Eine viel befahrende Straße mit Autos, Bussen und Straßenbahn

Mobilität findet Stadt

22.06.2023 | Katrin Schröder

Neue Perspektiven auf die Mobilität von heute und morgen

Hamburg ist die zweitgrößte Stadt Deutschlands – und wächst weiter. Damit nimmt auch das Thema Mobilität an Bedeutung zu: Immer mehr Menschen wollen täglich zur Arbeit oder Uni, zum Einkaufen oder Sport und wieder nach Hause. Diese Entwicklung führt zu mehr klimaschädlichen Emissionen, Lärm, Unfallgefahren und Platzmangel. Das HOOU-Lernangebot „Mobilität findet Stadt“ der Technischen Universität Hamburg (TUHH) geht der Frage nach, wie Verkehrsplanung und Stadtentwicklung zusammenhängen – und regt zum Mitgestalten der Mobilitätswende an.

Mobilität ist ein Thema, das uns alle ausnahmslos betrifft. Mobil zu sein ist Voraussetzung für unser tägliches Leben und Wirtschaften. Lange Zeit war in Hamburg alles auf das Auto ausgerichtet. Angesichts der globalen Klimakrise zeichnet sich jedoch inzwischen ein Wandel ab. Tatsächlich ist der Verkehr aktuell einer der größten Verursacher von Treibhausgasen in Deutschland. In Hamburg entsteht rund ein Viertel aller CO2-Emissionen durch den Verkehr. Der Umbau des Mobilitätsystems gehört deshalb zu den zentralen Voraussetzungen, um die Klimaschutzziele in Hamburg und ganz Deutschland zu erreichen. Die klimaschädlichen Emissionen im Verkehrssektor müssen dafür noch in diesem Jahrzehnt deutlich sinken. Dass neue Ansätze für die Gestaltung des Stadtverkehrs notwendig sind, ist damit unbestritten. Doch wie kann eine Mobilitätswende nachhaltig und schnell gelingen? Das Lernangebot „Mobilität findet Stadt“ der TUHH stellt sich diese dringende Frage und ermuntert die Teilnehmenden dazu, sich für die Entwicklung neuer Mobilitätslösungen zu engagieren.

Auf der Suche nach neuen Ideen für die Mobilitätswende

„Mobilität findet Stadt“ macht sich gemeinsam mit den Teilnehmenden auf die Suche nach innovativen Lösungskonzepten und spannenden Ideen für die erfolgreiche Mobilitätswende unter Berücksichtigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen innerstädtischer Mobilität. Entwickelt wurde das Lernangebot im Mobilitätslabor der TUHH, einem der konkreten Projekte zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen in Hamburg.

Interaktiv lernen und die Mobilität der Zukunft mitgestalten

Direkt zum Start des interaktiven Angebots können die Teilnehmenden mit einem Test herausfinden, welcher Mobilitätstyp sie selbst sind. In den folgenden vier Lerneinheiten wechseln sich erklärende Texte und Videos mit spielerischen Aufgaben wie einem Quiz ab, sodass sich das neu erworbene Wissen fast nebenbei festigt. Das Lernangebot ist inhaltlich in vier Blöcke unterteilt:

  1. Was heißt es, in der Stadt mobil zu sein?

Um fundiert über ein Thema reden zu können, braucht es die passenden Worte – deshalb wird im ersten Abschnitt der Mobilitätsalltag unterschiedlicher (imaginärerer) Personen anhand der wichtigsten Fachbegriffe zu den Themen Mobilität und Verkehr beschrieben. Welche sind es? Und was bedeuten Sie? Durch das Anklicken der im Text versteckten Begriffe erfahren die Teilnehmenden mehr. Anschließend wird erklärt, wie unser Verkehrssystem eigentlich zustande kommt, welche Akteure es mitgestalten, welche gesellschaftlichen Trends die Mobilität der Zukunft beeinflussen und welche Berufsfelder dieser Bereich bietet.

  • Warum bewegen wir uns, wie wir uns bewegen?

Nachdem klar ist, wie unser Verkehrssystem sich gegenwärtig gestaltet, geht es im nächsten Kapitel um dessen Entstehung. Drei Videos nehmen die Teilnehmenden mit auf eine Reise durch Hamburgs Geschichte. Sie zeigen, wie sich Hamburg von einer von Mauern umgebenen Stadt mit kurzen Wegen zu einer ausgedehnten autogerechten Stadt entwickelt hat, an welcher heute vermehrt Kritik geübt wird – und inwiefern dieser Wandel mit der Umgestaltung der Mobilität zusammenhängt.

  • Warum braucht es einen Wandel?

Der Begriff Mobilitätswende beinhaltet, dass sich etwas ändern muss. Aber warum eigentlich? Die folgende Lerneinheit nimmt unter die Lupe, welche Probleme der Verkehr heute mit sich bringt. Dabei werden die verschiedenen Dimensionen Umwelt und Klima, Soziales und Gesellschaft sowie Gesundheit und Volkswirtschaft betrachtet. Auch die wechselseitigen Einflüsse dieser Bereiche kommen zur Sprache.

  • 4. Wie kann bessere Mobilität aussehen?

Den Energieverbrauch des Verkehrssektors zu senken, ohne die Mobilität einzuschränken – so lässt sich das Ziel der Mobilitätswende auf den Punkt bringen. Doch wie könnte das nun klappen? Im letzten Abschnitt stehen innovative Instrumente und Strategien im Fokus, mit denen sich Mobilität in Hamburg zukünftig gesünder, sicherer, ökologischer und sozialer zu gestalten ließe. Zur Inspiration werden auch vielversprechende Mobilitätstrends und spannende Lösungen anderer Städte vorgestellt.

Nachhaltige Mobilität im Alltag leben

Da Mobilität ein Thema ist, das gelebt werden will, gibt es in jedem Kapitel des Lernangebots Übungen für den Alltag, beispielsweise ein Wegetagebuch (mit App-Empfehlungen) oder einen Wahrnehmungsspaziergang. Alle, die ihr Wissen darüber hinaus vertiefen möchten, finden Links zu Podcasts und Videos sowie Lektüre-Empfehlungen. Im Mobilitätsforum ist zudem Platz für den Austausch von Erfahrungen und eigenen Ideen, wie jede:r Einzelne von uns dazu beitragen kann, der Mobilitätswende in die Gänge zu helfen.

Neugierig geworden?

Hier geht es direkt zum Lernangebot: https://lernen.hoou-tuhh.de/course/view.php?id=12

Titelbild: Mobilität findet Stadt