Zu sehen ist das Meer mit Plastikmüll wie Plastiktüten. Tische schwimmen umher.

Bild: Naja Bertolt Jensen/Unsplash

20.09.2024 | Meena Stavesand

World Cleanup Day: Mehrweg-Challenge für eine saubere Zukunft unserer Welt

Heute ist World Cleanup Day. Weltweit beteiligen sich Millionen von Menschen, um Müll zu sammeln und ein Zeichen gegen Umweltverschmutzung zu setzen. Im Jahr 2023 haben über 19 Millionen Menschen in mehr als 190 Ländern an diesem Tag ihre Stadt und Umgebung „aufgeräumt“. In Deutschland waren es 438.000 Menschen, die über 1.900 Tonnen Müll gesammelt haben. Eine beeindruckende Zahl, die aber auch das Ausmaß unserer Wegwerfgesellschaft verdeutlicht.

Besonders unsere Ozeane sind davon betroffen: Schätzungen gehen davon aus, dass sich mittlerweile zwischen 100 und 142 Millionen Tonnen Müll in den Meeren befinden. Jährlich kommen laut Umweltbundesamt von 2017 bis zu 10 Millionen Tonnen hinzu.

Vor allem Plastikmüll ist ein großes Problem: Wie die Umweltorganisation WWF Deutschland erklärt, bestehen drei Viertel des Mülls im Meer aus Plastik, „konkret gelangen jedes Jahr 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Plastik in die Meere“, heißt es weiter. Das bedroht nicht nur die Ozeane, sondern auch Tiere und Umwelt massiv.

Veränderung nötig

Die Beseitigung von Müll am World Cleanup Day, der 2024 am 20. September stattfinden wird, ist eine wichtige Sofortmaßnahme, aber eine langfristige Veränderung erfordert eine tiefgreifende Anpassung unseres Wirtschaftens. Hier kommt die Kreislaufwirtschaft ins Spiel – ein Schlüsselkonzept für eine nachhaltige Zukunft, das auch im Mittelpunkt der Mehrweg-Challenge steht, einem neuen Lernangebot der TU Hamburg.

Circular Economy: Ressourcen lange im Kreislauf halten

Die Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) zielt darauf ab, Ressourcen lange im Nutzungskreislauf zu halten und den Ressourcenverbrauch zu minimieren. Sie folgt dem Prinzip „Vermeiden, Wiederverwenden und Recyceln“. Dies beginnt bei der Produktgestaltung, bei der die spätere Nutzung des Produktes und seine nachhaltige Herstellung, idealerweise mit erneuerbaren Energien, berücksichtigt werden.

Bei der Produktgestaltung wird auf Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit geachtet, um die Umweltbelastungen am Ende des Produktlebenszyklus gering zu halten und die Recyclingkosten zu minimieren. Geschlossene Materialkreisläufe werden angestrebt. Wiederverwendung und Reparatur spielen dabei eine zentrale Rolle.

Mehrwegplanspiel für Schülerinnen und Schüler

Die Mehrweg-Challenge bringt dieses Konzept direkt ins Klassenzimmer. In einem Planspiel entwickeln Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7. Klasse in Teams ein eigenes Mehrwegsystem, das auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft basiert.

Das Planspiel soll helfen, die Herausforderungen und Vorteile eines nachhaltigen Mehrwegsystems in einem städtischen Umfeld zu verstehen und zu entwickeln. In Gruppen werden verschiedene Szenarien und Systeme entwickelt und präsentiert. Das Ausgangsszenario: Zu viel Müll in der Stadt – das soll sich ändern!

Willkommen bei der MehrwegChallenge! In diesem Lernangebot für Schüler:innen der 7. bis 10. Klasse und allen interessierten lernst du das Konzept der Kreislaufwirtschaft anhand von Mehrwegverpackungen kennen. Wir stellen dir verschiedene Mehrwegsysteme vor und erklären die Unterschiede zwischen ihnen. Dabei geht es darum, ein Verständnis für Wiederverwendung zu entwickeln und das Konzept auf andere Lebensbereiche anzuwenden.    

Zum Lernangebot

Ihr seid Lehrerinnen und Lehrer? Dann ist dieses Planspiel perfekt für euren Unterricht. Ihr seid Schüler:innen? Dann schlagt das Spiel eurer Lehrkraft vor!

Lasst uns gemeinsam an einer Welt mit weniger Müll arbeiten. Mach mit beim World Cleanup Day, bei der Mehrweg-Challenge und darüber hinaus.

zwei Frauen bauen an einem elektronischen Gerät

Titelbild: thisisengineering / Unsplash

30.08.2023 | Meena Stavesand

„Mehr Diversität in MINT-Fächern fördert vielfältige Perspektiven und Kreativität“

Mit unserer Reihe „Who is HOOU?“ wollen wir uns vorstellen. Den Anfang macht Dr. Paula de Oliveira Guglielmi, die an der TUHH für die HOOU die Wissenschaftskommunikation verantwortet. Paula ist Ingenieurin und freut sich über viele weibliche Mitstreiterinnen, um die Vielfalt im MINT-Bereich zu erhöhen.

Paula, du bist Ingenieurin – warum hast du dich für ein MINT-Studium entschieden?

Dr. Paula de Oliveira Guglielmi: Eigentlich fiel die Entscheidung für ein MINT-Studium bereits, als ich 14 Jahre alt war. Damals habe ich angefangen, Chemie und Physik in der Schule zu lernen. Diese Fächer haben mich direkt fasziniert. Die Themen machten mir viel Spaß und es fiel mir leicht, sie zu verstehen. Ich wollte unbedingt etwas studieren, das diese beiden Fächer zusammenbringt. Und so habe ich mich für die Materialwissenschaft entschieden. Vorher wollte ich mal Journalismus studieren – daher stammt auch mein Interesse für die Wissenschaftskommunikation.

Warum empfiehlst du anderen – insbesondere Frauen, die dort leider noch unterrepräsentiert sind – MINT-Fächer zu studieren?

Paula: Die MINT-Fächer schaffen die Grundlagen, damit wir unsere Umwelt verstehen. Sie sind sehr vielfältig. Man kann viel mit diesem Wissen machen. Am schönsten finde ich es, wenn Menschen dieses Wissen nutzen, um Sachen zu entwickeln, die entweder unser Leben schöner und bequemer machen oder die Lösungen für aktuelle Herausforderungen bieten. Als Beispiele könnte man die Entwicklungen im Bereich der Medizintechnik und Diagnostik nennen, die uns ermöglichen, länger und gesünder zu leben, oder die Entwicklungen im Bereich des Transportwesens (Flüge und Züge), durch die wir große Distanzen in kurzer Zeit zurücklegen können, um unsere Welt zu entdecken und sich so mit Menschen aus der Ferne zu verbinden. Auch im Feld der erneuerbaren Energien finden sich viele Anwendungsmöglichkeiten, die uns aktuell dabei helfen, die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Es macht Spaß, Sachverhalte zu verstehen und neue Sachen zu erfinden und entwickeln!

Aus meiner Erfahrung heraus bin ich fest davon überzeugt, dass es überhaupt keine technische oder MINT-bezogene Aufgabe gibt, die ausschließlich von Männer durchgeführt werden kann. Frauen können dies genauso gut wie Männer. Deswegen sollen sich junge Frauen, die sich für MINT-Fächer interessieren und daran Spaß haben, unbedingt trauen, MINT-Fächer zu studieren. Außerdem würde mehr Diversität in technischen Bereichen vielfältige Perspektiven schaffen und dabei mehr Kreativität fördern.

Ein Portrait von Paula. Sie lächelt in die Kamera.
Paula de Oliveira Guglielmi ist Ingenieurin und verantwortet die Wissenschaftskommunikation der HOOU-Projekt an der TUHH. Bild: privat

Was machst du bei uns an der HOOU?

Paula: Mein Schwerpunkt bei der HOOU ist die Wissenschaftskommunikation. Meine Aufgabe besteht darin, neue Strukturen und Formate zu schaffen, die den Wissenschaftler:innen unserer Hochschulen ermöglichen, ihr Wissen und ihre Erfindungen in einer verständlichen Weise an die Gesellschaft weiterzugeben. Das ist eine wichtige Aufgabe, da unsere Gesellschaft heute ständig den immer schnelleren Fortschritten in Wissenschaft und Forschung ausgesetzt ist. Dabei fehlt es vielen Menschen häufig die Zeit oder das Grundlagenwissen, diese Fortschritte gründlich zu verarbeiten und zu verstehen. Hinzu kommt die große Menge an Information, die teilweise unprofessionell über Social-Media-Kanäle verbreitet wird und so oft zu Verwirrungen und Unsicherheiten führt.

Als zentrale Wissenschaftsakteure haben die Hochschulen die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber, durch ihre Fachexpertise und Reputation, die aktuellen Forschungsfortschritte in einer verständlichen Weise zu kommunizieren, um der Bevölkerung dabei zu helfen, sich mit eben jenen Fortschritten besser auseinanderzusetzen und vielleicht auch die positiven Seiten der wissenschaftlichen Entwicklungen wahrzunehmen.

Die Hamburg Open Online University stellt eine hervorragende Schnittstelle zwischen den Hochschulen und der Gesellschaft dar und spielt somit eine entscheidende und strategische Rolle in der Wissenschaftskommunikation. Mir macht dieser Job Spaß, weil man nicht an ein einziges Thema gebunden ist, sondern man viel aus verschiedenen Bereichen lernt, da die Angebote der HOOU so vielfältig sind. Außerdem war es mir als Wissenschaftlerin immer wichtig, meine Forschung so didaktisch und verständlich zu formulieren, dass sie jeder versteht. Jetzt kann ich auch andere dabei unterstützen.

Schriftzug auf Pink: HOOU an der TUHH Projektideen für 2022 gesucht! Jetzt bewerben!

18.05.2021 | Katrin Schröder

Digitalisierung neu denken - Bewerbungsstart für die HOOU Projekte an der TUHH

In den letzten Jahren und vor allem auch durch die Corona-Pandemie hat Digitalisierung in Lehre und Forschung eine ganz neue Bedeutung erhalten. Doch welche Möglichkeiten gibt es, Aktivitäten aus der Präsenz nicht einfach nur zu digitalisieren, sondern neu zu denken? Genau dieser Frage stellt sich die HOOU an der TUHH: methodisch, didaktisch, technisch und strukturell neue Wege des Lehrens und Lernens in digitalen Räumen gehen und dabei Lehre und Forschung sichtbar machen.

Als HOOU-Projekt an der TUHH erhalten Sie die Möglichkeit, Ihre Idee Wirklichkeit werden zu lassen, sie experimentell zu erproben und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Team der HOOU@TUHH unterstützt dabei durch Expertise in den Bereichen Mediendidaktik, Medienproduktion, technische Umsetzung und Kommunikationsdesign. Als institutionsübergreifender Verbund bietet die HOOU für die Projekte vor allem zwei Dinge: Reichweite und Sichtbarkeit.

Für alle Projektideen gilt: Viele Dinge sind möglich! In der kommenden Förderrunde stehen dabei vor allem die folgenden Leitideen im Vordergrund:

// Zukunftstechnologien
// Sustainable Development Goals (SDGs)
// Neue Formate des Lernens
// Wissenschaft kurz erklärt

Falls Sie also eine passende Projektidee zu diesen Leitideen haben und die digitale Forschung und Lehre an der TUHH aufmischen wollen, bewerben Sie sich für eine Förderung bei der HOOU@TUHH! Da es auch die Möglichkeit gibt, einen Antrag als Kooperationsprojekt zu stellen, sind dabei nicht nur Professor:innen der TUHH gefragt.

Alle Infos zum Antragsverfahren, den Förderbedingungen und auch den neuen flexiblen Förderungsmodellen finden sich auf der HOOU@TUHH Webseite: https://hoou.tuhh.de/mitmachen.

Lernen Sie die HOOU an der TUHH kennen und reichen Sie bis zum 15. Juli Ihre Projektidee für 2022 ein. Wir freuen uns auf Ihre Anträge!

LecturesForFuture

LecturesForFuture

23.03.2020 | Katrin Schröder

Ausschreibung Lectures for Future

Das HOOU Projekt „Lectures for Future“ an der TUHH lädt dazu ein Themenvorschläge für einzelne Vorlesungen einzureichen, die in die digitale Ringvorlesungsreihe des Projektes integriert werden können.

Das HOOU Projekt „Lectures for Future (LFF)“ an der TUHH lädt dazu ein Themenvorschläge für einzelne Vorlesungen einzureichen, die in die digitale Ringvorlesungsreihe des Projektes integriert werden können. Ausgewählte Themen werden in Zusammenarbeit mit dem LFF Projektteam zu digitalen OER (Open Educational Resources) veröffentlicht und verbreitet. Die ausgewählten Beiträge sollen u.a. aufzeigen, welchen Einfluss das Thema auf das Erreichen der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) hat. Da sich die Materialien an eine internationale Gemeinschaft von Lernenden richten, werden diese in englischer Sprache erstellt.

Folgende Themenschwerpunkte werden hier u.a. von besonderem Interesse sein und können aus unterschiedlicher fachlicher Perspektive eingebracht werden:

  • (Ab)Wassermanagement
  • Abfallressourcenmanagement
  • Energiewende
  • Nachhaltiges Konstruieren 
  • Wertstoff(rück)gewinnung

Themenvorschläge werden bis zum 12. April in Form der ausgefüllten und an uns (lecturesff@tuhh.de) zurückgeschickten Vorlage entgegengenommen. Die Vorlage kann hier heruntergeladen werden.

Nach der Auswahl durch das LFF Projektteam werden alle Beteiligten zu einem Workshop eingeladen, in dem aktuelle Formen der OER Produktion vermittelt werden. Es besteht die Möglichkeit Teilaspekte der Inhalte multimedial darzustellen, in Form von beispielsweise Stop Motion Videos, kurz Dokus und Animationen und somit eine Schlüsselvorlesung repräsentativ online zu stellen und bei dem Prozess unterstützt zu werden. Ein Beispiel für diese Darstellungsform basierend auf mit Ton unterlegten PPP ist hier zu finden:

https://www.ruvival.de/raw-earth-construction/

https://www.ruvival.de/groundwater-dams-arid-semi-arid-areas/

Die digitale Vorlesungsreihe wird Ende des Jahres 2020 online gehen.

Wir freuen uns auf zahlreiche Themenvorschläge und bereits vorab auf eine kreative Zusammenarbeit!

Mehr Informationen zum Projekt:

https://www.hoou.de/blog/start-lectures-for-future

Kontakt: lecturesff@tuhh.de

LecturesForFuture