25.08.2022 | Katrin Schröder

Gesund durchs Studium – Neuigkeiten aus dem Projekt

Nachdem das HOOU-Projekt „Gesund durchs Studium“ in der ersten Jahreshälfte acht verschiedene Veranstaltungen zu den Themen Prüfungsangst, Achtsamkeit, Bewegung, Schlaf, Kommunikation, Abhängigkeit, Ernährung und Gesundheitskompetenz im Studium organisiert hat, ist jetzt das erste von acht Modulen im Lernangebot online gegangen. Und auch sonst gibt es viel Neues zu berichten.

Beitragsbild Kompetenzwerkstatt

Modul: Gesundheitskompetenz – Was bedeutet das? 

Das Modul besteht aus einem Handout, einer Podcastfolge des neuen Podcast fit & fröhlich und einem Quiz, mit dem das eigene Wissen getestet werden kann. 
Das Lernangebot findet ihr hier: https://www.hoou.de/projects/gesund-durchs-studium/preview

Podcast fit & fröhlich

Coverbild für den Podcast fit & fröhlich

Der Podcast fit & fröhlich bietet einen Blick hinter den Begriff Gesundheitskompetenz und was dieser für eine Bedeutung für unsere Gesundheit hat. Es wird jeweils ein Gesundheitsthema pro Folge in Bezug auf die Gesundheitskompetenz besprochen. Am Ende wird der Podcast aus acht Folgen bestehen. 

In der ersten Folge sprechen Lennart Haß, Projektleiter von ‚“Gesund durchs Studium“ und Roos Kengen, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt CamPuls an der HAW Hamburg, über Gesundheitskompetenz und was diese für einen Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Die beiden schauen sich die Theorie dahinter an und warum Gesundheitskompetenz für Studierende überhaupt relevant ist. Zum Ende des Podcast wartet ein kleiner Selbsttest auf dich.

Gesund durchs Studium als Fachprojekt im WS 22/23

Im Wintersemester 2022/23 wird, entstanden aus dem HOOU-Projekt, ein Fachprojekt, das mit Credit-Points honoriert ist, an den Departments Gesundheitswissenschaften und Ökotrophologie stattfinden. Die Inhalte und Themenauswahl sind dabei an das HOOU-Projekt „Gesund durchs Studium“ angelehnt. Bis zu 25 Studierende erarbeiten im Rahmen des Fachprojekts ein Gesundheitsthema und ordnen dieses in die Gesundheitskompetenz ein. Das von Kathrin Poggel (Forschungsprojekt CamPuls) und Lennart Haß (HOOU-Projekt und Forschungsprojekt CamPuls) geleitete Fachprojekt bringt damit das wichtige Thema Gesundheitskompetenz in die Lehre ein. 

Lizenzen

Vorschaubild: Laetitia Lucht „Gesund durch’s Studium“ Lizenz CC BY-SA 4.0

Podcast Cover: Laetitia Lucht “Podcast Cover – Gesundheitskompetenz – Was bedeutet das?”, Lizenz CC BY-SA 4.0

Weitere Informationen

Projekt CamPuls

Projektseite Kompetenzwerkstatt

Interview zu Gesundheitskompetenz unter Studierenden an der HAW Hamburg

Podcast fit & fröhlich

Lernangebot Gesund durch’s Studium

24.08.2022 | HOOU

Ein Plädoyer für OER

Nina Anders & Martina Schradi (HAW Hamburg), LEHRE:DIGITAL Ein Plädoyer für OER

Wir von der Hamburg Open Online University (HOOU) setzen uns mit Herzblut für OER (Abkürzung für Open Educational Resources) ein. Wir sind davon überzeugt, dass diese ein Hilfsmittel zur Lösung verschiedener Herausforderungen im Bildungsbereich darstellen. Dieser Artikel ist ein Plädoyer für OER und soll aufzeigen, warum unsere Welt offene Bildungsressourcen braucht.

Doch zunächst widmen wir uns der Frage, was OER eigentlich sind und wie sie funktionieren.

OER
„OER“ von Tomke Berning für die HOOU@HAW (2022), CC BY 4.0

Was sind OER (Open Educational Resources)?

„Open Educational Resources (OER) sind jegliche Arten von Lehr-/Lern-Materialien, die gemeinfrei oder mit einer freien Lizenz bereitgestellt werden.

Das Wesen dieser offenen Materialien liegt darin, dass alle, die wollen, sie legal und kostenfrei vervielfältigen, verwenden, verändern und verbreiten können.

OER umfassen Lehrbücher, Lehrpläne, Lehrveranstaltungskonzepte, Skripte, Aufgaben, Tests, Projekte, Audio-, Video- und Animationsformate.“ [1]

Die Übersetzung der UNESCO-Definition nach Jöran Muuß-Merholz leicht adaptiert

Bildungsmaterialien und -inhalte werden also frei nutzbar, wenn sie als offene Bildungsressourcen zugänglich gemacht werden. Und nicht nur das: Das Verständnis von „offen“ orientiert sich an den sogenannten 5 V-Freiheiten nach David Wiley. Diese sind: verwahren/vervielfältigen, verwenden, verarbeiten, vermischen und verbreiten[2]. Die Lizenz einer OER definiert, wie andere diese im Sinne der 5V-Freiheiten nutzen dürfen (Klick aufs Bild für eine größere Darstellung):

5 V Freiheiten von Julia Bieck für die HOOU@HAW, adaptiert von: Julia Eggestein (Grafik), Jöran Muuß-Merholz  (inhaltliche Übersetzung, Anpassung und vorsichtige Erweiterung) und Jörg Lohrer (Wortschöpfer), CC BY 4.0 basierend auf „Defining the ‘Open’ in Open Content and Open Educational Resources“ von David Wiley auf www.opencontent.org/definitionCC BY 4.0

OER = Öffnung der Bildung

Es geht also um eine Öffnung der Bildung. Konkret heißt das, dass OER, einmal im Internet veröffentlicht, von allen Menschen auf der Welt frei genutzt werden können. So kann beispielsweise das englischsprachige Lernangebot Green Hydrogen (an der TU Hamburg erstellt und auf der HOOU Plattform veröffentlicht) weltweit Menschen Kenntnis vermitteln, welche Rolle Wasserstoff als Energieträger einnehmen kann, und so zur allgemeinen Umweltbildung beitragen.

Aus dem Lernangebot Green Hydrogen, https://www.hoou.de/projects/green-hydrogen/preview, CC BY 4.0

Damit kommen wir zu der Frage, wie OER zur Lösung verschiedener gesellschaftlicher Herausforderungen im Bildungsbereich beitragen kann.

Das Menschenrecht auf Bildung

Der Bildungsbegriff ist sehr komplex und lässt sich aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten.[4] Beispielsweise aus einem volkswirtschaftlichen Blickwinkel (hier wird die Bildungsrendite in den Blick genommen) oder aber es wird eine soziologische Sicht eingenommen, bei der es etwa um Mechanismen wie die Vererbung von Bildungsarmut geht.

Weltweit und auch innerhalb der Länder gibt es nach wie vor eine große Ungleichheit in der Bildung. Der Zugang zu Bildung wird stark von Faktoren wie Herkunft, sozialem Status oder auch dem Geschlecht bestimmt. Neueste Untersuchungen ergaben übrigens, dass sich diese Ungleichheiten seit 2020 durch die Corona-Pandemie weiter verschärft haben[5], wie auch die folgende Visualisierung der UNESCO zeigt (Klick aufs Bild für eine größere Darstellung):

Veränderte Bildungschancen durch die Corona-Pandemie auf einen Blick. Quelle: https://sdgs.un.org/goals/goal4

Das Menschenrecht auf Bildung wurde 1948 in den Allgemeinen Erklärungen der Menschenrechte festgelegt und durch verschiedene andere Dokumente konkretisiert.[6] So hat die Bildungsagenda 2030 der UNESCO das folgende Ziel:

„Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherstellen sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen fördern.“ 

Zitat: https://www.unesco.de/sites/default/files/2018-01/Bildungsagenda%202030_Aktionsrahmen_Kurzfassung_DeutscheVersion_FINAL.pdfCC-BY-ND

Es geht also nicht um ein (rein) altruistisches Postulat, sondern um die Realisierung eines definierten Rechts. Das Recht auf Bildung ist das vierte der 17 sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs) der UN (United Nations). Diese 17 SDGs sind miteinander verwoben und unteilbar[7, 8] (Klick aufs Bild für eine größere Darstellung)

Die Bildungsagenda der UNESCO im Überblick. https://www.unesco.de/sites/default/files/2018-01/Bildungsagenda%202030_Aktionsrahmen_Kurzfassung_DeutscheVersion_FINAL.pdfCC-BY-ND

Zusammenfassend geht es darum,

  • Bildungsarmut zu durchbrechen
  • Bildungschancen zu ermöglichen
  • Bildung weltweit zu verbessern
  • Zugänglichkeit von hochwertigen Bildungsmaterialien zu erhöhen

OER fördern chancengerechte Bildung

Öffnung der Hochschulen durch OER

Wie können diese Rechte und Ziele eingehalten werden? Genau hier setzen OER an. Durch eine Öffnung der Bildung wird die Teilhabe aller an Bildung ermöglicht bzw. vereinfacht. Für Hochschulen bieten offene Bildungsressourcen eine Chance, sich zu öffnen und auch Menschen den Zugang zu ihren Lerninhalten ermöglichen, die nicht physisch präsent bei ihnen studieren. Vorbild ist u.a. die britische Open University, gegründet 1969. Hier können Menschen auch ohne Hochschulzugangsberechtigung studieren, völlig frei verschiedene Studienmodule wählen und so einen Studienabschluss absolvieren.[9]

Auch die HOOU Plattform hält momentan knapp 300 Lernangebote vor, die überwiegend im Hochschulkontext erstellt wurden. Chancengerechtes und lebenslanges Lernen wird hier bereits möglich gemacht.

Zugang zu Bildung durch OER

Die Ursprünge des OER-Gedankens sind stark mit der Hoffnung verbunden, Menschen in bildungsbenachteiligten Ländern den Zugang zu hochwertiger Bildung zu ermöglichen. So tauchte der Begriff OER im Jahr 2002 erstmals im „Forum on the Impact of Open Courseware für Higher Education in Developing Countries” auf.[10]

Doch auch in modernen Industriestaaten sind die Mechanismen der sozialen Ungleichheit deutlich, wie z.B. die folgende Abbildung für Berlin zeigt (Klick aufs Bild für eine größere Darstellung):

Bildungschancen in Berlin, Quelle: https://www.stiftung-fairchance.org/sites/default/files/styles/infographic/public/sozialstruktur-bildungschancen-berlin-920.jpg?itok=s2yfQnRN

Wer heute an einer Hochschule studiert, sieht sich zudem häufig mit erheblichen Kosten für Lernmaterialien (oftmals Fachbücher) konfrontiert. Dieses Phänomen lässt sich in den USA in besonders ausgeprägter Form beobachten. Laut einer 2016 durchgeführten Studie (Florida Virtual Campus, 2016 Student Textbook and Course Material Survey)[11] haben 66,6 % der 22.000 befragten Studierenden das erforderliche Lehrbuch nicht gekauft, von denen 37,6 % eine schlechte Note erhielten und 19,8 % den Kurs nicht bestanden. Um zu verdeutlichen, um welche Summen es sich hier handelt: In East Carolina wurden im Jahr 2018 die Lehrbuchkosten für Studierende im Grundstudium auf 1306 $ (unterspricht umgerechnet ca. 1099,60 Euro) jährlich geschätzt.[12]

Es zeigt sich schnell, welche Benachteiligungen finanziell und sozial schlechter gestellte Schüler*innen und Studierende erfahren. OER ermöglichen hingegen kostenfreien, niederschwelligen und lernendenorientierten und damit leichteren Zugang zu Bildung als klassische Lehr-/Lernmaterialien. Sie können Benachteiligungen dadurch leichter entgegenwirken.

„Der freie Zugang zu Bildungsressourcen im Internet wird immer mehr als Bedingung für nationale und globale gesellschaftliche Entwicklung erkannt“.[13] 

Barbara Getto & Michael Kerres (2018)

Förderung von Allgemeinbildung und Faktenwissen, Stärkung der Zivilgesellschaft durch OER

Auf individueller Ebene fördert Bildung das selbstverantwortliche Handeln und das staatsbürgerliche Bewusstsein.[14]. OER bieten dafür einen Raum. Jenseits der formalen Bildung finden hier Themen eine Öffentlichkeit, die Faktenwissen und allgemeinbindende Themen abbilden. So hat beispielsweise die HOOU an der HAW Hamburg 2020 einen sogenannten Hackathon veranstaltet. Unter dem Titel „Hacks&Tools meets #OERcamp“ richtete sich die dreitägige Veranstaltung an die Zivilgesellschaft, um OER zu konzipieren. Sie bot Workshops und Coaching an und am Ende der Veranstaltung beriet ein Kuratorium über die Vergabe von Fördergeldern zur Umsetzung der Konzepte. 12 ausgewählte Konzepte erhielten am Ende der Veranstaltung eine Empfehlung für eine Projektförderung durch die HOOU@HAW: z.B. zum Thema Energiewende („How To Change A Running System“), KI („KISS* – KI für Schüler*innen und Studierende“) oder Demokratiebildung („Don’t Hate! Participate“).

Das Lernangebot zum Thema Energiewende („How To Change A Running System“. Eine Illustration zur Klimakrise, Sanduhr – Illustration von Lukas Jüliger für Howtochangearunningsystem.info Lizenz: CC BY-SA 4.0

Desweiteren fördert die HOOU für die Zivilgesellschaft relevante und die Allgemeinbildung fördernde Projekte auch im wissenschaftlichen Kontext: z.B. zu den Themen psychische Erkrankungen bei Studierenden (z. B. „Studieren mit einer psychischen Erkrankung: geht das?“), Ernährung (z. B. „Nudging in der Ernährung“, „Gesund genießen am Arbeitsplatz“) oder zum Thema Diversität (z. B. „Diversify! – Diversitätsbewusste Mediengestaltung“, „Subjektive Diversität und Teamerfolg“). Diese Projekt sind, von der HOOU@HAW gefördert, im Rahmen von wissenschaftlich begleiteten Projekten entstanden.

Aus dem Lernangebot „Studieren mit einer psychischen Erkrankung: geht das? Comic von Lena Discherl für die hoou@HAW, Quelle: https://blogs.hoou.de/psychestudium/comic-immer-diese-unruhe, CC BY SA 4.0

OER fördern selbstbestimmtes Lernen

Sowohl die formale als auch die nonformale Bildung profitieren von OER. Lernende können sich je nach Interesse oder Lehrplan mit Materialien auseinandersetzen, die sonst sehr aufwändig oder gar nicht zu finden wären. Sie können selbstbestimmt und individuell angepasst lernen. Im Sinne der Individualisierung von Materialien bieten OER praktikable Lösungen und fördern die Realisierung einer inklusiven Bildung.

Offene Bildungsmaterialien bieten besondere Potenziale der Kollaboration und Kooperation, der Kompetenz­entwicklung und der Entwicklung neuer pädagogischer Praxis, um die Entwicklung Lernender und Lehrender in allen Bildungsbereichen in einer digitalen Lebens­ und Arbeitswelt im 21. Jahrhundert zu unterstützen. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat das Potenzial von OER erkannt und ein Strategiepapier veröffentlicht.[15]

Lehrenden wird es einfach gemacht, hochwertige Materialen in ihre Lehre einzubetten, zu verändern und zu teilen: So muss das Rad nicht immer neu erfunden werden und es bleibt mehr Zeit für andere pädagogische Tätigkeiten.

OER bieten eine große Chance „Communities of Practice“ zu unterstützen sowie die Möglichkeit neue Wege des kollaborativen Arbeitens zu gehen. Auch hier werden Zeit und Aufwand beim Austausch und bei der Wiederverwendung von Ressourcen gespart.[16]

Ausblick

OER befördern eine offene Lehr-/Lernkultur und das lebenslange Lernen und tragen somit zu einer Verbesserung der Bildung bei.[17] Offene Bildungsressourcen sind eng verzahnt mit dem Prozess der Digitalisierung der Bildung. Die Investition lohnt sich. Die positiven Aspekte – sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene – sind vielfältig und miteinander verzahnt, wie wir hoffentlich anskizzieren konnten.

Es bleibt noch immer viel zu tun in dem vergleichsweise jungen Feld der OER. OER passen manchmal nicht in unser Bild, das von klaren Strukturen und formaler Bildung geprägt ist, denn offene Bildungsressourcen leben von der ständigen Veränderung, dem ständigen Wandel und das ganz gezielt.

OER bieten Möglichkeiten Wissen zu generieren, zu teilen, sich auszutauschen und alle Menschen können teilhaben. OER ermöglichen und brauchen neuartige Lernerlebnisse, kreatives Lernen und bieten so Raum zum Experimentieren und für Innovationen.

In unserer komplexen Welt mit ihren großen und dringenden Herausforderungen braucht es: Genau das!

Literatur und weiterführende Informationen

Headerbild: Das OER Global Logo von 2012 Jonathas Mello steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution 3.0 Unported (CC BY 3.0) via UNESCO.

[1] Muuß-Merholz, J. für OERinfo – Transferstelle für OER (2015). UNESCO veröffentlicht neue Definition zu OER (Übersetzung auf Deutsch) unter CC BY 4.0. Verfügbar unter: https://open-educational-resources.de/unesco-definition-zu-oer-deutsch/

[2] Muuß-Merholz, J. für OERinfo – Transferstelle für OER (2015). Zur Definition von „Open“ in „Open Educational Resources“ – die 5 R-Freiheiten nach David Wiley auf Deutsch als die 5 V-Freiheiten (Übersetzung, Anpassung und vorsichtige Erweiterung) unter CC BY 4.0. Verfügbar unter: https://open-educational-resources.de/5rs-auf-deutsch/. Ausgangsmaterial: Wiley, D. Verfügbar unter: http://www.opencontent.org/definition/ 

[3] Schlotfeldt, A., HOOU | HAW Hamburg (2022). Formulierungsmuster CC-Lizenzangaben unter CC BY 4.0. Verfügbar unter: https://www.hoou.de/materials/formulierungsmuster-cc-lizenzangaben

[4] Rohlfs, C. (2011). Bildungseinstellungen: Schule und formale Bildung aus der Perspektive von Schülerinnen und Schülern. Springer.

[5] Deutscher Bildungsserver (2020). Weltweite Auswirkungen des Coronavirus auf die Bildung. Verfügbar unter: https://www.bildungsserver.de/nachricht.html?nachricht_id=1019

[6] Motakef, M. (2006). Das Menschenrecht auf Bildung und der Schutz vor Diskriminierung: Exklusionsrisiken und Inklusionschancen (p. 52). DEU.
Barz, H. (2010). Bildung und Ökonomisierungskritik – Die Perspektive der Erziehungswissenschaften. In Handbuch Bildungsfinanzierung (pp. 145-154). VS Verlag für Sozialwissenschaften.

[7] UNESCO (Deutsche UNESCO-Kommission) (2022). Agenda Bildung 2030. Verfügbar unter: https://www.unesco.de/bildung/agenda-bildung-2030

[8] United Nations: THE 17 GOALS. Verfügbar unter: https://sdgs.un.org/#goal_section

[9] The Open University (2022). The Future is Open – Open your future with The Open University. Verfügbar unter: https://www.open.ac.uk/

[10] UNESCO (2002). Forum on the Impact of Open Courseware for Higher Education in Developing Countries. Final Report. Paris, Frankreich, 1.-3. Juli 2002, Dokumentcode CI.2002/CONF.803/CLD.1. Verfügbar unter: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000128515

[11] Florida Virtual Campus. (2016). 2016 Florida Student Textbook & Course Materials Survey. Tallahassee, FL. Verfügbar unter: https://www.flvc.org/documents/96858/931951/2016+Student+Textbook+Survey.pdf/591cf5b0-bbe8-406d-acd8-b23d89b8577f

[12] Thomas, W. J., & Bernhardt, B. R. (2018). Helping keep the costs of textbooks for students down: Two approaches. Technical Services Quarterly, 35(3), 257-268.

[13] Getto, B., & Kerres, M. (2018). Digitalisierung von Studium und Lehre: Wer, warum und wie. Flexibles Lernen mit digitalen Medien ermöglichen. Strategische Verankerung und Erprobungsfelder guter Praxis an der Universität Duisburg-Essen, 17-34. Verfügbar unter: https://www.pedocs.de/volltexte/2018/15385/pdf/Ackeren_et_al_2018_Flexibles_Lernen_mit_digitalen_Medien.pdf#page=18

[14] Wößmann, Ludger (2009): Aufstieg durch Bildung. Bildungspolitik für den Zugang zur gesellschaftlichen Mitte. Bad Homburg: Herbert-Quandt-Stiftung.

[15] Bundesministerium für Bildung und Forschung: OER-Strategie – Freie Bildungsmaterialien für die Entwicklung digitaler Bildung, https://www.bmbf.de/SharedDocs/Publikationen/de/bmbf/3/691288_OER-Strategie.pdf?__blob=publicationFile&v=4

[16] Team OERinfo für OERinfo – Informationsstelle OER (2022). Was ist OER? Verfügbar unter: https://open-educational-resources.de/was-ist-oer-3-2/

[17] Otto, D. (2019). Offene Bildungsressourcen (OER) in der Lehrerausbildung. Die Bedeutung von Einstellungen und Kontextfaktoren, S. 221.


Credits für diesen Artikel:
Autor*innen: Nina Anders & Martina Schradi, Lizenziert unter CC BY 4.0 DE

NINA HENRIKE ANDERS ist Erziehungs- und Bildungswissenschaftlerin. Sie arbeitet an dem Aufbau eines übergreifenden HOOU-Qualitätsmanagementsystems für OER. Hier verbindet sie die Welt der Prozesse mit der Welt der Hochschuldidaktik.

MARTINA SCHRADI berät und lehrt an der HAW Hamburg und an der Uni Basel zu Didaktik und Gestaltung von digitalen Lernangeboten. Außerdem zeichnet sie Comics.
Sie erreichen Martina unter martina.schradi@haw-hamburg.de

02.08.2022 | Katrin Schröder

Let's Talk Climate! (Action) - Neuer Podcast

Hitzetode, exotische Stechmücken, Katastrophenalarm, Klimastress. Die Herausforderungen des Klimawandels auf die Bevölkerung sind unglaublich divers – und genauso vielseitig müssen wir ihnen begegnen. Und zwar jetzt: Let’s Talk Climate Action!

Im Podcast Let’s Talk Climate Action! wird den Herausforderungen des Klimawandels auf die Gesundheit zusammen mit Expert:innen verschiedenster Forschungsdisziplinen und Handlungsfelder auf den Grund gegangen.
Der Blick geht vor allem nach Deutschland. Was wissen wir bereits? Was kommt da auf uns zu? Wie können wir uns (besser) darauf vorbereiten? Und wen oder was brauchen wir dafür?
Kurz gesagt: Let’s Talk Climate Action!
Derya Taser und Juliane Bönecke setzen dabei die Brille der Gesundheitswissenschaften und Public Health auf und werfen einen Blick auf das große Ganze – von der Gesundheit des Einzelnen hin zum Wohlergehen der Bevölkerung und unseres Planeten.

“Let’s Talk Climate Action!” ist ein Ergebnis des Bildungsprojekts KlimaGESUND der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und wird unterstützt durch die Hamburg Open Online University (HOOU) im Rahmen des Projekts “Let’s Talk Climate!”. KlimaGESUND wurde gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel.

Hier kann ein Blick auf das Lernangebot geworfen werden, was im Laufe des Jahres immer weiter ergänzt wird https://www.hoou.de/projects/lets-talk-climate/preview.
Und hier geht es zur Podcast Seite https://www.hoou.de/podcasts/lets-talk-climate-action .

13.07.2022 | Katrin Schröder

Neues Lernangebot zur Mediennutzung Jugendlicher

Welche Apps nutzen Jugendliche? Wie oft begegnen ihnen auf dem Handy Falschnachrichten? Wie reflektieren sie ihren Medienkonsum?

Das neue Lernangebot im Rahmen des Projekts #usethenews richtet sich an (angehende) Lehrer:innen. Es hilft ihnen, das Nutzungsverhalten von Jugendlichen zu verstehen und bietet neben einem informativen Quiz, Hintergrundinformationen und Studien.

Auf dem Bild sind Figuren abgebildet die mithilfe von Leitern auf Medien-Devices klettern
Lizenz: CC BY Patrick Nägele, Fiete Stegers, #UseTheNews

https://www.hoou.de/projects/wie-nutzen-jugendliche-social-media-und-andere-medien/preview

Das Lernangebot lässt sich gut im Unterricht einbauen, oder hilft Lehrer:innen ihre Schüler:innen besser zu verstehen.

07.07.2022 | HOOU

Digitale Tools an Hochschulen – mit dem Datenschutz im Blick …

Möchten Sie in der Lehre oder für die Zusammenarbeit in Teams digitale Tools einsetzen, so gibt es hierfür mittlerweile eine große Vielfalt, oft in der Basisversion auch kostenfrei. Wichtig ist es, bereits vor der Nutzung die Datenschutzkonformität zu prüfen, weitere datenschutzrechtliche Anforderungen zu beachten sowie hierfür die hochschulinternen Prozesse zu kennen – oder zu etablieren. Ein 4-seitiges Papier fasst die wichtigsten Aspekte in einer erweiterten Checkliste zusammen.

Haben Sie in einer Online-Veranstaltung ein Aktivierungs-Tool wie etwa Kahoot, Mentimeter, Tweedback oder Surveymonkey kennen gelernt und würden dieses gern auch an Ihrer Hochschule nutzen? Oder möchten Sie im Team besser zusammenarbeiten und dafür ein digitales Kollaborations-Tool wie beispielsweise Collaboard, Conceptboard, Miro, Padlet oder Taskcard einsetzen? * Praktisch umzusetzen ist die Nutzung häufig sehr leicht und schnell. Bei vielen Diensten genügt eine kurze Registrierung, und los geht’s.

In rechtlicher Hinsicht gibt es einige Zwischenschritte vor der Nutzung, um datenschutzkonform vorzugehen. Das hängt damit zusammen, dass selbst einfach gestaltete Dienste fast immer datenschutzrechtliche Komponenten haben.

Beim Aufruf einer Website über einen Browser oder einer App innerhalb einer Anwendung wie MS Teams wird u. a. (mindestens) die IP-Adresse des Rechners der Nutzenden, also deren Netzwerkadresse, an die aufgerufene Website bzw. den Diensteanbieter übertragen. IP-Adressen sind laut Rechtsprechung und EU-Datenschutzgrundverordnung personenbezogene Daten, so dass die Nutzung entsprechender Tools bereits aus diesem Grund so gut wie immer datenschutzrelevant ist.

IP-Adressen des Rechners = personenbezogene Daten

Auf Kollaborations-Boards werden oft Namen von Teammitgliedern, deren Aufgaben, gelegentlich auch Fotos oder persönliche Auffassungen gespeichert. Zusätzlich speichern die Dienste häufig, wann oder wie lange sie genutzt wurden.

Einsatz digitaler Tools an Hochschulen gilt zumeist als Auftragsverarbeitung

Hinzu kommt, dass die Nutzung digitaler Anwendungen zwecks Kollaboration oder Aktivierung, zumindest sofern nicht selbst gehostet, datenschutzrechtlich sehr häufig als sog. Auftragsverarbeitung im Sinne von Artikel 28 DSGVO gilt. Das hängt damit zusammen, dass die Daten der Nutzenden auf Servern der Anbieter erfasst, gespeichert oder anderweitig verarbeitet werden.

Abb.: Digitale Tools an Hochschulen – Datenschutz, Martina Schradi für HOOU@HAW (2022), CC BY 4.0

Die Folge ist, dass der Einsatz digitaler Tools an Hochschulen bestimmte Prüf-, Dokumentations- und Informationspflichten mit sich bringt. Diese sollten, gerade auch mit Hinblick auf die oft knappen Ressourcen für Datenschutz und Datensicherheit, im Idealfall frühzeitig angegangen werden.

Prüf-, Dokumentations- und Informationspflichten gemäß DSGVO

Denken Sie die Datenschutzkonformität und auch Datensicherheit also immer mit, wenn Sie digitale Tools an Ihrer Hochschule nutzen möchten.   

Der unten verlinkte Beitrag sensibilisiert für wichtige Datenschutzaspekte, die Lehrende und sonstige Verantwortliche an Hochschulen, die den Einsatz bestimmter digitaler Tools in Betracht ziehen oder anstoßen möchten, im Blick haben sollten. Anhand einer erweiterten Checkliste werden relevante Schritte skizziert, die in der Regel erforderlich sind, bevor die Aktivierung oder Kollaboration mittels der Tools starten kann.

Kommen Sie zu der Einschätzung, dass die Tools, die Sie gern einsetzen würden, datenschutzrechtlich relevant sind, wenden Sie sich möglichst frühzeitig an den/die Datenschutzbeauftragte/n oder sonst für Datenschutzfragen Verantwortlichen an Ihrer Hochschule.

Checkliste (PDF, 4 S.) Digitale Tools für Lehre und Kollaboration – Datenschutzaspekte

*(Die Nennung der Tools ist beispielhaft; Es gibt sehr übersichtliche Listen mit digitalen Tools für die Lehre und Kollaboration, teils auch mit ersten Anmerkungen bzw. überschlägigen Einschätzungen zum Datenschutz, siehe z. B. hier: https://wiki.llz.uni-halle.de/Portal:Tools und hier: https://find-my-tool.io/.)

Credits für diesen Artikel:
Autorin: ANDREA SCHLOTFELDT, Lizenziert unter CC BY 4.0

ANDREA SCHLOTFELDT berät unsere Projekte zu allen Rechtsfragen, die bei der Produktion und Veröffentlichung von OER überhaupt aufkommen können. Sie kümmert sich auch um Datenschutzfragen und ist immer up to date, was neue Rechtsgrundlagen angeht. Außerdem twittert sie erfolgreich unter @medienrecht.

14.06.2022 | Katrin Schröder

Die technische Beschleunigung lenken - wie geht das?

Christian Stöcker und Nicola Wessinghage im Gespräch – eine Podcast-Empfehlung.

Christian Stöcker könnte gemeinhin als sehr umtriebiger Mensch beschrieben werden. Der Psychologe und Professor an der HAW Hamburg ist an mannigfaltigen Projekten beteiligt, die sich mit Digitalisierung, neuen Technologien und Konsequenzen daraus beschäftigen. Eines seiner Projekte trägt den Namen „Open News Education“ und stattet vor allem Lehrkräfte mit Off- und Online-Werkzeugen für den Unterricht aus. Jene sollen dabei helfen, Medien und Social Media zu durchschauen: Wie glaubwürdig sind Informationen aus dem Internet, wie funktionieren Social-Media-Plattformen und klassische Medien?

Mikrofone
Bild von Gigxels .com auf Pixabay

Stöcker interessiert aber nicht nur die konkrete Umsetzung von Hilfsmitteln und Lösungen, um für die fortschreitende technische Entwicklung und Digitalisierung gut ausgerüstet zu sein. Seine Forschung setzt schon eine Stufe früher an, es geht ihm um ein grundlegendes Verständnis der (technischen) Entwicklungen der Neuzeit und was jene mit oder vielleicht auch aus dem Menschen macht. Damit beschäftigt er sich in seiner letzten Veröffentlichung „Das Experiment sind wir“. Er versucht den Fragen auf den Grund zu gehen, was die Folgen eines exponentiellen Wachstums bzgl. technischer Möglichkeiten mit sich bringt und wie wir Menschen damit umgehen können, damit wir gut (über-)leben können.

In der sehr hörenswerten Podcastfolge unserer Reihe „Hamburg hOERt ein HOOU!“ spricht die Moderatorin Nicola Wessinghage mit Christian Stöcker über die erwähnte schier unaufhaltsame Beschleunigung und über die „berühmten“ Chancen und Risiken.

Hier könnt Ihr der Folge lauschen: https://www.hoou.de/blog/episodes/hamburg-hoert-ein-hoou-exponentielles-wachstum-verstehen-und-damit-umgehen

13.06.2022 | Katrin Schröder

Erfolgreicher Hackathon an der TUHH

von Daniel John (Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft | TU Hamburg)

Am 3. Juni fand die Veranstaltung „Hack dich schlau!“ an der TU Hamburg statt – und war ein voller Erfolg. In der als Hackathon durchgeführten Veranstaltung haben knapp 50 Personen teilgenommen und aktiv daran gearbeitet, Strompreisprognosen mittels künstlicher neuronaler Netze zu erstellen.

Der Hackathon ging über den gesamten Nachmittag bis zur finalen Abgabe der Prognosen für zukünftige Strompreise um 22 Uhr. Während der gesamten Dauer der Veranstaltung waren die teilnehmenden Personen extrem motiviert dabei und wollten zum Ende der Veranstaltung eigentlich noch weitermachen. Durch die bunte Mischung aus Studierenden (Bachelor- und Masterstudium) verschiedener Hochschulen, wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen und weiteren Interessierten konnte die Aufgabenstellung des Hackathon durch viel Kooperation und Diskussion gelöst werden.

Einführung des theoretischen Konzeptes

Der Hackathon sollte den teilnehmenden Personen ermöglichen, ein Verständnis für die Arbeitsweise künstlicher neuronaler Netze zu erlangen und diese anhand eines bereitgestellten Codes anzuwenden und eigenständig anzupassen. Im Verlauf des Hackathons wurde vor allem die Auswahl, die Aufbereitung und das Einlesen neuer Trainingsdaten für das künstliche neuronale Netz, wie beispielsweise Wetter- und Kalenderdaten von allen erarbeitet. Es konnte ein wenig der Mythos der künstlichen neuronalen Netze entschlüsselt werden und das Verständnis geschärft werden, die künstlichen neuronalen Netze als mächtiges Werkzeug zu verstehen, welches dennoch immer nur durch die akribische Arbeit von Menschen für speziell hierfür entworfene Aufgaben trainiert und angewendet werden kann.

Ein kleines Highlight während des Hackathons war das Gewinnspiel: Über ein Glücksrad wurde eine Person ausgelost, die exklusiv die Pholovoltaikanlage auf dem einem Dach der TUHH besichtigen konnte. Dies wurde per Livestream direkt in den Veranstaltungsort des Hackathons übertragen, sodass alle Teilnehmenden auch virtuell dabei sein konnten.

Gewinnspiel innerhalb des Hackathon

Wir hoffen, es hat allen teilnehmenden Personen genauso viel Spaß gebracht wie uns als den Organisator*innen. Ein großer Dank geht dabei an die Unterstützung des gesamten HOOU@TUHH-Teams.

Für alle, die die theoretischen Konzepte künstlicher neuronaler Netze ebenfalls verstehen wollen, steht das Lernangebot „Neuronale Netze kurz erklärt“ bereits auf der HOOU-Plattform zur Verfügung.

25.05.2022 | HOOU

Schnell und einfach Videos teilen mit OBS und Nextcloud

Tobias Zeumer, tub.torials Blog

OBS (Open Broadcaster Software) ist ein Programm für die Aufnahme von Videos und Live-Streaming. In Bildschirmaufzeichnung mit OBS – so geht es Schritt für Schritt ist aufgeschrieben, welche Features OBS bietet und welche Einstellungen für eine Aufnahme festgelegt werden können. In diesem Beitrag zeige ich, wie man OBS-Videos einfach über Nextcloud – eine freie Software zur Datenspeicherung auf einem Server – teilen kann. So lassen sich Dokumente, Bilder oder eben Videos über Links mit anderen direkt teilen.

Wofür und warum?

Ich nutze dieses Setup, um schnell und zeitunabhängig mit verschiedenen Leuten eine Idee, einen Ablauf oder ein Problem am PC zu demonstrieren. Meist, um sich später noch darüber auszutauschen. Ein Bild oder ein Video sagt manchmal eben wirklich mehr als tausend Worte, gerade wenn es nicht um hochtheoretische oder abstrakte Konzepte geht.

Genutzt habe ich diesen Workflow im Bibliotheksalltag bisher, um bspw. die Nutzung von angepassten Formularen zu erklären, neue Services wie einen Chat vorzustellen oder Funktionen unseres Reservierungssystems in der Bibliothek nachvollziehbarer abzubilden. Etwas weniger bibliotheksspezifisch habe ich so auch eine Erläuterung des Remote-Desktop-Zugriffs festgehalten und aufgezeichnet, wie man das Passwortool KeePass als SSH-Key-Agent ausbaut oder kollaborativ in Kombination mit KeeWeb nutzen kann.

Ich verwende diese Kombination vor allem gerne, da sowohl OBS als auch Nextcloud Open-Source-Software sind (kostenlos) und die Nutzung nach kurzer Eingewöhnung recht gut von der Hand geht. Personen, denen ich die Videos zeigen möchte, müssen nichts weiter machen, als auf den geteilten Link zu klicken. Weitere Installationen für das Anschauen von Videos sind bspw. nicht erforderlich.

Eine kurze Anleitung

Wenn OBS und Nextcloud bereit für den Einsatz sind, müssen lediglich noch einige Einstellungen vorgenommen werden. Die Schritte beschreibe ich nachfolgend:

  • 1: Zunächst muss eine Szene (=Profil) ausgewählt werden. Als Quellen werden hier nur ein zweiter Bildschirm und ein Mikrofon gewählt.
  • 2: Für einen ersten Text wird nun einfach „Aufnahme starten“ angeklickt und ein Erklärvideo aufgenommen.
  • 3: Mit einem Klick auf „Aufnahme stoppen“ beenden wir die Probeaufnahme.
  • 4: Nun wählen wir unter „Datei“ die Option „Aufnahme remuxen“.
Aufnahmestart und -stop (Abbildung: Tobias Zeumer, CC BY 4.0)
  • 5: Wir wählen „Video“ (*.mkv).
  • 6: „Remuxen“ anklicken und anschließend das Fenster schließen.
Aufnahme remuxen (Abbildung: Tobias Zeumer, CC BY 4.0)
  • 7: Wir ziehen nun das gespeicherte Video von unserem Rechner in die Nextcloud. Dies kann ganz simpel über Drag-and-Drop gemacht werden.
Videoaufnahme in die Nextcloud ziehen (Abbildung: Tobias Zeumer, CC BY 4.0)
  • 8: Nun wird in der Nextcloud ein Share-Link erstellt. Dies kann nach Auswahl des Videos und Klick auf das Share-Link-Icon am rechten Bildschirmrand gemacht werden. Der Link kann nun per E-Mail, Mattermost-Chat oder andere Kommunikationswege geteilt werden.
  • 9: Ein kleiner Bonustipp: Wenn man prüfen möchte, ob das Video noch aktiv angeschaut wird, so kann dies über den Reiter „Activity“ eingesehen werden. Vielen Dank an Ronny Röwert, der in unserem Twitter-Austausch darauf hinwies.
Einen Link erstellen und die Videoaktivität prüfen (Abbildung: Tobias Zeumer, CC BY 4.0)

Passend zum Thema habe ich die benötigten Einstellungen auch in einem Video festgehalten.

Videoanleitung für das Zusammenspiel von OBS und Nextcloud (Abbildung: Tobias Zeumer, CC BY 4.0)

Weitere Hinweise zu den Einstellungen

  • Statt einem zweitem Monitor kann man natürlich auch ein Programmfenster (z.B. Browserfenster) wählen, sodass OBS nicht im Bild ist. Da man dann aber an das Wählen des richtigen Fensters denken muss, hab ich aus Bequemlichkeit den Zweitmonitor als Standard verwendet.
  • Ganz außer acht lassen kann man die Darstellung nicht. Aber out of the box sind die Einstellungen schon ok für gute Erkennbar- und Lesbarkeit. Zeigt man etwas im Browser, kann man dort auch einfach etwas mehr reinzoomen („STRG“ und „+“ auf die Schnelle).

Fazit

Für mich hat sich dieser kleine Workflow bewährt, um schnell und unkompliziert bestimmte Abläufe zu erklären und zu teilen. Habt ihr diese Form einer kleinen Toolkette auch im Einsatz oder nutzt alternative Ansätze? Teilt diese doch gerne in den Kommentaren.



Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind – sofern nicht anders angegeben – lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: Schnell und einfach Videos teilen mit OBS und Nextcloud“ von Tobias Zeumer, Lizenz: CC BY 4.0. Der Beitrag und dazugehörige Materialien stehen auch im Markdownformat und als PDF zum Download zur Verfügung.

20.05.2022 | HOOU

Die Neunte Kunst – wie lassen sich Comics für Lehr-/Lernmaterialien und OER einsetzen?

Martina Schradi, LEHRE:DIGITAL Blogbeitrag

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!“ alle kennen diesen Spruch. Dass Bilder Lernen unterstützen können, ist bekannt und wissenschaftlich erwiesen. Dass aber auch Comics, also gezeichnete Geschichten, nicht nur der Unterhaltung dienen, sondern einen tollen Mehrwert beim Lernen bieten, ist vielleicht einigen unserer Leser:innen neu. Dieser Artikel wirbt für die Idee, die Neunte Kunst beim (digitalen) Lehren und Lernen einzusetzen, und zeigt einige Beispiele aus der OER-Welt.

Zu diesem Thema gibt es eine Podcastfolge auf Hamburg hört ein HOOU.

Was sind eigentlich Comics?

Bei einem Comic wird mit Texten und Bildern eine Geschichte erzählt. Die Bilder sind in einer Reihenfolge angeordnet, die einen zeitlichen Ablauf ergibt. Ein wichtiges gestalterisches und erzählerisches Mittel von Comics ist die Darstellung der Bilder, auch Panels genannt: Mit der Größe, Form und Anordnung der Panels können verschiedene dramaturgische Effekte erzielt werden, z.B. Spannung oder Betonung. Auch der Übergang zwischen den Panels bietet erstaunliche erzählerische Möglichkeiten, die von den Zeichner:innen entsprechend genutzt werden. Und nicht zu vergessen: Die Text-Bild-Kombination macht Comics in ihrer Erzählweise einzigartig!!

Aus: Abgefahren. Die Infografische Novelle zur Verkehrswende. Von Ellery Studio, herausgegeben von Agora GmbH. Quelle: https://www.agora-verkehrswende.de/veroeffentlichungen/abgefahren/, CC BY-NC

Die Magie der Neunten Kunst: Was ist das Besondere an Comics fürs Lernen?

Grundsätzlich wirken Comics genauso wie andere Abbildungen auf das Lernen: Sie ziehen die Aufmerksamkeit auf den Lernstoff, schaffen Motivation, sich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen, und sie können Lernprozesse erleichtern, wie z.B. das Einordnen, Verstehen, Bewerten und Erinnern von Informationen.

Comics können aber noch viel mehr! Die Neunte Kunst hat eine ganz eigene, besondere Magie und bietet viele tolle Möglichkeiten, die das Lernen unterstützen können.

Inhalte aller Art sind leichter darstellbar: Da sich Comics auf zeichnerische und erzählerische Mittel stützen, können mit ihnen alle denkbaren Inhalte einfach dargestellt werden, z.B. physikalische Zustände, abstrakte Inhalte, menschliches Innenleben und Interaktionen. Vor allem Themen, die schwer zu beschreiben sind oder etwas trocken wirken, profitieren von einer Darstellung in Form von Comics.

Erzählerische Mittel fördern Interesse und Lust, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen: Comics bedienen sich der Darstellung von Menschen oder vermenschlichten Figuren, mit dem sich die Leser:innenschaft identifizieren kann. Ereignisse im Comic können so mit persönlichen Erfahrungen verknüpft oder verglichen werden. Auch dadurch dass Comics immer Geschichten erzählen, können Lernende die Inhalte mit eigenen Erlebnissen verknüpfen – das Lernen wird vertieft.

Comics sind universell einsetzbar: Ein herausragendes Merkmal von Comics ist der vereinfachte Zeichenstil. Und das macht sie zu einem universellen Lernmedium: Sie werden von allen Lernenden verstanden, unabhängig von Alter, Geschlecht, vom kulturellem Kontext oder vom Bildungshintergrund. Durch die vereinfachte Darstellung können sich Leser:innen besonders gut mit den Protagonist:innen identifizieren, auch das erleichtert das Lernen, besonders dort, wo verschiedene Zielgruppen angesprochen werden sollen. Das ist übrigens bei OER oft der Fall. Außerdem lassen sie sich auf diese Weise hervorragend im Sinne der fünf  5 OER Freiheiten nutzen (verwahren/vervielfältigen, verwenden, verarbeiten, vermischen, verbreiten).

Die 5 V-Freiheiten für Offenheit. Quelle: https://open-educational-resources.de/5rs-auf-deutsch/, CC BY 4.0

Zum Stöbern: Einige Beispiele aus der OER Lernwelt

Das HOOU-Lernangebot „Studieren mit psychischen Erkrankungen“

Die OER „Studieren mit einer psychischen Erkrankung: (wie) geht das?“(noch in Arbeit) soll dafür sensibilisieren, wie Studieren mit einer psychischen Erkrankung gelingen kann. Neben einem Informationsteil berichten Studierende von ihren persönlichen Erfahrungen und sollen so zur Ermutigung und Stärkung beitragen. Die Erfahrungsberichte sind teilweise anonymisiert als Comics dargestellt.

Eine Comicgeschichte aus dem HOOU-Lernangebot „Studieren mit psychischen Erkrankungen“. Konzeption HOOU@HAW, Zeichnungen: Lena Dirscherl, CC BY-SA 4.0
Zu dem Lernangebot gibt es übrigens auch einen Podcast aus der Reihe Hamburg hört ein HOOU.

Das Infocomic „Abgefahren“ zur Verkehrswende

Die Agora GmbH widmet sich Themen der Verkehrswende und hat das kreative Team von Ellery Studio gebeten, ihre Thesen der Verkehrswende in ein Informationscomic zu verpacken. Der Versuch, die Erkenntnisse in neuer Form zu transportieren und damit mehr Menschen für das Thema zu interessieren, ist sehr gelungen. Das Comic erhielt sogar eine Gold-Medaille bei den „Malofiej International Infographics Awards“.

Aus: Abgefahren. Die Infografische Novelle zur Verkehrswende. Von Ellery Studio, herausgegeben von Agora GmbH. Quelle: https://www.agora-verkehrswende.de/veroeffentlichungen/abgefahren/, CC BY-NC

Komplexe Themen als Comics von Julia Schneider

Die Volkswirtin Julia Schneider nutzt Comics um künstliche Intelligenz, Algorithmen und andere sperrigen Themen zu veranschaulichen . Ihr Comic „We need to talk“ ist unter einer CC BY-NC-SA 4.0 Lizenz veröffentlicht. Aktuell arbeitet sie an einem Infocomic über Geld, welches ab Sommer 2021 CC-lizenziert verfügbar ist. Einen Bericht über ihre Arbeit gibt es auf Tagesspiegel Online.

Seite aus „We need to talk“ von Dr. Julia Schneider und Lena Ziyal, Quelle: https://weneedtotalk.ai, BY-NC-SA 4.0

Die OER Broschüre der HOOU@HAW mit Wissenschaftscomics von Véro

Die Broschüre „OER Offline“, als Give-Away für alle OER-Interessierten gedacht, beinhaltet 92 offene Materialien – darunter zahlreiche Wissenschaftscomics der Künstlerin Véro. Ursprünglich wurden diese von der Helmholtz Gesellschaft unter dem Titel „Klar soweit?“ veröffentlicht und unter einer CC-BY-ND 4.0 Lizenz veröffentlicht. Die Broschüre ist als PDF abrufbar und gedruckt bestellbar (per E-Mail mit vollständiger Adresse an: OER_HOOU@haw-hamburg.de). Hier eines der Wissenschaftscomics:

„Klar soweit“ Nr. 65, Vero, Quelle: https://blogs.helmholtz.de/augenspiegel/2019/06/klar-soweit-65/, CC BY-ND 4.0
„Klar soweit“ Nr. 65, Vero, Quelle: https://blogs.helmholtz.de/augenspiegel/2019/06/klar-soweit-65/, CC BY-ND 4.0
„Klar soweit“ Nr. 65, Vero, Quelle: https://blogs.helmholtz.de/augenspiegel/2019/06/klar-soweit-65/, CC BY-ND 4.0
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Credits für diesen Artikel:
Autorin: Martina Schradi
Lizensiert unter creative commons Namensnennung 3.0 Deutschland (CC BY 3.0 DE)

MARTINA SCHRADI berät und lehrt an der HAW Hamburg und an der Uni Basel zu Didaktik und Gestaltung von digitalen Lernangeboten. Außerdem zeichnet sie Comics.
Sie erreichen Martina unter martina.schradi@haw-hamburg.de

Screenshot von Webseite

Ukraine Krieg. fake news

18.05.2022 | Katrin Schröder

Fake-News erkennen und entlarven - Ein neues Lernangebot auf HOOU.de

– am Beispiel der Berichterstattung zum Ukraine Krieg. Ein neues Lernangebot auf HOOU.de

Über TikTok, Instagram, YouTube und andere Social-Media-Plattformen erreichen Kriegsbilder aus der Ukraine Jugendliche direkt auf ihrem Handy. Wie können sie zwischen Nachrichten, Fakes und Propaganda unterscheiden?

Das Lernangebot zum Ukraine Krieg und Falschinformationen auf Social Media ist im Rahmen der Initiative #UseTheNews von Fiete Stegers und Prof. Stöcker der HAW Hamburg entstanden.

Quelle: https://www.hoou.de/projects/ukraine-krieg-und-falschinformationen-auf-social-media/preview, CC BY

#UseTheNews ist eine Initiative der Nachrichtenagentur dpa und ihrer Partner:innen. Sie setzt sich für die Förderung von Nachrichtenutzung und -kompetenzen speziell unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der HAW Hamburg und dem Leibniz-Institut für Medienforschung.

Das Lernangebot wendet sich an Lehrer:innen, die ihren Schüler:innen Kompetenzen im Umgang mit Informationen aus dem Netz vermitteln wollen. Dazu werden Tipps für den Umgang mit potenziellen Falschinformationen und praktische aktuelle Beispiele vorgestellt. Diese werden um zahlreiche weiterführende Links zu tiefer gehenden Angeboten ergänzt, wie z.B. zu Faktencheckern.

Außerdem können auf Anfrage Journalist:innen für (Online-)Gespräche im Unterricht vermittelt werden.

In dem Video führt euch Fiete Stegers, der Ersteller, durch das Lernangebot.

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