Kategorie: HAW

01.12.2021 | Katrin Schröder
Projektabschluss: How to change a running system
Autorin: Dorothee Wagner, HAW Hamburg
Mit „How to change a running system” ist ein frei verfügbares Lernportal zum Thema Klimakrise und Energiewende auf hoou.de erschienen!
Das Portal soll insbesondere die jüngeren Generationen zielgruppengerecht in fünf Kapiteln in die Themenbereiche Klimakrise, Energieträger, Systemwandel, Denkwende & Eigeninitiative einführen. Dazu wurde ein überzeugendes visuelles Gesamtkonzept entwickelt, welches Videos, Infografiken und Kurztexte nahtlos in Websiten-Stories integriert und die Story der Energiewende so erzählen will, dass sie Lust macht, sich mit ihr auseinander zu setzen und Impulse für das eigene Handeln setzt.
Entstanden ist die Idee im Februar 2020 auf dem Hacks & Tools. Um diese Idee dann umzusetzen, hat sich ein interdisziplinäres Team aus Kreativen und wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen aus dem CC4E der HAW Hamburg* gefunden. Finanziell und beratend unterstützt wurde das Projekt dabei mit 20.000€ von der HOOU@HAW und der BWFGB.
„How to change a running system“ wurde dabei als Open Educational Resources (OER) entwickelt, das heißt, alle Lerninhalte auf der Website stehen (sofern nicht anders gekennzeichnet) unter einer freien Creative Commons Lizenz (CC BY-SA 4.0 Lizenz).
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HOOU: Warum habt ihr „How to change a running system“ entwickelt?
HOW TO CHANGE: „Wir sind die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels zu spüren bekommt und die letzte Generation, die etwas dagegen tun kann. Dabei ist die Energiewende der größte Hebel zur Reduktion von Treibhausgasen. Deswegen ist es so wichtig, dass sie funktioniert – und dafür wollen wir mit „How to change a running system“ insbesondere die junge Generation als Zukunft unserer Gesellschaft ansprechen, begeistern und ermächtigen, mitzumachen.“
HOOU: Ihr baut in eurem Angebot auf Fachwissen aus den Projekten des CC4E* auf – was heißt das konkret?
HOW TO CHANGE: Unser konkreter wissenschaftlicher Background sind da insbesondere die Verbundprojekte Norddeutsche Energiewende 4.0 (NEW 4.0) und das Nachfolgeprojekt Norddeutsches Reallabor (NRL). Darin wird untersucht, wie eine zukunftsfähige Energieversorgung aussehen kann – also, wie eine Erzeugungsregion (Schleswig-Holstein) mit einer Verbrauchregion (Hamburg) so zu koppeln ist, dass bereits 2035 die gesamte Region mit erneuerbarem Strom versorgt werden kann.
Mit unserem Projekt haben wir das Potential gesehen, diesen Erfahrungs- und Wissensschatz für unsere Zielgruppe zu öffnen. Dabei ging es uns nicht nur um konkrete Wissensvermittlung, sondern auch einen Rundumblick auf dieses hochkomplexe, facettenreiche Thema. Dazu haben wir unter anderem auch Interviews mit Personen aus unterschiedlichen Hintergründen geführt, die ihre Perspektive auf das Thema aufzeigen.
Die Erkenntnisse aus den Forschungsprojekten des CC4E fließen dabei direkt in „How to change a running system“. So ist für den Erfolg der Energiewende die Akzeptanz in der Gesellschaft entscheidend. Und wenn Menschen in der Gesellschaft nicht so richtig verstehen, warum wir jetzt das Risiko eingehen sollen und unser Energiesystem von Grund auf verändern müssen, dann wirkt so eine große Veränderung natürlich erst einmal bedrohlich und es kommt eher zu einer Abwehrhaltung. Hier wollen wir mit „How to change a running system“ in gewisser Hinsicht Aufklärungsarbeit zu den Hintergründen der Energiewende leisten. Zum anderen haben wir in NEW 4.0 in einer Qualifizierungsstudie herausgefunden, dass die Branche in unserer Region große Sorge vor einem Fachkräftemangel hat. Das heißt, für den Erfolg der Energiewende brauchen wir motivierten Nachwuchs!“

HOOU: Eure OER ist sehr aufwendig gestaltet. Warum ist das so wichtig für euch gewesen?
HOW TO CHANGE: „Um auch wirklich die jüngeren Generationen erreichen zu können, ist ein ansprechendes Gesamtkonzept entscheidend. Wir sehen ja, wie sehr sich diese Generation anstrengt und sich auch professionalisiert, das hat uns durchaus angespornt. Die Herausforderung hohe Ansprüche an das Design zu setzen, fanden wir sehr spannend – und haben uns deswegen für ein Konzept entschieden, das herausstechen soll. Mit Formaten zu experimentieren und der Seite einen Look zu geben, der eigen ist, war für uns ganz wichtig, damit unsere Zielgruppe einfach Lust auf den Inhalt unserer Seite bekommt.“
HOOU: Wie wurdet ihr auf Hacks & Tools aufmerksam und was reizt euch an Lehr-Lernmaterialien als OER? Wart ihr zuvor schon mit dem Thema vertraut?
HOW TO CHANGE: „Ehrlich gesagt haben wir uns vorher eher wenig mit dem Thema offene Lizenzen auseinandergesetzt. Als wir dann aber den Aufruf zum Hacks & Tools gesehen haben, dachten wir, es wäre spannend, das Wissen aus den Forschungsprojekten der breiten Gesellschaft frei zugänglich zur Verfügung zu stellen.
So kann jede:r unser Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten. Wir erhoffen uns, dass mit einer offenen Lizenz unsere Materialien viel einfacher von Multiplikator:innen in der Bildungsarbeit genutzt werden können – und wir so gemeinsam die Energiewende vorantreiben!“

HOOU: Die Energiewende wird vor allem mit einer grünen Regierungsbeteiligung hoffentlich an mehr Fahrt aufnehmen. Habt ihr schon Pläne zu Veranstaltungen oder Kooperationen mit eurer OER nach der Veröffentlichung?
HOW TO CHANGE: „Ja, es ist auf jeden Fall sehr wichtig, dass der Druck von der Straße, den die Jugend mit Bewegungen wie Fridays for Future aufgebaut hat, in konkreten Gesetzen durch die Politik umgesetzt wird! Dabei ist eine grüne Regierungsbeteiligung auf jeden Fall wichtig für die Energiewende – es bleibt uns ja in der Klimakrise so wenig Zeit und gleichzeitig ist unsere Verantwortung so groß!
Wir sind sehr gespannt und beobachten genau, ob die zukünftige Bundesregierung die Erwartungen auch erfüllen kann. Denn, das wird hoffentlich auch durch unsere OER etwas klarer: Die Frage der Energiewende ist nicht nur eine Aufgabe von Ingenieur:innen. Die Herausforderung ist jetzt viel mehr – gesamtgesellschaftlich gesehen – eine sozial gerechte Umsetzung zu finden. Unsere OER bietet einen Einstieg in das Thema – wir sind gespannt und offen, was sich aus „How to change a running system“ für die Zukunft für Ideen und Kooperationen ergeben – denn die Geschichte der Energiewende ist natürlich noch nicht auserzählt!“
Das Lernangebot könnt ihr auf https://www.hoou.de/projects/how-to-change-a-running-system/preview einsehen.
Vielen Dank für die gute und ertragreiche Zusammenarbeit!
* Das Competence Center für Erneuerbare Energien (CC4E) ist eine fakultätsübergreifende wissenschaftliche Einrichtung der HAW Hamburg, die sich in interdisziplinärer Weise der gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen der Energiewende annimmt. Entwickelt werden praxisnahe Lösungen für ein breites Spektrum an technologischen, gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Problemstellungen – von der Idee bis zur Umsetzung.

15.11.2021 | Katrin Schröder
Projektabschluss ConvOERter Tool
Lubna Ali hatte für Hacks & Tools den Weg aus Aachen in den hohen Norden gewagt, um die Idee eines Tools weiterzuentwickeln, das nicht offen lizensierte Materialien in digitalen Lehrangeboten automatisiert austauscht.
Du bist neu im OER-Business und willst Dich langsam an die Thematik rantasten? Du bist ein alter Hase und willst alte Präsentationen mit Materialien unter offener Lizenz ausstatten?
Wie auch immer Du in der OER-Welt verankert bist, mit dem OER-ConvOERter-Tool kannst Du aus deinen Präsentationen und Word-Dokumenten ganz einfach und automatisiert Bilder austauschen lassen. Das ConvOERter-Tool sorgt dafür, dass alle Medien unter der CC-Lizenz stehen, die Du auswählst und fügt die passenden Lizenzen in einer Extra-Slide in der Präsentation ein.

HOOU@HAW: Lubna, du hast einen Master of Science, wie bist Du dazu gekommen, zu OER zu forschen?
Lubna: Ich habe im Jahr 2017 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an einem Projekt im Bereich OER an der RWTH Aachen begonnen. Während der Arbeit am Projekt, ergaben sich in diesem Bereich einige neue Herausforderungen, die es zu erforschen und zu bearbeiten gilt.
HOOU@HAW: Wie kamst Du auf die Idee ein convOERter-Tool zu entwickeln?
Lubna: Bei der Recherche im Bereich OER, haben wir viele Tools identifiziert, die zur Erstellung von Materialien verwendet werden können. Es gab jedoch keine Tools, mit denen die bereits vorhandenen Lehr- und Lernmaterialien (semi-)automatisiert umgewandelt werden konnten. Dadurch entstand die Idee zu convOERter.
HOOU@HAW: Was muss Deiner Meinung nach noch passieren, um OER bekannter zu machen?
Lubna: OER sollten auf verschiedenen Ebenen bekannter gemacht und intensiver genutzt werden. Einer der wichtigsten Aspekte sind die Sensibilisierung und Qualifizierungsmaßnahmen der Lehrenden für das Thema OER. Es müssen Strategien entwickelt werden, um eine Hochschul-Policy für OER zu etablieren. Dazu gehören klare Ziele, Visionen und Anreizsysteme, sowie Strategien zur Vernetzung der Hochschulen untereinander. Außerdem müssen mehr Werkzeuge und Instrumente für die Erstellung, Bearbeitung und Veröffentlichung der Materialien entwickelt werden.
HOOU@HAW: Hat Dich die Pandemie in Bezug auf den Projektverlauf vor Herausforderungen gestellt?
Lubna: Während der Pandemie konnten keine Präsenz-Workshops und praktische Sessions angeboten werden. Daher war es anfangs nicht einfach, das Konzept zu vermitteln. Allerdings haben wir diese Herausforderung langsam überwunden, in dem wir einige digitale Tools und Methoden zur Online-Umsetzung des Konzepts entwickelten.
HOOU@HAW: Ihr wollt das Tool noch weiterentwickeln. Verrätst Du uns die Ideen?
Lubna: Das Tool befindet sich in der Beta-Version und wird zurzeit intensiv getestet. Als zukünftige Schritte soll das Tool verschiedene Dokumentenformate wie z.B. Open Formate und PDF behandeln können. Zusätzlich muss das Tool qualitativ gute Bilder von den OER-Portalen erkennen und abrufen können. Anschließend muss ein Evaluation-System für das Tool entwickelt werden, damit die Funktionalität des Tools sowie der Interaktion zwischen Nutzer und Tool bewertet werden kann.
Vielen Dank an dieser Stelle für die tolle und reibungslose Zusammenarbeit. Wir freuen uns, in Zukunft noch mehr vom convOERter-Tool zu hören.

World Sustainable Development Teach-In Day mit Live-Vorträgen zu den Fortschritten bei der Erreichung der Sustainable Development Goals
15.11.2021 | HOOU
2. Dezember 2021: World Sustainable Development Teach-In Day mit Live-Vorträgen zu den Fortschritten bei der Erreichung der Sustainable Development Goals
Hamburg, Oktober 2021 – Die European School of Sustainability Science and Research (ESSSR) der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) organisiert erneut den World Sustainable Development Teach-In Day (kurz: WSDTID), eine jahrzehntelange globale Bewegung, die darauf abzielt, das Bewusstsein für die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN SDGs) zu schärfen.
Der WSDTID präsentiert an diesem Tag mehr als 38 frei zugängliche Online-Vorlesungen auf zwei virtuellen Bühnen. Hochschulmitarbeiter, NGO-Vertreter und weitere Nachhaltigkeitsdozentinnen und -dozenten aus der ganzen Welt stellen vor, wie ihre Maßnahmen und Initiativen zur Erreichung der UN-SDGs beitragen. Das Programm mit Vorträgen auf Englisch, Spanisch und Portugiesisch ist jetzt veröffentlicht und kann auf der zentralen WSDTID-Website www.esssr.eu/wsdtid abgerufen werden. Neben den Vorträgen am 2. Dezember 2021 können sich die Teilnehmer für die Veranstaltung anmelden und sich vorab auf einer speziellen Online-Plattform einloggen, wo sie sich mit der Teilnehmergemeinschaft austauschen können und weitere Vortragsankündigungen von Referenten finden, die selbst ergänzende Nachhaltigkeitsvorträge organisieren.
Die letztjährige Ausgabe der Veranstaltung am 4. Dezember 2020 war ein großer Erfolg, mit Vorträgen von renommierten Institutionen wie der International Union for Conservation of Nature (IUCN), dem Sustainable Development Solutions Network (SDSN), WWF & Impact Hub Partnership, BNP PARIBAS PF, Anant National University (Indien), Universidad de Oviedo (Spanien), Daffodil International University (Bangladesh), Technische Universität Clausthal (Deutschland), Bournemouth University (Vereinigtes Königreich), York University (Kanada), Università del Piemonte Orientale (Italien), Galileo University (Guatemala), das Parlament der Republik Südafrika, das Arab Youth Climate Movement Qatar, The Climate Reality Project (Deutschland), Sustainability Week International (Schweiz) und viele mehr.
In diesem Jahr treten Referenten aus 22 Ländern auf, und die Organisatoren freuen sich darauf, Tausende von Teilnehmern zu dem umfangreichen Vortragsprogramm begrüßen zu dürfen.
Kontakt
European School of Sustainability Science and Research
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg)
Forschungs- und Transferzentrum „Nachhaltigkeit und Klimawandelmanagement“
Franziska Wolf
Ulmenliet 20, 21033 Hamburg, Deutschland
ESSSR@ls.haw-hamburg.de.

05.11.2021 | HOOU
Hamburg hOERT ein HOOU! Nudging in der Ernährung

22. Oktober 2021
Prof. Sybille Adam und Prof. Ulrike Pfannes im Gespräch über ihre HOOU-Lerneinheit Nuding in der Ernährung
Moderation: Nicola Wessinghage
Prof. Dr. Sibylle Adam
Professorin für Ernährungswissenschaften und Ernährungsverhalten (HAW Hamburg)
Wissenschaftliche Tätigkeiten:
Professur für Ernährungswissenschaften, Schwerpunkt Ernährungsverhalten (seit 2015)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Department Gesundheitswissenschaften im von der EU geförderten Projekt „hasic – Healthy Aging Supported by Internet and Community“ (2014) (http://www.hasicproject.eu/de)
Promotion an der UWS – University of the West of Scotland (2013)
Mehrjährige Praxiserfahrung
Freiberufliche Tätigkeit
im Bereich Ernährung (Prävention/Gesundheitsförderung) seit 2002
Wissenschaftliche Angestellte bei HealthBehavior.de GmbH, Bad Schwartau (2003-2013)
Ausbildung / Studium:
Studium der Ökotrophologie an der Universität Kiel, Diplom
Ausbildung zur Chemisch-technischen Assistentin (CTA)
Weitere Tätigkeiten:
Mitgliedschaften: Mitglied im Verwaltungsrat der Verbraucherzentrale Hamburg
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift Ernährung im Fokus
Profile im Netz:
Twitter: @SibylleAdam
Research Gate: Sibylle Adam
Website: https://www.nudging-im-norden.de
Prof. Dr. Ulrike Pfannes
Wissenschaftliche Tätigkeiten:
- Professur für Verpflegungs- und Versorgungsmanagement, HAW Hamburg (seit 2007)
- Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Gießen, Promotion: Qualitätsmanagement in Gemeinschaftsverpflegungsbetrieben (1999),
Langjährige Praxiserfahrung:
- Geschäftsführerin, Studierendenwerk Hamburg
- Geschäftsbereichsleitung Hotelleistungen und Liegenschaften, Frankfurter Verband für Alten- und Behindertenhilfe
- Unternehmensberaterin, K & P Consulting,
- Diätassistentin im Krankenhaus Geislingen (Diätküche und Diätberatung)
- Ernährungs- und Verbraucherbildung bei verschiedenen Bildungsträgern (freiberuflich)
Ausbildung / Studium:
- Studium der Ökotrophologie an der Universität Gießen, Diplom
- Ausbildung als staatl. geprüften Diätassistentin an der Universität Marburg
Weitere Tätigkeiten:
- Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift Ernährungsumschau: Praxis & Forschung
- Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift Hauswirtschaft und Wissenschaft
Profile im Netz:
- Website: https://www.nudging-im-norden.de
- Research Gate: Ulrike Pfannes
Buchtipp:
Thaler, R. H., & Sunstein, C. R. (2009): Nudge: Improving Decisions About Health, Wealth, and Happiness (Revised & Expanded edition). New York: Penguin Books.
Deutsche Übersetzung: Nudge. Wir man kluge Entscheidungen anstößt. Ullstein Taschenbuch Verlag 2010.
Link zur Lerneinheit:
Das Projekt „Nudging in der Ernährung bei der HOOU:
https://www.hoou.de/projects/nudging-in-der-ernahrung/preview
Musik: Jakob Kopczynski
Fotos: privat
Für Feedback, Fragen und Vorschläge ist das Team der HAW-HOOU bei Twitter zu erreichen unter @HOOU_HAW: https://twitter.com/hoou_haw
E-Mail: team_hoou@haw-hamburg.de

03.11.2021 | Katrin Schröder
Projektabschluss Seeing CO2
Das Projekt Seeing CO2 steht für alle Grundwerte, die OER und Openness ausmachen. Stephan Gaerisch und Bernd Dinkel lernten sich direkt bei dem Hackathon Hacks & Tools im Februar 2020 kennen. Angetan von der Idee, gemeinsam ein Projekt umsetzen zu können, welches klimaschädliche Faktoren spielerisch visualisiert und damit die Lücke zwischen Theorie und echter Verinnerlichung von Wissen und Prozessen schließt, gründeten sie ein Projektteam. Sie entwickelten die Idee eines Lernangebots, mit dem Lehrkräfte ihren Schüler:innen die Themen Leistung, Energie, Emmissionsfaktoren und Berechnung der emittierten Menge CO2 beibringen und visualisieren können. Ein bisher einzigartiges Tool, welches Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und die Möglichkeiten der Digitalisierung sinnvoll verbindet.

Das Konzept wurde äußerst gelungen umgesetzt und das umfassende Endprodukt ist nun auf der HOOU-Plattform veröffentlicht worden.
HOOU@HAW: In eurem Antrag ging es vornehmlich um die Erstellung einer AR-Software zur Visualisierung von CO2 im Klasseraum. Was hat euch dazu veranlasst, die OER so viel umfangreicher zu gestalten?
Seeing CO2: Bei der Entwicklung der Lernaufgabe haben wir gesehen, dass das Thema in einen relevanten Kontext eingebettet werden muss, da es sonst zu einem Spielzeug verkommt.
Zudem sind wir in der Schule unterwegs, und da geht es auch darum, dass die Schüler_innen etwas lernen und dabei auch selbst zum Lernstoff beitragen sollen.
Daher haben wir die AR als belohnenden Abschluss am Ende einer Lernreihe platziert.
HOOU@HAW: Wie seid ihr dazu gekommen, Hacks&Tools zu besuchen? Hattet ihr vorher bereits von OER oder Openness in der Bildung gehört?
Stephan: Andrea Schlotfeld hat mich dazu eingeladen.
Bernd: Ich interessiere mich schon immer für Open Source Anwendungen und innovative Lernerfahrungen. Hacks&Tools hat mir die Gelegenheit geboten, diese beiden Themen mit der dringlichsten Herausforderung unserer Zeit zu verbinden. Mit unserem lernortunabhängigen Angebot möchten wir dazu beitragen, ein Bewusstsein für das Verständnis der Zusammenhänge des Klimawandels und der Reduktion der Treibhausgase in der Atmosphäre zu schaffen und zum Handeln anzuregen.
Die Zusammenarbeit mit Stephan und unserem Programmierer Giuseppe war dabei sehr inspirierend, wir hatten viel Spaß und konnten selbst einiges dazulernen.
HOOU@HAW: Hat euch die Pandemie vor Herausforderungen in der Umsetzung gestellt? Wenn ja, welche?
Seeing CO2: Eigentlich nein, da Stephan in Berlin, Bernd in Hamburg und der Giuseppe in Süddeutschland wohnt. So mussten wir sowieso die gesamte Kommunikation und die Projektmeetings online machen.
HOOU@HAW: Ihr konntet alle Ziele zeitlich und inhaltlich einhalten. Gab es etwas, was ihr rückblickend anders hättet machen wollen, oder euch überrascht hat?
Stephan: Nein, ich habe vor meinem Lehrerjob 20 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet und daher war der Ablauf ziemlich klar. Geholfen hat uns dabei, dass wir den richtigen Softwareentwickler einbinden konnten. Giuseppe kommt aus der Spieleentwicklung.
HOOU@HAW: Habt ihr für die Zukunft noch etwas mit Bezug zu eurer OER geplant und welche Lehrszenarien könnt ihr euch abseits des Klassenzimmers noch vorstellen?
Stephan: Gerne möchte ich die Software einmal bei uns an der Berufsschule am Tag der offenen Tür vorführen.
Bernd: Ich arbeite als Berater im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit, da gibt es sicher viele Möglichkeiten unser Tool einzusetzen und weiterzuentwickeln. Wir sind jetzt erstmal gespannt auf die Resonanz unserer Anwender und auch offen für Kooperationen und die Weiterentwicklung unseres Tools.
Vielen Dank für die gute und produktive Zusammenarbeit!
Ihr könnt das Lernangebot hier einsehen.

Arbeit in virtuellen Teams Vorschaubild
05.10.2021 | HOOU
Hamburg hOERt ein HOOU! Arbeit in virtuellen Teams

Christian Friedrich im Gespräch mit Prof. Adelheid Iken und Prof. Yeliz Yildirim-Krannig. Ihr Team hat unter dem Titel „Edubox Virtual Intercultural Teams“ einen Online-Kurs für die Zusammenarbeit in virtuellen und diversen Teams entwickelt.
Kursplattform Edubox Virtual Cultural Teams: https://glocal-campus.org/

Illustration Entscheidungshilfe Creative-Commons-Module: Lieber nicht NC
27.09.2021 | Andrea Schlotfeldt
Entscheidungshilfe Creative-Commons-Module: Lieber nicht NC
In Beratungsgesprächen mit Verfasser:innen offener Bildungsmaterialien, die ihre Arbeitsergebnisse unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlichen möchten, kommt oft der Wunsch der Beteiligten auf, für die eigene OER das Lizenzmodul NC (Nicht-kommerziell) zu verwenden, um kommerzielle Nachnutzungen der Lehr- bzw. Lernmaterialien von vornherein auszuschließen.
Warum das im Zweifel nicht die erste Wahl sein sollte, damit befasst sich die ‚Entscheidungshilfe Creative-Commons-Module: Lieber nicht NC‘, die im Team der HOOU an der HAW Hamburg verfasst wurde.
Es gibt diverse Gründe, die gegen das Modul NC sprechen. Diese sind möglicherweise nicht immer evident, können aber durchaus dazu führen, dass eine Weiternutzung der eigenen oft aufwendig erstellten Lehr- oder Lernangebote, von der andere stark profitieren könnten, nur sehr eingeschränkt stattfindet. Das wäre eine Folge, mit der das eigentliche Ziel von OER, das Vorantreiben offener Bildung, verfehlt oder nur mit Hindernissen erreicht würde.
Diese möglichen Folgen aufzuzeigen und den Entscheidungsprozess zu unterstützen, dazu dient die Entscheidungshilfe „Lieber nicht NC“.
Hier ist die Entscheidungshilfe im .odt Format:

OERFAQLogo
16.09.2021 | HOOU
Die OER FAQ startet! Eine Maschine, die alle Fragen zu Open Educational Resources beantworten will …
Veröffentlichungs-Event am 29.9.2021 im Livestream
Wir haben eine Maschine gebaut und werden sie am 29.9.2021 ab 20.15 Uhr der Welt vorstellen. Das Ziel ist ganz unbescheiden: Die OER FAQ soll Antworten auf alle Fragen rund um das Thema OER sammeln und möglichst einfach zugänglich machen.
Was ist die „OER FAQ“?
Unser Maschine ist in ihrer ersten Erscheinungsform eine Website. Sie heißt „OER FAQ“ – das bedeutet „Frequently Asked Questions“ (FAQ) zum Thema „Open Educational Resources“ (OER), also häufige Fragen rund um Bildungsmaterialien unter freier Lizenz.
Auf oer-faq.de können ab dem 29.9.2021 alle, die mit OER arbeiten und dabei mit den verschiedensten Problemen konfrontiert werden, ihre Fragen stellen und direkt Antworten erhalten. Geht es um eine Definition von OER? Um die Bedeutung verschiedener freier Lizenzen von Creative Commons? Um Fragen zur Lizenzierung freier Bildungsmaterialien in der Hochschule? Um Bilder, die nicht nur kostenlos, sondern frei und offen sind? Antworten gibt es in der OER FAQ!
Fast 250 Fragen und Antworten haben wir aus zuverlässigen Quellen zusammengestellt, um alle Fragen und Antworten rund um das Thema OER einfach zugänglich und durchsuchbar zu machen. So können Akteur*innen aus allen Bildungsbereichen zu jeder Zeit die Antworten erhalten, die sie gerade brauchen.
Der Veröffentlichungs-Event
Wir stellen die OER FAQ vor und Sie können und Ihr könnt sie auch gleich ausprobieren! Dazu stoßen wir virtuell an! (byod – bring your own drinks!) Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Der Link zum Livestream wird am 29.09.2021 um 20.15 Uhr unter joeran.de/releaseparty veröffentlicht.
Ausgedacht hat sich die Maschine die Agentur J&K, umgesetzt wurde sie zusammen mit nova und die Kooperation inklusive Finanzierung kommt von HAW@HOOU.
PS: Einladung zum Barcamp
Wer sich für die OER FAQ interessiert, wird auch das OERcamp spannend finden! Das einzige OERcamp findet am Nachmittag desselben Tags statt: Das OERcamp Pro-/PoliGenius Spezial am 29.09.2021 von 12:30 Uhr bis 17:00 Uhr. Jetzt anmelden!
PPS: Wie spricht man denn „OER FAQ“ aus?

Auf dem Bild ist das Logo und der Schriftzug Don't hate! Participate. zu sehen.
16.09.2021 | Katrin Schröder
Projektabschluss - Don't hate! Participate.
Wie kann partizipativ gegen Hass im Netz vorgegangen werden? Wie können schon Schüler:innen dahin geführt werden, Hass zu erkennen, sich zu schützen und zerstörerische Kräfte zu identifizieren?
Das Projekt „Don´t Hate! Participate.“ des gemeinnützigen Unternehmens MyGatekeeper hat dazu im Rahmen einer Förderung von der HOOU Hamburg ein Lernangebot entwickelt. Mit dem Lernangebot wird Lehrer:innen ermöglicht, ihren eigenen Aktionstag gegen Hass im Netz zu konzipieren und durchzuführen.
Das Team bestehend aus David Salim, Torben Mau, Marina Weisband und Dejan Mihajlović hat die vorhandenen Kompetenzen zusammengeworfen und selbst eine Lehrkräftefortbildung digital durchgeführt. Diese bildet die Grundlage für das Lernangebot. Aus zig verschiedenen Modulen können sich Lehrkräfte Bausteine raussuchen, um ihre eigene Fortbildung daraus zu konzipieren.
So gibt es die Möglichkeit Vorlagen zur Durchführung eines Aktionstag zu nutzen (von der Emailvorlage bis hin zu einer Auflistung von Tools oder einer Arbeitsmappe), Nutzende können aber auch etwas über Demokratiebildung in Zivilgesellschaften durch einen externen MOOC (Massive Open Online Course) lernen. Eine umfangreiche Materialsammlung dient als Basis, um mit Schüler:innen projektorientierte Lernangebote durchzuführen und dabei gemeinsame Ideen zu entwickeln, wie an der Schule mit diesen Themen umgegangen werden kann.
Hier gelangt ihr zum Lernangebot.
In diesem Podcast der im Januar 2021 aufgenommen wurde, erfahrt ihr von Torben Mau und David Salim etwas zur Motivation des Projekts und zur Entstehung des Ganzen.
HOOU: Ihr habt euch mit myGatekeeper auf die Förderung beworben. Hättet ihr auch ohne Hacks&Tools den Plan verfolgen wollen, die Konzepte zur Konferenz unter freien Lizenzen zu veröffentlichen?
myGatekeeper: Wir hatten im November 2019 unseren ersten „Don´t Hate! Participate.“ Aktionstag, mit knapp 150 Schüler:innen von verschiedenen Schulen, unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Kultusministers, durchgeführt. Die Veranstaltung war gut aber hatte uns viel Aufwand und Kraft gekostet. Gleichzeitig wurde uns schon in der Vorbereitung klar, dass die Dringlichkeit, solche Angebote an jeder Schule durchzuführen, immens war. Wir sahen uns nicht in der Lage, dies leisten zu können.
Die Chancen, die sich durch die Teilnahme an Hacks&Tools für uns ergeben haben, durch die großartigen Netzwerke (mit mehreren Leuten, die wir dort kennengelernt haben, setzen wir aktuell immer noch Projekte um), den Förderpreis und das breite Wissen, dass uns dadurch zugänglich wurde, sind unglaublich wertvoll. Die Teilnahme an der Werkstatt hat unsere Entwicklung sehr positiv beeinflusst.
HOOU: Ihr setzt euch aktiv und erfolgreich dafür ein, bereits in den Schulen Demokratiebildung und Medienkritik auf die Agenda zu setzen: Was denkt ihr, warum diese wichtigen Themen nicht regulär in den Lehrplänen vertreten sind?
myGatekeeper: Es gibt Versuche der curricularen Einbindung, z.B. durch den Fake News Schwerpunkt im Deutschunterricht in der Sekundarstufe I, Erlasse zur Verankerung von Demokratiebildung in der Schulkultur oder die Entwicklung von Orientierungsrahmen für Medienbildung von Schüler:innen, die Lehrkräften helfen sollen einen Rahmen zu schaffen, um medienbezogene Kompetenzen im Fachunterrichts zu fördern.
Das zentrale Problem ist, dass bisher zu wenige Menschen, auch zu wenige Lehrkräfte, verstanden haben, dass: „die Herausforderungen der Digitalität jenseits der Technologie liegen.“ Es geht nicht um Technik oder darum dieses oder jenes „Tool“ zu beherrschen, sondern es geht darum zu verstehen, dass wir uns aktuell in dem wohl größten Wandel der Menschheitsgeschichte befinden und die sich dabei vollziehende Leitmedientransformation den gesellschaftlichen Rahmen, Chancen und Herausforderungen, grundlegend verändert.
HOOU: Mit Torben Mau habt ihr in eurer gGmbH einen OER Experten. Welche Vorteile seht ihr in der Verbreitung von Materialien unter offenen Lizenzen und wie kann MyGatekeeper davon profitieren?
Wir sind der Überzeugung, dass das, was mit öffentlichen Mitteln finanziert wird, auch frei nutzbar sein sollte. Daher versuchen wir – wo immer dies für uns möglich ist – OER – Materialien zu produzieren. So ist neben dem HOOU-Material im letzten Jahr z.B. das digiLL-Lernmodul Die vernetzte Lehrkraft entstanden. Wir selbst profitieren in neuen Projekten davon, wenn wir auf bestehende OER-Materialien, die von uns oder von anderen erstellt worden sind, zurückgreifen und diese weiterentwickeln können. Das Rad muss ja nicht jedes Mal neu erfunden werden! Dank offener Lizenzen können wir in neuen Projekten auf bewährten Materialien rechtssicher aufbauen.
Nicht zuletzt haben Open Educational Ressources (OER) und Open Educational Practices (OEP) das Potential, Bildungsungleichheit zu verringern und partizipative und kollaborative Zugänge zu ermöglichen.
Wir danken euch für die tolle Projektzusammenarbeit und freuen uns über den Projektoutcome.

02.09.2021 | HOOU
15. September: Digitales #afterwOERk
ViTeams: Interkulturelle Kommunikation in virtuelle Teams
Termin: Mittwoch, 15.09.2021 20:00 – 21:30 Uhr
Anmeldung: https://ems.hoou.de/afterwoerk/anmeldung/2021-09-15-digitales-afterwoerk-im-september-2021.html
Referent/in: Friedrich, Christian
Das Fachwissen darüber, wie effektiv und angemessen über Kulturen hinweg kommuniziert werden kann, ist eine wichtige Kompetenz, die in einer Reihe von beruflichen, sozialen und beruflichen Kontexten erforderlich ist. Die Verbesserung dieses Fachwissens, der Erfahrung und der Fähigkeiten in diesem Bereich wird nicht nur im Alltag helfen, sondern auch bei der Arbeitssuche und der beruflichen Entwicklung.
In diesem Sinne möchte die OER ViTeams dabei helfen, die wichtigsten Herausforderungen bei der Arbeit in interkulturellen Kontexten zu erkennen und zu analysieren und fachliche sowie soziale Kompetenzen zu entwickeln, die ein hohes Maß an Leistung und Arbeitszufriedenheit unterstützen und ermöglichen.
Die Autor*innen dieser OER werden im Podcast berichten, wie die OER funktionieren, warum sie so wichtig sind und was die Nutzenden davon haben.
Beim digitalen #afterwOERk am 15. September 2021 spricht Moderator Christian Friedrich mit Yeliz Yildirim-Krannig und Adelheid Iken über ihr Projekt. Die Unterhaltung findet in einem ZOOM-Meeting statt und wird für den Podcast Hamburg hOERt ein HOOU aufgezeichnet. Nach der Aufzeichnung haben Zuschauer:innen und Gäste die Möglichkeit, sich über das Projekt und ihre Arbeit auszutauschen.
Wann?
- Am 15. September 2021 um 20:00 Uhr: Die „Türen“ zum Meetingraum öffnen sich. Es folgt ein Kennenlernen und die Vorbereitung auf das Gespräch
- 20:30: Start der Aufzeichnung. Yeliz Yildirim-Krannig und Adelheid Iken im Gespräch mit Christian Friedrich und live Zuhörer:innen
- 21:15 Uhr: Austausch und Fragerunde ohne Aufzeichnung. Alle Zuhörer:innen und Gäste tauschen sich aus
- 21:45 Uhr: Ende des #afterwOERk
Wo?
Die Anmeldung ist hiermöglich. Die Zugangsdaten für den ZOOM-Raum senden wir Ihnen am Vortag per Email zu.
Warum?
Die HOOU@HAW lädt regelmäßig zum #afterwOERk, um mit interessanten Gästen aus der Welt über ihre OER-Arbeit und -Projekte zu sprechen. Das Gespräch wird stets aufgezeichnet und im Podcast Hamburg hOERt ein HOOU veröffentlicht. Mit dem digitalen #afterwOERk haben wir versucht das Format in die digitale Welt zu übertragen und möchten weiterhin die Chance nutzen, uns auf diese Art auszutauschen.
Veranstaltungsort: ZOOM