31.05.2022 | Katrin Schröder

Hack dich schlau! Die lange Nacht der Strompreisprognosen

Was sind eigentlich neuronale Netze, wie arbeiten diese und wie können wir damit ganz einfach Prognosen über zukünftige Strompreise erstellen? Um genau das zu beantworten, findet am 3. Juni 2022 ein Hackathon an der TU Hamburg statt.

von Daniel John (Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft | TU Hamburg)

Über künstlich neuronale Netze (KNN) gibt es viele Mythen. Dabei geht es uns vor allem um die Frage: „Was sind eigentlich neuronale Netze, wie arbeiten diese und wie können wir damit ganz einfach Prognosen über zukünftige Strompreise erstellen?“

Um genau das zu beantworten, findet am 3. Juni 2022 ein Hackathon an der TU Hamburg statt. In dieser Live-Veranstaltung wollen wir uns ganz konkret einer Herausforderung der Energiewende stellen und zwar: Wie können Strompreise mit einem großen Anteil erneuerbarer Energien vorhergesagt werden?

Gemeinsam lernen wir, wie neuronale Netze funktionieren und wie wir diese einfach implementieren können (auch ganz ohne Erfahrungen im Programmieren). Dafür wenden wir die selbst erstellten und trainierten neuronalen Netze direkt an, um zu sehen und zu verstehen, wie diese funktionieren und was die wichtigsten Aspekte für die erfolgreiche Anwendung neuronaler Netze sind. Und zu guter Letzt schauen wir, wer oder welches Team am Ende des Hackathons die beste Strompreisprognose erstellen kann.

Seid dabei und lernt gemeinsam mit Anderen, Strompreise mithilfe künstlich neuronaler Netze vorherzusagen! Wir laden alle Interessierten auf einen Nachmittag und Abend des Austausches, des Entmystifizierens der künstlichen neuronalen Netze und des Verständnisses einiger Aspekte der Energiewende ein.

Kommt vorbei, am Freitag den 03.06.2022 ab 16 Uhr in Gebäude N der TU Hamburg (Eißendorfer Straße 40, 21073 Hamburg). Anmelden könnt ihr euch kostenfrei unter: https://intranet.tuhh.de/termin/hack_dich_schlau

Bei Fragen zu dem Hackathon, schreibt uns unter: hackathon@tuhh.de.

Für alle, die schon einmal vorbereiten wollen, steht das Lernangebot „Neuronale Netze kurz erklärt“ bereits auf der HOOU-Plattform zur Verfügung.

Und für all diejenigen, die schon jetzt mehr wissen wollen, gibt es hier schon einmal die wichtigsten Informationen:

Worum geht’s?

Was sind künstliche neuronale Netze (KNN)?
Wie funktionieren KNN?
Wie verwende ich KNN für Prognosen?
Wieso sind Prognosen für Strompreise wichtig?
Wie erstelle ich eine erfolgreiche Prognose?

Was bekommst du?

Einblick in KNN, Python & Strompreise
Teilnahmeurkunde
Ehrung für beste Teams
Pizza und Getränke
Coole Live-Veranstaltung

Wie ist die Veranstaltung geplant?

16:00 Uhr: Begrüßung und Ankommen
16:15 Uhr: Wie funktionieren KNN und was ist das überhaupt?
16:30 Uhr: Team-Bildung und Einführung in die Fragestellung des Hackathon
ab 17:00 Uhr: Freie Team-Phase
gegen 20:00 Uhr: Pizza-Bestellung
gegen 22:00 Uhr: Abgabe, Auswertung und Siegerehrung!

Flyer für Hack dich schlau!
blaue Sprechblasen

30.08.2021 | Katrin Schröder

Projektabschluss ZUM - Deutsch Lernen

Die ZUM (Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e. V.) ist ein 1997 gegründeter Verein, der zum Ziel hat das World Wide Web als Lern- und Lehrhilfe zu nutzen und zunächst vor allem Materialien einzelner Autor:innen zum Download und zur kostenlosen Nutzung für unterrichtliche Zwecke zur Verfügung stellte. Seitdem hat sich das Angebot der ZUM immer stärker zu einer Plattform entwickelt, auf der in Wikis Materialien, Unterrichtsideen, Lernpfade etc. für zahlreiche Unterrichtsfächer und Themen kollaborativ entwickelt und (seit 2008) grundsätzlich unter OER-Bedingungen zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden.

Im Hackathon Hacks&Tools 2020 haben sich Karl-Otto Kirst und Ralf Klötzke zum Ziel gesetzt, die Konzeption von ZUM Deutsch Lernen, einer offenen Plattform für Deutsch als Fremdsprache (DaF) und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) weiterzuentwickeln und mit Inhalten zu füllen.

Dieses umfangreiche Wiki hilft Lernenden, die deutsche Sprache durch interaktive Übungen, Hilfe in grammatischen Fragen und der Bearbeitung von Lernpfaden zu erlernen.

Lehrende können ihren Unterricht mit Methoden und Materialien gestalten und haben die Möglichkeit, sich selber in Mikrofortbildungen weiterzubilden. 

Die im Rahmen der Förderung durch die HOOU neu entstandenen Materialien reichen vom neuen ZUM-Logo und Icons  über interaktive Erklärvideos bis zu Widgets, die die Einbindung von Padlet, Quizlet, Mentimeter und AnswerGarden in die von ZUM Deutsch Lernen genutzte MediaWiki-Plattform ermöglichen, von Mikrofortbildungen zum Selbstlernen über Materialien, die den Einstieg in die Arbeit mit dem Wiki erleichtern bis zu den neuen H5P-Inhaltstypen Image Hotspots ZUM Edition und Virtual Tour (360) ZUM Edition.  
Wer noch nicht firm ist in H5P: Mit den H5P Inhaltstypen können eigene interaktive Übungen auf einfache Art und Weise erstellt werden, hier wird H5P einfach erklärt und mit Beispielformaten veranschaulicht. 

ZUM Logo // Lizenz: CC BY 4.0
Katarina Perčinič und Uwe Schützenmeister (ZUM Deutsch Lernen) für HOOU.de

„Von der öffentlichen Hand geförderte Lernmaterialien müssen offen lizenziert sein!“

Schmerlenbacher Appell, 2015

HOOU@HAW: Die ZUM ist von Anfang an eine Verfechterin von offenen Lizenzen. Was sind die größten Vorteile von OER in Hinblick auf Bildungsmaterialien aus eurer Sicht?  

ZUM Deutsch Lernen:  Die einfache und rechtssichere Weiterverwendung von Inhalten (Unterrichtsmaterialien und -ideen etc.) erleichtert die Übernahme und Weiterverwendung vorhandener Materialien und Medien enorm, insbesondere, wenn es darum geht, diese nicht nur im eigenen Unterricht zu verwenden, sondern auch weiterzugeben oder zu veröffentlichen, sei es unbearbeitet oder auch in überarbeiteter Form.

HOOU@HAW: Ihr kennt euch in der Szene aus. Was muss sich eurer Meinung nach noch ändern, damit OER noch bekannter werden?

ZUM Deutsch Lernen: Die Lizenzierung guter Inhalte auf zahlreichen Bildungsplattformen wird nach und nach diese Art der Lizenzierung bekannter und selbstverständlicher machen. Es sollte aber auch gerade für staatliche Stellen (insbesondere auch Kultusministerien und Landesbildungsserver) und mit öffentlichen Mitteln geförderte Projekte das selbstverständlich werden, was schon 2015 auf einem ZUM-Treffen von zahlreichen OER-Initiativen gefordert wurde: „Von der öffentlichen Hand geförderte Lernmaterialien müssen offen lizenziert sein!“ (Schmerlenbacher Appell)

HOOU@HAW: Hat euch die Pandemie vor Herausforderungen in der Umsetzung gestellt? Wenn ja, welche?

ZUM Deutsch Lernen:  Ja. Denn wir hatten geplant, mit einer Kickoff-Veranstaltung zu starten, in der wesentliche Eckpunkte für die weitere Arbeit und Entwicklung festgelegt und Einiges bereits umgesetzt werden sollte. Und eine solche Präsenzveranstaltung hätte das Einbinden weiterer Personen erleichtert. Und das (bessere) gegenseitige Kennenlernen in einer solchen Veranstaltung hätte der Zusammenarbeit von Anfang deutlichen Schwung geben sollen. 

So musste alles online (oder telefonisch) in zahllosen Mails, Video-Konferenzen bzw. bei der gemeinsamen Bearbeitung von Dokumenten u.a. geleistet werden. Dies ist letztlich gut gelungen, zumal dies ja auch gut zu unserem Projekt, der Erstellung und Weiterentwicklung einer Online-Plattform für digitale Angebote für Lehrende und Lernende, passt.

HOOU@HAW: Eure Projektmaterialien sind sehr umfangreich und divers geworden. Wo bekommt ihr die Inspiration für die Umsetzung her?

ZUM Deutsch Lernen:  Aus unserer eigenen Arbeit, unserem Fachwissen und unserer Erfahrung mit Deutsch als Fremdsprache und als Zweitsprache sowie aus unseren Kenntnissen und der eigenen Praxis mit der Nutzung von digitalen Medien im Unterricht und in der Fortbildung. Ralf Klötzke war Deutsch-Lehrer in Ungarn, hat in mehreren Ländern in der Lehrer-Fortbildung gearbeitet und ist aktuell auch für das Goethe-Institut und andere Institutionen als Fortbildner tätig. Karl-Otto KIrst war 15 Jahre Lehrer für Deutsch als Fremdsprache im Ausland und ist seit Jahren im Bereich Deutsch als Zweitsprache aktiv. Beide sind aktive Mitglieder in der ZUM.

HOOU@HAW: Habt ihr in dieser Förderphase etwas zum Projektmanagement oder in Bezug auf OER gelernt?

ZUM Deutsch Lernen: Die für uns prägendste Erfahrung war wohl, dass durch die für uns erstmals mögliche Finanzierung wichtiger Entwicklungsschritte, in relativ kurzer Zeit deutlich mehr erreicht werden konnte als nur durch unseren eigenen ehrenamtlichen und unbezahlten Einsatz. 

Äußerst erfreulich war für uns, dass immer wieder deutlich wurde, dass diejenigen, die für ZUM Deutsch Lernen Aufträge übernommen haben – und die letztlich von solchen Aufträgen ihren Lebensunterhalt finanzieren müssen – immer wieder durchblicken lassen haben, dass sie gerne bereit sind, ein günstiges Angebot abzugeben, da sie sie selbst die Idee der OER unterstützen.

Etwas gewöhnungsbedürftig waren für uns die Formalitäten bei der Beantragung und Abwicklung der einzelnen geförderten Teile unseres Projekt. Aber inzwischen wissen wir, wie entsprechende Anträge zu stellen, wie Angebote eingeholt werden können etc.

Über OER wussten wir schon viel. Aber inzwischen wissen wir auch, wie Autor:in und Förderer sinnvoll gemeinsam als Urheber genannt werden können.  

HOOU@HAW: Die ZUM wird auch in Zukunft noch weiterwachsen. Habt ihr bereits neue OER-Projekte, die ihr plant?

ZUM Deutsch Lernen: Die ZUM, die ja von unbezahlter ehrenamtlicher Arbeit einer relativ kleinen Gruppe von Aktiven getragen wird, ist gerade dabei, ihr Angebot auf eher wenige, dafür aber qualitativ hochwertige Angebote zu konzentrieren. Insofern sind aktuell nicht unbedingt neue Projekte geplant, aber z. B. das sehr stark genutzte ZUMpad sowie die ZUM-Apps sollen noch verbessert werden. Wenn dies im Rahmen einer passenden Förderung beschleunigt oder vielleicht erst in manchen Punkten ermöglicht werden könnte, wäre dies wunderbar.

ZUM Deutsch Lernen soll weiterwachsen und natürlich auch noch besser werden. Auch dies könnte durch eine erneute Förderung deutlich beschleunigt und gleichfalls überhaupt erst ermöglicht werden.

HOOU@HAW: Wir danken euch für die tolle und spannende Zusammennarbeit.

ZUM Deutsch Lernen: Wir danken gleichfalls! Unsere Ansprechpartnerin, Dorothee Wagner, hat uns in vielen Punkten mit ihrer freundlichen und kompetenten Art sehr geholfen. Und auch der Kontakt zu allen anderen Beteiligten war sehr erfreulich und ermutigend.

Hier findet ihr das Lernangebot auf hoou.de

Hier geht es zu den einzelnen Materialien auf hoou.de

Symbolbild KISS*

Zwei junge Menschen haben in ihrer Mitte einen Roboter an der Hand.

24.08.2021 | Katrin Schröder

Projektabschluss KISS*

KISS* oder auch Künstliche Intelligenz für Schüler:innen und Studierende ist ein digitaler Kurs, der die technischen, ethischen und praktischen Hintergründe von KI beleuchtet.

KISS* hat nichts etwa mit Küssen oder der Rock-Band zu tun, sondern ist ein Lernangebot mit dem Namen Künstliche Intelligenz für Schüler:innen und Studierende.

Symbolbild KISS*
Zwei junge Menschen haben in ihrer Mitte einen Roboter an der Hand.

Das Lernangebot ist ein Produkt des Hackathon Hacks&Tools im Februar 2020. 
Werner Bogula konnte mit seinem Konzept, ein offen lizenziertes Online-Bildungsangebot zu dem Thema Künstliche Intelligenz zu schaffen, die Jury überzeugen. 

Zum Glück, denn herausgekommen sind 14 Lerneinheiten, die sowohl für interessierte Selbstlerner:innen, als auch in geführten Lerngruppen (z. B. im Unterricht oder Seminar) bearbeitet werden können. 

Lernende können sich durch die Bearbeitung der OER ein breites Wissen zu Künstlicher Intelligenz aneignen: So werden neben der Technik und Anwendung auch beleuchtet, wer verantwortlich für die Entscheidungen von KI und deren Einsatz in der Gesellschaft ist. Viele Beispiele werfen Fragen auf: Wer überwacht die Maschinen? Wenn die Maschine immer besser ist als der Mensch, wofür ist der Mensch dann noch da? Und wie funktioniert maschinelles Lernen überhaupt?

Die anschaulich aufbereitete OER wechselt zwischen Input als Text, H5P-Abfragen und Videos ab.

HOOU@HAW: Wie kamst Du auf die Idee, ein Lernangebot zu künstlicher Intelligenz zu machen? 

Werner: Ich arbeite seit langem als Trainer für Journalist:innnen und Aktivist:innen und habe damals festgestellt, dass es zum Thema Künstliche Intelligenz wenig gutes Lehrmaterial für Einsteiger:innen gegeben hat. Dazu kommt, dass Mathematik und Informatik viele Wissbegieriege abschreckt. Daher dachte ich, es wäre einen gute Idee, das Thema einmal von der Alltagserfahrung junger Leute aufzuziehen und so Schüler*innen und Studierende an das Thema heranzuführen.

HOOU@HAW: Du warst bei den Anfängen des Internets in den 90ern mittendrin. Hättest Du Dir diese steile Entwicklung damals vorstellen können?

Werner: Es ist wirklich atemberaubend, was in meiner Lebenszeit an digitalen Revolutionen stattgefunden hat. Als ich studiert habe, ging es gerade um den Übergang vom Bleisatz auf Digitaldruck, dann kann das Internet mit dem Online-Journalismus und in den letzten Jahren nun die KI-Revolution. 

HOOU@HAW: Was fasziniert Dich an künstlicher Intelligenz und was macht Dir vielleicht auch Angst?

Werner: Als Softwareentwickler war ich es immer gewohnt, dass man Maschinen haarklein sagen muss, was sie tun sollen. Mit der KI gibt es nun völlig neue Möglichkeiten, dass Maschinen aus Beispielen lernen und damit Bereiche erschlossen werden, die vorher nicht maschinell bearbeitet werden konnten. Am meisten fasziniert mich die Spracherkennung und Sprachverarbeitung, weil es die komplexesten Probleme mit sich bringt. Angst habe ich keine. Aber es stimmt mich bedenklich, dass viele sich eine Meinung zu KI bilden oder auch Angst davor entwicklen, ohne genauer informiert zu sein, was KI kann oder nicht kann. Ich hoffe mit KISS* einen Baustein beitragen zu können, sich eine informierte Meinung über KI zu bilden.

HOOU@HAW: Warst Du bereits vor dem Hackathon in der OER Community unterwegs und welche Vorteile siehst Du in der Entwicklung und Bereitstellung von offen lizensierten Bildungsmaterialien?

Werner: Der Hackathon war meine erste Begegnung mit der OER Community. Aber da ich als Softwareentwickler ein riesiger Fan von Open Source Software bin, hat mich der OER-Gedanke gleich angesprochen, und der Wunsch das Prinzip der freien Verfügbarkeit einmal auf Wissen anzuwenden war sofort da. Mithilfe der Förderung durch die HOOU konnte ich das dann glücklicherweise gleich umsetzen und die Erfahrung war wirklich fantastisch. Ich finde es super, dass die Universitäten über die HOOU mit den OERs Wissen für alle bereitstellen, damit in die Gesellschaft hineinwirken und zu eigenen Lehr- und Lernprojekten anregen. 

Hier geht es zum Lernangebot.

An dieser Stelle sagen wir noch: Vielen Dank, für diese schöne und gute Zusammenarbeit, lieber Werner. Wir sind gespannt, welche Entwicklungen die Technologie in der Zukunft noch nimmt.