Gesundheits-Hacks für ein fittes Leben: Dein Toolkit gegen Verspannungen, Stress & Co.
Während in Deutschland der Krankenstand mit etwa 5 Prozent immer noch auf Rekordhöhe liegt, bieten wir dir zum Weltgesundheitstag (7. April) passende Lösungen für mehr Fitness und eine stabile Gesundheit. Bei uns findest du alltagstaugliches Gesundheitswissen: Von schnellen Übungen gegen den Computer-Nacken über smarte Ernährungstricks (ohne erhobenen Zeigefinger!) bis hin zu verständlich erklärten medizinischen Innovationen. Unsere kostenlosen Kurse machen dich fit für die gesundheitlichen Herausforderungen von heute – ohne dass du Medizin studieren musst und mit Tipps, die du in deinen Alltag einbauen kannst.
Gesunde Anfänge zu schaffen bedeutet auch, Wissen zu teilen und Gesundheitskompetenz zu fördern – genau hier setzen die Lernangebote der HOOU an.
Medizin verstehen – in einfachen Worten
Mit unserem Angebot „Medizin. Online. Verstehen.“ hat das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) eine Plattform geschaffen, die komplexe Gesundheitsthemen einfach erklärt. Hier findest du leicht verständliche Videos und Texte zu Themen wie Adipositas, Schlaganfall, Diabetes oder Depressionen – ein wichtiger Baustein für einen besseren Blick auf deine Gesundheit.
In diesem Lernangebot stellen wir verschiedene Erkrankungen und deren Behandlung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) in Form von kurzen Filmen und informativen Texten auf einer projekteigenen Webseite vor.
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Verspannungen ade – kleine Übungen mit großer Wirkung
Kennst du das? Nach einem langen Tag vor dem Computer ziehen Nacken und Schultern, der Kopf brummt. Mit unserem Kurs „Spielend gesund bleiben“ lernst du einfache Übungen, die wirklich helfen. Die Expert:innen der Hochschule für Musik und Theater und des UKE zeigen in kurzen Videos, wie du Verspannungen selbst lösen kannst. Diese Übungen wurden ursprünglich für Musiker:innen entwickelt, aber sie sind für uns alle ein echter Gewinn. Probier’s aus – dein Nacken wird es dir danken!
Gesundes Musizieren braucht einen gesunden Körper und wir zeigen Dir die Übungen dafür!
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Die Macht der Klänge – wie Geräusche heilen können
Passend dazu entdeckst du bei „Healing Soundscapes“, wie Klänge unsere Gesundheit beeinflussen können. Hast du dich schon mal gefragt, warum manche Geräusche stressen und andere entspannen? Dieses gemeinsame Projekt des UKE und der Hochschule für Musik und Theater gibt Antworten und zeigt praktische Anwendungen. Auch für Menschen, die in Kliniken arbeiten, ist dieses Lernangebot interessant – damit die Notaufnahme bald entspannender auf die Patient:innen wirken kann.
Healing Soundscapes sind Klangumgebungen, die durch künstlerisch und raumbezogen gestaltete Musical Soundscape Interventions (MSI) entstehen. Lerne hier, wie wir die klangliche Umgebung von Warte- und Arbeitsbereichen in Krankenhäusern gestalten, dass das Wohlbefinden von Patient:innen und Mitarbeitenden gesteigert wird.
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Clever essen ohne Verzicht – so geht’s
Gesund essen im Uni-Stress oder im Büroalltag? Klingt gut, scheitert aber oft an der Praxis. Unser Kurs „Gesund durchs Studium“ der HAW Hamburg nimmt dich mit auf eine entspannte Entdeckungstour. Keine strengen Diätregeln, sondern alltagstaugliche Tipps, spannende Quizze und der Podcast „fit & fröhlich“. Hier lernst du nebenbei, wie du mit Stress besser umgehst und ein paar gesunde Gewohnheiten entwickelst.
Gesund durchs Studium und noch viel weiter? Wie das gehen kann und was das bedeutet, findest du hier heraus.
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Weiter geht’s mit „Nudging in der Ernährung“ – ein Kurs, der zeigt, wie kleine Veränderungen große Wirkung haben können. „Nudging“ bedeutet übrigens nichts anderes als ein freundlicher Anstupser in die richtige Richtung. Nimm die gesunden Alternativen wahr. Sie stehen meistens griffbereit.
Dieser Online-Kurs führt Multiplikatoren und interessierte Personen in den Einsatz von Nudging zur Förderung von Gesundheit und Nachhaltigkeit ein.
Das Schulungskonzept ermöglicht eine schnelle Einarbeitung und praktische Anwendung des Gelernten.
Der Kurs richtet sich an Fachkräfte und Einzelpersonen mit Interesse an Gesundheit und Nachhaltigkeit, ist kostenlos und flexibel online zugänglich. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis von Nudging zu entwickeln und Teilnehmende zur Anwendung im Beruf oder Alltag zu befähigen.
Durch Quizzes und Übungen können Teilnehmende ihr Wissen vertiefen, mit dem Ziel, Nudging effektiv für Gesundheit und Nachhaltigkeit einzusetzen.
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Diese Ernährungsangebote greifen den Kerngedanken des WHO-Mottos auf: Gesunde Anfänge schaffen wir durch informierte Entscheidungen im Alltag – jede gesunde Mahlzeit ist ein kleiner Schritt in Richtung einer hoffnungsvollen Zukunft.
Sport ohne Risiko – was du über Energiedefizite wissen solltest
Du bewegst dich gerne und regelmäßig? Super! Aber hast du schon vom relativen Energiedefizit gehört? Unser Kurzangebot „Wissenschaft kurz erklärt: das relative Energiedefizit“ der HAW Hamburg nimmt dich in nur 15 bis 20 Minuten mit in ein Thema, das nicht nur Profisportler:innen betrifft. Du erfährst, woran du erkennst, ob dein Körper genug Energie bekommt und wie du Probleme vermeiden kannst. Praktisches Wissen, das dir helfen kann, langfristig mit Freude aktiv zu bleiben.
Was ist das relative Energiedefizit im Sport? Hier erhältst du einen ersten Einstieg in dieses komplexe Thema.
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Medizin der Zukunft – Ein Blick in die Forschung
Du interessierst dich für medizinische Innovationen? Dann schau dir „IRIS – Individual Resorbable Intestinal Stents“ an, ein gemeinsames Projekt des UKE und der TU Hamburg. Der Kurs zeigt verständlich, wie spezielle Darmstents die Heilung von Darmverletzungen verbessern können. Hier bekommst du einen faszinierenden Einblick in ein Forschungsgebiet, das vielen Menschen helfen kann.
In diesem Lernangebot geht es um den Entwicklungsprozess von individuellen resorbierbaren Darmstents.
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Medizinische Innovationen wie diese sind entscheidend für eine hoffnungsvolle gesunde Zukunft, wie sie die WHO mit ihrer Kampagne anstrebt. Sie verbessern nicht nur die Gesundheitsversorgung von Müttern und Neugeborenen, sondern aller Menschen weltweit.
Gesundheit in deinen Händen: kleine Schritte, große Wirkung
Unsere Kurse sind so vielfältig wie das Leben selbst. Ob du einfach weniger verspannt sein möchtest, deine Ernährung ohne großen Aufwand verbessern willst, bereits erkrankt bist und mehr darüber erfahren willst oder dich für medizinische Themen interessierst – bei uns findest du verständliche Informationen aus erster Hand, direkt aus der Forschung.
Triff gesunde Entscheidungen
Während die WHO mit dem diesjährigen Weltgesundheitstag den Fokus auf Mutter-Kind-Gesundheit legt, bieten wir ergänzend ein breites Spektrum an Gesundheitsthemen für jeden Alltag. Denn „Gesunde Anfänge, hoffnungsvolle Zukunft“ beginnt mit dem Wissen und den Fähigkeiten jedes Einzelnen, gesunde Entscheidungen zu treffen.
Bild: ThisIsEngineering
14.03.2025 |
Meena Stavesand
Gleichstellung in der Wissenschaft: Parität erst 2064?
Von Dorothea Christiane Erxlebens mutiger Promotion im 18. Jahrhundert bis zu den aktuellen Zahlen von nur 29 Prozent Professorinnen – unser Abschlussartikel zum Weltfrauentag blickt auf historische Vorbilder, aktuelle Herausforderungen und notwendige Veränderungen für eine echte Gleichstellung in Forschung und Lehre. Es geht um brillante Wissenschaftlerinnen, hartnäckige Widerstände und die Frage, warum wissenschaftlicher Fortschritt Vielfalt braucht – und wie lange wir noch auf Parität warten müssen.
Der Weltfrauentag am 8. März erinnert uns jedes Jahr daran, dass Gleichberechtigung kein Relikt vergangener Kämpfe ist, sondern eine lebendige Aufgabe bleibt. Seit Clara Zetkin 1911 den ersten internationalen Frauentag ins Leben rief, hat sich viel verändert – aber nicht genug. In der Wissenschaft spiegelt sich diese Entwicklung wie unter einem Brennglas wider: Beeindruckende Forschung steht neben großen Herausforderungen.
In unserer Serie zum Weltfrauentag haben wir eine Woche lang die Geschichten mutiger Wissenschaftlerinnen erzählt, ihre Durchbrüche und die Hürden, die sie überwinden mussten – und teilweise noch immer müssen – geschildert. Zum Abschluss dieser Reihe werfen wir einen umfassenden Blick auf dieses facettenreiche Thema.
Die Wegbereiterinnen: Mit Leidenschaft gegen Widerstände
Die Geschichte von Frauen in der Wissenschaft ist geprägt von außergewöhnlichem Mut. Dorothea Christiane Erxleben stellte sich Mitte des 18. Jahrhunderts gegen nahezu unüberwindbare gesellschaftliche Widerstände.
Sie praktizierte als Ärztin ohne formalen Abschluss und musste sich dafür sogar vor Gericht verantworten. Erst mit Unterstützung ihres Bruders und des preußischen Königs Friedrich des Großen konnte sie in Halle promovieren – ein Meilenstein, der bewies: Barrieren können fallen, wenn der Wille stark genug ist. Allerdings gilt das auch nicht immer, wie die Geschichte von Emmy Noether beweist – etwa 150 Jahre später:
Als erst zweite Frau in Deutschland promovierte Emmy Noether 1907 in Mathematik. Trotz eines formellen Verbots von 1908 versuchte sie, ihre Habilitation einzureichen. Der Mathematiker David Hilbert kämpfte für sie, doch offizielle Positionen blieben ihr verwehrt.
Der preußische Minister schrieb damals: „Die Zulassung von Frauen zur Habilitation als Privatdozent begegnet in akademischen Kreisen nach wie vor erheblichen Bedenken. Da die Frage nur grundsätzlich entschieden werden kann, vermag ich auch die Zulassung von Ausnahmen nicht zu genehmigen, selbst wenn im Einzelfall dadurch gewisse Härten unvermeidbar sind.“
Oft hielt Noether ihre Vorlesungen deswegen unter Hilberts Namen. Nach jahrelangem Ringen wurde ihr wegweisender Beitrag zur Abstrakten Algebra endlich anerkannt – heute gilt sie als Pionierin einer ganzen Epoche.
Dass Frauen in der Wissenschaft oft im Schatten standen, zeigt auch Rosalind Franklins Geschichte: Sie bewies als Biochemikerin und Spezialistin für Röntgenstrukturanalyse mit dem Foto 51 die Doppelhelix unser DNA. Den Nobelpreis bekamen allerdings zwei Männer: James Watson und Francis Crick, obwohl deren Forschung auf Rosalind Franklins Arbeiten beruhte. Ihr Anspruch erlosch mit ihrem frühen Tod 1958, da der Nobelpreis nicht posthum verliehen wird. Sie starb an Krebs – möglicherweise eine Auswirkung ihrer Arbeit mit Röntgenstrahlen.
Diese drei Biografien zeigen, wie hart der Kampf um wissenschaftliche Anerkennung in den vergangenen Jahrhunderten und Jahrzehnten war. Sie beweisen auch, dass bedeutende Fortschritte oft dann entstehen, wenn Frauen gegen strukturelle Widerstände angehen und gleichzeitig neue Denkweisen etablieren.
Gegenwart: Zwischen Fortschritt und Stillstand
Die heutige Situation zeigt ein gemischtes Bild. Es gibt messbare Fortschritte, aber auch Unterschiede:
Klassische Rollenbilder beeinflussen nach wie vor viele Karriereverläufe. Frauen übernehmen überdurchschnittlich viel unbezahlte Care-Arbeit, was ihre Zeit für Forschung und Publikationen einschränkt.
Es braucht Chancengleichheit – sowohl strukturell als auch in den Köpfen der Menschen.
„Es braucht Chancengleichheit – sowohl strukturell als auch in den Köpfen der Menschen!“ Dieses Zitat von Katrin Bock, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Hamburg, bringt es auf den Punkt. Gleichzeitig ist vor allem eins wichtig, wie Dr. Sophie Heins, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HafenCity Universität verdeutlicht: „Im Design und der Designforschung ist Vernetzung entscheidend, um Frauen sichtbarer zu machen“, antwortet sie auf die Frage, was es braucht, damit Frauen in dem eigenen Fachbereich noch stärker wirken können und sichtbarer werden.
Der Weg zur echten Gleichstellung: Parität erst 2064?
Der Glass Ceiling Index belegt weiterhin eine gläserne Decke zwischen Promotion und Professur. Obwohl der Frauenanteil bei Promotionen deutlich gestiegen ist, bleibt er bei den höchsten Professuren weit zurück:
„Wenn der Frauenanteil an den höchsten Professuren in gleicher Weise wie seit 1992 wachsen würde, wäre eine Parität im Jahr 2064 erreicht (…). Auch wenn das etwas schnellere Wachstum der letzten 10 Jahre zugrunde gelegt würde, wäre eine Parität erst 2057 erreicht“, heißt es in der Bilanz „30 Jahre Geschlechtergleichstellung in der Wissenschaft“.
29
Prozent der Professuren sind in Deutschland mit Frauen besetzt.
Die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie bleibt ein zentrales Thema – auch unter Wissenschaftlerinnen: „In der Wissenschaft braucht es mehr Frauen in Führungspositionen, um Veränderung zu bewirken und junge Wissenschaftlerinnen zu inspirieren“, sagt Dr. Franziska Miegel, psychologische Psychotherapeutin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Von mehr Flexibilität und der Anerkennung von Care-Arbeit würden jedoch alle Forschenden profitieren. Wenn dieses Umdenken gelingt, müsste niemand mehr zwischen Familie und Karriere wählen.
Strukturelle Reformen zur Förderung von Frauen auf allen Karrierestufen
Ein kultureller Wandel, um starre Denkmuster aufzubrechen
Ausgebaute Mentoring- und Vernetzungsangebote
Mehr Sensibilität für Care-Arbeit und faire Arbeitsbedingungen
Die Zahlen belegen, dass wir Fortschritte machen – aber das Tempo könnte schneller sein. Dass eine positive Entwicklung stattfindet, ist sicherlich auch dem unbeugsamen Engagement jener Frauen zu verdanken, die sich nicht abschrecken ließen: von Dorothea Christiane Erxleben über Rosalind Franklin bis hin zu Emmy Noether. Sie haben bewiesen, dass herausragender Forschungsgeist weder einem Geschlecht noch bestimmten Rollenmustern untergeordnet ist.
Lange hielt die Welt an dem Irrglauben fest, Frauen fehle es an Kreativität und Fähigkeiten. Diese Vorstellung ist falsch, und sie zu widerlegen motiviert uns, sichtbarer und einflussreicher zu werden.
Tam Thi Pham, Hochschule für Musik und Theater
Mehr Mut, mehr Gleichberechtigung, mehr Sichtbarkeit
Der Weltfrauentag mahnt uns jedes Jahr aufs Neue, nicht nachzulassen. Er erinnert aber auch daran, wie viel Frauen schon erreicht haben – gerade in der Wissenschaft. Tam Thi Pham, Komponistin, Improvisateurin und Projektkoordinatorin an der Hochschule für Musik und Theater fasst daher treffend zusammen: „Lange hielt die Welt an dem Irrglauben fest, Frauen fehle es an Kreativität und Fähigkeiten. Diese Vorstellung ist falsch, und sie zu widerlegen motiviert uns, sichtbarer und einflussreicher zu werden.“
12.03.2025 |
Meena Stavesand
Zeitreise am Klavier: Wie historische Instrumente unsere Wahrnehmung der Musik verändern
Wie unterscheidet sich der Klang eines historischen Klaviers von dem eines modernen Flügels und warum entwickelte sich der Klavierbau im 19. Jahrhundert so rasant? Prof. Dr. Hans Bäßler von der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) nimmt uns mit auf eine Reise durch die Geschichte des Klavierbaus – von den zarten Klängen der frühen Pianofortes bis hin zur kraftvollen Klangfülle moderner Konzertflügel.
Er spricht über die Besonderheiten historischer Instrumente, ihren Einfluss auf die Musik und die Bedeutung für die Ausbildung von Pianist:innen. Es ist ein Blick in die Welt vergangener Klänge – mit Tipps, wo man selbst historische Klaviere erleben kann.
In dem Lernangebot „Historische Klaviere“ werden die Inhalte dieses Gesprächs vertieft. In detaillierten Videos, aufgenommen im Museum für Kunst und Gewerbe, wo die historischen Instrumente zu bewundern sind, können sich Musikliebhaber:innen, Studierende und neugierige Laien auf Klangvergleiche, tiefgehende Erklärungen und eindrucksvolle Demonstrationen freuen.
Prof. Bäßler, was unterscheidet Klaviere aus dem 18. und 19. Jahrhundert und einen modernen Flügel?
Prof. Dr. Hans Bäßler: Der wohl auffälligste Unterschied liegt in der Klangfülle. Ein moderner Flügel besitzt einen voluminöseren, gleichmäßigeren Klang, während historische Instrumente oft einen helleren, durchsichtigen und flexibleren Ton aufweisen. Im 19. Jahrhundert erlebte der Klavierbau eine rasante Entwicklung. Ursprünglich aus dem Cembalo hervorgegangen, wandelte sich das Klavier im ausgehenden 18. Jahrhundert stetig weiter. Ab dem frühen 19. Jahrhundert beschleunigte sich dieser Prozess erheblich.
Was war der Grund?
Prof. Dr. Hans Bäßler: Die Veränderungen hatten, grob gesagt, zwei Hauptgründe: Zum einen entwickelte sich der Klavierbau technisch weiter und ermöglichte neue Spielweisen, zum anderen stellten die neuen Kompositionen ganz andere Anforderungen an das Instrument. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war der Klang eines Klaviers noch stark von der Stilistik des Cembalos beeinflusst, was man beispielsweise an frühen Pianofortes wahrnehmen kann. Ein wunderbares Beispiel dafür ist das Instrument der Wiener Manufaktur Brodmann aus dem Jahr 1815. Sein Klang ist filigraner und feiner als der späterer Klaviere.
In England dagegen entwickelte sich besonders durch den höchst erfolgreichen Klavierbauer Broadwood eine zukunftsweisende Konzeption, die die Mechanik und den Klang verbesserten. Dies setzte sich in Deutschland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Instrumente von Steinweg (später Steinway), Bechstein oder Blüthner, fort – Flügel, die für einen ausgeglicheneren und größeren Klang konzipiert wurden.
Pianist und Professor für Klavier an der HfMT Hubert Rutkowski spielt hier auf dem Hammerflügel Joseph Brodmann (Wien um 1815):
Zum Vergleich spielt Prof. Rutkowski in diesem Video auf einem moderneren Steinway&Sons D-274 mit harmonischer Dämpfung (New York, 1872):
Wie kam es zu diesem neuen Klang?
Prof. Dr. Hans Bäßler: Ein entscheidender Faktor waren die größeren und schwereren Hämmer, die jetzt dickere Saiten anschlugen. Dadurch erhöhte sich die Zugkraft, die wiederum durch einen Eisenrahmen aufgefangen werden musste.
Das klangliche Ergebnis war frappierend – und damit eine zentrale Voraussetzung für die neuen, kraftvolleren Kompositionen von Chopin, Liszt, Schumann oder Brahms.
Ein weiterer Einflussfaktor war die Erweiterung der Orchester im 19. Jahrhundert. Die Besetzungen wuchsen, insbesondere die Bläsergruppen wurden erweitert. Klaviere mussten in den Konzerten für Klavier und Orchester dieser neuen Klangmacht standhalten, sowohl physisch als auch klanglich. Gleichzeitig aber sollten die Instrumente auch feinste Nuancen umsetzen können. Pianisten verlangten nach Flügeln und Klavieren, mit denen sowohl ein zweifaches Piano wie ein zweifaches Forte lieferten, weil diese Dynamikspannen von den Komponisten jetzt vorgeschrieben wurde.
Prof. Rutkowski spielt hier auf einem Flügel von Pleyel (Paris, 1847):
In diesem Video spielt Rutkowski auf einem Flügel von John Broadwood & Sons (London, 1841):
Kann man sagen, dass sich die Kompositionen veränderten und die Klavierbauer darauf reagierten?
Prof. Dr. Hans Bäßler: Ja, wie schon angedeutet, war es ein dynamischer, wechselseitiger Prozess. Die Komponisten verlangten nach einem erweiterten Klangvolumen, worauf die Klavierbauer reagierten. Gleichzeitig boten die neuen Instrumente Möglichkeiten, die wiederum das kompositorische Schaffen beeinflussten.
Man kann das mit der Entwicklung der Orgel vergleichen: Im 19. Jahrhundert entstand der Wunsch nach einem orchestralen Orgelklang, also wurden entsprechende Instrumente gebaut. Gleichzeitig inspirierten sie die Komponisten, die ihre Werke an den neuen Möglichkeiten ausrichteten. Dieser Innovationsprozess setzte sich bis ins frühe 20. Jahrhundert fort.
Wie hat sich der Aufbau der Klaviere noch verändert? Gab es Anpassungen an den Tasten oder den Pedalen?
Prof. Dr. Hans Bäßler: Ja, insbesondere im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert gab es eine Reihe von Pedalen, die für spezielle Klangeffekte sorgten. Manche dienten dazu, den Klang farblich zu verändern, andere versuchten, den Klang anderer Instrumente zu imitieren – natürlich nur in einer abstrahierten Form. Mit der Zeit wurde die Anzahl der Pedale auf die heute gebräuchlichen zwei und später drei reduziert.
Auch die Saitenzahl nahm zu. Während frühe Klaviere nur eine oder zwei Saiten pro Taste hatten, wurden es später drei. Dadurch wurde der Klang voller und kräftiger. Durch diese technische Entwicklung wurde auch der Tonumgang vergrößert auf die heute üblichen 88 Tasten.
Wie beeinflusst der Klangcharakter eines historischen Flügels die Wahrnehmung der Musik?
Prof. Dr. Hans Bäßler: Enorm. Wer historische Instrumente hört, merkt schnell, dass sie eine andere Art von Ausdruckskraft besitzen. Ein:e Pianist:in muss auf ihnen anders spielen als auf einem modernen Flügel. Besonders auffällig ist das in der Interpretation von Beethoven-Stücken, wie die HOOU-Aufnahmen meines Kollegen Rutkowski beweisen: Auf historischen Instrumenten wird oft stärker mit feinsten Tempomodifikationen gearbeitet – ein Phänomen, das unter dem Begriff „Agogik“ bekannt ist. Dies ist notwendig, weil die realen Möglichkeiten der Dynamik klanglich eher eingeschränkt ist.
Das aber führt dazu, dass man beginnt, genauer anzuhören. Es kommt dann ein ganz eigener subtiler Klang zustande, das Gestische der Musik wird deutlicher herausgestrichen.
Ist es für Pianist:innen eine reine Geschmacksfrage, auf welchem Instrument sie lieber spielen?
Prof. Dr. Hans Bäßler: Das hängt von der musikalischen Vision der Künstlerin oder des Künstlers ab. Manche Musiker:innen beschäftigen sich intensiv mit historischen Instrumenten, um das ursprüngliche Klangbild der Werke zu erfassen. Dennoch spielen sie auch auf modernen Flügeln, übertragen dabei aber Erkenntnisse aus der historischen Aufführungspraxis.
60
Seit 60 Jahren gibt es einen Trend, sich auf historische Instrumente zu besinnen – insbesondere, um ein authentisches Spielgefühl zu erleben. Auch in der Hochschulausbildung zeigt sich dieser Trend.
Welche Rolle spielen historische Klaviere in der Musikausbildung?
Prof. Dr. Hans Bäßler: Eine durchaus wichtige Rolle. Man muss die historische Kenntnis haben, um zu verstehen, was so eine Komposition aussagen will. In Hannover gibt es beispielsweise in einem Saal der Hochschule für Musik, Theater und Medien eine Sammlung historischer nachgebauter Instrumente, die für den Unterricht genutzt werden. In Hamburg ist es für die Klavierabteilung der Musikhochschule möglich, zu Unterrichtszwecken die große Sammlung des Museums für Kunst und Gewerbe zu nutzen.
Man kann feststellen, dass es schon seit gut 60 Jahren einen Trend gibt, sich auf die historischen Instrumente zu besinnen. Auch Organist:innen suchen oft gezielt historische Instrumente auf, um ein authentisches Spielgefühl zu erleben, Streicher:innen orientieren sich an alten Spielweisen und benutzen besondere Bögen, Bläser:innen spielen auf alten Instrumenten ohne Ventile. Und dies alles findet auch immer häufiger seinen Niederschlag in der Hochschulausbildung.
Es macht einen erheblichen Unterschied, ob man ein Stück auf einem modernen oder einem historischen Instrument spielt. Bei historischen Orgel ist beispielsweise der Tastendruck oft deutlich schwerer. Solche physischen Eigenheiten zu erfahren, trägt dazu bei, die Musik tiefer zu verstehen und originalgetreuer zu interpretieren. Dass es darum auch eine verstärkte Erfahrung mit musiktheoretischen Kenntnissen geben muss, versteht sich von selbst.
Was fasziniert Sie an den historischen Instrumenten besonders?
Prof. Dr. Hans Bäßler: Historische Instrumente eröffnen eine ganz neue Tiefendimension im Verständnis von Musik. Sie lassen uns die Werke großer Komponisten in ihrem ursprünglichen Klanggewand erleben und ermöglichen uns, ihre Musik so zu hören, wie sie möglicherweise ursprünglich gedacht war.
Die Unterschiede in der Klangfarbe, im Anschlag und in der Resonanz führen dazu, dass selbst vertraute Stücke plötzlich eine neue Facette erhalten. Doch man sollte sich nichts vormachen: wie damals die Musik tatsächlich geklungen hat, weiß man zwangsläufig nicht. Es ist eben so: Man reduziert bestimmte Fehler, die durch die Rezeptionsgeschichte entstanden sind. Aber da gibt es Entdeckungen, die eine andere Welt aufscheinen lassen.
Prof. Dr. Hans Bäßler: Es ist mir ein großes Anliegen, dass sich dieses Wissen entwickelt, es erhalten bleibt und an die nächste Generation weitergegeben wird. Deshalb ist es so wichtig, dass es Lehrangebote gibt, die sich mit historischen Instrumenten befassen.
Wie klingt ein Flügel aus dem XVIII. oder XIX. Jahrhundert im Vergleich zu einem zeitgenössischen Flügel? Spielen wir die gleichen Stücke auf Flügeln aus verschiedenen Epochen unterschiedlich? Um die Antworten herauszufinden, besuche gerne unseren Kurs!
Zum Lernangebot
Wo kann man historische Klaviere heute noch sehen?
Prof. Dr. Hans Bäßler: Historische Klaviere sind in verschiedenen Museen zu besichtigen. Besonders hervorzuheben ist das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe, wo eine beeindruckende Sammlung historischer Tasteninstrumente ausgestellt ist, die wir in unserem Lernangebot „Historische Klaviere“ näher betrachtet haben. Dort kann man die Entwicklung des Klavierbaus über die Jahrhunderte hinweg nachvollziehen und die Unterschiede zwischen frühen Instrumenten und modernen Flügeln genau studieren.
Können solche Instrumente heute noch erworben werden?
Prof. Dr. Hans Bäßler: Ja, es gibt spezialisierte Instrumentenbauer:innen, die exakte Nachbauten historischer Klaviere anfertigen. Aber auch einige Originalinstrumente aus dem 19. Jahrhundert sind noch im Umlauf. In Frankreich oder England kann man mit etwas Glück auf gut erhaltene historische Flügel stoßen.
Ist es also realistisch, sich ein historisches Klavier ins eigene Wohnzimmer zu stellen?
Prof. Dr. Hans Bäßler: Absolut. Wer sich für das Thema begeistert, sollte sich ein solches Instrument anschaffen. Sie sind zwar empfindlicher als moderne Klaviere und erfordern etwas mehr Pflege, aber sie bieten eine einzigartige Klangerfahrung, die den Zugang zur Musikgeschichte auf eine ganz besondere Weise eröffnet.
Über Prof. Dr. Hans Bäßler
Nach seinem Abitur 1965 studierte Prof. Dr. Hans Bäßler Theologie, Philosophie und Kirchenmusik in Hamburg. Er unterrichtete am Gymnasium Willhöden und war von 1994 bis 2014 Professor für Musikpädagogik an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Danach lehrte er an der Musikhochschule Lübeck und übernahm 2017 eine Seniorprofessur an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Von 1970 bis 1994 wirkte er als Organist an der Hamburger Hauptkirche St. Petri. Außerdem war er Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Schulmusiker (1996-2006) und veröffentlichte mehrere musikpädagogische Fachbücher.
27.02.2025 |
Katrin Schröder
ArtistsTalk #10 - Take care of your voice!
Wenn die Stimme nicht mehr stimmt – in diesem Podcast sprechen Linda Smailus und Beate von Kirchbach über Praxistipps zur Pflege der Stimme und Stimmgesundheit.
Moderation: Linda Smailus
Gästin: Beate von Kirchbach
Audioproduktion: Goran Lazarevic
Audiopostproduktion: Ian Whillock
Aufgenommen am: 24.10.2022 | Sprache: DE
Bild: sasint / Pixabay
24.01.2025 |
Meena Stavesand
Wissen als Schlüssel: Wie lebenslanges Lernen unsere Welt verändert
Der demografische Wandel stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Angesichts einer alternden Bevölkerung, einer immer vielfältiger werdenden Gesellschaft und der rasanten Veränderungen in der Arbeitswelt gewinnt das Konzept des lebenslangen Lernens zunehmend an Bedeutung. Anlässlich des internationalen Welttages der Bildung (24. Januar) zeigen wir, wie wir, die Hamburg Open Online University als Wissensplattform, auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern.
Für uns spielt lebenslanges Lernen eine Schlüsselrolle bei der Integration verschiedener Bevölkerungsgruppen, bei der Sicherung von Arbeitsplätzen in Zeiten des technologischen Wandels und bei der Förderung des Zusammenhalts zwischen Jung und Alt.
In einer Welt, in der sich Berufe und Qualifikationen ständig verändern, müssen Menschen bereit sein, ihr Wissen stetig zu erweitern. Um das zu ermöglichen und zu fördern, braucht es faktenbasierte und qualitativ wie didaktisch erstklassige Bildungsangebote für alle. Der Zugang dazu muss niederschwellig und barrierearm sein.
Unterstützung für Menschen in jeder Lebensphase
Plattformen wie die HOOU als Verbundeinrichtung der Freien und Hansestadt Hamburg, der Hamburger Hochschulen (HAW Hamburg, TU Hamburg, Hochschule für Musik und Theater, Hochschule für Bildende Künste), der Multimedia Kontor Hamburg gGmbH und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf arbeiten daran und unterstützen Menschen in jeder Lebensphase mit ihren fundierten Wissensangeboten. Drei Gedanken dazu.
1. Fit für die Zukunft: Warum lebenslanges Lernen in der Arbeitswelt unverzichtbar ist
In einer alternden Gesellschaft, in der die Menschen länger im Erwerbsleben stehen, wird lebenslanges Lernen zu einer zentralen Voraussetzung, um berufliche Chancen zu sichern und den technologischen Wandel zu bewältigen. Dies gilt insbesondere für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die sich an neue Anforderungen anpassen müssen, um auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben.
Wir bieten als Plattform kostenlose, flexible und niederschwellige Weiterbildungsmöglichkeiten, die es Menschen (auch im Alter) ermöglichen, neue berufliche Kompetenzen zu erwerben. Durch die flexiblen Online-Formate können Interessierte die Lerninhalte auch mit begrenztem Zeitbudget – ob berufstätig oder in der Familienphase – nutzen.
Dies dient nicht nur der individuellen beruflichen Entwicklung, sondern wirkt auch dem durch den demografischen Wandel verschärften Fachkräftemangel entgegen.
2. Bildung für alle Lebensphasen: Persönliche Entwicklung durch lebenslanges Lernen
Lebenslanges Lernen unterstützt die persönliche Entwicklung in allen Lebensphasen – von der Jugend bis ins hohe Alter. Es ermöglicht jungen Menschen, ihre Bildung über die traditionellen schulischen und universitären Bildungswege hinaus zu erweitern, und älteren Menschen, neuen Interessen nachzugehen oder vorhandene Fähigkeiten auszubauen.
Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist dies wichtig, da der Dialog zwischen den Generationen und der gegenseitige Wissenstransfer gestärkt werden. Wir fördern diesen generationsübergreifenden Austausch, indem wir Menschen den Zugang zu hochwertiger Bildung ermöglichen.
3. KI und Automatisierung: Warum technologische Bildung jetzt wichtig ist
Mit dem technologischen Wandel durch künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung sind viele Berufe im Umbruch. Dies betrifft sowohl junge Menschen, die in eine sich wandelnde Arbeitswelt eintreten, als auch ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die sich an diese Veränderungen anpassen müssen. Wir bieten daher Lerninhalte, die Menschen jeden Alters darauf vorbereiten, die neuen technologischen Anforderungen zu bewältigen.
Für Jugendliche und junge Erwachsene ist es wichtig, sich frühzeitig auf die digitale Zukunft vorzubereiten, während ältere Erwachsene durch die Plattform die Möglichkeit haben, sich neue berufliche Fähigkeiten anzueignen und ihre Karrierechancen zu sichern.
Fazit: Lebenslanges Lernen für eine erfolgreiche Zukunft im demografischen Wandel
Diese drei Gedanken zeigen, dass lebenslanges Lernen mehr ist als persönliche Entwicklung. Es ist ein gesellschaftlicher Auftrag vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Eine alternde Bevölkerung, zunehmende Diversität und technologische Umbrüche machen es erforderlich, dass Menschen ihre Kompetenzen kontinuierlich erweitern und sich an neue Herausforderungen anpassen.
Bildungsplattformen wie wir bieten die notwendige Infrastruktur, um diesen Wandel erfolgreich zu gestalten. Wir ermöglichen den Zugang zu Bildung für alle Altersgruppen, fördern den Austausch zwischen den Generationen und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Nur durch eine breite Verankerung des lebenslangen Lernens kann eine zukunftsfähige Gesellschaft entstehen, die Jung und Alt in den Transformationsprozess integriert und eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft sichert.
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So sieht eine Dan Bau aus.
06.01.2025 |
Katrin Schröder
Dan Bau: Ein Instrument aus Vietnam mit nur einer Saite, aber faszinierendem Klang
Dass die Lernangebote der HOOU vielfältig sind, wird spätestens bei einem Blick auf das folgende, englischsprachige Lernangebot klar: „Learning Dan Bau“. Und nein, hier wird nichts gebaut, sondern eine Einführung in das Spielen des wohl bedeutendsten Musikinstruments Vietnams gegeben.
Tam Thi Pham ist Multimedia-Komponistin und hat sich mit einem spannenden vietnamesischen Instrument auseinandergesetzt. Die Dan Bau hat nur eine Saite, erzeugt aber dennoch vielfältige Töne. In unserem Artikel erklären wir, wie die Dan Bau aufgebaut ist und wie man sie spielt. Außerdem führen wir dich zu einer Playlist, die den einzigartigen Klang verdeutlicht. Reinhören lohnt sich!
Erinnert an einen Kürbis
Die Dan Bau (auf Vietnamesisch: Đàn bầu) misst insgesamt rund einen Meter und wird meist aus Holz gefertigt. In selteneren Fällen besteht das Instrument aus Bambus. Die Form erinnert ein wenig an einen langen Kürbis. Manche Instrumente sind zudem mit Blumen und traditionellen Mustern verziert. Charakteristisch für das Aussehen der Dan Bau ist auch der Stab, der sich seitlich am Instrument befindet. Er hat einen maßgeblichen Einfluss auf die erzeugte Melodie. Dazu aber später mehr.
Charakteristisch für die Dan Bau ist die längliche Bauform und der Stab am Ende des Instruments.
Mit Dozentin Ngo Tra My die Dan Bau kennen lernen
Tam Thi Pham, Studentin für Multimedia Composition an der Hochschule für Musik und Theater (HfMT), leitet das von ihr initiierte Lernangebot über die Dan Bau. Gemeinsam mit HOOU@HfMT-Projektkoordinator Goran Lazarevic übersetzte sie bisher unbekannte Fachbegriffe aus dem vietnamesischen ins Englische. Mit ihrer Arbeit leisten sie einen wichtigen Teil für eine sichtbarere vietnamesische Kultur und ermöglichen damit allen Interessierten einen leichteren Zugang zu einem faszinierendem Instrument.
Momentan enthält das Lernangebot sechs verschiedene Videoeinheiten. In diesen Einheiten führt uns Ngo Tra My, Dozentin an der Vietnam Academy of Music, an die grundlegenden Techniken und Besonderheiten des Instruments heran. Als erstes erfahren wir, dass man Dan Bau in drei unterschiedlichen Positionen spielen kann: Im Stehen, Sitzen oder auf dem Boden hockend. Vor dem Spielen müssen wir die Saite zunächst auf ein „C“ stimmen. DIE Saite? Richtig – die Dan Bau hat nur eine Saite. Doch eintönig klingt das Instrument nicht. Die Saitenspannung verändert man durch das Bewegen eines elastischen Stabes, den man mit der linken Hand bedient. Im Zusammenspiel mit der Zupfposition können wir so die Tonhöhe verändern und sehr unterschiedliche, gleitende Töne erzeugen. Zum Zupfen der Saite nutzt man, ähnlich wie bei einer Gitarre, eine Art Plektron – ein zurechtgeschnittenes Stück Hartholz.
Ngo Tra My erklärt, dass man die Dan Bau in drei unterschiedlichen Positionen spielen kann.
Der Ton macht die Musik
Anders als einige andere Saiteninstrumente hat die Dan Bau kein Griffbrett, an dem sich die Spielenden orientieren können, um die richtigen Töne zu treffen. Zudem verändert die Handgröße die Abstände auf der Saite. Ngo Tra My empfiehlt deshalb, dass sich jede*r Spieler*in vor dem Spielen die sechs wichtigsten Handpositionen auf dem Instrument markieren sollte. Daraus ergibt sich auch schon eine erste gute Übung: Die Grundtöne treffen und damit eine kleine Melodie erzeugen. Vier verschiedene Aufgaben stehen in dem Lernangebot dafür bereit.
Vielfältige Klänge durch veränderte Spannung
Wenn die Grundtöne einmal sitzen, gilt es, den Stab richtig einzusetzen. Aber Vorsicht! Hier braucht es Gefühl, denn biegt man den Stab etwas zu sehr, dann kann die Saite reißen. In einem angenehmen Erklärtempo zeigt uns Ngo Tra My in den folgenden Videoeinheiten, wie vielfältig die Dan Bau klingen kann und welche Techniken wichtig sind. Hilfreich sind dabei auch die eingeblendeten Noten, die das Gespielte visualisieren. Wenn man alle sechs Videolektionen durcharbeitet und die dazugehörigen Übungen beachtet, dann hat man am Ende des Kurses einen schönen Einblick in das Spielen eines faszinierenden Instruments gewonnen.
Es braucht keine Vorkenntnisse, um das Instrument zu verstehen
„Learning Dan Bau“ ist ein interessantes Lernangebot für alle Musikbegeisterten, die Lust haben, sich an ungewohnten Klängen zu versuchen. Die Erklärvideos sind in einem guten Tempo gehalten und holen auch Interessierte ohne Vorkenntnisse ab. Hilfreich ist es, Noten lesen zu können, und wichtig ist es auch, den Erklärungen mit englischen Untertiteln folgen zu können. Zudem sollte man natürlich eine Dan Bau zur Verfügung haben, um das Spielen auch praktisch üben zu können. Wer also Lust darauf hat in eine andere Kultur einzutauchen – denn Musik ist ein wunderbarer Ausgangspunkt, um die vietnamesische Kultur kennen zu lernen – dem sei das Lernangebot „Learning Dan Bau“ ans Herz gelegt.
Playlist: Lausche der Musik
Mit dem Lernangebot zu diesem spannenden Instrument möchten wir auch verschiedene vietnamesische Volkslieder und traditionelle Lieder vorstellen, damit du dich mit der vietnamesischen Musik vertraut machen kannst. Das Anhören der Musik wird dir helfen, das Dan Bau besser zu verstehen und eventuell auch selbst zu spielen.
Das Lied „Con duyen“ (übersetzt: Der Faden des Schicksals ist noch hier) ist ein Quan Ho-Volkslied aus Bac Ninh, einer Region in Nordvietnam. In dem Song geht es um Verliebte, die sich auffordern, die Chance zu ergreifen und um ihre Hand anzuhalten und die Jugend nicht unbemerkt an sich vorüberziehen zu lassen. Die Musik ist charmant, jugendlich und fröhlich. Es wird gespielt von Ngo Tra My.
Das Lied Bèo dạt mây trôi (übersetzt: Schwebende Blumen, vorbeiziehende Wolken) handelt von einer Frau, die auf ihren Mann wartet – vergeblich. Den Song spielt Tam Thi Pham.
Beruhigende Klänge statt Krankenhauslärm: Wie Klangkunst und Sounddesign die Atmosphäre verbessern
Wie können beruhigende Klänge das Heilungserlebnis im Krankenhaus verbessern? Marie Koldkjær Højlund von der Universität Aarhus zeigt in ihrem Vortrag bei den Open Lectures zu Healing Soundscapes, wie gezielter Einsatz von Klangkunst in Krankenhäusern eine unterstützende Atmosphäre schafft – gerade auch in Kreißsälen. Sie erklärt, warum sanfte Klänge in Krankenhäusern das Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden stärken können.
Die dänische Klangforscherin Marie Koldkjær Højlund setzt sich dafür ein, die laute und oft beängstigende Geräuschkulisse in Krankenhäusern zu verändern und durch beruhigende Klänge zu ergänzen. Dabei geht es darum, den Patientinnen und Patienten eine Umgebung zu bieten, in der sie sich sicherer und wohler fühlen – und sogar Klänge auswählen können, die ihnen guttun.
Die Motivation für ihre Forschung stammt aus einer persönlichen Erfahrung: Nach einem Krankenhausaufenthalt erkannte sie, wie sehr die oft hektischen und lauten Geräusche ihren eigenen Stress verstärkten. „Lärm ist einer der größten Stressfaktoren in Krankenhäusern, und ich weiß, dass ich mit diesem Gefühl nicht allein bin,“ erzählt die Expertin. Daher ist es ihr ein großes Anliegen, eine Umgebung zu schaffen, die den Heilungsprozess unterstützt, indem sie auf sanfte und wohltuende Klänge setzt.
Kreißsäle mit Klangkunst und Lichteffekten für mehr Ruhe
Im Rahmen ihrer Forschung arbeitet sie mit multisensorischen Ansätzen, die den gesamten Raum beeinflussen. So wurden in dänischen Krankenhäusern spezielle Kreißsäle gestaltet, die durch Klangkunst und gezielte Lichteffekte eine beruhigende Atmosphäre schaffen. Dies hilft nicht nur den Patienten, sondern auch dem Pflegepersonal und den Angehörigen, eine stressige Situation als weniger belastend zu erleben.
Mit den Open Lecture Series öffnet das ligeti zentrum ein Forum, um mit internationalen Fachkolleg:innen in spannenden Vorträgen die Themen der verschiedenen Laboratorien aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und mit dem Publikum zu diskutieren. Am 12. November kommt die Klangforscherin Marie Koldkjær Højlund. Sie hat uns vorab ein Interview gegeben – deutsche Übersetzung unten:
Marie, explain the topic of your presentation to a ten-year-old child in a few words.
Marie Koldkjær Højlund: In hospitals, we work hard to help sick people feel better quickly. While we usually focus on using medicine to treat their bodies, we often forget that the sounds around us can also affect how they feel and heal. My research looks at how the loud and scary sounds in hospitals can be mixed with softer, calming sounds. This helps create a more pleasant environment and gives patients a chance to choose the sounds they like, making them feel safer and more comfortable.
Why is this topic important to you and what value does it have for people?
Marie Koldkjær Højlund: My research interest began with a personal experience of being in the hospital, where I felt firsthand how the alarming sounds affected my sense of safety. Since we know that noise is one of the biggest stressors in hospitals, I realize I am not alone in this feeling. This is why I believe this area of research is incredibly important.
What is your motivation for taking part in the Open Lectures Healing Soundscapes as a speaker?
Marie Koldkjær Højlund: The field of healing soundscape design is expanding, but I believe we are still a relatively small group working in this area. I am excited to see that you have initiated an open lecture series, and I hope we can come together to share our knowledge and experiences to help grow and enhance this field in the future!
Da wir wissen, dass Lärm einer der größten Stressfaktoren in Krankenhäusern ist, weiß ich, dass ich mit diesem Gefühl nicht allein bin. Deshalb halte ich dieses Forschungsgebiet für unglaublich wichtig.
Marie Koldkjær Højlund
Deutsche Übersetzung des Interviews
Erkläre einem zehnjährigen Kind in wenigen Worten das Thema deines Vortrags.
Marie Koldkjær Højlund: In Krankenhäusern arbeiten wir hart daran, dass es kranken Menschen schnell besser geht. Während wir uns in der Regel darauf konzentrieren, ihren Körper mit Medikamenten zu behandeln, vergessen wir oft, dass auch die Geräusche um uns herum einen Einfluss darauf haben können, wie sie sich fühlen und wie sie heilen. In meiner Forschung geht es darum, wie die lauten und beängstigenden Geräusche in Krankenhäusern mit leiseren, beruhigenden Klängen gemischt werden können. Das trägt zu einer angenehmeren Umgebung bei und gibt den Patienten die Möglichkeit, die Klänge auszuwählen, die sie mögen, so dass sie sich sicherer und wohler fühlen.
Warum ist dieses Thema für dich so wichtig und welchen Wert hat es für die Menschen?
Marie Koldkjær Højlund: Mein Forschungsinteresse begann mit einer persönlichen Erfahrung in einem Krankenhaus, wo ich am eigenen Leib spürte, wie alarmierende Geräusche mein Sicherheitsgefühl beeinträchtigten. Da wir wissen, dass Lärm einer der größten Stressfaktoren in Krankenhäusern ist, weiß ich, dass ich mit diesem Gefühl nicht allein bin. Deshalb halte ich dieses Forschungsgebiet für unglaublich wichtig.
Was ist deine Motivation, als Referentin an den Open Lectures Healing Soundscapes teilzunehmen?
Marie Koldkjær Højlund: Das Feld des Healing Soundscapes Design wird immer größer, aber ich glaube, wir sind immer noch eine relativ kleine Gruppe, die in diesem Bereich arbeitet. Ich freue mich, dass Sie eine offene Vortragsreihe ins Leben gerufen haben und hoffe, dass wir zusammenkommen können, um unser Wissen und unsere Erfahrungen auszutauschen, damit dieser Bereich in Zukunft weiter wachsen und sich verbessern kann!
Über Marie Koldkjær Højlund
Marie Koldkjær Højlund is an associate professor of sounds studies, audio design and musicology at Aarhus University as well as a composer, musician and preforming sound artist. For years she has been researching what everyday sound environments mean for our way of life. She is interested in listening and sonic citizenship in a variety of contexts from a practice-based and artistic approach.
Committed to crafting sound technologies for alternative listening experiences, she co-founded The Overheard with Morten Riis, presenting large-scale sound sculptures across Denmark. As a composer, her sonic expressions have reverberated in diverse realms—from bands and albums to compositions for TV, theatre, and computer games. Recently she was honored with the Carl Nielsen and Anne Marie Carl-Nielsens award as a composer. During 2023 and 2024 she is a guest researcher at the Pufendorf Institute of Advanced Studies at Lunds University in the theme „Sound of Democracy“.
Warum Musikpädagogik unbedingt wissenschaftlich abgesichert sein muss
„Was heisst Wissenschaft im Kontext der Musikpädagogik?“ Diese ständig neu gestellte Frage behandelt Prof. Dr. Bernd Clausen (Siegen) im Gespräch mit Prof. Dr. Hans Bäßler (Hamburg) und kommt zu dem ernüchternden Ergebnis, dass zwar erste Überlegungen seit den 1960er Jahren nicht zuletzt auch an der Hochschule für Musik und Theater angestellt und reflektiert wurden. Doch ist dieser Prozess bis heute nicht abgeschlossen, obwohl in unmittelbar nachfolgenden Jahren daraus hätten Schlüsse gezogen werden können.
14.10.2024 |
Katrin Schröder
Der Hamburger Weg: Innovative musikpädagogische Reformen im Kontext von Strukturen
Kann die Musikpädagogik Ausbildungspolitik beeinflussen oder gar verändern? Im Gespräch mit Prof. Dr. Bernd Clausen (Siegen) diskutiert Prof. Dr. Hans Bäßler (Hamburg) die Frage, die sich die konkreten grundsätzlichen Überlegungen einer innovativen Musikpädagogik dann als realisierbar erweisen, wenn sie einzelne Positionen für ihre konkrete Umsetzung mitdenken. Lassen sich Erfahrungen von vor über 50 Jahren noch heute anwenden? Das Gespräch bezieht sich insbesondere auf die Arbeiten des damaligen Leiters der Hamburger Musikhochschule, Prof. Dr. Hermann Rauhe.
Bild: Volodymyr Hryshchenko/Unsplash
30.09.2024 |
Meena Stavesand
Klänge im Kinderkrankenhaus: So nimmt man kleinen Patienten die Angst
Das neue Kinderkrankenhaus in Helsinki hat eine spezielle, beruhigende Klanglandschaft. Die Geräuschkulisse ist in den Wartebereichen, in ausgewählten Korridoren, im Parkhaus und in den Aufzügen zu hören. Sie ist fester Bestandteil der Innenausstattung der Institution und soll den kleinen Patientinnen und Patienten die Anspannung und Angst nehmen oder sie zumindest reduzieren.
Im Rahmen der Open Lectures zu dem HOOU-Angebot „Healing Soundscapes“ wird Antti Ikonen am 16. Oktober zu „Friendly Sounds in Children’s Hospital“ sprechen und auch auf das oben genannte finnische Kinderkrankenhaus eingehen. Im Vorfeld seines Vortrags hat uns Antti Ikonen drei Fragen zu seiner Arbeit und seinen Forschungen beantwortet. Das Interview wurde auf Englisch geführt. Unten findet sich eine deutsche Übersetzung.
Die kostenlose Veranstaltung für alle Interessierten findet am 16. Oktober von 18 bis 19.30 Uhr im ligeti zentrum in Hamburg-Harburg statt. Um eine Anmeldung wird gebeten. Was die Besucherinnen und Besucher genau erwartet, erklärt Antti Ikonen im Gespräch:
Explain the topic of your presentation to a ten-year-old child in a few words.
Antti Ikonen: Some years ago a completely new hospital for children was built in Helsinki, Finland. We have placed loudspeakers all over the hospital to play happy sounds for the visitors of the hospital. The sounds are soft and quiet but if you listen carefully, you can hear them. We have asked hospital visitors their opinions, and children and their parents have told that they like the sounds a lot.
Why is this topic important to you and what value does it have for people?
Antti Ikonen: I have worked for decades with music and sounds as a performer, composer, designer, producer and university teacher, and recently also as a researcher. Both the positive and the negative effects of sounds as well as their huge potential in all kinds of media and design are self-evident to me. Our research shows that the visitors of the hospital enjoy and appreciate the designed soundscape a lot. I hope I will be able to share my experience and knowledge and collaborate with new people and institutions so that this project would continue in the future as well.
What is your motivation for taking part in the Open Lectures Healing Soundscapes as a speaker?
Antti Ikonen: It was an honour to be invited to participate the lecture series. I’m looking forward to answering questions and also meeting composers, designers, researchers and other experts in related fields who are interested in similar topics and potential collaboration.
Unsere Untersuchungen zeigen, dass die Besucherinnen und Besucher des Krankenhauses die gestaltete Klanglandschaft sehr genießen und schätzen.
Antti Ikonen
Deutsche Übersetzung des Interviews
Wie erklärst du einem 10-jährigen Kind in wenigen Worten das Thema deines Vortrags?
Antti Ikonen: Vor einigen Jahren wurde in Helsinki, Finnland, ein ganz neues Kinderkrankenhaus gebaut. Überall im Krankenhaus wurden Lautsprecher installiert, um die Besucherinnen und Besucher mit fröhlichen Klängen zu unterhalten. Die Klänge waren sanft und leise, aber wenn man genau hinhörte, konnte man sie hören. Wir haben die Besucherinnen und Besucher des Krankenhauses nach ihrer Meinung gefragt und die Kinder und ihre Eltern haben uns gesagt, dass sie die Klänge sehr mögen.
Warum ist dieses Thema für dich wichtig und welchen Wert hat es für die Menschen?
Antti Ikonen: Ich arbeite seit Jahrzehnten mit Musik und Klängen, als Interpret, Komponist, Designer, Produzent, Hochschullehrer und seit kurzem auch als Forscher. Ich kenne sowohl die positiven als auch die negativen Auswirkungen von Klängen und ihr großes Potenzial in allen Arten von Medien und Design. Unsere Untersuchungen zeigen, dass die Besucherinnen und Besucher des Krankenhauses die gestaltete Klanglandschaft sehr genießen und schätzen. Ich hoffe, dass ich meine Erfahrungen und mein Wissen weitergeben und mit neuen Menschen und Institutionen zusammenarbeiten kann, damit dieses Projekt auch in Zukunft weitergeführt werden kann.
Was ist deine Motivation, dein Wissen als Referent bei den Open Lectures Healing Soundscapes weiterzugeben?
Antti Ikonen: Ich fühle mich geehrt, zu dieser Vortragsreihe eingeladen worden zu sein. Ich freue mich darauf, Fragen zu beantworten und Komponist:innen, Designer:innen, Forschende und andere Expert:innen aus verwandten Bereichen zu treffen, die an ähnlichen Themen und einer möglichen Zusammenarbeit interessiert sind.
Über Antti Ikonen
Antti Ikonen (b. 1963) is a composer, sound designer and Senior University Lecturer at Aalto University. His work covers music and sound design for a wide range of media, performances and works of art, including contemporary dance, theatre, short films, radio plays, art installations and new media. The soundscape designed for Helsinki New Children’s Hospital was awarded with Grand Prix in International Sound Awards 2019. Since 1990s Ikonen has been teaching in academic institutions in Finland. In 2008 Ikonen founded Sound in New Media MA degree programme which is currently part of Aalto University.