Logo von Seeing CO2

03.11.2021 | Katrin Schröder

Projektabschluss Seeing CO2

Das Projekt Seeing CO2 steht für alle Grundwerte, die OER und Openness ausmachen. Stephan Gaerisch und Bernd Dinkel lernten sich direkt bei dem Hackathon Hacks & Tools im Februar 2020 kennen. Angetan von der Idee, gemeinsam ein Projekt umsetzen zu können, welches klimaschädliche Faktoren spielerisch visualisiert und damit die Lücke zwischen Theorie und echter Verinnerlichung von Wissen und Prozessen schließt, gründeten sie ein Projektteam. Sie entwickelten die Idee eines Lernangebots, mit dem Lehrkräfte ihren Schüler:innen die Themen Leistung, Energie, Emmissionsfaktoren und Berechnung der emittierten Menge CO2 beibringen und visualisieren können. Ein bisher einzigartiges Tool, welches Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und die Möglichkeiten der Digitalisierung sinnvoll verbindet.

Logo von Seeing CO2

Das Konzept wurde äußerst gelungen umgesetzt und das umfassende Endprodukt ist nun auf der HOOU-Plattform veröffentlicht worden. 

HOOU@HAW: In eurem Antrag ging es vornehmlich um die Erstellung einer AR-Software zur Visualisierung von CO2 im Klasseraum. Was hat euch dazu veranlasst, die OER so viel umfangreicher zu gestalten? 

Seeing CO2: Bei der Entwicklung der Lernaufgabe haben wir gesehen, dass das Thema in einen relevanten Kontext eingebettet werden muss, da es sonst zu einem Spielzeug verkommt. 
Zudem sind wir in der Schule unterwegs, und da geht es auch darum, dass die Schüler_innen etwas lernen und dabei auch selbst zum Lernstoff beitragen sollen. 
Daher haben wir die AR als belohnenden Abschluss am Ende einer Lernreihe platziert. 

HOOU@HAW: Wie seid ihr dazu gekommen, Hacks&Tools zu besuchen? Hattet ihr vorher bereits von OER oder Openness in der Bildung gehört?

Stephan: Andrea Schlotfeld hat mich dazu eingeladen.

Bernd: Ich interessiere mich schon immer für Open Source Anwendungen und innovative Lernerfahrungen. Hacks&Tools hat mir die Gelegenheit geboten, diese beiden Themen mit der dringlichsten Herausforderung unserer Zeit zu verbinden. Mit unserem lernortunabhängigen Angebot möchten wir dazu beitragen, ein Bewusstsein für das Verständnis der Zusammenhänge des Klimawandels und der Reduktion der Treibhausgase in der Atmosphäre zu schaffen und zum Handeln anzuregen. 
Die Zusammenarbeit mit Stephan und unserem Programmierer Giuseppe war dabei sehr inspirierend, wir hatten viel Spaß und konnten selbst einiges dazulernen.

HOOU@HAW: Hat euch die Pandemie vor Herausforderungen in der Umsetzung gestellt? Wenn ja, welche?

Seeing CO2: Eigentlich nein, da Stephan in Berlin, Bernd in Hamburg und der Giuseppe in Süddeutschland wohnt. So mussten wir sowieso die gesamte Kommunikation und die Projektmeetings online machen.

HOOU@HAW: Ihr konntet alle Ziele zeitlich und inhaltlich einhalten. Gab es etwas, was ihr rückblickend anders hättet machen wollen, oder euch überrascht hat?

Stephan: Nein, ich habe vor meinem Lehrerjob 20 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet und daher war der Ablauf ziemlich klar. Geholfen hat uns dabei, dass wir den richtigen Softwareentwickler einbinden konnten. Giuseppe kommt aus der Spieleentwicklung.

HOOU@HAW: Habt ihr für die Zukunft noch etwas mit Bezug zu eurer OER geplant und welche Lehrszenarien könnt ihr euch abseits des Klassenzimmers noch vorstellen?

Stephan: Gerne möchte ich die Software einmal bei uns an der Berufsschule am Tag der offenen Tür vorführen.
Bernd: Ich arbeite als Berater im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit, da gibt es sicher viele Möglichkeiten unser Tool einzusetzen und weiterzuentwickeln. Wir sind jetzt erstmal gespannt auf die Resonanz unserer Anwender und auch offen für Kooperationen und die Weiterentwicklung unseres Tools. 

Vielen Dank für die gute und produktive Zusammenarbeit!

Ihr könnt das Lernangebot hier einsehen.

Zwei Personen sitzen vor einem antiken Radio

Arbeit in virtuellen Teams Vorschaubild

05.10.2021 | HOOU

Hamburg hOERt ein HOOU! Arbeit in virtuellen Teams

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Adelheid Iken
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Yeliz Yildirim-Krannig
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Christian Friedrich

Christian Friedrich im Gespräch mit Prof. Adelheid Iken und Prof. Yeliz Yildirim-Krannig. Ihr Team hat unter dem Titel „Edubox Virtual Intercultural Teams“ einen Online-Kurs für die Zusammenarbeit in virtuellen und diversen Teams entwickelt.

Kursplattform Edubox Virtual Cultural Teams: https://glocal-campus.org/

Eine Person steht fragend von drei Säulen mit cc Lizenzen

Illustration Entscheidungshilfe Creative-Commons-Module: Lieber nicht NC

27.09.2021 | Andrea Schlotfeldt

Entscheidungshilfe Creative-Commons-Module: Lieber nicht NC

In Beratungsgesprächen mit Verfasser:innen offener Bildungsmaterialien, die ihre Arbeitsergebnisse unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlichen möchten, kommt oft der Wunsch der Beteiligten auf, für die eigene OER das Lizenzmodul NC (Nicht-kommerziell) zu verwenden, um kommerzielle Nachnutzungen der Lehr- bzw. Lernmaterialien von vornherein auszuschließen.

Warum das im Zweifel nicht die erste Wahl sein sollte, damit befasst sich die ‚Entscheidungshilfe Creative-Commons-Module: Lieber nicht NC‘, die im Team der HOOU an der HAW Hamburg verfasst wurde.

Es gibt diverse Gründe, die gegen das Modul NC sprechen. Diese sind möglicherweise nicht immer evident, können aber durchaus dazu führen, dass eine Weiternutzung der eigenen oft aufwendig erstellten Lehr- oder Lernangebote, von der andere stark profitieren könnten, nur sehr eingeschränkt stattfindet. Das wäre eine Folge, mit der das eigentliche Ziel von OER, das Vorantreiben offener Bildung, verfehlt oder nur mit Hindernissen erreicht würde.

Diese möglichen Folgen aufzuzeigen und den Entscheidungsprozess zu unterstützen, dazu dient die Entscheidungshilfe „Lieber nicht NC“.

Hier ist die Entscheidungshilfe im .odt Format:

Der Text OERFAQLogo in den Farben blau und lila

OERFAQLogo

16.09.2021 | HOOU

Die OER FAQ startet! Eine Maschine, die alle Fragen zu Open Educational Resources beantworten will …

Veröffentlichungs-Event am 29.9.2021 im Livestream

Wir haben eine Maschine gebaut und werden sie am 29.9.2021 ab 20.15 Uhr der Welt vorstellen. Das Ziel ist ganz unbescheiden: Die OER FAQ soll Antworten auf alle Fragen rund um das Thema OER sammeln und möglichst einfach zugänglich machen.

Was ist die „OER FAQ“?

Unser Maschine ist in ihrer ersten Erscheinungsform eine Website. Sie heißt „OER FAQ“ – das bedeutet „Frequently Asked Questions“ (FAQ) zum Thema „Open Educational Resources“ (OER), also häufige Fragen rund um Bildungsmaterialien unter freier Lizenz.

Auf oer-faq.de können ab dem 29.9.2021 alle, die mit OER arbeiten und dabei mit den verschiedensten Problemen konfrontiert werden, ihre Fragen stellen und direkt Antworten erhalten. Geht es um eine Definition von OER? Um die Bedeutung verschiedener freier Lizenzen von Creative Commons? Um Fragen zur Lizenzierung freier Bildungsmaterialien in der Hochschule? Um Bilder, die nicht nur kostenlos, sondern frei und offen sind? Antworten gibt es in der OER FAQ!

Fast 250 Fragen und Antworten haben wir aus zuverlässigen Quellen zusammengestellt, um alle Fragen und Antworten rund um das Thema OER einfach zugänglich und durchsuchbar zu machen. So können Akteur*innen aus allen Bildungsbereichen zu jeder Zeit die Antworten erhalten, die sie gerade brauchen. 

Der Veröffentlichungs-Event

Wir stellen die OER FAQ vor und Sie können und Ihr könnt sie auch gleich ausprobieren! Dazu stoßen wir virtuell an! (byod – bring your own drinks!)  Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Der Link zum Livestream wird am 29.09.2021 um 20.15 Uhr unter joeran.de/releaseparty veröffentlicht.

Ausgedacht hat sich die Maschine die Agentur J&K, umgesetzt wurde sie zusammen mit nova und die Kooperation inklusive Finanzierung kommt von HAW@HOOU.

PS: Einladung zum Barcamp

Wer sich für die OER FAQ interessiert, wird auch das OERcamp spannend finden! Das einzige OERcamp findet am Nachmittag desselben Tags statt: Das OERcamp Pro-/PoliGenius Spezial am 29.09.2021 von 12:30 Uhr bis 17:00 Uhr. Jetzt anmelden!

PPS: Wie spricht man denn „OER FAQ“ aus?

Logo Don't hat! Participate.

Auf dem Bild ist das Logo und der Schriftzug Don't hate! Participate. zu sehen.

16.09.2021 | Katrin Schröder

Projektabschluss - Don't hate! Participate.

Wie kann partizipativ gegen Hass im Netz vorgegangen werden? Wie können schon Schüler:innen dahin geführt werden, Hass zu erkennen, sich zu schützen und zerstörerische Kräfte zu identifizieren?

Das Projekt „Don´t Hate! Participate.“ des gemeinnützigen Unternehmens MyGatekeeper hat dazu im Rahmen einer Förderung von der HOOU Hamburg ein Lernangebot entwickelt. Mit dem Lernangebot wird Lehrer:innen ermöglicht, ihren eigenen Aktionstag gegen Hass im Netz zu konzipieren und durchzuführen.

Das Team bestehend aus David Salim, Torben Mau, Marina Weisband und Dejan Mihajlović hat die vorhandenen Kompetenzen zusammengeworfen und selbst eine Lehrkräftefortbildung digital durchgeführt. Diese bildet die Grundlage für das Lernangebot. Aus zig verschiedenen Modulen können sich Lehrkräfte Bausteine raussuchen, um ihre eigene Fortbildung daraus zu konzipieren. 

So gibt es die Möglichkeit Vorlagen zur Durchführung eines Aktionstag zu nutzen (von der Emailvorlage bis hin zu einer Auflistung von Tools oder einer Arbeitsmappe), Nutzende können aber auch etwas über Demokratiebildung in Zivilgesellschaften durch einen externen MOOC (Massive Open Online Course) lernen. Eine umfangreiche Materialsammlung dient als Basis, um mit Schüler:innen projektorientierte Lernangebote durchzuführen und dabei gemeinsame Ideen zu entwickeln, wie an der Schule mit diesen Themen umgegangen werden kann.

Hier gelangt ihr zum Lernangebot.

In diesem Podcast der im Januar 2021 aufgenommen wurde, erfahrt ihr von Torben Mau und David Salim etwas zur Motivation des Projekts und zur Entstehung des Ganzen.

HOOU: Ihr habt euch mit myGatekeeper auf die Förderung beworben. Hättet ihr auch ohne Hacks&Tools den Plan verfolgen wollen, die Konzepte zur Konferenz unter freien Lizenzen zu veröffentlichen?

myGatekeeper: Wir hatten im November 2019 unseren ersten „Don´t Hate! Participate.“ Aktionstag,  mit knapp 150 Schüler:innen von verschiedenen Schulen, unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Kultusministers, durchgeführt. Die Veranstaltung war gut aber hatte uns viel Aufwand und Kraft gekostet. Gleichzeitig wurde uns schon in der Vorbereitung klar, dass die Dringlichkeit, solche Angebote an jeder Schule durchzuführen, immens war. Wir sahen uns nicht in der Lage, dies leisten zu können. 

Die Chancen, die sich durch die Teilnahme an Hacks&Tools für uns ergeben haben, durch die großartigen Netzwerke (mit mehreren Leuten, die wir dort kennengelernt haben, setzen wir aktuell immer noch Projekte um), den Förderpreis und das breite Wissen, dass uns dadurch zugänglich wurde, sind unglaublich wertvoll. Die Teilnahme an der Werkstatt hat unsere Entwicklung sehr positiv beeinflusst. 

HOOU: Ihr setzt euch aktiv und erfolgreich dafür ein, bereits in den Schulen Demokratiebildung und Medienkritik auf die Agenda zu setzen: Was denkt ihr, warum diese wichtigen Themen nicht regulär in den Lehrplänen vertreten sind?

myGatekeeper: Es gibt Versuche der curricularen Einbindung, z.B. durch den Fake News Schwerpunkt im Deutschunterricht in der Sekundarstufe I, Erlasse zur Verankerung von Demokratiebildung in der Schulkultur oder die Entwicklung von Orientierungsrahmen für Medienbildung von Schüler:innen, die Lehrkräften helfen sollen einen Rahmen zu schaffen,  um medienbezogene Kompetenzen im Fachunterrichts zu fördern. 

Das zentrale Problem ist, dass bisher zu wenige Menschen, auch zu wenige Lehrkräfte, verstanden haben, dass: „die Herausforderungen der Digitalität jenseits der Technologie liegen.“ Es geht nicht um Technik oder darum dieses oder jenes „Tool“ zu beherrschen, sondern es geht darum zu verstehen, dass wir uns aktuell in dem wohl größten Wandel der Menschheitsgeschichte befinden und die sich dabei vollziehende Leitmedientransformation den gesellschaftlichen Rahmen, Chancen und Herausforderungen, grundlegend verändert. 

HOOU: Mit Torben Mau habt ihr in eurer gGmbH einen OER Experten. Welche Vorteile seht ihr in der Verbreitung von Materialien unter offenen Lizenzen und wie kann MyGatekeeper davon profitieren?

Wir sind der Überzeugung, dass das, was mit öffentlichen Mitteln finanziert wird, auch frei nutzbar sein sollte. Daher versuchen wir – wo immer dies für uns möglich ist – OER – Materialien zu produzieren. So ist neben dem HOOU-Material im letzten Jahr z.B. das digiLL-Lernmodul Die vernetzte Lehrkraft entstanden. Wir selbst profitieren in neuen Projekten davon, wenn wir auf bestehende OER-Materialien, die von uns oder von anderen erstellt worden sind, zurückgreifen und diese weiterentwickeln können. Das Rad muss ja nicht jedes Mal neu erfunden werden! Dank offener Lizenzen können wir in neuen Projekten auf bewährten Materialien rechtssicher aufbauen. 

Nicht zuletzt haben Open Educational Ressources (OER) und Open Educational Practices (OEP) das Potential, Bildungsungleichheit zu verringern und partizipative und kollaborative Zugänge zu ermöglichen. 

Wir danken euch für die tolle Projektzusammenarbeit und freuen uns über den Projektoutcome.

Schriftzug afterwOERk

02.09.2021 | HOOU

15. September: Digitales #afterwOERk

ViTeams: Interkulturelle Kommunikation in virtuelle Teams

Termin: Mittwoch, 15.09.2021 20:00 – 21:30 Uhr
Anmeldung: https://ems.hoou.de/afterwoerk/anmeldung/2021-09-15-digitales-afterwoerk-im-september-2021.html

Referent/in: Friedrich, Christian

Das Fachwissen darüber, wie effektiv und angemessen über Kulturen hinweg kommuniziert werden kann, ist eine wichtige Kompetenz, die in einer Reihe von beruflichen, sozialen und beruflichen Kontexten erforderlich ist. Die Verbesserung dieses Fachwissens, der Erfahrung und der Fähigkeiten in diesem Bereich wird nicht nur im Alltag helfen, sondern auch bei der Arbeitssuche und der beruflichen Entwicklung.

In diesem Sinne möchte die OER ViTeams dabei helfen, die wichtigsten Herausforderungen bei der Arbeit in interkulturellen Kontexten zu erkennen und zu analysieren und fachliche sowie soziale Kompetenzen zu entwickeln, die ein hohes Maß an Leistung und Arbeitszufriedenheit unterstützen und ermöglichen. 

Die Autor*innen dieser OER werden im Podcast berichten, wie die OER funktionieren, warum sie so wichtig sind und was die Nutzenden davon haben.

Beim digitalen #afterwOERk am 15. September 2021 spricht Moderator Christian Friedrich mit Yeliz Yildirim-Krannig und Adelheid Iken über ihr Projekt. Die Unterhaltung findet in einem ZOOM-Meeting statt und wird für den Podcast Hamburg hOERt ein HOOU aufgezeichnet. Nach der Aufzeichnung haben Zuschauer:innen und Gäste die Möglichkeit, sich über das Projekt und ihre Arbeit auszutauschen. 

Wann?

  • Am 15. September 2021 um 20:00 Uhr: Die „Türen“ zum Meetingraum öffnen sich. Es folgt ein Kennenlernen und die Vorbereitung auf das Gespräch
  • 20:30: Start der Aufzeichnung. Yeliz Yildirim-Krannig und Adelheid Iken im Gespräch mit Christian Friedrich und live Zuhörer:innen
  • 21:15 Uhr: Austausch und Fragerunde ohne Aufzeichnung. Alle Zuhörer:innen und Gäste tauschen sich aus
  • 21:45 Uhr: Ende des #afterwOERk

Wo?

Die Anmeldung ist hiermöglich. Die Zugangsdaten für den ZOOM-Raum senden wir Ihnen am Vortag per Email zu. 

Warum?

Die HOOU@HAW lädt regelmäßig zum #afterwOERk, um mit interessanten Gästen aus der Welt über ihre OER-Arbeit und -Projekte zu sprechen. Das Gespräch wird stets aufgezeichnet und im Podcast Hamburg hOERt ein HOOU veröffentlicht. Mit dem digitalen #afterwOERk haben wir versucht das Format in die digitale Welt zu übertragen und möchten weiterhin die Chance nutzen, uns auf diese Art auszutauschen.

Veranstaltungsort: ZOOM

blaue Sprechblasen

30.08.2021 | Katrin Schröder

Projektabschluss ZUM - Deutsch Lernen

Die ZUM (Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e. V.) ist ein 1997 gegründeter Verein, der zum Ziel hat das World Wide Web als Lern- und Lehrhilfe zu nutzen und zunächst vor allem Materialien einzelner Autor:innen zum Download und zur kostenlosen Nutzung für unterrichtliche Zwecke zur Verfügung stellte. Seitdem hat sich das Angebot der ZUM immer stärker zu einer Plattform entwickelt, auf der in Wikis Materialien, Unterrichtsideen, Lernpfade etc. für zahlreiche Unterrichtsfächer und Themen kollaborativ entwickelt und (seit 2008) grundsätzlich unter OER-Bedingungen zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden.

Im Hackathon Hacks&Tools 2020 haben sich Karl-Otto Kirst und Ralf Klötzke zum Ziel gesetzt, die Konzeption von ZUM Deutsch Lernen, einer offenen Plattform für Deutsch als Fremdsprache (DaF) und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) weiterzuentwickeln und mit Inhalten zu füllen.

Dieses umfangreiche Wiki hilft Lernenden, die deutsche Sprache durch interaktive Übungen, Hilfe in grammatischen Fragen und der Bearbeitung von Lernpfaden zu erlernen.

Lehrende können ihren Unterricht mit Methoden und Materialien gestalten und haben die Möglichkeit, sich selber in Mikrofortbildungen weiterzubilden. 

Die im Rahmen der Förderung durch die HOOU neu entstandenen Materialien reichen vom neuen ZUM-Logo und Icons  über interaktive Erklärvideos bis zu Widgets, die die Einbindung von Padlet, Quizlet, Mentimeter und AnswerGarden in die von ZUM Deutsch Lernen genutzte MediaWiki-Plattform ermöglichen, von Mikrofortbildungen zum Selbstlernen über Materialien, die den Einstieg in die Arbeit mit dem Wiki erleichtern bis zu den neuen H5P-Inhaltstypen Image Hotspots ZUM Edition und Virtual Tour (360) ZUM Edition.  
Wer noch nicht firm ist in H5P: Mit den H5P Inhaltstypen können eigene interaktive Übungen auf einfache Art und Weise erstellt werden, hier wird H5P einfach erklärt und mit Beispielformaten veranschaulicht. 

ZUM Logo // Lizenz: CC BY 4.0
Katarina Perčinič und Uwe Schützenmeister (ZUM Deutsch Lernen) für HOOU.de

„Von der öffentlichen Hand geförderte Lernmaterialien müssen offen lizenziert sein!“

Schmerlenbacher Appell, 2015

HOOU@HAW: Die ZUM ist von Anfang an eine Verfechterin von offenen Lizenzen. Was sind die größten Vorteile von OER in Hinblick auf Bildungsmaterialien aus eurer Sicht?  

ZUM Deutsch Lernen:  Die einfache und rechtssichere Weiterverwendung von Inhalten (Unterrichtsmaterialien und -ideen etc.) erleichtert die Übernahme und Weiterverwendung vorhandener Materialien und Medien enorm, insbesondere, wenn es darum geht, diese nicht nur im eigenen Unterricht zu verwenden, sondern auch weiterzugeben oder zu veröffentlichen, sei es unbearbeitet oder auch in überarbeiteter Form.

HOOU@HAW: Ihr kennt euch in der Szene aus. Was muss sich eurer Meinung nach noch ändern, damit OER noch bekannter werden?

ZUM Deutsch Lernen: Die Lizenzierung guter Inhalte auf zahlreichen Bildungsplattformen wird nach und nach diese Art der Lizenzierung bekannter und selbstverständlicher machen. Es sollte aber auch gerade für staatliche Stellen (insbesondere auch Kultusministerien und Landesbildungsserver) und mit öffentlichen Mitteln geförderte Projekte das selbstverständlich werden, was schon 2015 auf einem ZUM-Treffen von zahlreichen OER-Initiativen gefordert wurde: „Von der öffentlichen Hand geförderte Lernmaterialien müssen offen lizenziert sein!“ (Schmerlenbacher Appell)

HOOU@HAW: Hat euch die Pandemie vor Herausforderungen in der Umsetzung gestellt? Wenn ja, welche?

ZUM Deutsch Lernen:  Ja. Denn wir hatten geplant, mit einer Kickoff-Veranstaltung zu starten, in der wesentliche Eckpunkte für die weitere Arbeit und Entwicklung festgelegt und Einiges bereits umgesetzt werden sollte. Und eine solche Präsenzveranstaltung hätte das Einbinden weiterer Personen erleichtert. Und das (bessere) gegenseitige Kennenlernen in einer solchen Veranstaltung hätte der Zusammenarbeit von Anfang deutlichen Schwung geben sollen. 

So musste alles online (oder telefonisch) in zahllosen Mails, Video-Konferenzen bzw. bei der gemeinsamen Bearbeitung von Dokumenten u.a. geleistet werden. Dies ist letztlich gut gelungen, zumal dies ja auch gut zu unserem Projekt, der Erstellung und Weiterentwicklung einer Online-Plattform für digitale Angebote für Lehrende und Lernende, passt.

HOOU@HAW: Eure Projektmaterialien sind sehr umfangreich und divers geworden. Wo bekommt ihr die Inspiration für die Umsetzung her?

ZUM Deutsch Lernen:  Aus unserer eigenen Arbeit, unserem Fachwissen und unserer Erfahrung mit Deutsch als Fremdsprache und als Zweitsprache sowie aus unseren Kenntnissen und der eigenen Praxis mit der Nutzung von digitalen Medien im Unterricht und in der Fortbildung. Ralf Klötzke war Deutsch-Lehrer in Ungarn, hat in mehreren Ländern in der Lehrer-Fortbildung gearbeitet und ist aktuell auch für das Goethe-Institut und andere Institutionen als Fortbildner tätig. Karl-Otto KIrst war 15 Jahre Lehrer für Deutsch als Fremdsprache im Ausland und ist seit Jahren im Bereich Deutsch als Zweitsprache aktiv. Beide sind aktive Mitglieder in der ZUM.

HOOU@HAW: Habt ihr in dieser Förderphase etwas zum Projektmanagement oder in Bezug auf OER gelernt?

ZUM Deutsch Lernen: Die für uns prägendste Erfahrung war wohl, dass durch die für uns erstmals mögliche Finanzierung wichtiger Entwicklungsschritte, in relativ kurzer Zeit deutlich mehr erreicht werden konnte als nur durch unseren eigenen ehrenamtlichen und unbezahlten Einsatz. 

Äußerst erfreulich war für uns, dass immer wieder deutlich wurde, dass diejenigen, die für ZUM Deutsch Lernen Aufträge übernommen haben – und die letztlich von solchen Aufträgen ihren Lebensunterhalt finanzieren müssen – immer wieder durchblicken lassen haben, dass sie gerne bereit sind, ein günstiges Angebot abzugeben, da sie sie selbst die Idee der OER unterstützen.

Etwas gewöhnungsbedürftig waren für uns die Formalitäten bei der Beantragung und Abwicklung der einzelnen geförderten Teile unseres Projekt. Aber inzwischen wissen wir, wie entsprechende Anträge zu stellen, wie Angebote eingeholt werden können etc.

Über OER wussten wir schon viel. Aber inzwischen wissen wir auch, wie Autor:in und Förderer sinnvoll gemeinsam als Urheber genannt werden können.  

HOOU@HAW: Die ZUM wird auch in Zukunft noch weiterwachsen. Habt ihr bereits neue OER-Projekte, die ihr plant?

ZUM Deutsch Lernen: Die ZUM, die ja von unbezahlter ehrenamtlicher Arbeit einer relativ kleinen Gruppe von Aktiven getragen wird, ist gerade dabei, ihr Angebot auf eher wenige, dafür aber qualitativ hochwertige Angebote zu konzentrieren. Insofern sind aktuell nicht unbedingt neue Projekte geplant, aber z. B. das sehr stark genutzte ZUMpad sowie die ZUM-Apps sollen noch verbessert werden. Wenn dies im Rahmen einer passenden Förderung beschleunigt oder vielleicht erst in manchen Punkten ermöglicht werden könnte, wäre dies wunderbar.

ZUM Deutsch Lernen soll weiterwachsen und natürlich auch noch besser werden. Auch dies könnte durch eine erneute Förderung deutlich beschleunigt und gleichfalls überhaupt erst ermöglicht werden.

HOOU@HAW: Wir danken euch für die tolle und spannende Zusammennarbeit.

ZUM Deutsch Lernen: Wir danken gleichfalls! Unsere Ansprechpartnerin, Dorothee Wagner, hat uns in vielen Punkten mit ihrer freundlichen und kompetenten Art sehr geholfen. Und auch der Kontakt zu allen anderen Beteiligten war sehr erfreulich und ermutigend.

Hier findet ihr das Lernangebot auf hoou.de

Hier geht es zu den einzelnen Materialien auf hoou.de

Symbolbild KISS*

Zwei junge Menschen haben in ihrer Mitte einen Roboter an der Hand.

24.08.2021 | Katrin Schröder

Projektabschluss KISS*

KISS* hat nichts etwa mit Küssen oder der Rock-Band zu tun, sondern ist ein Lernangebot mit dem Namen Künstliche Intelligenz für Schüler:innen und Studierende.

Symbolbild KISS*
Zwei junge Menschen haben in ihrer Mitte einen Roboter an der Hand.

Das Lernangebot ist ein Produkt des Hackathon Hacks&Tools im Februar 2020. 
Werner Bogula konnte mit seinem Konzept, ein offen lizenziertes Online-Bildungsangebot zu dem Thema Künstliche Intelligenz zu schaffen, die Jury überzeugen. 

Zum Glück, denn herausgekommen sind 14 Lerneinheiten, die sowohl für interessierte Selbstlerner:innen, als auch in geführten Lerngruppen (z. B. im Unterricht oder Seminar) bearbeitet werden können. 

Lernende können sich durch die Bearbeitung der OER ein breites Wissen zu Künstlicher Intelligenz aneignen: So werden neben der Technik und Anwendung auch beleuchtet, wer verantwortlich für die Entscheidungen von KI und deren Einsatz in der Gesellschaft ist. Viele Beispiele werfen Fragen auf: Wer überwacht die Maschinen? Wenn die Maschine immer besser ist als der Mensch, wofür ist der Mensch dann noch da? Und wie funktioniert maschinelles Lernen überhaupt?

Die anschaulich aufbereitete OER wechselt zwischen Input als Text, H5P-Abfragen und Videos ab.

HOOU@HAW: Wie kamst Du auf die Idee, ein Lernangebot zu künstlicher Intelligenz zu machen? 

Werner: Ich arbeite seit langem als Trainer für Journalist:innnen und Aktivist:innen und habe damals festgestellt, dass es zum Thema Künstliche Intelligenz wenig gutes Lehrmaterial für Einsteiger:innen gegeben hat. Dazu kommt, dass Mathematik und Informatik viele Wissbegieriege abschreckt. Daher dachte ich, es wäre einen gute Idee, das Thema einmal von der Alltagserfahrung junger Leute aufzuziehen und so Schüler*innen und Studierende an das Thema heranzuführen.

HOOU@HAW: Du warst bei den Anfängen des Internets in den 90ern mittendrin. Hättest Du Dir diese steile Entwicklung damals vorstellen können?

Werner: Es ist wirklich atemberaubend, was in meiner Lebenszeit an digitalen Revolutionen stattgefunden hat. Als ich studiert habe, ging es gerade um den Übergang vom Bleisatz auf Digitaldruck, dann kann das Internet mit dem Online-Journalismus und in den letzten Jahren nun die KI-Revolution. 

HOOU@HAW: Was fasziniert Dich an künstlicher Intelligenz und was macht Dir vielleicht auch Angst?

Werner: Als Softwareentwickler war ich es immer gewohnt, dass man Maschinen haarklein sagen muss, was sie tun sollen. Mit der KI gibt es nun völlig neue Möglichkeiten, dass Maschinen aus Beispielen lernen und damit Bereiche erschlossen werden, die vorher nicht maschinell bearbeitet werden konnten. Am meisten fasziniert mich die Spracherkennung und Sprachverarbeitung, weil es die komplexesten Probleme mit sich bringt. Angst habe ich keine. Aber es stimmt mich bedenklich, dass viele sich eine Meinung zu KI bilden oder auch Angst davor entwicklen, ohne genauer informiert zu sein, was KI kann oder nicht kann. Ich hoffe mit KISS* einen Baustein beitragen zu können, sich eine informierte Meinung über KI zu bilden.

HOOU@HAW: Warst Du bereits vor dem Hackathon in der OER Community unterwegs und welche Vorteile siehst Du in der Entwicklung und Bereitstellung von offen lizensierten Bildungsmaterialien?

Werner: Der Hackathon war meine erste Begegnung mit der OER Community. Aber da ich als Softwareentwickler ein riesiger Fan von Open Source Software bin, hat mich der OER-Gedanke gleich angesprochen, und der Wunsch das Prinzip der freien Verfügbarkeit einmal auf Wissen anzuwenden war sofort da. Mithilfe der Förderung durch die HOOU konnte ich das dann glücklicherweise gleich umsetzen und die Erfahrung war wirklich fantastisch. Ich finde es super, dass die Universitäten über die HOOU mit den OERs Wissen für alle bereitstellen, damit in die Gesellschaft hineinwirken und zu eigenen Lehr- und Lernprojekten anregen. 

Hier geht es zum Lernangebot.

An dieser Stelle sagen wir noch: Vielen Dank, für diese schöne und gute Zusammenarbeit, lieber Werner. Wir sind gespannt, welche Entwicklungen die Technologie in der Zukunft noch nimmt.

Der Lernwunschkorb und Lernzirkel sind auf diesem Bild abgebildet.

18.08.2021 | Katrin Schröder

Projektabschluss LOA - Lernen ohne Aufgaben

Was ist LOA?

Lernen ohne Aufgaben, wie soll das denn gehen? LOA ist ein Lernstufenansatz, der in 30-jährigem Lehr-Lernprozess von Anne Peters entwickelt wurde und sich als Graswurzelebewegung an verschiedenen schulischen und außerschulischen Orten ausbreitet. Dieser kompetenzorientierte Ansatz sieht die Lernenden als Individuen, die ermächtigt werden, in ihrem eigenen Tempo und nach ihren eigenen Fähigkeiten Können, Wissen und deren Anwendung aufzubauen. 

Nutzer:innen gehen mit den Lernthemen in Resonanz, entscheiden, welche ihnen wichtig sind und gestalten so aktiv ihren Lernweg. Bewertung erfolgt weniger von außen durch Noten als von innen durch das Erkennen der eigenen Lernfortschritte.

Für wen ist LOA?

Zielgruppe von LOA sind alle Lernenden ab neun Jahren, aber auch Eltern insbesondere in mehrsprachigen Kontexten sowie Lehrende, die den LOA-Modus für ihre Lehrpraxis einsetzen möchten. Hinzu kommen außerschulische Lernhelfer:innen und LOA-Multiplikatoren:innen.

Was wurde im Zuge von Hacks&Tools produziert?

Dafür stand im Mittelpunkt der Förderung der Aufbau eines digitalen Lernwunschkorbs, mit dem die Lernenden ihren eigenen Lernweg dokumentieren können. Das Besondere an dem Lernwunschkorb ist, dass die Lernenden nicht von außen bewertet werden und sich auch nicht mit anderen vergleichen (müssen). Es geht einzig darum, die eigenen Fähigkeiten festzuhalten.

Mit der Einführung können sich sowohl Deutschlernende und -lehrende als auch Bildungsmultiplikator:innen, die sich für einen an Lernprozessen orientierten Bildungsansatz interessieren, zu dem LOA-Lernansatz informieren. 

Außerdem können die verschiedenen produzierten Medien unter „Deutsch für Einsteiger“ gefunden und weiterverwendet werden. 

Das Lernangebot zur Einführung und für den Überblick über LOA ist hier zu erreichen.
Hier findet ihr den Lernwunschkorb und den Lernzirkel. 
Die einzelnen Lerneinheiten können direkt auf der LOA-Seite eingesehen werden:https://www.loa.jetzt/kapitel_lb1/kapitel-1/

Ein paar Fragen an Anne

HOOU@HAW: Was treibt Dich dazu an, so viel Leidenschaft für das Thema selbstbestimmtes Lernen aufzubringen?

Anne Peters: Mein innerer Motor ist die Freude, die entsteht, wenn Menschen mit dem LOA-Lernansatz in einen gemeinsamen Lernflow kommen. Es entstehen Glücksgefühle, Verbundenheit und Begeisterung. Auch fühle ich Verantwortung, diese Erfahrungen an die nächste Generation weiterzugeben, die vor der Herausforderung steht, überkommene Strukturen im Bildungswesen zu transformieren.

HOOU@HAW: Wie kamst Du auf die Idee, einen Lernwunschkorb zu konzipieren?

Anne Peters: Es ist nicht ganz einfach, Menschen aus dem gewohnten reaktiven in einen aktiven Lernmodus zu verhelfen. Dafür ist das Prinzip der Fülle und der Wahlmöglichkeit hilfreich: Der Lernende* geht mit zugänglich gemachten Lernthemen in Resonanz und entscheidet (zunächst mit ergänzender Assistenz durch einen Lernbegleiter*, dann zunehmend selbstständig), was für den eigenen Lernfortschritt gerade nützlich ist. Der Lernwunschkorb ermöglicht ein „Lernen á la carte“. Nach dem Auswählen eines Lerninhalts kann der Lernende* ein Stufentraining absolvieren (1 beobachten – 2 üben – 3 können – 3+ sich bestätigen lassen – 4 weitergeben – 5 anwenden) und für sich selbst dokumentieren, welche Lernstufe er* bereits erreichen konnte. Wir sind gespannt, ob das auch digital funktionieren kann. 

HOOU@HAW: Du bist ja unglaublich gut vernetzt, wie stehen konventionell Lehrende zu Deinen Ideen?

Anne Peters: Am schnellsten verstehen Deutschlernende (Kinder und Erwachsene), Eltern und außerschulische Lernhelfer* den Wert des LOA-Lernansatzes. Traditionell Lehrende* tun sich auch mal schwer damit, weil sie irrtümlich annehmen, dass sie mit LOA ihren „Lehrverpflichtungen“ nicht ausreichend nachkämen. Allerdings gibt es ein breites Spektrum von Lehrenden*, die einzelne LOA-Elemente übernehmen bis hin zu Lehrern*, die ihren Jahresplan für den Deutschunterricht komplett auf LOA-Prinzipien aufbauen – sogar auch für den DaF-Unterricht an einer staatlichen Schule in Mittelrussland. 

HOOU@HAW: Ist es für Lernende, die ja auch oft eher aus dem traditionellen Lernumfeld kommen, leicht, sich mit dem LOA-Lernansatz vertraut zu machen?

Anne Peters: Das ist ein wenig Typsache: Wer denkt, lernen sei „am Tisch sitzen und Aufgaben lösen“, hält das ganzheitliche Lernen mit allen Sinnen – unter Einbeziehung von Gesten und inneren Bildern – zunächst vielleicht für „kindlich“ oder „zu spielerisch“. Meist spüren Lernende* aber schnell, dass man* auf LOA-Art Gelerntes nicht vergisst, sondern ein verlässliches inneres Repertoire aufbaut. Die Bewertungspraxis in Schule und Sprachkurs allerdings bremst diese aktiv lernenden Durchstarter dann leider auch wieder aus: wenn sie nämlich für dort gelöste Aufgaben gute Noten erhalten, bevor sie tatsächlich in der Lage sind, differenzierte Sprache aktiv selbst anzuwenden. Individuelle Lernwünsche verebben da leicht.

HOOU@HAW: Du bist schon lange Teil der OER Community. Was reizt Dich besonders daran?

Anne Peters: Die Kultur des Teilens, das Arbeiten im Team mit dem Prinzip der ergänzenden Assistenz fühlt sich für mich einfach richtig und stimmig an. Der OER-Gedanke beruht auf Vertrauen und Effizienz gleichermaßen. Das finde ich genial und freue mich, Teil dieser Community zu sein. Und wir Menschen können diese Fähigkeit des Miteinander gut für eine gemeinsame Zukunftsgestaltung einbringen. Herausforderungen gibt es genug. OER kann da einen wichtigen Beitrag leisten. 

Vielen Dank für die gute und spannende Projektzusammenarbeit, Deine Leidenschaft und den tollen Projektabschluss, liebe Anne.

Workshop_Wie-naehere-ich-mich-dem-Thema-KI-792x1024

Workshop_Wie-naehere-ich-mich-dem-Thema-KI-792x1024

05.08.2021 | HOOU

09.08.21 ARIC-Workshop für Schüler:innen und Studierende: KI intuitiv verstehen lernen mit KISS*

Kann man Künstliche Intelligenz eigentlich ohne Mathe- und Informatikstudium verstehen? Man kann. Die Hamburg Open University HOOU/HAW hat dazu das Projekt KISS* – Künstliche Intelligenz für Schüler:innen und Studierende ins Leben gerufen, das die wichtigsten KI-Technologien mit anschaulichen Beispielen und Experimenten aus dem Alltag von Jugendlichen erklären will.

Zum Beispiel Fragen wie: Warum weiß Spotify, was ich als nächstes hören will? Woher weiß Alexa eigentlich, dass auf meinen Burger Barbecue-Sauce gehört? Und. Sind Roboter wirklich die besten Türsteher, wenn die Zombie-Apokalypse droht?

In dem Workshop „KI intuitiv verstehen lernen mit KISS*“ erklärt Projekt-Entwickler und ARIC-Ambassador Werner Bogula, wie er die Herausforderung, extrem komplexe Technologie auf ganz einfache Weise zu erklären, angegangen ist. Er gibt einen Einblick in die Online Learning Plattform KISS*, das didaktische Konzept dahinter und zeigt viele Beispiele zum selber ausprobieren.

Sowohl Schüler:innen, Studierende aber auch Pädagog:innen und Lehrende, sowie generell KI-Interessierte sind dazu eingeladen, sich davon zu überzeugen, dass KI nicht schwer ist und man mit interaktiven Beispielen auch intuitiv erfassen kann, worum es bei diesen Technologien geht.

Im Anschluss wird es die Gelegenheit zum Diskutieren und eine Fragerunde geben.

Der kostenlose 90-minütige Workshop findet am 09.08.2021 um 16.00 Uhr  – soweit die aktuelle Situation es zulässt- im Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC) e.V., Van der Smissen Strasse 9, 22767 Hamburg, statt. Andernfalls wird der Workshop online durchgeführt.

Anmelden können Sie sich unter der E-Mail-Adresse: info@aric-hamburg.de

Great Photo by Naassom Azevedo on Unsplash Thank you!