.
Was diese Sammlung so besonders macht, ist ihre unglaubliche Bandbreite: Sie reicht von den frühesten erhaltenen Instrumenten aus der Renaissance bis hin zu modernen Konzertflügeln. Damit bietet sie einen umfassenden Überblick über die Entwicklung dieser faszinierenden Instrumentenfamilie – von den Anfängen des Cembalobaus über die Blütezeit des Hammerklaviers bis zur Perfektion heutiger Flügel. In unserem Online-Kurs kannst du besondere Einblicke erhaschen.
Historische Klaviere - Im Spannungsfeld zwischen Instrumentenbau und Interpretationsgewohnheiten
Wie klingt ein Flügel aus dem XVIII. oder XIX. Jahrhundert im Vergleich zu einem zeitgenössischen Flügel? Spielen wir die gleichen Stücke auf Flügeln aus verschiedenen Epochen unterschiedlich? Um die Antworten herauszufinden, besuche gerne unseren Kurs!
„HFBK Online Gallery“: Inspiration im virtuellen Raum
Mal schnell ein wenig Inspiration bekommen? Das geht mit der Online Gallery der Hochschule für bildende Künste (HFBK) Hamburg. Die HFBK erweitert damit ihre bestehenden Ausstellungsmöglichkeiten um einen virtuellen Raum.
Regelmäßig werden externe, internationale Kurator:innen, Kritiker:innen oder Galerist:innen eingeladen, die digitalen Ausstellungen zu kuratieren und die Präsentationen zu diskutieren. Studierende und die digitalen AusstellungsbesucherInnen können sich mit den Ausstellungsinhalten auseinandersetzen und eigene Anmerkungen oder Fragen einfließen lassen.
Lass dich jetzt faszinieren und inspirieren!
HFBK Online Gallery
Die HFBK Online Gallery vermittelt Kenntnisse in der Präsentation von zeitgenössischen Kunstwerken.
Learning Dan Bau: Das bekannteste Instrument Vietnams
Die Dan Bau ist ein ganz besonderes Instrument. Es kommt ursprünglich aus Vietnam und erzeugt mit nur einer Saite wundervolle Töne. Die Spielerinnen und Spieler können mithilfe von Gegenständen noch kreativere Klänge erzeugen – von Klammern bis Schüsseln. Der Sound der Dan Bau bleibt dabei unverkennbar. Höchstwahrscheinlich haben wir alle schon einmal die Töne dieses eindrucksvollen Instruments gehört – in Musikstücken oder Filmen.
Man bekommt die Dan Bau allerdings selten zu Gesicht. Doch dafür hat die HOOU ein Lernangebot entwickelt. In verschiedenen Videos zeigen wir dir, wie das Instrument mit der einen Saite aufgebaut ist, wie es klingt und auch wie man es spielt.
Tam Thi Pham von der Hochschule für Musik und Theater (HfMT), leitet das von ihr initiierte Lernangebot über die Dan Bau. Gemeinsam mit HOOU-Projektkoordinator Goran Lazarevic übersetzte sie bisher unbekannte Fachbegriffe aus dem Vietnamesischen ins Englische. Mit ihrer Arbeit leisten sie einen wichtigen Teil für eine sichtbarere vietnamesische Kultur und ermöglichen damit allen Interessierten einen leichteren Zugang zu einem faszinierendem Instrument.
Learning Dan Bau
Do you want to learn about Dan Bau instrument? How to play it? Let us help you to do it!
„Accessing Theatre“: So spielt sich die Kunst und Arbeit am Theater ab
Seit etwa vier Jahren gibt es das Lernangebot „Accessing.theatre“ der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) in Hamburg. Prof. Sabina Dhein als Ideengeberin und Anja Redecker als Projektleiterin haben in dieser Zeit einen wahren Wissensfundus aufgebaut, der die Arbeit am Theater beleuchtet.
Es geht dabei um ganz alltägliche Fragen, wie die Verhandlung von Gagen, aber auch um strukturelle Herausforderungen, wie man etwa ein diverseres Publikum ansprechen kann. Auch Themen wie Nachhaltigkeit in der Produktion oder die Zusammenarbeit zwischen Regie, Text und Dramaturgie werden behandelt.
Mit dem Lernangebot wollen wir den Zugang zum Theater öffnen. Es richtet sich an Menschen, die am Theater arbeiten wollen, aber auch an jene, die sich fürs Theater interessieren. Es ist ein Blick hinter die Kulissen, denn das Theater hat immer auch etwas Mysteriöses. Nutze jetzt diese einmalige Chance!
Postskriptum #9: Artaud lesen, denken – nutzen?
Antonin Artaud zählt zu denjenigen Theaterschaffenden, deren Gedanken und Konzepte bis heute wirkmächtig bleiben. Der 1896 in Marseille geborene Schauspieler, Regisseur, Autor und Theoretiker entwickelte das „Theater der Grausamkeit“ – ein Konzept, das die Gesamtmittel einer Inszenierung gegenüber der Überhöhung des Textes in den Vordergrund rückt. Regiestudent Ilario Rascher und Dramaturgin Eva-Maria Voigtländer gaben gemeinsam im Sommersemester 2023 ein Seminar zum Ausnahmekünstler Artaud. In diesem Postskriptum sprechen sie nicht nur über das „Theater der Grausamkeit“, sondern auch darüber, warum sie dieses Seminar gemeinsam geleitet haben und wie die Auseinandersetzung mit Theatergeschichte die Theaterpraxis heute beeinflussen und bereichern kann. Die von den Teilnehmenden des Seminars verfassten Manifeste zu Artaud finden sich auf der Website Accessing.Theatre: https://hoou.hfmt-hamburg.de/accessing_theatre/content/postskriptum-09-artaud/
Postskriptum #8: Postdramatisches Musiktheater
Während im Schauspiel postdramatische Ästhetiken längst im Mainstream angekommen sind, so fällt diese Entwicklung im Musiktheater spärlicher aus. Zwar finden Ansätze, die Partitur als Material zu betrachten, schrittweise Eingang in die Musiktheaterpraxis. Jedoch treffen diese häufig auf Herausforderungen innerhalb der institutionellen Strukturen. In diesem Podcast erzählt Johannes Blum über seine Erfahrungen als Dramaturg in verschiedenen Produktionen, die als postdramatisch zu beschreiben sind. Neben ästhetischen und konzeptuellen Ansätzen geht es dabei auch um einen Einblick in die institutionellen Prozesse sowie Perspektiven für das postdramatische Musiktheater.
Postskriptum #7: Nachhaltig produzieren
Bundesweit gibt es vielfache Initiativen, Arbeitsgruppen und Netzwerke, die sich mit der Frage beschäftigen, wie wir an Stadt- und Staatstheatern, aber auch in der Freien Szene nachhaltiger Projekte produzieren können. Können sich unsere Bühnen noch Materialverschwendung erlauben? Wie funktionieren Konzeptionstreffen per Videocall? Und was bedeutet ökologische Sensibilität konkret für Kostüm- und Bühnenbildner*innen? In diesem Postkriptum geht es darum, Verbündete zu finden, wie Kreativität aus Beschränkung entstehen kann und was Nachhaltigkeit über ökologische Faktoren hinaus bedeutet.
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31.10.2024 | Meena Stavesand
HOOU für Lehrkräfte: Machen Sie Wissenschaft für Ihre Schüler:innen erlebbar
Bereichern Sie Ihren Unterricht mit wissenschaftlicher Expertise und eröffnen Sie Ihren Schüler:innen neue Perspektiven: Bei uns finden Sie kostenlose Onlinekurse, Podcasts und Events in Hamburg – entwickelt von Wissenschaftler:innen der Hamburger Hochschulen. Akademische Inhalte auf niederschwelligem Niveau. Für die nächste Klassenarbeit oder die Studienvorbereitung.
Die Themen an der Hamburg Open Online University (HOOU) sind vielfältig. Von technischen Innovationen über Kunst und Kultur bis hin zu Nachhaltigkeit und gesellschaftsrelevanten Themen bieten wir Ihnen eine große Bandbreite für Ihren Unterricht. Unsere Materialien bieten innovative und kreative Einsatzmöglichkeiten – mit anschaulichen Videos und Aufgaben im Selbststudium. Die Inhalte eignen sich sowohl zur Vertiefung von Interessensfeldern als auch zur Studienorientierung.
Wir sind die Hamburg Open Online University – innovativ, digital, offen
Wir sind sind eine Initiative der Hamburger Hochschulen, der Freien und Hansestadt Hamburg und des Multimedia Kontors Hamburg. An der HOOU glauben wir daran, dass Bildung für alle zugänglich sein muss. Darum haben wir diese Plattform gegründet.
Unsere Angebote sind so konzipiert, dass sie jedem offenstehen – unabhängig von Herkunft, Bildungshintergrund und Lebensphase. Sie sind nicht nur Open Source – jeder kann sie konsumieren sowie inhaltlich verwenden, sondern auch kostenfrei.
Auf unserer Plattform finden sich Lernangebote und Podcasts über die unterschiedlichsten Themen, die jederzeit abrufbar sind. Komplettiert wird unsere Initiative durch Veranstaltungen – denn Bildung lebt vom gemeinsamen Lernen. Wir stehen daher für hybrides Lernen – online wie offline.
Unsere Hochschulen und Gesellschafterinstitutionen:
- Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg
- Technische Universität (TU) Hamburg
- HafenCity Universität Hamburg
- Hochschule für bildende Künste (HFBK) Hamburg
- Hochschule für Musik und Theater (HfMT) Hamburg
- Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
- Freie und Hansestadt Hamburg – Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke
- Multimedia Kontor Hamburg
Spannende Auswahl und individuelle Suche
Entdecken Sie jetzt auf www.hoou.de, wie Sie Wissenschaft lebendig in Ihren Unterricht integrieren können! Eine Auswahl an spannenden Lernangeboten finden Sie nachfolgend, aber stöbern Sie gerne in unseren Onlinekursen und Podcasts.
„MINTFIT“: Individuelle MINT-Förderung
Unterstützen Sie Ihre Schüler:innen bei der MINT-Orientierung in Klasse 12 und 13: MINTFIT, ein Angebot der HAW Hamburg, TU Hamburg, Universität Hamburg, HafenCity Universität und des UKE Hamburg, bietet Self-Assessments in Mathematik, Informatik, Physik und Chemie. Ihre Schüler:innen erhalten sofort persönliche Auswertungen und Lernempfehlungen. Ideal zur Prüfungsvorbereitung, Studienwahlorientierung und für differenziertes Lernen im MINT-Bereich. Die anonyme Nutzung ermöglicht eine ehrliche Selbsteinschätzung ohne Leistungsdruck.
MINTFIT - Mach Dich Fit fürs MINT-Studium!
Faszinierst du dich für die Naturwissenschaften? Interessierst du dich für ein MINT-Studium? MINTFIT zeigt dir, wie fit du in Mathematik, Physik, Chemie und Informatik bist! Mit den MINTFIT-Onlinetests kannst du dein Wissen in den MINT-Fächern testen. Danach bekommst du ein individuelles Feedback zu deinem Wissensstand. Fehlende Kenntnisse kannst du mit maßgeschneiderten E-Learning-Kursen selbstständig auffrischen.
„#UseTheNews“ stärkt Medienkompetenz
Fördern Sie kritisches Denken ab der 8. Klasse: Mit #UseTheNews der HAW Hamburg vermitteln Sie Ihren Schüler:innen essenzielle Medienkompetenz für die digitale Welt. Der Kurs behandelt Fake News, Quellenprüfung und kritischen Medienkonsum – direkt an der Lebenswelt Ihrer Schüler:innen orientiert. Die praxisnahen Übungen eignen sich hervorragend für
den Einsatz im Unterricht.
#UseTheNews: Angebote für Lehrkräfte zum Thema Medien- und Nachrichtenkompetenz
Unterrichtsmaterialien für die Schule und Hintergrundwissen für Lehrkräfte.
Storytelling üben mit „Geschichte schreiben mit ChatGPT“
Nutzen Sie das Potenzial von KI im Deutschunterricht: Dieser Kurs der HAW Hamburg zeigt Ihren Schüler:innen, wie sie ChatGPT als kreatives Werkzeug beim Geschichtenschreiben einsetzen können. Mit strukturierten Übungen lernen sie Storytelling-Techniken und entwickeln gleichzeitig ein Verständnis
für die Möglichkeiten und Grenzen von KI. Ideal für projektorientierten Unterricht in den Klassenstufen 5, 6 und 7.
Geschichten schreiben mit KI
Das offene Lernangebot „Geschichte(n) schreiben mit ChatGPT“ bietet niedrigschwellig und auf spielerische Art und Weise Zugang zu Sprach-KIs. Zugleich fördert es den Diskurs rund um generative KI-Tools sowie die Achtsamkeit im Umgang mit sensiblen Daten. Auch das Einüben von Prompts und wie eine gute Story abwechslungsreich und spannend gestaltet wird, ist Thema des Lernangebots. Austesten, Input geben und Mitgestalten ist die Aufforderung der Entwickler und Entwicklerinnen an Nutzende dieses Formats, da es für alle auf diesem Gebiet noch viel zu lernen gibt. Speziell Schulen sollen sich hierbei angesprochen fühlen, mit diesem Lernangebot das Thema KI in ihren Unterricht einzubinden und Feedback zu geben.Diese Anleitung bietet einen Leitfaden als abwechslungsreiche Unterrichtsidee für Groß und Klein und ist genauso für den privaten Bereich geeignet, um ChatGPT besser kennenzulernen.
Nachhaltigkeit erleben mit der „Mehrweg Challenge“
Machen Sie Kreislaufwirtschaft für die Klassen 7 bis 10 greifbar: Das interaktive Planspiel der TU Hamburg vermittelt zentrale Konzepte der Nachhaltigkeit praxisnah. Ihre Schüler:innen entwickeln eigene Lösungsansätze und lernen spielerisch die Grundlagen der Kreislaufwirtschaft kennen. Das Format ist direkt im Unterricht einsetzbar und fördert vernetztes Denken.
Mehrweg Challenge
Willkommen bei der MehrwegChallenge! In diesem Lernangebot für Schüler:innen der 7. bis 10. Klasse und allen interessierten lernst du das Konzept der Kreislaufwirtschaft anhand von Mehrwegverpackungen kennen. Wir stellen dir verschiedene Mehrwegsysteme vor und erklären die Unterschiede zwischen ihnen. Dabei geht es darum, ein Verständnis für Wiederverwendung zu entwickeln und das Konzept auf andere Lebensbereiche anzuwenden.
Physik zum Staunen mit „Schiffe begreifen“
Vermitteln Sie Ihren Schüler:innen der Oberstufe Physik am praktischen Beispiel der Schifffahrt: Warum kippen Containerschiffe trotz ihrer enormen Ladung nicht um? Dieser Onlinekurs der TU Hamburg macht die Grundlagen der Hydrostatik und maritimen Technik für Ihre Klasse greifbar. Die Schüler:innen lernen anhand moderner Handelsschiffe, wie physikalische Prinzipien den Welthandel ermöglichen. Komplexe Konzepte wie Schwimmstabilität und Konstruktionsprinzipien werden verständlich erklärt.
Schiffe begreifen
Warum schwimmen Schiffe und wieso kippen sie trotz Stürmen nicht um? Finde es mithilfe der interaktiven Lerneinheiten selbst heraus.
„Musik 2050“: Digitale Kreativität im Musikunterricht
Anhand dieses Lernangebots der Hochschule für Musik und Theater entwickeln Ihre Schüler:innen mit Tablets eigene Zukunftsvisionen von Musik. Das speziell für die Oberstufe konzipierte und an der Julius-Leber-Schule Hamburg erfolgreich erprobte Projekt eignet sich besonders für Lerngruppen mit unterschiedlichen musikalischen Vorkenntnissen. Video-Anleitungen, Interviews und Unterrichtsmaterialien ermöglichen Ihnen eine einfache Umsetzung im Unterricht.
Musik 2050 – Apps im Musikunterricht
Wie kann man mit digitalen Medien den Musikunterricht verbessern? Das zeigen wir am Beispiel "Musik im Jahr 2050".
30.10.2024 | Meena Stavesand
Entdecke deine digitale Superkraft: Der Insider-Guide zu KI-Tools
Stell dir vor, du könntest morgen aufwachen und plötzlich all die KI-Tools beherrschen, von denen alle um dich herum sprechen. Keine komplizierten Handbücher, keine kryptischen Anleitungen – stattdessen ein Weg, der so entspannt ist wie ein Gespräch mit einer guten Freundin. Genau das haben wir für dich entwickelt. Mit unserer KI-Moderatorin Luca, unsere niederschwelligen Texten und unseren kurzweiligen Erklärvideos tauchst du in eine Welt ein, in der Bildbearbeitung, Textgestaltung und Videokreation kein Mysterium mehr sind. Sie werden deine neuen Alltagstools. Wir zeigen dir nicht nur das Was und Wie, sondern vor allem das Warum und Wofür.
Künstliche Intelligenz revolutioniert die Art, wie wir arbeiten, kommunizieren und unsere Kreativität entfalten. Zwischen spektakulären Schlagzeilen und komplizierten Fachbegriffen fehlt dabei oft das Wichtigste: Ein verständlicher Zugang, der zeigt, wie diese Tools der generativen KI dein Leben tatsächlich bereichern können.
Gerade jetzt, wo KI-Technologien immer ausgereifter werden, ist es wichtiger denn je, sich mit den Möglichkeiten vertraut zu machen – nicht als passive:r Beobachter:in, sondern als aktive:r Gestalter:in dieser digitalen Revolution.
Technologie (be)greifbar machen
In unserem digitalen Lernangebot „KI-Tools kurz erklärt: So verwendest du ChatGPT, Leonardo.AI & Co.“ des Multimedia Kontor Hamburg und der TU Hamburg haben wir die spannendsten und nützlichsten KI-Tools für dich unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Ein kostenloser Online-Kurs, der Technologie (be)greifbar macht.
Deine Begleiterin durch dieses Abenteuer ist unsere KI-generierte Moderatorin Luca. Sie ist selbst ein faszinierendes Beispiel dafür, was mit generativer KI heute möglich ist, und wird dir in unseren Video-Tutorials mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Das kannst du von unserem Kurs erwarten
- Deine Routineaufgaben geschickt automatisieren und wertvolle Zeit gewinnen
- Kreative Prozesse beschleunigen und neue Inspirationsquellen erschließen
- Professionelle Ergebnisse erzielen, die sich von der Masse abheben
- Innovative Lösungsansätze entwickeln und selbstbewusst umsetzen
- Technische Barrieren überwinden und deine digitale Kompetenz steigern
Text-KI als Inspirationsquelle
Im Bereich der Text-KI öffnen wir dir die Tür zu einem ganzen Universum an Möglichkeiten. Mit ChatGPT lernst du einen vielseitigen Allrounder kennen, der dir bei unzähligen Aufgaben zur Hand geht – von der ersten Recherche bis zur Textgestaltung. Microsoft Copilot wird zu deinem persönlichen Office-Assistenten und kann deinen Arbeitsalltag erleichtern, während du mit Google Gemini eine der nächsten Generation der Sprach- und Textverarbeitung kennenlernst. Speziell für Marketing-Inhalte zeigen wir dir Neuroflash, ein Tool, das die Feinheiten der Sprache besonders gut beherrscht. Das Besondere: Es ist ein deutsches Start-up!
KI-Tools kurz erklärt! So verwendest du ChatGPT, Leonardo.AI & Co.
Mit dem Lernangebot "KI-Tools kurz erklärt! So verwendest du ChatGPT, Leonardo.AI & Co." möchten wir einen niederschwelligen Zugang zu den gängigsten KI-Tools bereitstellen. Wir möchten Lust machen, die KI-Tools Schritt für Schritt kennenzulernen und sie direkt auszuprobieren und damit zu experimentieren. In verständlicher Sprache behandeln wir KI-Textgeneratoren sowie KI-Bild- und Videogeneratoren, gehen auf rechtliche Fragen ein, liefern Informationen zu Prompting, haben eine Sammlung für tiefergehendes Wissen und bieten ein Dialogforum, damit du dich mit anderen austauschen kannst. Wir erläutern dir die Tools auf zweifache Weise: in leicht verständlichen Texten, die auch Hintergrundinformationen zu der Entwicklung geben, und mit Videos, die die KI-Generatoren in der Anwendung zeigen. So lernst du die Entwicklung, die Funktionen und die Bedienung der Tools in deinem eigenen Tempo kennen und kannst sie Schritt für Schritt erkunden. Begib dich mit uns auf die Reise in dein KI-Abenteuer! 👩🚀
Visuelle Magie: Deine Ideen werden Realität
Die Welt der Bildgenerierung eröffnet dir völlig neue kreative Horizonte. In unseren praxisnahen Tutorials zeigen wir dir:
- wie du mit DALL-E fotorealistische Bilder zauberst, die deinen Vorstellungen entsprechen
- wie Midjourney dir hilft, deinen eigenen künstlerischen Stil zu entwickeln
- wie du Stable Diffusion für deine individuellen Projekte nutzt und anpasst
- wie Leonardo.AI deine Visualisierungen auf ein neues Level hebt.
Besonders spannend: Du lernst die Kunst der Prompts. Wir zeigen dir, wie du durch geschickte Formulierungen und Parameter genau die Bilder erzeugst, die du im Kopf hast. Dabei gehen wir auch auf spannende Techniken ein und modifizieren bestehende Bilder oder arbeiten mit verschiedenen Stilen.
Dein Weg in die KI-Zukunft
Die digitale Transformation ist in vollem Gange. KI-Tools sind dabei der Schlüssel zum Erfolg. In einer Zeit, in der sich Technologien rasant entwickeln, bieten wir dir einen verlässlichen Kompass durch die Welt der künstlichen Intelligenz. Unser Kurs vermittelt dir das nötige Wissen, um diese Entwicklung aktiv mitzugestalten – praxisnah, verständlich und ohne technische Hürden.
Stell deine Fragen in der Lunch Bag Session
Wir möchten dich hautnah informieren und regelmäßig updaten. So veranstalten wir Lunch Bag Sessions zu unserem Lernangebot. Darin informieren wir dich über die neuesten Entwicklungen und Trends in der Welt der KI-Tools.
Du bleibst damit am Puls der Zeit und kannst neue Features und Möglichkeiten direkt für dich nutzen. Unser Ziel ist es, dass du nach dem Kurs und unseren Schulungen nicht nur die Tools beherrschst, sondern auch verstehst, wie du sie kreativ und effizient in deinen Alltag integrierst.
Die nächste Lunch Bag Session zu ChatGPT und DALL-E
Unsere nächste Online-Schulung dreht sich um ChatGPT und DALL-E. Am Mittwoch, 20. November, erläutert Katrin Schröder vom Multimedia Kontor Hamburg von 12 bis 13 Uhr diese KI-Tools und deren vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.
Die Schulung via ZOOM richtet sich an alle Interessierten – nicht nur aus dem Hochschulbereich, sondern auch explizit an interessierte Bürger:innen – unabhängig von Vorkenntnissen, und vermittelt ein grundlegendes Verständnis für die Anwendungen und Potenziale dieser KI-Modelle. Katrin Schröder ist Expertin auf diesem Gebiet und hat den Kurs „KI-Tools kurz erklärt: So verwendest du ChatGPT, Leonardo.AI & Co.“ gemeinsam mit Meena Stavesand konzipiert und umgesetzt.
Jetzt anmelden und einen Platz in der Schulung sichern
Melde dich jetzt kostenlos für die Lunch Bag Session an und starte deine persönliche KI-Lernreise mit uns. Unser Expertinnenteam freut sich darauf, dir die faszinierenden Möglichkeiten dieser Technologie näherzubringen und dich auf deinem Weg zu mehr digitaler Kompetenz zu begleiten. Gemeinsam erschließen wir das volle Potenzial der künstlichen Intelligenz – für deine persönliche und berufliche Entwicklung.
Weitere Veranstaltungen der HOOU zu Künstlicher Intelligenz
Die HOOU bietet dir ein vielfältiges Angebot zum Thema Künstliche Intelligenz – hier eine Auswahl der kostenlosen Events im November:
- Dienstag, 12. November, 18.30 Uhr, ligeti zentrum in Hamburg-Harburg: KI & Musik: Künstlerische Intelligenz im digitalen, kreativen Raum
- Freitag, 15. November, 13.45 bis 15 Uhr, TURN-Conference in Berlin: KI-Avatare in der Wissenschaftskommunikation & Lehre
- Mittwoch, 20. November, 12 bis 13 Uhr, ZOOM: Lunch Bag Session: Einführung in die KI-Tools ChatGPT und DALL-E
- Montag, 25. November, 17 bis 19.30 Uhr, TU Hamburg: Abschlusskonferenz im Projekt Kom.KI: KI –Kompetenzen fördern
- Donnerstag, 28. November, 15 bis 19 Uhr, Forum Finkenau in Hamburg: KI-Werkstatt: Alles KI – oder was?
25.10.2024 | Meena Stavesand
Die Neue Frau: Hommage an (un)sichtbare Pionierinnen der modernen Kunst
Es gibt Stimmen, die bisher im Verborgenen sprachen, Bilder, die kaum Beachtung fanden, Lebenswege, die bislang unerzählt blieben. Es sind Geschichten von Frauen, deren künstlerisches Schaffen über Jahrzehnte hinweg nicht die Aufmerksamkeit bekam, die sie verdient hätten. Die Ausstellung „Die Neue Frau – Wie Künstlerinnen und Gestalterinnen das Bild der Moderne prägten“ an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) gibt diesen Frauen und weiteren Künstlerinnen, die bereits international bekannt sind, eine Bühne. Noch bis zum 27. Oktober ist die Ausstellung zu sehen. Eine dazugehörige Online-Publikation erzählt die Geschichten innovativ-spannend.
„Die Neue Frau“ holt 14 Künstlerinnen und Gestalterinnen ins Bewusstsein, deren Werke zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden sind und die ab 1907 an der Staatlichen Kunstgewerbeschule zu Hamburg, der Vorgängerinstitution der HFBK, studierten. Zu einer Zeit, in der Frauen der Zugang an vielen anderen Kunsthochschulen noch verwehrt war.
Die Ausstellung, kuratiert von Ina Jessen, ist zum einen ein Aufdecken vergessener Biografien – ein Akt des Respekts gegenüber den Frauen, die trotz gesellschaftlicher Hürden eine eigenständige künstlerische Stimme entwickelten. Ihre Lebenswege sind geprägt von Durchhaltevermögen, Kreativität und einem tiefen Bedürfnis nach künstlerischem Ausdruck, der teilweise zumindest erschwert wurde. Zum anderen widmet sich die HFBK mit dieser Ausstellung und Dokumentation einem Kapitel ihrer eigenen institutionellen Geschichte.
HFBK beleuchtet eigene Historie
Als die HFBK im Jahr 1907 zum ersten Mal Frauen den Zugang zu ihren Lehrveranstaltungen gewährte, war das ein Novum in der damaligen deutschen Kunstwelt. Frauen durften studieren, aber nur als „Hospitantinnen“ und oft nur in ausgewählten, als „weiblich“ geltenden Disziplinen wie Textilkunst.
Viele von ihnen arbeiteten dennoch hart daran, über diese Rollen hinauszuwachsen. Doch während männliche Künstler ihren Platz in der Kunstgeschichte fanden, gerieten die Frauen häufig in Vergessenheit – nicht, weil ihre Arbeiten weniger wertvoll gewesen wären, sondern weil die Strukturen der Zeit ihnen diese Sichtbarkeit verwehrten.
Diese Ausstellung und die begleitende digitale Publikation, realisiert von Beate Anspach und Julia Mummenhoff, bringen nun Licht in dieses Dunkel. Die Geschichten dieser Frauen zu erzählen, sei ein notwendiger Schritt, um diese historische Leerstelle zu schließen, schreibt Kuratorin Jessen.
Über diese Künstlerinnen erfahren Interessierte in der Ausstellung und in der Online-Publikation mehr: Anni Albers, Alma de l’Aigle, Marianne Amthor, Ruth Bessoudo, Elise Blumann, Jutta Bossard-Krull, Maya Chrusecz, Grete Gross, Elsbeth Köster, Alen Müller-Hellwig, Trude Petri, Marlene Poelzig, Hildi Schmidt Heins und Sophie Taeuber-Arp.
Studentinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Die Künstlerinnen, die in der Ausstellung porträtiert werden, teilen eine Geschichte des Widerstands gegen Barrieren ihrer Zeit. Einige von ihnen schafften es, diese Schranken zu durchbrechen, andere leider nicht. All diese Frauen mussten nicht nur mit den Herausforderungen einer männerdominierten Kunstwelt kämpfen, sondern auch mit den politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts.
Im Fokus stehen die an der Vorgängerinstitution der HFBK Hamburg aktiven Studentinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, deren Werke und Biografien erst in den letzten Jahren entdeckt und aufgearbeitet wurden, und deren Präsenz in der Gesellschaft durch strukturelle Mechanismen beeinträchtigt oder gar verleugnet oder verdrängt wurde.
„Die Neue Frau“ zeigt, wie vielfältig die künstlerischen Ausdrucksformen waren – von Malerei über Architektur und Textilkunst bis hin zu Keramik.
Bewegte Lebensläufe
Die Kunst dieser Frauen ist untrennbar mit den Gegebenheiten ihrer Epoche verbunden. Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war eine Zeit der Erneuerung, aber auch des Leids. Für viele der Künstlerinnen bedeuteten die politischen Veränderungen neue Chancen, aber auch Risiken und Hindernisse.
Damit spiegelt die Ausstellung die bewegten Lebensläufe der Künstlerinnen anschaulich wieder: Die 1920er Jahre waren etwa geprägt von avantgardistischen Ansätzen in einer kurzen Phase der Emanzipation und Freiheit.
Dafür steht sinnbildlich auch der Ausstellungstitel „Die Neue Frau“. Diese Bezeichnung beschreibt eine moderne, unabhängige Frau, die traditionelle Geschlechterrollen und gesellschaftliche Erwartungen hinterfragte und veränderte. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde sie ab 1933 ebenso zum Feindbild erklärt, wie der Typus der unabhängigen Künstlerin selbst.
Ein notwendiger Blick in die Vergangenheit
Die ausstellungsbegleitende digitale Publikation entstand in Zusammenarbeit mit Studierenden der Klasse Digitale Grafik der HFBK Hamburg und der HOOU und schafft Raum für weitere Forschung und Diskussion. Sie dokumentiert nicht nur die Werke und Biografien der ausgewählten Künstlerinnen, sondern legt auch den Grundstein für zukünftige Projekte, die die Geschichte dieser und anderer Frauen in der Kunst weiter aufarbeiten.
Die Ausstellung ist noch bis zum 27. Oktober täglich von 14 bis 19 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr, zu sehen – außer montags.
21.10.2024 | Katrin Schröder
Warum Musikpädagogik unbedingt wissenschaftlich abgesichert sein muss
„Was heisst Wissenschaft im Kontext der Musikpädagogik?“ Diese ständig neu gestellte Frage behandelt Prof. Dr. Bernd Clausen (Siegen) im Gespräch mit Prof. Dr. Hans Bäßler (Hamburg) und kommt zu dem ernüchternden Ergebnis, dass zwar erste Überlegungen seit den 1960er Jahren nicht zuletzt auch an der Hochschule für Musik und Theater angestellt und reflektiert wurden. Doch ist dieser Prozess bis heute nicht abgeschlossen, obwohl in unmittelbar nachfolgenden Jahren daraus hätten Schlüsse gezogen werden können.
14.10.2024 | jakob.kopczynski@haw-hamburg.de
Intercultural Communication with Anna Volquardsen
Welcome to this EduBox Podcast! In this episode Christian Friedrich will be talking to Anna Volquardsen, founder of DEARWORK on the current relevance of Intercultural Communication.
Links and credits
Word Economic Forum, Future of Jobs Report 2023
EduBox: Online Modules on Intercultural Communication
The EduBoxes podcast is part of a project by the Hamburg Open Online University. In our next episode, we will talk to Rüdiger Weißbach about the challenges and benefits of virtual intercultural teams. Subscribe wherever you get your podcasts.
Hosting and podcast production: Christian Friedrich
Photo of Anna Volquardsen: Stefan Haehnel