Schlagwort: Machtkritik
14.06.2021 |
Digitales #afterwOERk im Juni 2021
Was bedeutet Digitalisierung und was hat das mit globalen und innergesellschaftlichen Machtverhältnissen zu tun? Ist Technologie neutral? Wer programmiert für wen? Was steckt eigentlich hinter der Digitalisierungsstrategie des BAMF? Und woher kommt überhaupt der Strom fürs Internet? Diesen und vielen weiteren Fragen stellt sich das F3_kollektiv. Um machtkritische Perspektiven und globale Prozesse der Digitalisierung kennenzulernen und darüber zu reflektieren, entwickelte das Bildungskollektiv verschiedene Methoden für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit.Auch für die Methoden selbst setzt es die Möglichkeiten des digitalen Raums ein. Ihr Bildungsmaterial steht allen Interessierten als OER frei zur Verfügung:https://www.f3kollektiv.net/#materialien.
Beim digitalen #afterwOERk am 17. Juni 2021 spricht Moderator Christian Friedrich mit Maike und Katrin vom F3_kollektiv über ihr Projekt. Die Unterhaltung findet in einem ZOOM-Meeting statt und wird für den Podcast Hamburg hOERt ein HOOU aufgezeichnet. Nach der Aufzeichnung haben Zuschauer:innen und Gäste die Möglichkeit, sich über das Projekt und ihre Arbeit auszutauschen.
Wann?
- Am 17. Juni 2021 um 20:00 Uhr: Die „Türen“ zum Meetingraum öffnen sich. Es folgt ein Kennenlernen und die Vorbereitung auf das Gespräch
- 20:30: Start der Aufzeichnung. das F3_kollektiv im Gespräch mit Christian Friedrich und live Zuhörer:innen
- 21:15 Uhr: Austausch und Fragerunde ohne Aufzeichnung. Alle Zuhörer:innen und Gäste tauschen sich aus
- 21:45 Uhr: Ende des #afterwOERk
Wo?
Die Anmeldung ist hiermöglich. Die Zugangsdaten für den ZOOM-Raum senden wir Ihnen am Vortag per Email zu.
Warum?
Die HOOU@HAW lädt regelmäßig zum #afterwOERk, um mit interessanten Gästen aus der Welt über ihre OER-Arbeit und -Projekte zu sprechen. Das Gespräch wird stets aufgezeichnet und im Podcast Hamburg hOERt ein HOOU veröffentlicht. Mit dem digitalen #afterwOERk haben wir versucht das Format in die digitale Welt zu übertragen und möchten weiterhin die Chance nutzen, uns auf diese Art auszutauschen.
Veranstaltungsort: ZOOM
https://ems.hoou.de/afterwoerk/detail/registration/2021-06-17-digitales-afterwoerk-im-juni-2021.html
05.05.2021 |
Projektabschluss - Machtkritische OER zu Flucht & Digitalisierung
Das F3_kollektiv hat sich im Februar 2020 mit Evelyn Linde und Simon Toewe bei Hacks&Tools um eine Förderung für ihr OER Projekt beworben. Die Idee einer Lernplattform für machtkritische Bildungsarbeit wurde nun erfolgreich als Lernangebot auf der Plattform hoou.de umgesetzt. Im Februar 2020 war noch nicht absehbar, dass die Pandemie unsere Leben auf den Kopf stellt. Im Team von Evelyn und Simon haben Lockdown & Co neben der Kommunikation zwischen verschiedenen Städten vor allem die Planung und Durchführung der Multiplikator:innenschulung für die entwickelten OER-Tools beeinträchtigt
Das Team hat flexibel auf die Situation reagiert und die Schulung erfolgreich digital durchgeführt. In dem Workshop stellten sie zwei Tools vor: Ein interaktives Video zur Digitalisierungspraxis des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und ein digitales Tool zu Grenzen und Grenzüberquerungen. Beide Tools sind Teil der Themenreihe „Migration und Flucht“.
In dem Video stellen Tareq Alaows und Lea Beckmann die Digitalisierungspraxis des BAMF aus verschiedenen Perspektiven vor. Sie erklären, wie das BAMF im Asylverfahren auf die Daten auf Mobiltelefonen von geflüchteten Menschen zugreift. Dabei wird den Zuschauenden die Tragweite und Fehleranfälligkeit des Systems bewusst. In der Schulung wurde deutlich, dass viele der Teilnehmenden nicht mit dem Thema der Datenauswertung vertraut waren.
HOOU@HAW: Warum, glaubt ihr, ist über die Digitalisierungspraxis des BAMF in der Gesellschaft so wenig bekannt?
Das hängt von der Perspektive ab: Menschen, die im Alltag und in Institutionen Rassismus erfahren, die keinen deutschen Pass haben oder die sich mit dem Asylsystem auseinandersetzen, haben viel Wissen dazu. Menschen hingegen, die diesbezüglich privilegiert sind, müssen sich mit dem Thema nicht auseinandersetzen. Mit den Übungen möchten wir dazu anregen auch über eigene Privilegien nachzudenken. In dem Tool zu Grenzen und Grenzüberquerungen setzen sich Nutzer:innen aktiv mit ihren eigenen Grenzüberquerungen – nicht nur physischer Art – auseinander.
HOOU@HAW: Wie kamt ihr auf die Idee?
Lea Beckmann und Anna Biselli stellten im Dezember 2019 beim Kongress des Chaos Computer Clubs ihre Studie „Das Smartphone, bitte! Digitalisierung von Migrationskontrolle in Deutschland und Europa“ vor. Evelyn aus dem Team saß im Vortrag und dachte sie hört nicht richtig. Obwohl sie sich mit den Themen auskennt, wusste sie nicht wie weitreichend die Befugnisse des BAMF sind. Als wir im Team darüber sprachen, war für uns klar: Es braucht Bildungsarbeit dazu!
HOOU@HAW: In beiden OER-Tools nutzt ihr H5P. War euch das Tool bereits vor der Förderung durch die Hamburg Open Online University bekannt?
Ja, in unserem Projekt #digital_global arbeiteten wir bereits viel mit h5p-Elementen. In dem HOOU-Projekt hatten wir allerdings die Möglichkeit neue Inhaltstypen einzusetzen und im Team Wissen weiterzugeben, wie ein h5p-Element erstellt wird.
HOOU@HAW: Hat euch die Pandemie vor Herausforderungen in der Umsetzung gestellt? Wenn ja, welche?
Wir hatten uns sehr auf das Seminar für Multiplikator*innen in Hamburg gefreut. Deshalb fanden wir es schade, dass wir in den digitalen Raum ausweichen mussten. Nichtsdestotrotz waren es dann zwei spannende Tage.
HOOU@HAW: Ihr konntet alle Ziele zeitlich und inhaltlich einhalten. Gab es etwas, was ihr rückblickend anders hättet machen wollen, oder euch überrascht hat?
Das Interview mit Tareq und Lea überraschte uns in dem Sinne, dass wir selbst viel von ihnen gelernt haben.
Die Übungen sind genau vor dem Seminar fertig geworden. Es wäre toll gewesen, sie schon in einem Workshop mit Schüler*innen ausprobiert zu haben.
Wir freuen uns, dass ihr www.hoou.de mit eurem Lernangebot bereichert habt und wünschen euch alles Gute für die Zukunft.
Danke für die schöne Zusammenarbeit.
Im Rahmen des Projekt #digital_global finden im Mai zwei Veranstaltungen zu Verschwörungserzählungen statt:
- am 11.05.21 von 17:00-19:00 eine digitale Veranstaltung zu machtkritischer Bildungsarbeit im Zusammenhang mit Verschwörungserzählungen.
- am 18.05.21 von 17:00 – 19:00 die Veranstaltung Feministisches Internet als Strategie gegen Verschwörungs-Trolle?!