Schlagwort: OER

Bild: jonas / unsplash
14.07.2023 | Meena Stavesand
Mobilitätswende: Innovative Ideen für die Zukunft des Verkehrs gesucht
In vielen Städten weltweit begegnen wir täglich den Herausforderungen der Mobilität: Verstopfte Straßen, verschmutzte Luft und laute Geräuschkulissen sind oft Alltag. Aber es gibt Hoffnung! Immer mehr Städte erkennen die Notwendigkeit, Mobilitätskonzepte zu überdenken und innovative, umweltfreundliche Lösungen zu finden. Auch Hamburg zählt dazu und hat schon einige Maßnahmen ergriffen, um den öffentlichen Verkehr attraktiver und effizienter zu gestalten.
Diskutiere mit uns deine Ideen zur Verkehrswende!
In unserem kostenlosen Lernangebot „Mobilität findet Stadt“ der TU Hamburg kannst du dich über die Herausforderungen der Verkehrswende informieren. Du erfährst in unserem kurzweiligen Kurs mehr über
- zentrale Begriffe und Akteurinnen sowie Akteure der Mobilität in der Stadt
- die Geschichte des Verkehrs
- Ziele der Verkehrs- und Mobilitätswende
- konkrete Maßnahmen, die eine Stadt umsetzen kann.
Außerdem freuen wir uns über deine Unterstützung. Was sind deine eigene Ideen? Dafür kannst du auch eine individuelle Mental Map erstellen, die als eigene Reflektion fungiert. Denn auch wir sind gefragt, an Lösungen mitzuarbeiten und unser Handeln selbst zu hinterfragen. Wir freuen uns, wenn du mit uns gemeinsam diskutierst!
Agenda2030: Maßnahmen gegen globale Herausforderungen unserer Zeit
Wie wichtig die Mobilitätswende ist, zeigen die internationalen Bemühungen. Die Agenda2030 für nachhaltige Entwicklung, die von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedet wurde, ist ein ambitionierter Plan zur Förderung nachhaltiger Entwicklung und zum Umgang mit den globalen Herausforderungen unserer Zeit. Sie besteht aus 17 nachhaltigen Entwicklungszielen, den so genannten Sustainable Development Goals (SDGs), die darauf abzielen, Armut zu beenden, Ungleichheiten zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen.

Nachhaltige Verkehrssysteme für gesunde Citys
Die Mobilitätswende spielt in der Agenda2030 eine wesentliche Rolle, insbesondere in Bezug auf das SDG 11 („Nachhaltige Städte und Gemeinden“), das SDG 9 („Industrie, Innovation und Infrastruktur“) und das SDG 13 („Maßnahmen zum Klimaschutz“). Nachhaltige Verkehrssysteme können sauberen und gesunden Städten ermöglichen. Darum sind alle Städte der Welt aufgefordert, Mobilität neu zu definieren und in erneuerbare und umweltfreundliche Verkehrssysteme zu investieren.
Das bedeutet, dass
- Fahrrad- und Fußgängerinfrastrukturen verbessert,
- öffentliche Verkehrsmittel ausgebaut und
- Elektromobilität gefördert werden muss.
Dabei ist es entscheidend, dass Mobilitätskonzepte sozial gerecht sind und allen Menschen den Zugang zu sicheren, erschwinglichen und nachhaltigen Verkehrsmitteln ermöglichen. Die 2030-Agenda und die SDGs bieten hierfür den Rahmen und die Zielvorgaben, um unsere Städte lebenswerter zu machen und unser Klima besser zu schützen.
Diese achte Städte setzen auf emissionsfreien Verkehr
Weltweit arbeiten Städte an diesen Zielen. Hier sind ein paar Beispiele – Hamburg ist natürlich auch dabei:
- Amsterdam, Niederlande: Amsterdam ist berühmt für seine Fahrradfreundlichkeit und fördert aktiv die Nutzung von Fahrrädern und Elektrofahrzeugen. Die Stadt hat das Ziel, bis 2030 nahezu emissionsfrei zu sein. Bis dahin sollen Verbrennermotoren in Autos, Zweirädern und Booten verboten sein.
- Stockholm, Schweden: Auch Stockholm hat sich das Ziel gesetzt, den Verkehr bis 2030 emissionsfrei zu gestalten.
- Kopenhagen, Dänemark: Kopenhagen hat eine der höchsten Raten von Fahrradpendlern weltweit und wollte bis 2025 CO2-neutral sein. Dieses ehrgeizige Ziel verfehlt die Stadt zwar, soll aber bereits in den vergangenen Jahren 80 Prozent seiner CO2-Emissionen reduziert haben.
- Oslo, Norwegen: Oslo hat sich darauf konzentriert, Elektrofahrzeuge zu fördern und bezeichnet sich selbst als die Welthauptstadt der Elektroautos. Es gab auch schon Pläne, das Stadtzentrum bis 2025 für Autos zu sperren.
- Hamburg, Deutschland: Hamburg verbessert kontinuierlich sein öffentliches Verkehrssystem und fördert Carsharing und Radfahren.
Städte können Vorgaben machen und Regeln treffen, die etwa die Emissionen des Verkehrs reduzieren. Doch auch wir haben die Möglichkeit, durch unser Verhalten Städte klimafreundlicher zu machen. Naheliegend ist natürlich stärker den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen, als immer mit dem Auto von A nach B zu fahren. Bei kürzeren Strecken können wir uns indes auf unser Fahrrad schwingen. Manchmal ergibt es auch Sinn, Fahrgemeinschaften zu bilden und so den Verkehr zu entzerren. Wichtig ist, dass wir uns bewusst werden, dass umweltfreundliche Mobilität nicht mit Einschränkungen gleichzusetzen ist. Es kann durchaus Spaß machen.
Hast du jetzt viele neue Ideen im Kopf, wie die Zukunft des Verkehrs aussehen könnte? Dann klick doch mal in unser kostenloses Lernangebot rein und erfahre noch mehr über das Thema.

10.07.2023 | Meena Stavesand
Hamburg Open Online University: Bildung für alle auf akademischem Niveau
Was ist die HOOU eigentlich? Ein innovativer Bildungsort für alle Menschen. Bei uns kannst du dich zu den unterschiedlichsten Themen informieren – von Technik über Musik bis hin zu Medizin und Gesundheit. Lass uns dir mehr erzählen!
Hamburg erweist sich einmal mehr als ein führender Ort der digitalen Bildung und Innovation mit unserer Hamburg Open Online University (HOOU). Es ist ein weltweit einzigartiges online basiertes Lernangebot für alle Menschen. Im Interview mit Hamburg 1 erklärt unser neuer Geschäftsführer Prof. Dr. Sönke Knutzen das Projekt. Er geht dabei auch auf die Zukunft der Bildung ein.
So ist die HOOU entstanden
Die Idee der HOOU ist etwa im Jahr 2012 entstanden, als amerikanische Universitäten erstmals ihre sogenannten „Massive Open Online Courses“ (MOOC) anboten. Institutionen wie Stanford und Harvard öffneten ihre Vorlesungen für die ganze Welt. Wir erlebten damit eine Art „Demokratisierung der akademischen Bildung“ – alle konnten teilhaben. Inspiriert von diesem Modell, wollte die Stadt Hamburg ein ähnliches Projekt umsetzen, allerdings mit einem eigenen, unverwechselbaren Stil.
Dank intensiver Gespräche und Unterstützung auch von Olaf Scholz, dem damaligen Ersten Bürgermeister von Hamburg, haben wir das Projekt 2015 realisiert. Seitdem bieten wir als HOOU eine Vielzahl von Kursen an, die uns die verschiedenen Hamburger Hochschulen zur Verfügung stellen. Ob Gesundheitswesen, Kunst, Theater, Ingenieur- oder Sozialwissenschaften – wir bieten allen Interessierten Zugang zu einer breiten Palette von Wissen. Neugierig? Dann klick dich durch und finde hier dein Lieblingsangebot!
Hamburg als Standort: Kurze Wege zu inspirierenden Hotspots
Die HOOU unterscheidet sich aber grundlegend von einer traditionellen Universität. Wir haben keinen eigenen Campus. Unser USP besteht darin, interessante Kurse verschiedener Hamburger Hochschulen zu bündeln und jederzeit von überall aus im Internet anzubieten. Das ist aber nicht alles! Ursprünglich war die HOOU als reine Online-Universität konzipiert, doch durch die Erfahrungen während der Pandemie, in denen reines Online-Lernen als ermüdend empfunden wurde, begannen wir, hybride Angebote zu entwickeln, die sowohl Online-Kurse als auch physische Präsenz beinhalten. Wir binden Hamburg als Standort also nicht nur durch die Universitäten und Hochschulen ein, sondern profitieren auch von den kurzen Wegen zu inspirierenden Hotspots. Wir nutzen Hamburg als Stadt mit seinen vielen Facetten und binden so alle Menschen ein, die sich weiterbilden möchten.
Wissenschaft wird durch Events erlebbar
Ein besonderer Aspekt der HOOU ist außerdem ihre Orientierung an realen, gesellschaftlichen Herausforderungen. Zum Beispiel organisierten wir das „BioGAStmahl“ im Rahmen der WATTwanderungen. Dabei spendeten Hamburgerinnen und Hamburger ihren Biomüll. Dieser wurde dann in Biogas und Humus umgewandelt. Mit dieser selbst erzeugten Energie wurden die Teilnehmenden bekocht. Dieses innovative Projekt diente dazu, das Bewusstsein für die Kreisläufe der Energieerzeugung zu schärfen und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Energieversorgung zu betonen. Lies dazu auch unter Interview mit dem Wissenschaftler Steffen Walk, der das Verfahren erklärt. An der HOOU möchten wir Wissenschaft hautnah erlebbar machen – dafür organisieren wir Events wie die WATTwanderungen und das BioGAStmahl.
KI an der HOOU: Sorgen der Menschen ernst nehmen und Chancen besser kommunizieren
Im Interview betonte Prof. Dr. Knutzen auch die Rolle der künstlichen Intelligenz (KI) in der Bildung und Forschung. KI ist in vielen Bereichen wie Medizin oder Verkehrsplanung bereits ein fester Bestandteil. Dennoch sehen wir auch die vielschichtigen Sorgen und Ängste der Menschen in Bezug auf KI – diese wollen wir ernst nehmen. Wir möchten mit unserem Angebot helfen, die Chancen, die KI bietet, besser zu kommunizieren, damit Menschen die Technologie und ihren Einsatz besser verstehen. Zukünftig plant die HOOU daher, stärker auf KI zu setzen und die Möglichkeiten zu erforschen, wie sie bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen wie etwa dem Klimawandel helfen kann.
Dieses Thema zeigt, dass die HOOU ein lebendiges Beispiel für die Demokratisierung von Bildung ist, die den Einsatz von Technologie beispielsweise zur Bewältigung globaler Herausforderungen aufgreift und das Wissen dazu für alle zugänglich macht. Durch unseren freien und offenen Zugangs zu einer breiten Palette von akademischen Kursen überbrücken wir die Kluft zwischen Hochschulen und Gesellschaft und heben die die Bedeutung der Bildung für die Bewältigung der dringendsten Probleme unserer Zeit hervor. Stöbere gerne durch unsere vielfältigen Kurse!
Du willst mehr über die HOOU erfahren? Dann schau mal in das Interview mit unserem Geschäftsführer hinein!

Bild: John Schnobrich / Unsplash
06.06.2023 | Meena Stavesand
Digitaltag: Schreibe eine Geschichte mit ChatGPT und erfahre mehr über digitalen Musikunterricht
Die HOOU ist mit spannenden Seminaren beim Digitaltag vertreten. Die HAW spricht über ChatGPT, die HfMT über digitale Kompetenzen für Musiklehrer.
Bei dem diesjährigen Digitaltag ist die HOOU mit gleich zwei tollen Angeboten dabei – beide komplett kostenfrei. Die HAW beschäftigt sich mit der künstlichen Intelligenz von ChatGPT, einem Text-KI-Werkzeug. Zusammen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Seminars wird am 16. Juni anhand einer Schritt-für-Schritt-Anleitung eine kleine Geschichte in Zusammenarbeit mit ChatGPT geschrieben. Die HfMT hat am 12. Juni von 17 bis 18.30 Uhr ein genauso aktuelles und wichtiges Thema im Gepäck: die Zukunft des Musikunterrichts. Was es damit auf sich hat, erklären wir in diesem Artikel. Doch vorher wollen wir euch erzählen, was der Digitaltag überhaupt ist.
Digitalisierung erleben: Digitaltag schafft Wissen und Bewusstsein
Wenn in der Woche um den 16. Juni der vierte bundesweite Digitaltag stattfindet, geht es vor allem darum, die Menschen zusammenzubringen, um verschiedenste Aspekte der Digitalisierung zu beleuchten, Chancen und Herausforderungen zu diskutieren und einen breiten gesellschaftlichen Dialog anzustoßen. Die Idee hinter dem Aktionstag ist es, Menschen für das digitale Zeitalter zu sensibilisieren und gleichzeitig zu ermutigen, Technologien und Tools zu nutzen. Er soll das digitale Wissen und die digitalen Fähigkeiten der Menschen verbessern, um ihnen dabei zu helfen, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden.
Wer steht hinter dem Digitaltag?
Hinter dem Digitaltag steht die Initiative „Digital für alle“. Das Bündnis von mehr als 25 Organisationen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentliche Hand vereint ein gemeinsames Ziel: digitale Teilhabe in Deutschland zu fördern. Dazu passen die HOOU-Angebote zu ChatGPT und dem digitalen Musikunterricht ideal, denn sie sind niederschwellig und kostenfrei. Eine tolle Chance, sich weiterzubilden!

Das sind vier Ziele des Digitaltags
Die Intention des Digitaltags kann je nach Land – es gibt ihn nämlich in Deutschland, der Schweiz und weiteren europäischen Ländern – variieren, aber im Allgemeinen steht die Initiative für diese vier Punkte:
- Förderung der digitalen Inklusion: Der Digitaltag möchte jedem Menschen, unabhängig von Alter, Bildungsstand oder sozialem Hintergrund, den Zugang zu digitalen Technologien ermöglichen.
- Verbesserung der digitalen Kompetenz: Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung der digitalen Kompetenz der Bevölkerung. Geschult werden sollen die Kenntnisse und Fähigkeiten, um digitale Technologien effektiv zu nutzen.
- Aufklärung über digitale Sicherheit: Der Digitaltag zielt auch darauf ab, das Bewusstsein für digitale Sicherheitsfragen zu erhöhen und die Menschen dabei zu unterstützen, sich sicher im Internet zu bewegen.
- Diskussion über die Auswirkungen der Digitalisierung: Schließlich soll der Digitaltag eine Plattform für Debatten über die Auswirkungen der Digitalisierung auf verschiedene Aspekte des Lebens bieten, von der Arbeitswelt über die Bildung bis hin zu sozialen Interaktionen.
In diesem Jahr steht der Digitaltag unter dem Motto „Digitalisierung – Entdecken. Verstehen. Gestalten.“ Es geht vor allem darum, digitale Fähigkeiten zu vermitteln. Jeder hat die Möglichkeit, eigene Aktionen einzubringen – egal ob als Einzelperson, Gruppe, Unternehmen oder öffentliche Institution – wie die HOOU.
Digitaler Musikunterricht: Welche Kompetenzen sind nötig?
Musik ist ein wahnsinnig spannendes und vielseitiges Unterrichtsfach, das unsere Kreativität, unsere Fingerfertigkeit und unseren Verstand anregt. Doch geht das auch digital? In den vergangenen Jahren hat die Digitalisierung an deutschen Schulen stark zugenommen. Spätestens seit der Corona-Pandemie ist allen klar geworden, dass Unterricht nicht nur im Klassenzimmer stattfindet, sondern auch im Netz.
Doch können wir dann auch Fächer wie Musik weiterhin so lehren, wie es nötig ist? Wie funktioniert ein Musikunterricht im Netz? Wie sieht die Zukunft der Schulmusik aus? Diese und andere Fragen wird Prof. Dr. Hans Bäßler von der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) am 12. Juni von 17 bis 18.30 Uhr beantworten. Hans Bäßler arbeitet seit vielen Jahren digital und treibt immer wieder wichtige Projekte in der Lehre und an Schulen voran: So entwickelt er beispielsweise Lerninhalte zum Thema Digitalisierung in der Schulmusik und greift diese beim Digitaltag auf. Hier geht’s zu diesem kostenlosen Online-Seminar.
Wie lässt sich mit ChatGPT eine fiktive Geschichte schreiben?

ChatGPT hört man als Text-KI-Tool aktuell überall. Darum ist es umso wichtiger, dass sich die HOOU in Kooperation mit der HAW diese Technologie genauer anschaut. Der Digitaltag ist dafür bestens geeignet. Am 16. Juni möchte die HAW mit den Teilnehmenden fiktive Geschichten schreiben – mithilfe von ChatGPT. Zunächst gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, damit alle auf dem selben Wissenstand sind und die gleichen Voraussetzungen haben. Es geht bei dem kostenlosen Angebot insbesondere darum, das KI-Tool auf kreative Weise auszuprobieren.
Ganz ohne prosaische Vorkenntnisse und selbst ohne eine initiale Idee: uns alle erwartet ein spannendes Ergebnis, schreibt die HAW. Und auch ein konkretes Konzept lässt sich zusammen mit ChatGPT ausbauen. Das verspricht viel Spaß und vor allem einen niederschwelligen Zugang zu KI.
So meldet ihr euch für die Online-Seminare des Digitaltags an
Ihr habt Interesse an unseren Online-Seminaren des Digitaltags? Dann meldet euch jetzt kostenlos bei uns per E-Mail an.
- Digitaler Musikunterricht – Welche Kompetenzen brauchen angehende Lehrer*innen? Anmeldung per E-Mail an Goran Lazarevic: goran.lazarevic@hfmt-hamburg.de
- Mit ChatGPT eine Geschichte schreiben! Anmeldung per E-Mail an Nicole Hagen: nicole.hagen@haw-hamburg.de
Weitere Informationen zum Digitaltag gibt es hier. Schaut gerne mal vorbei.

Titelbild: Louis Hansel / unsplash
03.06.2023 | Meena Stavesand
Die Macht der Nahrung: So gelingt dir eine gesunde Ernährung – auch als Sportler
Am 4. Juni findet der Iron Man in Hamburg statt. Wir zeigen dir, wie du dich als Athlet oder als Normalo gesund ernährst.
Wenn der Startschuss für den Iron Man in Hamburg fällt, ist es nicht nur der Ehrgeiz und das Durchhaltevermögen, die die Athletinnen und Athleten bis zur Ziellinie bringen. Es ist auch die Ernährung, die entscheidend zur Leistung beiträgt. Denn bei einer solchen Extremveranstaltung wie einem Iron Man ist die Nahrungszufuhr keine Nebensache, sie ist zentraler Bestandteil des Erfolgs. Aber nicht jeder ist ein Profi-Athlet, sondern läuft, schwimmt, radelt auch gerne als Hobby – zum Ausgleich zur Arbeit etwa. Wir zeigen in unserem Angebot „Gesund genießen am Arbeitsplatz“ der HAW, wie eine ausgewogene Ernährung gelingt – inklusive interessanter Quizfragen. Für Top-Sportlerinnen bzw. Top-Sportler und solche, die es werden wollen.
Was ein Iron Man ist, wie viele Kilometer die Sportler zurücklegen müssen, um am Hamburger Rathaus am 4. Juni ins Ziel zu laufen, erfahrt ihr im ersten Teil unserer Fitness-Serie. Dabei erklären wir auch, wie du Schmerzen und Verspannungen lösen kannst. In diesem Part stellen wir die Ernährung in den Mittelpunkt.
Diesen Energiebedarf muss ein Iron Man decken
Die Iron-Man-Strecke – 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen – stellt enorme Anforderungen an unseren Körper. Ohne die richtige Ernährung vor, während und nach dem Rennen ist eine solche Leistung kaum zu bewältigen. Bei diesem Sportevent kann der Kalorienbedarf eines Athleten oder einer Athletin auf bis zu 10.000 Kalorien am Tag ansteigen. Zum Vergleich: Eine durchschnittliche Person benötigt etwa 2.000 bis 2.500 Kalorien pro Tag.
Protein, Kohlenhydrate, Fette – das sind essenzielle Bestandteile unserer Nahrung
Stelle dir vor, du müsstest mindestens 20 Burger essen, um die Menge von 10.000 Kalorien zu erreichen. Aber es geht nicht nur um die Menge, sondern auch um die Qualität der Nahrung. Unser Körper braucht eine ausgewogene Mischung aus Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten, um effizient zu funktionieren und die Muskulatur zu regenerieren. Zudem sind Vitamine und Mineralien unerlässlich, um Dehydrierung und Ermüdungserscheinungen entgegenzuwirken.
Das essen Iron-Man-Teilnehmende

- Ein typisches Frühstück eines Iron-Man-Athleten könnte beispielsweise aus Haferflocken mit Früchten, Nüssen und einem Löffel Proteinpulver bestehen, um die notwendige Energie für den Tag zu liefern.
- Mittags und abends könnten mageres Fleisch oder Fisch, Vollkornprodukte und viel Gemüse auf dem Speiseplan stehen.
- Snacks wie Nüsse, Joghurt oder Proteinriegel sind ideal, um den Energiebedarf über den Tag verteilt zu decken.
- Während des Rennens greifen viele Athleten auf spezielle Sportnahrung wie Energieriegel, Gels und Sportgetränke zurück. Diese sind praktisch und schnell konsumierbar. Außerdem liefern sie die nötige Energie, ohne den Magen zu belasten.
- Nach dem Rennen ist die Ernährung ebenso wichtig, um den Körper bei der Regeneration zu unterstützen. Hier kommen eiweißreiche Lebensmittel ins Spiel, wie Quark, Hühnchen oder Linsen, zusammen mit komplexen Kohlenhydraten und gesunden Fetten.
Das heißt: Für die erfolgreiche Teilnahme an einem solchen Sportereignis kommt es nicht nur auf das richtige Training, sondern auch auf die richtige Ernährung an – nicht erst am Wettkampftag. Gesunde Nahrung ermöglicht es den Sportler, ihre Bestleistung abzurufen und den Herausforderungen des Rennens standzuhalten.
Lernangebot zu gesundem Essen – auch unter Stress
Denkst du dir jetzt, dass du niemals an einem Iron Man teilnehmen könntest, weil du viel zu müde, träge oder demotiviert bist? Vielleicht liegt das auch an der Ernährung. Manche Nahrungsmittel machen uns nicht nur extrem satt, sondern „beschweren“ uns regelrecht. Denn wer kennt nicht das „Schnitzelkoma“ nach einer reichhaltigen Mahlzeit? Wie du aber eine gesündere Ernährung in deinen Alltag integrieren kannst, erfährst du in unserem Lernangebot „Gesund genießen am Arbeitsplatz“. Denn oftmals fällt es uns unter Stress (etwa im Job) besonders schwer, zu gesundem Essen zu greifen.
Lass dir von uns alle wichtigen Informationen geben, wie du nicht nur deine sportlichen Ziele erreichst, sondern auch gesünder lebst, egal ob du dich auf einen Iron Man vorbereitest oder einfach nur fitter werden möchtest.
Hier geht’s zum Lernangebot – klick dich durch!
25.08.2022 | Katrin Schröder
Gesund durchs Studium – Neuigkeiten aus dem Projekt
Nachdem das HOOU-Projekt „Gesund durchs Studium“ in der ersten Jahreshälfte acht verschiedene Veranstaltungen zu den Themen Prüfungsangst, Achtsamkeit, Bewegung, Schlaf, Kommunikation, Abhängigkeit, Ernährung und Gesundheitskompetenz im Studium organisiert hat, ist jetzt das erste von acht Modulen im Lernangebot online gegangen. Und auch sonst gibt es viel Neues zu berichten.

Modul: Gesundheitskompetenz – Was bedeutet das?
Das Modul besteht aus einem Handout, einer Podcastfolge des neuen Podcast fit & fröhlich und einem Quiz, mit dem das eigene Wissen getestet werden kann.
Das Lernangebot findet ihr hier: https://www.hoou.de/projects/gesund-durchs-studium/preview
Podcast fit & fröhlich

Der Podcast fit & fröhlich bietet einen Blick hinter den Begriff Gesundheitskompetenz und was dieser für eine Bedeutung für unsere Gesundheit hat. Es wird jeweils ein Gesundheitsthema pro Folge in Bezug auf die Gesundheitskompetenz besprochen. Am Ende wird der Podcast aus acht Folgen bestehen.
In der ersten Folge sprechen Lennart Haß, Projektleiter von ‚“Gesund durchs Studium“ und Roos Kengen, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt CamPuls an der HAW Hamburg, über Gesundheitskompetenz und was diese für einen Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Die beiden schauen sich die Theorie dahinter an und warum Gesundheitskompetenz für Studierende überhaupt relevant ist. Zum Ende des Podcast wartet ein kleiner Selbsttest auf dich.
Gesund durchs Studium als Fachprojekt im WS 22/23
Im Wintersemester 2022/23 wird, entstanden aus dem HOOU-Projekt, ein Fachprojekt, das mit Credit-Points honoriert ist, an den Departments Gesundheitswissenschaften und Ökotrophologie stattfinden. Die Inhalte und Themenauswahl sind dabei an das HOOU-Projekt „Gesund durchs Studium“ angelehnt. Bis zu 25 Studierende erarbeiten im Rahmen des Fachprojekts ein Gesundheitsthema und ordnen dieses in die Gesundheitskompetenz ein. Das von Kathrin Poggel (Forschungsprojekt CamPuls) und Lennart Haß (HOOU-Projekt und Forschungsprojekt CamPuls) geleitete Fachprojekt bringt damit das wichtige Thema Gesundheitskompetenz in die Lehre ein.
Lizenzen
Vorschaubild: Laetitia Lucht „Gesund durch’s Studium“ Lizenz CC BY-SA 4.0
Podcast Cover: Laetitia Lucht “Podcast Cover – Gesundheitskompetenz – Was bedeutet das?”, Lizenz CC BY-SA 4.0
Weitere Informationen
Projektseite Kompetenzwerkstatt
Interview zu Gesundheitskompetenz unter Studierenden an der HAW Hamburg
12.07.2022 | Katrin Schröder
Programmierer:in für HOOU-Projekt gesucht
Wir wünschen uns ein durch eine Lehrkraft konfigurierbares Tool, das für beliebige Internet-Links eine Vorschau-Ansicht generiert (Social-Media-Plattformen, Zeitungswebsites etc. ). Zusätzlich könnten alternativ Screenshots selbst hochgeladen werden. Angezeigt werden sollen Überschrift, Bild, Teasertext, Absender, Plattform.
In der Ansicht für Schülerinnen und Schüler (eigener Device oder gemeinsamer Screen) sollen diese die einzelnen Vorschau-Bilder dann auf einer Punkteskala inhaltlich bewerten – individuell auf ihrem eigenen Device. Resultat ist eine aus den individuellen Bewertungen der SuS zusammengeführte und für alle sichtbare Rangliste der Items. Deren Zustandekommen kann dann inhaltlich im Unterricht diskutiert und nachbereitet werden.
Das sind die Basisfunktionen, weitere Optionen sind je nach Aufwand denkbar z. B. unterschiedliche Kriterien. Wir würden gerne sobald wie möglich in den Umsetzungsprozess einsteigen. Kontakt: fiete.stegers@haw-hamburg.de


Ukraine Krieg. fake news
18.05.2022 | Katrin Schröder
Fake-News erkennen und entlarven - Ein neues Lernangebot auf HOOU.de
– am Beispiel der Berichterstattung zum Ukraine Krieg. Ein neues Lernangebot auf HOOU.de
Über TikTok, Instagram, YouTube und andere Social-Media-Plattformen erreichen Kriegsbilder aus der Ukraine Jugendliche direkt auf ihrem Handy. Wie können sie zwischen Nachrichten, Fakes und Propaganda unterscheiden?
Das Lernangebot zum Ukraine Krieg und Falschinformationen auf Social Media ist im Rahmen der Initiative #UseTheNews von Fiete Stegers und Prof. Stöcker der HAW Hamburg entstanden.
#UseTheNews ist eine Initiative der Nachrichtenagentur dpa und ihrer Partner:innen. Sie setzt sich für die Förderung von Nachrichtenutzung und -kompetenzen speziell unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der HAW Hamburg und dem Leibniz-Institut für Medienforschung.
Das Lernangebot wendet sich an Lehrer:innen, die ihren Schüler:innen Kompetenzen im Umgang mit Informationen aus dem Netz vermitteln wollen. Dazu werden Tipps für den Umgang mit potenziellen Falschinformationen und praktische aktuelle Beispiele vorgestellt. Diese werden um zahlreiche weiterführende Links zu tiefer gehenden Angeboten ergänzt, wie z.B. zu Faktencheckern.
Außerdem können auf Anfrage Journalist:innen für (Online-)Gespräche im Unterricht vermittelt werden.
Lernangebot ansehen · Ukraine-Krieg und Falschinformationen auf Social Media · HOOU

30.08.2021 | Katrin Schröder
Projektabschluss ZUM - Deutsch Lernen
Die ZUM (Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e. V.) ist ein 1997 gegründeter Verein, der zum Ziel hat das World Wide Web als Lern- und Lehrhilfe zu nutzen und zunächst vor allem Materialien einzelner Autor:innen zum Download und zur kostenlosen Nutzung für unterrichtliche Zwecke zur Verfügung stellte. Seitdem hat sich das Angebot der ZUM immer stärker zu einer Plattform entwickelt, auf der in Wikis Materialien, Unterrichtsideen, Lernpfade etc. für zahlreiche Unterrichtsfächer und Themen kollaborativ entwickelt und (seit 2008) grundsätzlich unter OER-Bedingungen zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden.
Im Hackathon Hacks&Tools 2020 haben sich Karl-Otto Kirst und Ralf Klötzke zum Ziel gesetzt, die Konzeption von ZUM Deutsch Lernen, einer offenen Plattform für Deutsch als Fremdsprache (DaF) und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) weiterzuentwickeln und mit Inhalten zu füllen.
Dieses umfangreiche Wiki hilft Lernenden, die deutsche Sprache durch interaktive Übungen, Hilfe in grammatischen Fragen und der Bearbeitung von Lernpfaden zu erlernen.
Lehrende können ihren Unterricht mit Methoden und Materialien gestalten und haben die Möglichkeit, sich selber in Mikrofortbildungen weiterzubilden.
Die im Rahmen der Förderung durch die HOOU neu entstandenen Materialien reichen vom neuen ZUM-Logo und Icons über interaktive Erklärvideos bis zu Widgets, die die Einbindung von Padlet, Quizlet, Mentimeter und AnswerGarden in die von ZUM Deutsch Lernen genutzte MediaWiki-Plattform ermöglichen, von Mikrofortbildungen zum Selbstlernen über Materialien, die den Einstieg in die Arbeit mit dem Wiki erleichtern bis zu den neuen H5P-Inhaltstypen Image Hotspots ZUM Edition und Virtual Tour (360) ZUM Edition.
Wer noch nicht firm ist in H5P: Mit den H5P Inhaltstypen können eigene interaktive Übungen auf einfache Art und Weise erstellt werden, hier wird H5P einfach erklärt und mit Beispielformaten veranschaulicht.

Katarina Perčinič und Uwe Schützenmeister (ZUM Deutsch Lernen) für HOOU.de
„Von der öffentlichen Hand geförderte Lernmaterialien müssen offen lizenziert sein!“
Schmerlenbacher Appell, 2015
HOOU@HAW: Die ZUM ist von Anfang an eine Verfechterin von offenen Lizenzen. Was sind die größten Vorteile von OER in Hinblick auf Bildungsmaterialien aus eurer Sicht?
ZUM Deutsch Lernen: Die einfache und rechtssichere Weiterverwendung von Inhalten (Unterrichtsmaterialien und -ideen etc.) erleichtert die Übernahme und Weiterverwendung vorhandener Materialien und Medien enorm, insbesondere, wenn es darum geht, diese nicht nur im eigenen Unterricht zu verwenden, sondern auch weiterzugeben oder zu veröffentlichen, sei es unbearbeitet oder auch in überarbeiteter Form.
HOOU@HAW: Ihr kennt euch in der Szene aus. Was muss sich eurer Meinung nach noch ändern, damit OER noch bekannter werden?
ZUM Deutsch Lernen: Die Lizenzierung guter Inhalte auf zahlreichen Bildungsplattformen wird nach und nach diese Art der Lizenzierung bekannter und selbstverständlicher machen. Es sollte aber auch gerade für staatliche Stellen (insbesondere auch Kultusministerien und Landesbildungsserver) und mit öffentlichen Mitteln geförderte Projekte das selbstverständlich werden, was schon 2015 auf einem ZUM-Treffen von zahlreichen OER-Initiativen gefordert wurde: „Von der öffentlichen Hand geförderte Lernmaterialien müssen offen lizenziert sein!“ (Schmerlenbacher Appell)
HOOU@HAW: Hat euch die Pandemie vor Herausforderungen in der Umsetzung gestellt? Wenn ja, welche?
ZUM Deutsch Lernen: Ja. Denn wir hatten geplant, mit einer Kickoff-Veranstaltung zu starten, in der wesentliche Eckpunkte für die weitere Arbeit und Entwicklung festgelegt und Einiges bereits umgesetzt werden sollte. Und eine solche Präsenzveranstaltung hätte das Einbinden weiterer Personen erleichtert. Und das (bessere) gegenseitige Kennenlernen in einer solchen Veranstaltung hätte der Zusammenarbeit von Anfang deutlichen Schwung geben sollen.
So musste alles online (oder telefonisch) in zahllosen Mails, Video-Konferenzen bzw. bei der gemeinsamen Bearbeitung von Dokumenten u.a. geleistet werden. Dies ist letztlich gut gelungen, zumal dies ja auch gut zu unserem Projekt, der Erstellung und Weiterentwicklung einer Online-Plattform für digitale Angebote für Lehrende und Lernende, passt.
HOOU@HAW: Eure Projektmaterialien sind sehr umfangreich und divers geworden. Wo bekommt ihr die Inspiration für die Umsetzung her?
ZUM Deutsch Lernen: Aus unserer eigenen Arbeit, unserem Fachwissen und unserer Erfahrung mit Deutsch als Fremdsprache und als Zweitsprache sowie aus unseren Kenntnissen und der eigenen Praxis mit der Nutzung von digitalen Medien im Unterricht und in der Fortbildung. Ralf Klötzke war Deutsch-Lehrer in Ungarn, hat in mehreren Ländern in der Lehrer-Fortbildung gearbeitet und ist aktuell auch für das Goethe-Institut und andere Institutionen als Fortbildner tätig. Karl-Otto KIrst war 15 Jahre Lehrer für Deutsch als Fremdsprache im Ausland und ist seit Jahren im Bereich Deutsch als Zweitsprache aktiv. Beide sind aktive Mitglieder in der ZUM.
HOOU@HAW: Habt ihr in dieser Förderphase etwas zum Projektmanagement oder in Bezug auf OER gelernt?
ZUM Deutsch Lernen: Die für uns prägendste Erfahrung war wohl, dass durch die für uns erstmals mögliche Finanzierung wichtiger Entwicklungsschritte, in relativ kurzer Zeit deutlich mehr erreicht werden konnte als nur durch unseren eigenen ehrenamtlichen und unbezahlten Einsatz.
Äußerst erfreulich war für uns, dass immer wieder deutlich wurde, dass diejenigen, die für ZUM Deutsch Lernen Aufträge übernommen haben – und die letztlich von solchen Aufträgen ihren Lebensunterhalt finanzieren müssen – immer wieder durchblicken lassen haben, dass sie gerne bereit sind, ein günstiges Angebot abzugeben, da sie sie selbst die Idee der OER unterstützen.
Etwas gewöhnungsbedürftig waren für uns die Formalitäten bei der Beantragung und Abwicklung der einzelnen geförderten Teile unseres Projekt. Aber inzwischen wissen wir, wie entsprechende Anträge zu stellen, wie Angebote eingeholt werden können etc.
Über OER wussten wir schon viel. Aber inzwischen wissen wir auch, wie Autor:in und Förderer sinnvoll gemeinsam als Urheber genannt werden können.
HOOU@HAW: Die ZUM wird auch in Zukunft noch weiterwachsen. Habt ihr bereits neue OER-Projekte, die ihr plant?
ZUM Deutsch Lernen: Die ZUM, die ja von unbezahlter ehrenamtlicher Arbeit einer relativ kleinen Gruppe von Aktiven getragen wird, ist gerade dabei, ihr Angebot auf eher wenige, dafür aber qualitativ hochwertige Angebote zu konzentrieren. Insofern sind aktuell nicht unbedingt neue Projekte geplant, aber z. B. das sehr stark genutzte ZUMpad sowie die ZUM-Apps sollen noch verbessert werden. Wenn dies im Rahmen einer passenden Förderung beschleunigt oder vielleicht erst in manchen Punkten ermöglicht werden könnte, wäre dies wunderbar.
ZUM Deutsch Lernen soll weiterwachsen und natürlich auch noch besser werden. Auch dies könnte durch eine erneute Förderung deutlich beschleunigt und gleichfalls überhaupt erst ermöglicht werden.
HOOU@HAW: Wir danken euch für die tolle und spannende Zusammennarbeit.
ZUM Deutsch Lernen: Wir danken gleichfalls! Unsere Ansprechpartnerin, Dorothee Wagner, hat uns in vielen Punkten mit ihrer freundlichen und kompetenten Art sehr geholfen. Und auch der Kontakt zu allen anderen Beteiligten war sehr erfreulich und ermutigend.

Zwei junge Menschen haben in ihrer Mitte einen Roboter an der Hand.
24.08.2021 | Katrin Schröder
Projektabschluss KISS*
KISS* hat nichts etwa mit Küssen oder der Rock-Band zu tun, sondern ist ein Lernangebot mit dem Namen Künstliche Intelligenz für Schüler:innen und Studierende.

Das Lernangebot ist ein Produkt des Hackathon Hacks&Tools im Februar 2020.
Werner Bogula konnte mit seinem Konzept, ein offen lizenziertes Online-Bildungsangebot zu dem Thema Künstliche Intelligenz zu schaffen, die Jury überzeugen.
Zum Glück, denn herausgekommen sind 14 Lerneinheiten, die sowohl für interessierte Selbstlerner:innen, als auch in geführten Lerngruppen (z. B. im Unterricht oder Seminar) bearbeitet werden können.
Lernende können sich durch die Bearbeitung der OER ein breites Wissen zu Künstlicher Intelligenz aneignen: So werden neben der Technik und Anwendung auch beleuchtet, wer verantwortlich für die Entscheidungen von KI und deren Einsatz in der Gesellschaft ist. Viele Beispiele werfen Fragen auf: Wer überwacht die Maschinen? Wenn die Maschine immer besser ist als der Mensch, wofür ist der Mensch dann noch da? Und wie funktioniert maschinelles Lernen überhaupt?
Die anschaulich aufbereitete OER wechselt zwischen Input als Text, H5P-Abfragen und Videos ab.
HOOU@HAW: Wie kamst Du auf die Idee, ein Lernangebot zu künstlicher Intelligenz zu machen?
Werner: Ich arbeite seit langem als Trainer für Journalist:innnen und Aktivist:innen und habe damals festgestellt, dass es zum Thema Künstliche Intelligenz wenig gutes Lehrmaterial für Einsteiger:innen gegeben hat. Dazu kommt, dass Mathematik und Informatik viele Wissbegieriege abschreckt. Daher dachte ich, es wäre einen gute Idee, das Thema einmal von der Alltagserfahrung junger Leute aufzuziehen und so Schüler*innen und Studierende an das Thema heranzuführen.
HOOU@HAW: Du warst bei den Anfängen des Internets in den 90ern mittendrin. Hättest Du Dir diese steile Entwicklung damals vorstellen können?
Werner: Es ist wirklich atemberaubend, was in meiner Lebenszeit an digitalen Revolutionen stattgefunden hat. Als ich studiert habe, ging es gerade um den Übergang vom Bleisatz auf Digitaldruck, dann kann das Internet mit dem Online-Journalismus und in den letzten Jahren nun die KI-Revolution.
HOOU@HAW: Was fasziniert Dich an künstlicher Intelligenz und was macht Dir vielleicht auch Angst?
Werner: Als Softwareentwickler war ich es immer gewohnt, dass man Maschinen haarklein sagen muss, was sie tun sollen. Mit der KI gibt es nun völlig neue Möglichkeiten, dass Maschinen aus Beispielen lernen und damit Bereiche erschlossen werden, die vorher nicht maschinell bearbeitet werden konnten. Am meisten fasziniert mich die Spracherkennung und Sprachverarbeitung, weil es die komplexesten Probleme mit sich bringt. Angst habe ich keine. Aber es stimmt mich bedenklich, dass viele sich eine Meinung zu KI bilden oder auch Angst davor entwicklen, ohne genauer informiert zu sein, was KI kann oder nicht kann. Ich hoffe mit KISS* einen Baustein beitragen zu können, sich eine informierte Meinung über KI zu bilden.
HOOU@HAW: Warst Du bereits vor dem Hackathon in der OER Community unterwegs und welche Vorteile siehst Du in der Entwicklung und Bereitstellung von offen lizensierten Bildungsmaterialien?
Werner: Der Hackathon war meine erste Begegnung mit der OER Community. Aber da ich als Softwareentwickler ein riesiger Fan von Open Source Software bin, hat mich der OER-Gedanke gleich angesprochen, und der Wunsch das Prinzip der freien Verfügbarkeit einmal auf Wissen anzuwenden war sofort da. Mithilfe der Förderung durch die HOOU konnte ich das dann glücklicherweise gleich umsetzen und die Erfahrung war wirklich fantastisch. Ich finde es super, dass die Universitäten über die HOOU mit den OERs Wissen für alle bereitstellen, damit in die Gesellschaft hineinwirken und zu eigenen Lehr- und Lernprojekten anregen.
Hier geht es zum Lernangebot.
An dieser Stelle sagen wir noch: Vielen Dank, für diese schöne und gute Zusammenarbeit, lieber Werner. Wir sind gespannt, welche Entwicklungen die Technologie in der Zukunft noch nimmt.

18.08.2021 | Katrin Schröder
Projektabschluss LOA - Lernen ohne Aufgaben
Was ist LOA?
Lernen ohne Aufgaben, wie soll das denn gehen? LOA ist ein Lernstufenansatz, der in 30-jährigem Lehr-Lernprozess von Anne Peters entwickelt wurde und sich als Graswurzelebewegung an verschiedenen schulischen und außerschulischen Orten ausbreitet. Dieser kompetenzorientierte Ansatz sieht die Lernenden als Individuen, die ermächtigt werden, in ihrem eigenen Tempo und nach ihren eigenen Fähigkeiten Können, Wissen und deren Anwendung aufzubauen.
Nutzer:innen gehen mit den Lernthemen in Resonanz, entscheiden, welche ihnen wichtig sind und gestalten so aktiv ihren Lernweg. Bewertung erfolgt weniger von außen durch Noten als von innen durch das Erkennen der eigenen Lernfortschritte.
Für wen ist LOA?
Zielgruppe von LOA sind alle Lernenden ab neun Jahren, aber auch Eltern insbesondere in mehrsprachigen Kontexten sowie Lehrende, die den LOA-Modus für ihre Lehrpraxis einsetzen möchten. Hinzu kommen außerschulische Lernhelfer:innen und LOA-Multiplikatoren:innen.
Was wurde im Zuge von Hacks&Tools produziert?
Dafür stand im Mittelpunkt der Förderung der Aufbau eines digitalen Lernwunschkorbs, mit dem die Lernenden ihren eigenen Lernweg dokumentieren können. Das Besondere an dem Lernwunschkorb ist, dass die Lernenden nicht von außen bewertet werden und sich auch nicht mit anderen vergleichen (müssen). Es geht einzig darum, die eigenen Fähigkeiten festzuhalten.
Mit der Einführung können sich sowohl Deutschlernende und -lehrende als auch Bildungsmultiplikator:innen, die sich für einen an Lernprozessen orientierten Bildungsansatz interessieren, zu dem LOA-Lernansatz informieren.
Außerdem können die verschiedenen produzierten Medien unter „Deutsch für Einsteiger“ gefunden und weiterverwendet werden.
Das Lernangebot zur Einführung und für den Überblick über LOA ist hier zu erreichen.
Hier findet ihr den Lernwunschkorb und den Lernzirkel.
Die einzelnen Lerneinheiten können direkt auf der LOA-Seite eingesehen werden:https://www.loa.jetzt/kapitel_lb1/kapitel-1/
Ein paar Fragen an Anne
HOOU@HAW: Was treibt Dich dazu an, so viel Leidenschaft für das Thema selbstbestimmtes Lernen aufzubringen?
Anne Peters: Mein innerer Motor ist die Freude, die entsteht, wenn Menschen mit dem LOA-Lernansatz in einen gemeinsamen Lernflow kommen. Es entstehen Glücksgefühle, Verbundenheit und Begeisterung. Auch fühle ich Verantwortung, diese Erfahrungen an die nächste Generation weiterzugeben, die vor der Herausforderung steht, überkommene Strukturen im Bildungswesen zu transformieren.
HOOU@HAW: Wie kamst Du auf die Idee, einen Lernwunschkorb zu konzipieren?
Anne Peters: Es ist nicht ganz einfach, Menschen aus dem gewohnten reaktiven in einen aktiven Lernmodus zu verhelfen. Dafür ist das Prinzip der Fülle und der Wahlmöglichkeit hilfreich: Der Lernende* geht mit zugänglich gemachten Lernthemen in Resonanz und entscheidet (zunächst mit ergänzender Assistenz durch einen Lernbegleiter*, dann zunehmend selbstständig), was für den eigenen Lernfortschritt gerade nützlich ist. Der Lernwunschkorb ermöglicht ein „Lernen á la carte“. Nach dem Auswählen eines Lerninhalts kann der Lernende* ein Stufentraining absolvieren (1 beobachten – 2 üben – 3 können – 3+ sich bestätigen lassen – 4 weitergeben – 5 anwenden) und für sich selbst dokumentieren, welche Lernstufe er* bereits erreichen konnte. Wir sind gespannt, ob das auch digital funktionieren kann.
HOOU@HAW: Du bist ja unglaublich gut vernetzt, wie stehen konventionell Lehrende zu Deinen Ideen?
Anne Peters: Am schnellsten verstehen Deutschlernende (Kinder und Erwachsene), Eltern und außerschulische Lernhelfer* den Wert des LOA-Lernansatzes. Traditionell Lehrende* tun sich auch mal schwer damit, weil sie irrtümlich annehmen, dass sie mit LOA ihren „Lehrverpflichtungen“ nicht ausreichend nachkämen. Allerdings gibt es ein breites Spektrum von Lehrenden*, die einzelne LOA-Elemente übernehmen bis hin zu Lehrern*, die ihren Jahresplan für den Deutschunterricht komplett auf LOA-Prinzipien aufbauen – sogar auch für den DaF-Unterricht an einer staatlichen Schule in Mittelrussland.
HOOU@HAW: Ist es für Lernende, die ja auch oft eher aus dem traditionellen Lernumfeld kommen, leicht, sich mit dem LOA-Lernansatz vertraut zu machen?
Anne Peters: Das ist ein wenig Typsache: Wer denkt, lernen sei „am Tisch sitzen und Aufgaben lösen“, hält das ganzheitliche Lernen mit allen Sinnen – unter Einbeziehung von Gesten und inneren Bildern – zunächst vielleicht für „kindlich“ oder „zu spielerisch“. Meist spüren Lernende* aber schnell, dass man* auf LOA-Art Gelerntes nicht vergisst, sondern ein verlässliches inneres Repertoire aufbaut. Die Bewertungspraxis in Schule und Sprachkurs allerdings bremst diese aktiv lernenden Durchstarter dann leider auch wieder aus: wenn sie nämlich für dort gelöste Aufgaben gute Noten erhalten, bevor sie tatsächlich in der Lage sind, differenzierte Sprache aktiv selbst anzuwenden. Individuelle Lernwünsche verebben da leicht.
HOOU@HAW: Du bist schon lange Teil der OER Community. Was reizt Dich besonders daran?
Anne Peters: Die Kultur des Teilens, das Arbeiten im Team mit dem Prinzip der ergänzenden Assistenz fühlt sich für mich einfach richtig und stimmig an. Der OER-Gedanke beruht auf Vertrauen und Effizienz gleichermaßen. Das finde ich genial und freue mich, Teil dieser Community zu sein. Und wir Menschen können diese Fähigkeit des Miteinander gut für eine gemeinsame Zukunftsgestaltung einbringen. Herausforderungen gibt es genug. OER kann da einen wichtigen Beitrag leisten.
Vielen Dank für die gute und spannende Projektzusammenarbeit, Deine Leidenschaft und den tollen Projektabschluss, liebe Anne.