Thema: Mensch & Kultur

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29.01.2025 | Meena Stavesand
Interkulturelle Kommunikation: Was einen Menschen prägt, beeinflusst seine Handlungen
Eine ausgestreckte Hand zum Gruß, aber das Gegenüber winkt nur kurz. Verwirrung auf beiden Seiten. Was passiert hier? Wie gehe ich mit der Situation um? Mit solchen Fragen befasst sich die interkulturelle Kommunikation. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff? Und wie lässt sich der Umgang mit kulturellen Unterschieden lernen?
An der HAW Hamburg hat ein interdisziplinäres Team aus Expertinnen und Experten drei digitale Lerneinheiten entwickelt, sogenannte Eduboxes. Sie enthalten Lehr- und Lernmaterialien zu Themen der Interkulturellen Kommunikation, die digital verfügbar und flexibel einsetzbar sind. Diese Materialien sollen dabei unterstützen, Kompetenzen zu entwickeln um die Herausforderungen einer vernetzten und sich schnell verändernden Welt gut zu bewältigen und als Chance wahrnehmen zu können.
Im Interview erklärt Prof. Dr. Adelheid Iken, warum es bei der Interkulturellen Kommunikation nicht um pauschale Zuschreibungen wie „der Spanier“ oder „die Chinesin“ geht, sondern um individuelles, gegenseitiges Verständnis und dem Aushandeln gemeinsamer Handlungsroutinen. Und sie erläutert, wie interkulturelle Kompetenz dazu beitragen kann, die Herausforderungen von virtuellen internationalen Teams zu bewältigen.
Was ist interkulturelle Kommunikation?
Prof. Dr. Adelheid Iken: Das Wort Kommunikation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Mitteilung, Austausch und Übertragung. Das „Inter“ steht für „zwischen“ – zwischen Menschen, zwischen Personen. Es geht also um Interaktionen in ganz unterschiedlichen Lebens-, Alltags- und Berufskontexten.
Die Kultur kommt als dritter Aspekt hinzu: Jeder wird durch die Zugehörigkeit zu ganz unterschiedlichen Gruppen und Lebenswelten geprägt. Da geht es beispielsweise um die die Familie, das Umfeld, in dem eine Person aufwächst, den Beruf und den Sportclub in dem jemand Mitglied ist. , Die Interkulturelle Kommunikation bezieht sich auf die Prozesse, die zwischen Personen stattfinden, die über unterschiedliche Gruppenzugehörigkeiten verfügen.
Uns geht es daher nicht um „den Griechen“ oder „den Spanier“, der sich in einer bestimmten Weise verhält – das wäre zu pauschalisierend und verallgemeinernd. In der Interaktion beschäftigen wir uns mit dem Individuum, mit der Person, die uns gegenübersitzt.

Oft gehen wir davon aus, dass unsere Art sich zu verhalten die richtige ist. In der Zusammenarbeit mit anderen merken wir dann: Es gibt verschiedene Wege zum Ziel. Für den gemeinsamen Erfolg ist dann die Verständigung und das Aushandeln von wichtig.Prof. Dr. Adelheid Iken
Können Sie das anhand eines Beispiels aus dem Alltag erklären?
Prof. Dr. Adelheid Iken: An der Hochschule treffen sich zwei Menschen zum ersten Mal. Eine Person streckt die Hand zum Handschlag aus, die andere winkt nur kurz. Das sind zwei unterschiedliche Begrüßungsrituale, und das kann verwirren – besonders wenn man seit 20 Jahren an der Hochschule ist und eine bestimmte Form der Begrüßung gewohnt ist.
Eine solche Situation lässt sich schnell erklären und häufig auch klären. Hier fehlt offensichtlich das Verständnis darüber, was an der Hochschule als ‚normal‘ wahrgenommen wird und es gilt, eine gemeinsame Handlungsroutine zu entwickeln.
Komplexer wird es bei der Zusammenarbeit in interkulturellen Teams oder der Arbeit an gemeinsamen Projekten. Hier kann es Verwirrungen oder Irritationen geben, weil Teammitglieder ein unterschiedliches Verständnis von Zusammenarbeit haben, in der Art und Weise Kritik zu üben oder zu kommunizieren. Dann gilt es, innezuhalten, zu reflektieren, zu analysieren, Fragen zu stellen und offen für die Sichtweise des anderen zu sein.
Interkulturelle Kommunikation
...unterstützt Sie bei der Entwicklung von interkulturellen Kompetenzen, die in einer Reihe von beruflichen, sozialen und Arbeitszusammenhängen benötigt werden.
Wie kann ich lernen, mit solchen Situationen umzugehen?
Prof. Dr. Adelheid Iken: Es beginnt beispielsweise mit aktivem Zuhören und einem Perspektivwechsel. Man versetzt sich in die Situation des anderen und stellt Fragen. Das lässt sich lernen und wird ein Teil der eigenen Kompetenzen. Oft gehen wir davon aus, dass unsere Art sich zu verhalten die richtige ist. In der Zusammenarbeit mit anderen merken wir dann: Es gibt verschiedene Wege zum Ziel. Für den gemeinsamen Erfolg ist dann die Verständigung und das Aushandeln von wichtig.
Um ein einfaches Beispiel zu nennen. Ein Mitglied im Team gibt seinen oder ihren Arbeitsbeitrag immer erst in letzter Minute ab, was mich aber nervös macht, weil ich gerne frühzeitig alle Unterlagen zusammen haben möchte.
Anstatt direkte Kritik zu üben, hilft es Fragen zu stellen und gegenseitige Erwartungen zu klären. Das hilft meistens schon, eine gemeinsame Lösung zu finden. In diesem Fall könnte es sein, dass beide ein unterschiedliches Verständnis von Deadlines und den Arbeitsprozessen haben um eine mögliche Erklärung zu nennen.
Um diese Fähigkeit zu schulen, gibt es ein Lernangebot, das sich mit der interkulturellen Kommunikation beschäftigt. Sie haben dafür etwas Besonderes konzipiert: die Edubox. Was ist das?
Prof. Dr. Adelheid Iken: Edubox steht für Educational Boxes – virtuelle Boxen in denen Lehr- und Lernmaterialien zu finden sind die ganz unterschiedlich eingesetzt werden können und damit sowohl für Lernende als auch für Lehrende und Trainer genutzt werden können.
Die Box „Interkulturelle Kommunikation“ beispielsweise hat neun Lerneinheiten und es gibt sie auf Deutsch und auf Englisch. Sie enthält Texte, Fallbeispiele, Videos und Reflexionsfragen. Und es gibt die Möglichkeit, Learning Journals zu führen – eine Art Lerntagebuch, um das Erlernte zu dokumentieren.
Das Material der EduBox eignet sich für ein Selbststudium aber auch für den Unterricht als Flipped Classroom: Das Material wird vorab er- und bearbeitet. Im Unterricht folgen dann praktische Übungen.

Stell dir einen digitalen Werkzeugkasten fürs interkulturelle Lernen vor – das ist eine Edubox. Nach einer kurzen Einführung, die den Aufbau erklärt, geht es direkt los: Du findest eine übersichtliche Navigation durch alle Lerneinheiten. Jede Einheit verrät dir zu Beginn, was du dort lernen kannst. Dann folgt ein Mix aus Theorie, praktischen Beispielen, Übungen und Fragen zum Nachdenken. Das Besondere: Du entscheidest selbst, was dich interessiert. Kennst du ein Thema schon? Dann spring einfach zum nächsten. Am Ende jeder Einheit kannst du mit einer Übung testen, was hängen geblieben ist.
Welche weiteren Boxen gibt es?
Prof. Dr. Adelheid Iken: Neben der EduBox zur interkulturellen Kommunikation gibt es eine EduBox, bei der das Thema der Zusammenarbeit in virtuellen interkulturellen Teams im Zentrum steht. Dabei geht es um die besonderen Herausforderungen virtueller Zusammenarbeit und wie ich es schaffe, aus einer heterogenen Gruppe von Personen ein hoch effizientes virtuelles Team zu entwickeln.
Bei Design Thinking handelt es sich um ein agiles Werkzeug und ein Ansatz zur Bewältigung komplexer Herausforderungen. Es hilft Teams, reale Herausforderungen anzugehen und schnell von Ideen zu potenziellen Lösungen zu gelangen. Wie man Design Thinking nutzen kann, ist Inhalt der dritten EduBox.
Design Thinking
Are you looking for creative solutions to a challenge you’re facing? If so, the EduBox “Design Thinking” is for you! It helps you practice virtual collaboration in diverse teams using a step-by-step approach to Design Thinking.
Wie groß ist das Team, das diese Boxen entwickelt?
Prof. Dr. Adelheid Iken: Die Schreib-Teams umfassen meist fünf bis sechs Personen, beim Design Thinking waren es weniger. Unser interdisziplinäres Team besteht aus Expert:innen der Interkulturellen Kommunikation und des interkulturellen Managements, aber auch der Erwachsenenbildung und der Wirtschaftsinformatik, es sind Lehrende aus Hochschulen dabei, ebenso wie freie Trainer:innen und natürlich IT-Fachkräfte und Illustrator:innen.
Virtual Intercultural Teams
This course will help you identify and tackle the key challenges of working in virtual intercultural teams, while building the professional and social competencies needed to achieve higher performance as well as job satisfaction when working in virtual intercultural environments.
Wird es noch eine vierte Box geben oder was ist geplant?
Prof. Dr. Adelheid Iken: Eine vierte EduBox ist zurzeit nicht geplant, aber wir verstehen unsere Arbeit als fortlaufenden Prozess. Das digitale Format ermöglicht es uns, Feedback einzuarbeiten und die Inhalte weiterzuentwickeln. Zwischen der ersten und zweiten Version der Box Interkulturelle Kommunikation haben wir beispielsweise unser Kommunikationsmodell überarbeitet. Und wir haben für alle drei Boxen ein Trainerhandbuch entwickelt.
Im Augenblick ist es uns wichtig, unsere Boxen bekannter zu machen. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, alle EduBoxen in englischer Sprache zur Verfügung zu stellen, weil wir Interessierte weltweit ansprechen wollen und den globalen Austausch ermöglichen möchten Daran arbeiten wir.
Über Prof. Dr. Adelheid Iken
Studium an der Universität Hamburg und an der London School of Oriental and African Studies (Ethnologie, Soziologie, Politische Wissenschaften und Amharisch). Anschließend Ausbildung zur Landwirtin.
10-jährige Berufs- und Forschungstätigkeit insbesondere in Ländern Afrikas (u.a. Äthiopien, Sudan, Namibia) und in der Mongolei.
Dissertation über frauenzentrierte Haushalte in Südnamibia (Women-headed Households in Southern Namibia: Causes, Patterns and Consequences).
Von 2002 bis 2023 Professorin für Interkulturelle Kommunikation an der HAW Hamburg

Zum Reinhören
Wenn du gerne Podcasts hörst, haben wir zu dem Thema noch drei Episoden für dich – zu interkultureller Kommunikation, zu interkulturellen virtuellen Teams und zu Design Thinking.
On the benefits of using Design Thinking
In this episode Christian Friedrich will be talking to Erik Schumb, an expert agile coach with years of experience in Design Thinking, about the benefits of using Design Thinking.
Intercultural Communication with Rüdiger Weißbach
In this episode Christian Friedrich will be talking to Rüdiger Weißbach, Professor at the Hamburg University of Applied Sciences, about Meeting the challenges of virtual intercultural teams.
Intercultural Communication with Anna Volquardsen
In this episode Christian Friedrich will be talking to Anna Volquardsen, founder of DEARWORK on the current relevance of Intercultural Communication.

Bild: HfMT
21.01.2025 | hoouadmin
Repertoire vietnamesischer Volksmusik: Konzert mit Dan Bau, Gitarre, Klavier und Gesang
Das Konzert der vietnameischen Volksmusik am Sonntag, 16. Februar, wird von Lehrenden, Studierenden und Musikerkollegen der HfMT bestritten. Sie werden ein reichhaltiges Repertoire an vietnamesischer Volksmusik präsentieren, bei dem nicht nur das Đàn bầu und der Gesang im Vordergrund stehen, sondern diese auch mit anderen Instrumenten wie der Gitarre und dem Klavier kombiniert werden. Diese Veranstaltung ist ein Showcase des Dan Bau Grundkurses, der von Prof. Frank Böhme und der HOOU@HfMT unterstützt wird.
Das sind die Mitwirkenden
Julie Ackermann – Gesang
Tam Thi Pham – Đàn bầu
Julia Cao – Đàn bầu
James Pham – Đàn bầu, Gitarre, Dirigent
Minh Châu Đào – Đàn bầu
Sofia Cadisco – Đàn bầu
Nedyalko Dochev – Đàn bầu
Holger Rocker – Đàn bầu
Sebastian Sprenger – Klavier
Eine Anmeldung ist notwendig und erfolgt über eventbrite. Der Eintritt ist frei.
Wenn Sie mehr erfahren möchten, können Sie uns unter diesem Link besuchen: https://portal.hoou.de/blog/dan-bau-ein-instrument-aus-vietnam-mit-nur-einer-saite-aber-faszinierendem-klang/

Portrait Aileen Puhlmann, Foto: Sharan Estone
15.01.2025 | Katrin Schröder
Hamburg, was willst du wissen? Aileen Puhlmann


Die Welt verstehen bedeutet auch, Geldflüsse zu verstehen und zu hinterfragen“, sagt Aileen Puhlmann. Mit ihr haben wir über Sport und Gesellschaft, ihre Arbeit bei Lemonaid-Charitea e.V., nachhaltigen Tourismus und Finanzielle Bildung gesprochenAileen Puhlmann arbeitet da, wo es oft noch keine ausgetretenen Pfade gibt und sich gute Praktiken noch etablieren müssen. Entsprechend interessant war es für uns, mit ihr über ihren Lebens- und Lernweg zu sprechen und zu hören, wie sie sich Herausforderungen und Neuem stellt. Von der Entwicklungszusammenarbeit über Vereinssport als Ort der gesellschaftlichen Verständigung, von „Fragen an Korea“ bis zu Klassismus in der Finanziellen Bildung haben Nicola Wessinghage und Aileen Puhlmann in diesem Gespräch ein breites Spektrum abgedeckt.
Lernangebot: Sustainable Tourism for Small Island Developing States
Deutsch-Koreanische Gesellschaft Hamburg e.V.
Angebote für die Finanzielle Bildung
Foto Aileen Puhlmann: Sharan Estone

Foto Yared Dibaba: Sebastian Fuchs
10.12.2024 | Katrin Schröder
Hamburg, was willst du wissen? Yared Dibaba


„Alles was ich kann, habe ich gelernt“ sagt Yared Dibaba. Kein Wunder also, dass wir mit ihm über verschiedene Wege des Lernens gesprochen haben, aber auch über Inhalte: Schauspiel, Kaffee, Integration und Inklusion, Zugang und Zugänglichkeit.
Wir sprechen mit Yared Dibaba darüber, wie er lernt und wann er gut lernen kann, wann er sich in ein Thema verbeißen und eingraben kann. Es geht um Integration und Inklusion, Zugang und Zugänglichkeit, um Schauspiel und einen offenen Umgang mit Neuem. Und es geht um die Lernangebote der HOOU, die sich in dieser Folge um KI, die Tideelbe und Fake News auf Social Media drehen.
Bremer Fernsehpreis für „Yared kommt rum“
Yared kommt rum: Waffensen (ARD Mediathek)
Lernangebot: Der Tideelbe-Komplex
Lernangebot: Gewappnet gegen faule Social-Media-Tricks
Foto Yared Dibaba: Sebastian Fuchs

12.11.2024 | Katrin Schröder
Hamburg, was willst du wissen? Isabel Bogdan


Nicola Wessinghage spricht mit der Autorin Isabel Bogdan.
Isabel Bogdan teilt im Gespräch viele persönliche Eindrücke und schaut auf Ihren Lebens- und Lernweg zurück. Wie sie eine erfolgreiche Autorin wurde nachdem sie zuvor noch Web-Texte von metallverarbeitenden Unternehmen übersetzt hatte, wie sie sich von Sachbüchern zu Literatur entwickelt hat, wie sie ihr kurzer Aufenthalt in Nanjing geprägt hat – all das erfahrt ihr in dieser Folge von „Hamburg, was willst du wissen?“
Shownotes
Isabels neues Buch „Wohnverwandschaften“
Blog Post zur Rettung des Anderthalb
Isabels Blog Projekt „Was machen die da?“ mit Maximilian Buddenbohm
Foto Isabel Bogdan: Heike Blenk
Lernangebote in dieser Episode
Credits und Hinweise
Moderation: Nicola Wessinghage und Christian Friedrich
Musik: Jakob Kopczynski
Produktion: Christian Friedrich
Die Angebote zum Selbstlernen auf der Online-Plattform der Hamburg Open Online University stehen allen Interessierten frei zur Verfügung.
Um unsere Lernangebote zu nutzen, brauchst du weder zu studieren noch bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Schau einfach online vorbei. Unsere Internetadresse ist www.hoou.de
Feedback, Anregungen und Kommentare zum Podcast erreichen uns per E-Mail unter waswillstduwissen@haw-hamburg.de

Bild: Hayes Potter/Unsplash
09.08.2024 | Meena Stavesand
Musiktherapeutin erklärt, wie Geräusche unsere Gesundheit beeinflussen
Kann eine angenehme Geräuschkulisse unsere gesundheitlichen Beschwerden lindern und bei der Genesung helfen? Ja, Klänge beeinflussen uns. Doch wie können wir gerade in Krankenhäusern oder Arztpraxen diese „Hilfe“ nutzen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Bildungsangebot „Healing Soundscapes“ des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und der Hochschule für Musik und Theater (HfMT). Die Musiktherapeutin Dr. Pia Preißler ist für das Projekt verantwortlich und erklärt im Interview, warum Klänge für uns Menschen wichtig sind, warum uns manche negativ und andere positiv beeinflussen.
Außerdem spricht Pia Preißler darüber, wo sie noch Handlungsbedarf in den Einrichtungen sieht, und macht auf ein besonderes Angebot aufmerksam. Das Thema „Healing Soundscapes“ – heilende Klanglandschaften – wird in einer gleichnamigen Veranstaltungsreihe aufgegriffen. Bei den Open Lectures bringen Expertinnen und Experten ihre Ideen den Menschen näher. Da geht es um Klänge auf der Frühgeborenenstation oder um Klangerlebnisse, die Menschen aus der Isolation wieder in Kontakt mit ihrer Umwelt bringen sollen.
Die Open Lectures sind kostenlos und finden als Reihe im ligeti-zentrum in Harburg statt. Die Reihe beginnt am 4. September mit Andrew Rossetti und dem Thema „Environmental Music Therapy (EMT): Modulating Soundscapes in the Hospital Environment“. Dieser Vortrag wird auf Englisch gehalten. In der Reihe folgen Vorträge in deutscher Sprache.
Wann hast du das letzte Mal die Geräusche deiner Umgebung intensiv wahrgenommen und welches Geräusch ist dir dabei in Erinnerung geblieben?
Dr. Pia Preißler: Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten brauchen eine „Feinhörigkeit“ für ihre Arbeit. In meinem Studium damals hat uns mein Professor mit Hörspaziergängen und anderen Hörübungen diese Sensitivität vermittelt und sozusagen die Ohren geöffnet. So habe ich eigentlich fast immer das Hören präsent, manchmal zum Leidwesen, wenn es um mich herum lärmt, aber oft auch mit kleinen netten Momenten. Gestern war ich im UKE und kurz nach dem Rettungshubschrauber riefen ein paar Möwen hinunter. Für einen Moment habe ich mir vorgestellt, an einem schönen Platz am Meer zu sitzen.
Warum können Geräusche für Menschen heilsam sein?
Dr. Pia Preißler: Geräusche verstehen wir als Klänge. Viele davon sind bei Menschen mit guten Erinnerungen verbunden. Sie in der Gegenwart wieder zu hören, kann uns an die daran geknüpften positiven Emotionen erinnern. Das ist ein Ansatz, der auf konkrete, individuell bedeutsame Klänge fokussiert.
Für die „Healing Soundscapes“ suchen wir nach übergreifenden Klangeigenschaften, nach Prinzipien, die die eingespielten Klänge für möglichst viele Hörende angenehm machen und ihnen ein Gefühl von Zugehörigkeit zum Raum, Verbundenheit, „Helle und Wärme“, entspannter Wachheit geben. Eine solche Atmosphäre, die wir im Krankenhaus damit schaffen möchten, unterstützt indirekt die Heilung, die Menschen dort zu finden hoffen.

Wie kann eine solche heilsame Geräuschkulisse etwa in Krankenhäusern gelingen? Was müssen Institutionen dafür unternehmen?
Dr. Pia Preißler: Oft ist es wichtig, als ersten Schritt den Lärm mit bestimmten Maßnahmen zu reduzieren. Denn es macht keinen Sinn, einen noch lauteren musikalischen Reiz (auch wenn er noch so schön ist) in eine solche Umgebung zu geben. Das wäre nur ein weiterer Stressfaktor für die Menschen dort. Wir haben zu Beginn unseres Projektes zum Beispiel darum gebeten, den wummernden Snackautomaten aus dem Wartebereich in den Vorraum zu verschieben. In Neubauten kann die Akustik im Sinne eines Healing Environments mitgeplant werden. In Bestandsbauten sind akustische Nachbesserungen möglich.
Abgesehen vom Budget jedoch ist die Aufgeschlossenheit der Klinikleitung und der Mitarbeitenden natürlich entscheidend. Es braucht ein Bewusstsein in der jeweiligen Klinik, dass das akustische Wohlbefinden – sowie die anderen Sinneswahrnehmungen – im Selbstverständnis einer Gesundheitseinrichtung eine hohe Bedeutung hat.
Was wird aktuell in den Institutionen getan und wo gibt es Handlungsbedarf?
Dr. Pia Preißler: Es gibt einzelne Maßnahmen, um den Lärm zu mindern, aber, so wie ich es beobachte, noch nicht systematisch. Bei einzelnen medizinischen Prozeduren wird den Patientinnen und Patienten eine „individuelle Musik“ über Kopfhörer angeboten. Oft erklingt in Warte- und Arbeitsbereichen unhinterfragt Radiomusik.
Ich denke, es fehlt eine Reflektion, ob das für alle so gut ist, und es fehlen noch Alternativen – wie wir sie mit den raumbezogenen Klängen gerade entwickeln. Entscheidend ist, dass wir in der Entwicklung der Idee die Perspektive der Patientinnen und Patienten sowie der Mitarbeitenden mit einbeziehen. Ich glaube, dass durch Gespräche mit den Anwesenden und Vorträge über das Thema schon vieles ins Bewusstsein gerät. Vielleicht wäre auch ein Hörspaziergang im UKE eine schöne Unternehmung.
UKE und HfMT haben gemeinsam das Lernangebot „Healing Soundscapes“, das nun als Veranstaltungsreihe in Open Lectures thematisiert wird. Wie erklärst du den Inhalt einem Kind?
Dr. Pia Preißler: Im Krankenhaus muss man manchmal lange warten. Das ist oft sehr langweilig und außerdem hat man vielleicht Schmerzen oder Angst vor dem, was einen erwartet. Und wenn man dann noch in einem lauten und ungemütlichen Raum sitzt, wo man sich gar nicht wohlfühlt, macht es die Sache noch schlimmer. Wir versuchen gerade, solche Situationen zu verbessern.
Unsere Idee ist, dass wir schöne Klänge in die Räume einspielen. Keine Musik, wie du sie vielleicht kennst, sondern einzelne Klänge, die kommen und gehen, man kann hin- und weghören. Wir hoffen, dass das den Menschen gut tut. Da wir diese Idee gerade noch entwickeln, hilft es uns, uns mit anderen Kolleginnen und Kollegen, die ähnliches machen, auszutauschen. Diese haben wir im Rahmen einer offenen Vorlesung eingeladen, damit sie uns etwas von ihrer Arbeit erzählen.
Andrew erzählt uns davon, wie er als Musiker in die Frühgeborenenstation geht und dort mit seiner Gitarre ein paar Klänge in den Raum spielt, um die Atmosphäre zu verbessern. Antti berichtet von einem Kinderkrankenhaus in Helsinki, für das er mit seinen Studierenden ganze Klanglandschaften entworfen hat. Marie wird uns ihre Ideen vorstellen, wie es gelingt, Patientinnen und Patienten durch Klänge aus der Isolation wieder in Kontakt mit ihrer Umgebung zu bringen.

Warum sind diese Themen wichtig für dich und welchen Wert haben sie für die Menschen?
Dr. Pia Preißler: Ich erlebe selbst, wie wichtig die akustische Umgebungsqualität für mein Wohlbefinden ist. Und durch meine Arbeit im Krankenhaus weiß ich um die Belastung durch Lärm oder unschöne Geräusche – oder eben auch um die Belastung durch die Abwesenheit angenehmer Geräusche. Es gibt einzelne Beispiele aus anderen Krankenhäusern, in denen ein Healing Environment umgesetzt wurde, die mich auf gute Weise beeindrucken.
Ein Teil einer solchen Vision umsetzen zu können und damit etwas für Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende zu verbessern, ist eine schöne Aufgabe. Und ich bin sehr gespannt, zu welchen Erkenntnissen wir in unserem Projekt noch kommen werden, welche Klänge sich eignen und wie sie in Bezug zum Raum ihre Wirkung entfalten werden.
Über Dr. Pia Preißler

Dr. phil. Pia Preißler ist Diplom-Musiktherapeutin und leitet seit 2023 das Teilprojekt Healing Soundscapes am UKE. Dieses Projekt ist Teil des Clusters Musik & Gesundheit im ligeti zentrum, eines im Rahmen der Innovativen Hochschule vom BMBF geförderten Hochschulverbundprojektes. Sie schloss ihr Musiktherapiestudium an der HfMT in 2008 ab und arbeitet und forscht seitdem am UKE mit dem Schwerpunkt Musiktherapie in der Psychoonkologie. An der HfMT lehrt sie zu den Themen Healing Soundscapes, Rezeptive Musiktherapie und Berufsfelderkundung.

Bild: Raphael Renter/Unsplash
25.06.2024 | Meena Stavesand
Empowerment im Pride Month: So unterstützt du die LGBTQ+-Community
Jeden Juni hissen Menschen, Unternehmen, Organisationen und Initiativen die Regenbogenfahne und feiern den Pride Month. Es ist eine Zeit, die sowohl dem Gedenken als auch der Anerkennung der LGBTQ+-Community gewidmet ist. Wir erklären dir, wie der Pride Month entstanden ist, warum es ihn gibt und was du selbst tun kannst, um marginalisierte Gruppen zu unterstützen. Es geht um Vielfalt und Empowerment.
Der Pride Month, der jedes Jahr im Juni stattfindet, erinnert an die Stonewall-Unruhen 1969 in New York. Es war ein Wendepunkt in der Bürgerrechtsbewegung der LGBTQ+-Gemeinschaft. Die historischen Ereignisse markierten den Beginn einer neuen Ära des Widerstands und der Forderung nach Gleichberechtigung, die bis heute anhält.
So entstand die Gay Pride
In den 1960er Jahren war in den USA ein gesellschaftlicher Aufbruch spürbar, von dem Homosexuelle jedoch zunächst kaum profitierten. Auf der Grundlage der so genannten „Sodomie-Gesetze“ wurden sie in vielen Bundesstaaten strafrechtlich verfolgt und in verschiedenen Lebensbereichen – etwa auf dem Wohnungsmarkt oder am Arbeitsplatz – diskriminiert.
Der Widerstand gegen diese Diskriminierung begann symbolisch mit den Stonewall-Unruhen in der New Yorker Christopher Street vor 55 Jahren, ein Ereignis, das die LGBTQ+-Bewegung bis heute prägt.
Razzia als Auslöser der Stonewall-Unruhen
In den 1960er Jahren konnten sich Homosexuelle in New York nur an bestimmten Orten treffen. Bars, die als solche Treffpunkte bekannt waren, erhielten von den Behörden keine Alkohollizenz. Dies machte sich die Mafia zunutze und betrieb diese Orte als „Privatclubs“ ohne Lizenz.

It was a rebellion, it was an uprising, it was a civil rights disobedience—it wasn’t no damn riot.
Stormé DeLarverie über die Stonewall-Unruhen
So kam es dort regelmäßig zu Razzien der Polizei, die oft mit Übergriffen endeten oder auch die Identitäten der Homosexuellen öffentlich machten. Die Razzia in der Bar „Stonewall Inn“ am 28. Juni 1969 eskalierte schließlich, als sich die Gäste gegen die Polizeikontrollen wehrten, vermutlich ermutigt durch den Widerstand der lesbischen Sängerin Stormé DeLarverie. Die darauf folgende Solidarisierung innerhalb der homosexuellen Community und der Nachbarschaft führte zu tagelangen Auseinandersetzungen mit der Polizei in der Christopher Street.
Grundstein für weltweite Bewegung
Schon vor Stonewall hatten sich Homosexuelle in den USA organisiert, doch die Ereignisse von 1969 markierten einen entscheidenden Wendepunkt für die amerikanische Schwulen- und Lesbenbewegung. Es folgte der erste „Christopher Street Liberation Day“ mit einer Parade am 28. Juni 1970, an der rund 4000 Menschen teilnahmen.
Daraus entwickelte sich schnell eine weltweite Bewegung, die unter dem Namen „Gay Pride“ die Forderung nach gleichen Rechten für Homosexuelle auf der ganzen Welt unterstützte.
In Deutschland kämpfte die Schwulen- und Lesbenbewegung in den 1960er Jahren vor allem gegen das Sexualstrafrecht, das Homosexualität unter Strafe stellte. Der erste „Christopher Street Day“ in Deutschland fand dann am 28. Juni 1979 in Berlin statt, genau zehn Jahre nach den Stonewall-Unruhen. Er wurde zum Symbol des Widerstands und der Forderung nach Gleichberechtigung in Deutschland.
Noch immer Opfer von Diskriminierung und Gewalt
Obwohl sich der Christopher Street Day als Bewegung weltweit etabliert hat und wir im Juni den Pride Month feiern, sind Homosexuelle auch heute noch Opfer von Diskriminierung und Gewalt. So wurden im Juni 2016 bei einem der schlimmsten Anschläge in der Geschichte der USA in einem LGBT-Club in Orlando/Florida 49 Menschen getötet.
Deshalb ist es wichtig und notwendig, nicht nur die Erfolge der Bewegung zu feiern, sondern auch auf die anhaltenden Kämpfe für Gleichberechtigung und Akzeptanz aufmerksam zu machen. Es geht um mehr als das Hissen einer Regenbogenfahne.
Denn heute steht der Pride Month für das kontinuierliche Streben nach einer inklusiven Gesellschaft, in der jeder Mensch unabhängig von seiner sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität die gleichen Rechte und Chancen genießt. Es geht darum, die Stimmen derer zu stärken, die oft am Rande der Gesellschaft stehen, und Strategien zu fördern, die nachhaltige Veränderungen bewirken können.
Empowerment: Wohlbefinden und Sichtbarkeit verbessern
Dieses Jahr möchten wir die Gelegenheit nutzen, um auf spezifische Empowerment-Strategien hinzuweisen, die darauf abzielen, die Rechte, das Wohlbefinden und die Sichtbarkeit von LGBTQ+-Personen zu stärken. In unserem Lernangebot „Diversify!“ der HAW Hamburg findest du viele interessante Informationen zum Thema Diversity – und auch zum Thema Empowerment.

Der Begriff Empowerment kommt aus dem Englischen. Empowerment bedeutet, die politische, soziale, wirtschaftliche und spirituelle Kraft einer Person oder Gemeinschaft zu stärken. Dies ist besonders wichtig für Menschen, die von anhaltender und alltäglicher Diskriminierung betroffen sind, zum Beispiel durch Rassismus, Sexismus oder Klassismus. Empowerment von marginalisierten Personen und Gemeinschaften (die wenig Macht haben) ist wichtig, um Kraft zu schöpfen. Für eine diskriminierungssensible Gesellschaft braucht es gleichzeitig Machtteilung durch diejenigen, die viel Macht haben.
Ein zentraler Aspekt von Empowerment während des Pride Month ist Bildung. Aufklärungsarbeit in Schulen, am Arbeitsplatz und in der Gemeinschaft kann dazu beitragen, Mythen zu entkräften und ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen der LGBTQ+-Gemeinschaft zu schaffen. Bildungsinitiativen tragen dazu bei, eine Kultur der Akzeptanz und des Respekts zu fördern, die für das Wohlergehen aller Mitglieder der Gesellschaft unerlässlich ist.
Sichtbarkeit schafft Bewusstsein
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Erhöhung der Sichtbarkeit. Die Veranstaltungen und Kampagnen des Pride Month bieten eine Plattform, auf der LGBTQ+-Personen ihre Geschichten teilen und feiern können. Diese Sichtbarkeit ist entscheidend, um Stereotypen zu durchbrechen und ein breiteres Bewusstsein für die Vielfalt menschlicher Erfahrungen zu schaffen.
In unserem Lernangebot „Diversify!“ findest du viele Werkzeuge, um dich selbst und andere zu empowern. Dabei geht es nicht nur um sexuelle Vielfalt, sondern auch um den Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus oder Ableismus.
Sensibilisierung, Empowerment und Positionierung
In dem Lernangebot stellen wir uns selbst bestimmte Fragen, um andere Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, zu unterstützen.
- Wie kann ich wenig sichtbare Menschen durch meine Medienarbeit empowern?
- Welche Strategien gibt es, den eigenen, manchmal eingeschränkten Blickwinkel zu reflektieren?
- Können Medien für alle zugänglich gemacht werden?
- Wie manifestieren sich Stereotype in Sprache, Bild und Ton? Wie können wir sie verändern?
Diversify!
Lasse uns diesen und alle weiteren Pride Months als Mahnung und Inspiration nutzen, jeden Tag aufs Neue für Gleichberechtigung, Akzeptanz und Empowerment zu kämpfen. Unser Angebot „Diversify!“ der HAW Hamburg hilft uns dabei. So können wir gemeinsam eine inklusive Zukunft gestalten, in der jeder Mensch die Freiheit hat, sich voll zu entfalten.

18.09.2023 | HOOU
Kulturmanagement innovativ KONTAKT: Dr. phil. Patrick S. Föhl
Herzlich Willkommen bei Kulturmanagement innovativ KONTAKT mit Dr. phil. Patrick S. Föhl!
Zusammenfassung
Im Gespräch mit Joyce Diedrich und Eva Hüster erläuterte Patrick S. Föhl als einer der Autor:innen des im KMM-innovativ-KONTAKT-Podcasts häufig erwähnten Textes die Grundlagen seines Verständnisses der „Kulturmanager:innen als Masters of Interspaces“. In der Arbeit an Schnittstellen sah er mit den Mitautor:innen Gernot Wolfram und später Robert Peper eine Art Marktlücke für Kulturmanager:innen.
Als Experte für Kulturentwicklungsplanung zeichnet sich seine Sicht auf Kulturmanagement durch eine hohe Praxisorientiertheit aus, die sich auch durch das Gespräch zieht. Entstehungsräume für Innovationen sieht er, wie auch Alma Seiberth in der letzten Folge, eher in der Kombination von Bewährtem, im Übernehmen von Dingen, die schon gemacht wurden, aber auch im Anerkennen von Mängeln und im Formulieren von Wünschen – also im Erschaffen, Entschaffen und Bewahren.
Kurzbiografie
Dr. phil. Patrick S. Föhl, geboren 1978 in Berlin-Kreuzberg, ist Gründer und Direktor des »Netzwerks für Kulturberatung« in Berlin. Er ist ein internationaler Kulturentwicklungsplaner und Kulturmanagement-Trainer. Seit 2004 war er für über 40 partizipative Kulturplanungsprojekte verantwortlich, u.a. für die Städte Braunschweig, Kassel, Düsseldorf, Nürnberg, Plovdiv und Frankfurt am Main sowie für viele ländliche Regionen. Als Redner, Coach und Trainer arbeitet er weltweit an Universitäten und Institutionen (z. B. Österreich, Ägypten, Griechenland, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, China, Chile, Luxemburg, Pakistan, Polen, Schweiz, Tunesien, Ukraine, Usbekistan, USA, Vietnam). Er publiziert regelmäßig in den Bereichen Kulturpolitik und Kulturmanagement. Seit 2014 ist er aktiv in die Entwicklung und Durchführung unterschiedlicher kultureller Transformations- und Empowerment-Projekte des Goethe-Instituts Ukraine eingebunden. Von 2016 bis 2021 war er Beirat in der Abteilung »Bildung und Diskurse« des Goethe-Instituts.
Shownotes
Das Netzwerk Kulturberatung, dessen Gründer Patrick S. Föhl ist, hat seinen Internetauftritt hier.
Die Broschüre der »Cultural Leadership Academy Ukraine« lässt sich auf den Seiten des Goehte Institutsherunterladen.
Der Artikel “Nachhaltigkeit in der Kulturentwicklungsplanung. Was macht Kulturentwicklungsplanung nachhaltig?” ist auf den Seiten des Netzwerk Kulturberatung als PDF zum Download zu finden.
Der Artikel “Zukunftsweisende kulturpolitische Leitlinien für die Stadt Braunschweig”, ist erschienen in den Kulturpolitischen Mitteilungen der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V., Heft 178 • III/2022: Soziale Fragen. Herunterladen kann man den Beitrag als PDF direkt hier auf den Seiten des Netzwerk Kulturberatung.
Der Artikel “»Es muss jetzt weitergehen …«. Erste Gedanken zum Thema europäische Kultur in und aus der Ukraine, nachdem sich am 24. Februar 2022 alles geändert hat” ist auf den Seiten des Netzwerk Kulturberatung zu finden.
Weitere Publikationen von Patrick S. Föhl finden sich auf den Internetseiten des Netzwerk Kulturberatung.
Hier geht’s zur KMM-innovativ-Folge zur Netzwerktheorie mit Robert Peper, über die wir im Gespräch reden.
Der Artikel, in dem das Konzept der Kulturmanager:innen als Masters of Interspaces erläutert wird, ist hierals PDF herunterladbar.
Hier geht es zur Folge zu Nachhaltigkeit mit Annett Baumast, über die wir ebenfalls sprechen.
Und hier verlinken wir euch nochmal Patrick S. Föhl’s KUBUZZ-Podcast “Facetten kultureller Transformation”. KUBUZZ ist ein Kooperationsprojekt von 7 Institutionen in Baden-Württemberg und unterstützt mit Weiterbildungs- und Coachingangeboten “freie Künstler*innen und Kulturschaffende aller Sparten bei den Herausforderungen der Selbstständigkeit” (vgl. https://kubuzz.de/ueber-kubuzz/).
Die Folge ist im November 2022 aufgenommen worden.
Eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Kultur- und Medienmanagement (KMM) der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT) und dem Multimediakontor Hamburg (MMKH).

28.08.2023 | HOOU
Kulturmanagement innovativ KONTAKT: Alma Seiberth
Im Gespräch zwischen Alma Seiberth und Joyce Diedrich und Eva Hüster stehen zwei Themen besonders im Fokus: Am Beispiel des Residenzprogramms der Kulturakademie Tarabya beschreibt Alma Seiberth den (notwendigen) Wandel hin zu einem nachhaltigeren Kulturmanagement, wie es auch schon von Tina Heine in einer früheren Folge der KMM-innovativ-Reihe herausgestellt wurde: Zu Festivals oder Residenzen eingeladene Künstler:innen werden zunehmend für längere Perioden aufgenommen, um nachhaltigere Kontakte zu knüpfen und wirkliche Begegnungen mit dem Ort und den Menschen zu ermöglichen.
Weiterhin zieht sich durch Alma Seiberth’s Arbeit der Fokus auf Repräsentation und Teilhabe. Ihr Anspruch ist es, die Kultur „zu den Menschen zu bringen“, also neue Zugänge zu Kultur zu schaffen. Hier verortet Alma Seiberth auch den Innovationsbegriff: als ein Produkt, das entsteht, wenn neue Räume für ein neues Publikum erschlossen werden.
Kurzbiografie
Alma Seiberth hat Kulturwissenschaft studiert, sowie im Master “Sprachen, Kommunikation und Kulturen in Europa”. Für ihre Masterarbeit mit dem Titel: „Gendered Spaces? Women navigating Istanbul’s public space – experiences, challenges, and informal tactics.“ forschte sie in Istanbul. Dort arbeitete sie im Anschluss für das Goethe Institut und die Kulturakademie Tarabya. Für das zweimonatige Festival „Studio Bosporus“, das zum 10jährigen Jubiläum der Kulturakademie Tarabya in Berlin stattfand, übernahm sie die Projektkoordination und Kuration.
Für das Kultursommerfestival Berlin 2022 übernahm sie die Projektkoordination, Steuerung und Teamleitung. Derzeit ist sie verantwortlich für die Gesamtprojektkoordination bei der Kulturprojekte Berlin GmbH für das Kultur-Festival-Programm zur Fußball-Europameisterschaft 2024 in Berlin. Gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport, der UEFA und mit zahlreichen lokalen Kooperationspartnern wird Kulturprojekte Berlin GmbH das Fan Festival zur UEFA EURO 2024 in der Berliner Innenstadt umsetzen.
Im Verein “Initiative Perspektivwechsel” arbeitet sie an der Konzeption und Produktion von Bildungsmaterialien.
Shownotes
Das Kultursommerfestival Berlin fand nach einem erfolgreichen Start 2022 dieses Jahr erneut statt. Waren es vergangenes Jahr noch 90 Veranstaltungen an 90 Tagen, so sind es jetzt sogar 100 Veranstaltungen – alle draußen und mit kostenlosem Eintritt.
Die Kulturakademie Tarabya wird von der Bundesregierung betrieben und bietet ein Residenzprogramm für Künstler*innen in Istanbul, direkt am Bosporus.
Informationen zum Studio Bosporus, dem Festival anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Kulturakademie Tarabya und des 60. Jahrestages des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei, gibt es hier: http://kulturakademie-tarabya.de/studiobosporus/de/info-2/
Alma Seiberth ist außerdem im Vorstand der Initiative Perspektivwechsel e.V. (einem Verein der transkulturellen Begegnung und politischen Bildung) aktiv.
Eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Kultur- und Medienmanagement (KMM) der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT) und dem Multimediakontor Hamburg (MMKH).

15.05.2023 | HOOU
Kulturmanagement innovativ KONTAKT: Prof. Dr. Oliver Scheytt
Kurzbiografie:
Prof. Dr. Oliver Scheytt wirkte mehr als 25 Jahre in Führungspositionen der öffentlichen Verwaltung sowie von Großprojekten der Stadt- und Regionalentwicklung. Von 1993 bis 2009 war Oliver Scheytt Kulturdezernent der Stadt Essen. Als Moderator steuerte er ab 2004 die erfolgreiche Bewerbung „Essen für das Ruhrgebiet. Kulturhauptstadt Europas 2010“ und war von 2006 bis 2012 Geschäftsführer der RUHR.2010 GmbH. Im Anschluss baute er auf Grundlage seiner Expertise und seines Netzwerks die Personalberatungs-Organisation “Kulturexperten” auf, deren Geschäftsführer er bis heute ist. Seit 2007 ist er außerdem Professor für Kulturpolitik und kulturelle Infrastruktur am Institut für Kultur- und Medienmanagement an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Als Autor hat er sich in mehr als 150 Publikationen vor allem mit den Themen Kulturpolitik, Kulturmanagement und -recht sowie Personal- und Organisationsentwicklung befasst und ist Mitherausgeber des fortlaufend aktualisierten „Handbuch Kulturmanagement“ (vgl. https://kulturexperten.de/).
Shownotes:
Zur Internetseite der Kulturexperten geht es hier: https://kulturexperten.de/
Berichterstattung zu den SchachtZeichen – den Ballons über den Zechen im Ruhrgebiet – gibt es zum Beispiel hier: https://www1.wdr.de/archiv/kulturhauptstadt/schachtzeichen100.html
Oder als Videobeitrag für die Tagesschau vom 22.05.2010: https://www.tagesschau.de/multimedia/video/sendungsbeitrag51668.html
Oliver Scheytt war zu Gast in der Reihe »Transformative Führung: durch Digitalität zur Nachhaltigkeit?«. Sein Beitrag zum .Transformationsdialog mit dem Thema: »Cultural Leadership. Neue Schlüsselqualifikationen für den Kulturbereich« ist auf YouTube nachzuschauen: https://www.youtube.com/watch?v=V-QiVhSjOqw
Hier findet ihr den Link zur Internetseite der Ruhrtriennale: https://www.ruhrtriennale.de/de/
Das Handbuch Kulturmanagement findet ihr auf diesen Seiten: https://www.kulturmanagement-portal.de/
Eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Kultur- und Medienmanagement (KMM)der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT) und dem Multimediakontor Hamburg (MMKH).