Zwei Personen lauschen einem antiquierten Radiogerät. Über ihnen steht Sönke Knutzen, neuer Geschäftsführer der HOOU

24.04.2023 | HOOU

Hamburg hOERt ein HOOU! Sönke Knutzen, neuer Geschäftsführer der HOOU

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Nicola Wessinghage
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Prof. Dr. Sönke Knutzen

28. März 2023

Prof. Sönke Knutzen, Studiendekan des Dekanats „Technologie und Innovation in der Bildung an der TU Hamburg und seit April neuer Geschäftsführer der Hamburg Open Online University (HOOU), im Gespräch mit Nicola Wessinghage

Kurzprofil Prof. Dr. Sönke Knutzen

Prof. Dr. Sönke Knutzen ist seit dem 1. April 2023 Geschäftsführer der Hamburg Open Online University (HOOU). Er ist außerdem Professor und Leiter des Instituts für Technische Bildung und Hochschuldidaktik der Technischen Universität Hamburg (TUHH). Sieben Jahre lang war er dort der Vizepräsident für Lehre und ist seit 2019 Studiendekan des Dekanats „Technologie und Innovation in der Bildung“.

Prof. Dr. Sönke Knutzen engagiert sich sehr für die Lehre und hat zahlreiche Bildungsprojekte aus dem Bereich der allgemeinen, beruflichen und hochschulischen Bildung initiiert. Gemeinsam mit der Hamburger Schulbehörde entwickelte er das Online-Kompetenzzentrum digital.learning.lab für Lehrkräfte. Außerdem startete er die Lernplattform SDG-Campus, die sich den UN-Nachhaltigkeitszielen verschreibt. Mit Prof. Howe von der Uni Bremen entwarf er darüber hinaus das Berufsbildungskonzept „Kompetenzwerkstatt“.

Prof. Dr. Sönke Knutzen verfügt über eine langjährige und breite Erfahrung in der Lehre, die von der Berufsschule über die Weiterbildung bis hin zur Hochschule reicht. Vor seiner Karriere in der Hochschullehre absolvierte er eine Berufsausbildung zum Elektroinstallateur und studierte Elektrotechnik sowie Lehramt an beruflichen Schulen mit den Fächern Elektrotechnik und Politik. Zudem ist er Gesellschafter der Medienagentur „alive-media solutions“. Er ist 57 Jahre alt (Jahrgang 1966), verheiratet und hat einen Sohn.

s.knutzen@tuhh.de

Weitere Informationen zur Person: https://itbh-hh.de/institut/team/soenke-knutzen/

Links:

Feedback, Anregungen und Kommentare:

Twitter @HOOU_HAW

via E-mail: team_hoou@ haw-hamburg.de

Musik: Jakob Kopczynski

Drei Personen haben Kopfhörer auf, sitzen an einem Tisch und schreiben etewas auf

21.02.2023 | HOOU

Hamburg hOERT ein HOOU! Gesund durchs Studium

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Lennart Haß
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Sabine Bart
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Nicola Wessinghage

10. Februar 2023

Sabine Bart und Lennart Haß, wissenschaftliche Mitarbeitende im Forschungsprojekt „CamPuls“ an der HAW Hamburg (Gesundheitswissenschaft) im Gespräch mit Nicola Wessinghage

Lennart Haß und Sabine Bart sind Gesundheitswissenschaftler*innen und arbeiten als wissenschaftliche Mitarbeiter*innen im Forschungsprojekt „CamPuls“ an der HAW Hamburg. Dabei sind sie für den Aufbau eines Studierendengesundheitsmanagements an der HAW Hamburg zuständig. 

Sabine Bart ist Gesundheitswissenschaftlerin (M.Sc. Health Sciences) und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt CamPuls an der HAW Hamburg. CamPuls verfolgt das Ziel, ein Studierendengesundheitsmanagement (SGM) an der HAW Hamburg aufzubauen, in dem die Gesundheit der Studierenden gefördert wird und Gesundheitskompetenzen gestärkt werden.

Kontakt: sabine.bart@haw-hamburg.de

Lennart Haß ist Gesundheitswissenschaftler (Abs.i.sp. M.Sc. Public Health) und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt CamPuls an der HAW Hamburg sowie dem HOOU-Projekt Kompetenz-Werkstatt. Beide Projekte verfolgen das Ziel der Gesundheitsförderung im Setting Hochschule.

Kontakt:

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/lennart-ha%C3%9F-60b709166

Links:

Gesund durchs Studium: Lernangebot auf der Plattform der HOOU:

https://www.hoou.de/projects/gesund-durchs-studium/preview

CamPuls: https://www.haw-hamburg.de/studium/campusleben/studierendengesundheit/

CamPuls Instagram: @campuls_haw https://www.instagram.com/campuls_haw/

Podcast fit&fröhlich: https://open.spotify.com/show/4KJ61TQqQdFd0rXrVXanO8?si=b452aa40668346ca  

Podcast Mindlook:   https://open.spotify.com/show/2ZHpUCfUF1ll4h5eRpLDdm?si=48afa8b9f0654b37 

App Headspace: https://www.headspace.com/de

Musik: Jakob Kopczynski

Ein großer Newsroom mit vielen Bildschirmen auf denen unterschiedliche Newssendungen laufen und der Text Open News Education

Open News Education

14.12.2022 | Katrin Schröder

„Demokratische Gesellschaften brauchen eine informierte Bevölkerung“

„Ukrainekrieg und Falschinformationen auf Social Media“, „9 Tipps für kritischen Medienkonsum bei Breaking News“, „Wie nutzen Jugendliche Social Media und andere Medien“ – die Hamburg Open Online University (HOOU) bietet verschiedene Lernangebote im Bereich Medienbildung an. Dahinter steht das Projekt „Open News Education“ (ONE), eine von drei Säulen der Initiative #UseTheNews. Im Interview erzählt Christian Stöcker, wissenschaftlicher Leiter des Projektes an der HAW Hamburg, warum Medienbildung heute so wichtig ist und was ein kritischer Umgang mit Medien mit Demokratie zu tun hat.

Open News Education, was ist das überhaupt?
Es geht im Kern um die Frage: Wie informieren sich Menschen jetzt und in der Zukunft? ONE und #UseTheNews verfolgen das Ziel, Medienkompetenz, in einer aktuellen, zielgruppengerechten, inhaltlich hieb- und stichfesten Art in den Schulunterricht zu bringen. Wir wollen, dass junge Menschen wissen, was Journalismus von Gerücht unterscheidet. Wir wollen, dass sie verstehen, wie digitale Plattformen und algorithmische Kuratierunggssysteme funktionieren, wie sich Desinformation ausbreitet, welche Methoden angewendet werden von Leuten, die Desinformation verbreiten und welcher Mechanismen sie sich bedienen.

Es gibt die Sorge, dass es Teile der Bevölkerung gibt, die den Kontakt zu Informationen verlieren, die journalistischen Standards entsprechen. Es gibt Menschen, die überhaupt kein Interesse an Nachrichten haben. Manche stolpern nur gelegentlich über einen Schnipsel Desinformation und haben sonst gar keinen Bezug mehr zum öffentlichen Diskurs. Demokratische Gesellschaften brauchen aber zum Funktionieren eine informierte Bevölkerung. #UseTheNews und ONE sollen dazu beizutragen, dass das auch in Zukunft noch gewährleistet ist. Gleichzeitig versuchen wir, dafür zu sorgen, dass die Menschen besser geschützt und gewappnet sind gegen Des- und Missinformation. Und das soll nach Möglichkeit in Deutschland flächendeckend irgendwann im Schulunterricht stattfinden. Wir versuchen gerade, in Zusammenarbeit mit der HOOU, Formate zu spinnen und zu schaffen, die auch zu einer eher niedrig informationsorientierten, aber trotzdem sehr handy- und internetaffinen Zielgruppe durchdringt. Ein Beispiel für so ein Format wäre eine App, in der die Nutzer*innen selbst Desinformations-Content produzieren können, in einer Art Spiel, um mal zu sehen, wie das eigentlich funktioniert. Oder eine, in der man spielerisch lernt, Quellen zu prüfen.

Wie ist #UseTheNews aufgebaut und welche Rolle spielt ONE dabei?
#UseTheNews wurde ursprünglich von der Deutschen Presseagentur (dpa) initiiert. In dem Projekt arbeiten Medienhäuser quer durch die deutsche Medienlandschaft hinweg zusammen. #UseTheNews bildet sozusagen das Dach und steht auf drei Säulen. Es gibt erstens die Forschungssäule, in deren Rahmen das Hans-Bredow-Institut (Leibniz-Institut für Medienforschung) Studien zum Nachrichtennutzungsverhalten durchführt. Zweitens das News Literacy Lab, das neue Nachrichtenformate entwickelt, um die Bevölkerung besser zu erreichen. Und drittens die Bildungssäule, also ONE.

Was ist aus Ihrer Perspektive das Besondere an „#UseTheNews“?
Wir haben in dem Bereich auch schon andere Medienbildungsprojekte durchgeführt, auch am Department Information an der HAW Hamburg. Aber so eine breite Allianz wie jetzt bei #UseTheNews hat es in der deutschen Geschichte der Medienkompetenz und Medienbildungsinitiativen noch nicht gegeben.


Wie kam es, dass Sie Teil von #UseTheNews wurden und nun ein Lehrangebot im Bereich ONE anbieten?
Wir hatten vorher einen Wettbewerb gemacht, bei dem es um ähnliche Ziele ging: „Klickwinkel“. Darauf ist die dpa aufmerksam geworden und hat gefragt, ob wir uns bei #UseTheNews beteiligen wollen. Ich bin da sehr intrinsisch motiviert, weil ich glaube, dass wir dieses gesellschaftliche Problem der Desinformation dringend angehen müssen. Bildung ist immer der langsamste Weg, ein gesellschaftliches Problem zu lösen. Aber in diesem Fall ist das essenziell, denn viele wissen nicht, welcher und wie viel Propaganda sie ausgesetzt sind. Und wir können junge Menschen nicht in eine Medienwelt entlassen, die sie überhaupt nicht verstehen.

Wieso ist das Projekt gerade jetzt so wichtig? 
Im Zuge des Ukrainekriegs, der Pandemie usw. hat Desinformation eine große und extrem problematische Rolle gespielt – und spielt sie noch. In einer Pandemie ist Desinformation wirklich tödlich. Es sind mit Sicherheit in Deutschland Menschen gestorben, die sich nicht haben impfen lassen, weil sie der Propaganda geglaubt haben. Es gab auch früher, im Zeitalter der gedruckten Zeitung, schon Propaganda und Desinformation, aber im Internet bewegt sie sich viel schneller und kann tiefer in die Gesellschaft eindringen. Wir wissen aus der Forschung, dass sich Desinformation in sozialen Medien schneller und tiefer verbreitet als die Wahrheit. Das liegt daran, dass sich Desinformation nicht an irgendwelche Regeln halten muss. Sie kann sich selbst möglichst interessant und möglichst kompatibel für die Medien machen, während die Wahrheit leider daran gebunden ist, sich an das zu halten, was der Fall ist.

Was macht falsche Mediennutzung so gefährlich?
Anders formuliert: Was macht falsche Informationen so gefährlich? Warum ist es problematisch, wenn Menschen Desinformation, meistens natürlich unwissentlich, konsumieren? Weil es eben realweltliche Auswirkungen hat. Bei der Pandemie kann man es besonders klar sehen. Aber auch in den USA: Eine Mehrheit der Wählerinnen und Wähler der Republikaner glaubt immer noch, dass Donald Trump die Wahl gewonnen hat. Und das führt am Ende zu Gewalt. Um es ganz pathetisch zu formulieren:  Menschen, die Böses tun wollen, lügen immerzu. Effektiv und mit hoher Reichweite zu lügen ist sehr viel einfacher geworden, als es jemals war.

Für wen ist es besonders gefährlich?
Das ist schwer zu beantworten: Es gibt hoch gebildete emeritierte Professoren, die seit zweieinhalb Jahren unterbrochenen Corona-Desinformation verbreiten oder sogar selbst herstellen, also ist das keine Frage des Bildungsniveaus. Auf den Querdenker-Demos sind hoch gebildete Menschen unterwegs, genauso wie Menschen aller Altersgruppen. Das betrifft also nicht nur die Jungen. Die Jüngeren sind bei #UseTheNews auch deshalb im Fokus, weil man sie gut erreichen kann. Und weil sie durch ihr Medienrepertoire besonders gefährdet sind, mit Desinformation in Kontakt zu kommen. Sie benutzen fast gar keine klassischen Medien mehr und können auf komplett unkontrollierten Plattformen von denen beschallt werden, die am besten darin sind, Reichweite zu erzeugen. Das muss nicht, kann aber sehr problematisch sein. Ich würde also nicht sagen, es gibt diese eine Gruppe, die besonders anfällig für Desinformation ist.

Aber es gibt noch einen zweiten Punkt: Es geht nicht nur um Desinformation, sondern auch um eine gewisse Grundinformiertheit für eine demokratische Öffentlichkeit. Demokratische Gesellschaften brauchen einen faktenbasierten Diskurs, und zwar über alle Altersstufen hinweg. Um sie zu immunisieren gegen Desinformation, ist es hilfreich, in der Schule anzufangen.

Wie ist die Resonanz auf das Lernangebot?
Im Zuge des Einmarsches von Russland in die Ukraine hatten wir für die HOOU ein Paket zusammengestellt, mit Quellen für Desinformationsaufklärung. Uns wurde mitgeteilt, dass das extrem hohen Zuspruch findet. Das wundert mich nicht, weil viele Lehrer*innen vor dem Problem stehen, dass Schüler*innen in der Klasse sagen: „Vielleicht hat ja Putin recht?“ Und es hilft natürlich, wenn man auf ein fertiges Lernangebot zurückgreifen kann.

Zwei Personen sitzen auf Sesseln und unterhalten sich. Es handelt sich um das Podcast Cover von Hamburg hOERt ein HOOU und der Folge Studienvorbereitung für MINT Fächern mit OER

08.12.2022 | HOOU

Hamburg hOERt ein HOOU! Studienvorbereitung für MINT-Fächer mit OER

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Christian Friedrich
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Hanna Meyer zu Hörste

Christian Friedrich im Gespräch mit Hanna Meyer zu Hörste: Hanna koordiniert die Plattform viaMINT, auf der Studienanfänger:innen online Vorkurse für technische Studiengänge absolvieren können. Die Kurse und Materialien stehen allen offen, auch jenseits der HAW Hamburg. Die Hamburg Open Online University hat viele der freien Inhalte auf der Plattform gefördert.

Links und Shownotes

viaMINT an der HAW Hamburg https://www.haw-hamburg.de/digitalisierung/lehre-und-lernen/viamint/

MINT Fächer https://de.wikipedia.org/wiki/MINT-Fächer

Hyflex Studiengänge https://www.haw-hamburg.de/detail/news/news/show/impulse-hyflex/

Fakultät für Technik und Informatik https://www.haw-hamburg.de/hochschule/technik-und-informatik/

Besprochene Inhalte auf viaMINT mit HOOU Förderung:

Komplexe Zahlen 

Bewegung und Kraft

Elektrizität erleben in Kooperation mit dem Miniatur Wunderland

Regenerative Energien

Einführung in das Experimentelle Arbeiten

Wie erstelle ich ein Protokoll?

Feedback und Anregungen

Feedback und Kommentare gern an @HOOU_HAW auf twitter oder per Mail an team_hoou@haw-hamburg.de. Wir freuen uns über Empfehlungen im Freundes- oder Bekanntenkreis und überall, wo Podcasts empfohlen werden können.

Profilbild Hanna Meyer zu Hörste: privat

Podcastcover von Hamburg hOERt ein HOOU mit dem Text: Mit Serious Games Epidemien verstehen.

01.12.2022 | HOOU

Hamburg hOERt ein HOOU! Spiele EDDI!

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Christian Friedrich
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Juliane Bönecke
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Maik Helfrich

Die Folge zu EDDI von Oktober 2022

HOOU-Projekt EDDI (deutsch)

HOOU-Projekt EDDI (englisch)

Zugang zum Games Lab Auftritt

Direktzugang zum Game

Portrait: Juliane Bönecke

Lizenz: Juliane Bönecke, CC BY-SA 4.0

Portrait: Mail Helfrich

Foto von Leonie Saremba, 2020

Der Tusch

Trumpet/Cornet Flourish.mp3“ by dominictreis is marked with CC0 1.0

Cover von Hamburg hOERT ein HOOU mit dem Schriftzug LEADR - Leadership with reflection.

17.11.2022 | HOOU

Hamburg hOERt ein HOOU! LEADR: Leitungskompetenz für lebendiges Arbeiten mit Gruppen

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Nicola Wessinghage
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Margitta Holler
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Dr. Marc Casper

16. November 2022

Margitta Holler, Leiterin der Projektgruppe LEADR an der HAW Hamburg, und Marc Casper, Humboldt Universität zu Berlin, im Gespräch mit Nicola Wessinghage

Margitta Holler, Leiterin Projektteam LEADR

Margitta Holler ist Organisationsberaterin, Weiterbildnerin und Coach. Sie arbeitet als Ausbilderin für Themenzentrierte Interaktion (TZI) und nutzt zudem die Transaktionsanalyse und das Dialogverfahren nach David Bohm. 

Sie arbeitet mit langjährigen Erfahrungen als organisationsinterne und auch als externe selbstständige Beraterin. Zuletzt leitete sie elf Jahre lang die Arbeitsstelle für Studium und Didaktik der HAW Hamburg und verfügt über umfangreiche Expertise in Hochschuldidaktik, Coaching an Hochschulen und Hochschulentwicklung. 

Margitta Holler sieht das ganzheitliche Konzept der TZI als Kompass für wertebasierte Veränderung für einzelne Menschen, Gruppen und Organisationen.

Margitta Holler bei LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/margitta-holler-59451362/

Dr. Marc Casper, Projektteam LEADR

Marc Casper hat mal eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht und irgendwas mit Geld studiert. Dabei fand er heraus, wie spannend und wichtig Wirtschaft eigentlich ist und wie schwer es aber sein kann, wirklich guten Wirtschaftsunterricht zu machen. So wurde er über einige Umwege schließlich Wirtschaftsdidaktiker und bildet heute Lehrkräfte für berufsbildende Schulen aus und weiter, im Lehramtstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie in Fortbildungen für Lehrkräfte und in Schulentwicklungsprojekten. In seiner Arbeit mit Heran- und Erwachsenen spielt die Themenzentrierte Interaktion eine große Rolle, er befindet sich in der praktischen TZI-Ausbildung und setzt sich auch wissenschaftlich mit ihr auseinander.

Links:

Das LEADR-Tool bei der HOOU: https://www.hoou.de/projects/leadr-leadership-with-reflection

Angebotsplattform TZI: https://www.tci-living-learning.org/

Der Film „Ein Weg zur Menschlichkeit“ über den Hintergrund und die Entwicklung der TZI: https://vimeo.com/731380799

Feedback, Anregungen und Kommentare:

Twitter @ HOOU_HAW

via E-mail: team_hoou@ haw-hamburg.de

Musik: Jakob Kopczynski

07.11.2022 | Katrin Schröder

Barrierearme Lehrmaterialien gestalten

Wie schaffen Sie eine möglichst barrierearme Gestaltung Ihrer Lehrmaterialien und erreichen damit möglichst viele Studierende? In unserem neuesten Artikel geht es genau darum!

Sie wollen Ihre Lehrmaterialien möglichst barrierearm gestalten, und es damit vielen Studierenden ermöglichen, schließlich gaben in einer Sozialbefragung 15% der Studierenden in Hamburg an, eine gesundheitliche Beeinträchtigung zu haben (1).

Zwei Frauen in einer Business-Besprechung. Illustration: The Little Things
by Susana Salas via Blush

Wie wird Behinderung definiert?

Nach  § 2 Abs. 1 SGB IX wird eine Behinderung und Beeinträchtigung folgendermaßen definiert:

„Menschen mit Behinderungen sind Menschen, die körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, die sie in Wechselwirkung mit einstellungs- und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate hindern können. Eine Beeinträchtigung nach Satz 1 liegt vor, wenn der Körper- und Gesundheitszustand von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweicht. Menschen sind von Behinderung bedroht, wenn eine Beeinträchtigung nach Satz 1 zu erwarten ist. “ (2).

Was ist Barrierefreiheit?

2006 haben die Vereinten Nationen das „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ (VN-BRK) erstellt, welches 2009 von der BRD ratifiziert wurde. 
Damit hat die Debatte um Menschenrechte und Barriereabbau in Deutschland neue Fahrt aufgenommen.

Wozu aber ist es wichtig, Barrierefreiheit in Bildungsthemen mitzudenken?
Dafür werfen wir einmal einen Blick auf die VN-BRK:

„Die Vertragsstaaten […] 
oin der Erwägung, dass Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit haben sollen, aktiv an Entscheidungsprozessen über politische Konzepte und über Programme mitzuwirken, insbesondere wenn diese sie unmittelbar betreffen […] 
vin der Erkenntnis, wie wichtig es ist, dass Menschen mit Behinderungen vollen Zugang zu […] Bildung sowie zu Information und Kommunikation haben, damit sie alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll genießen können, […] haben Folgendes vereinbart.“

In der Begriffserklärung wird ausgeführt, was Kommunikation in diesem Übereinkommen bedeutet: 

„Im Sinne dieses Übereinkommens
schließt „Kommunikation“ Sprachen, Textdarstellung, Brailleschrift, taktile Kommunikation, Großdruck, leicht zugängliches Multimedia sowie schriftliche, auditive, in einfache Sprache übersetzte, durch Vorleser zugänglich gemachte sowie ergänzende und alternative Formen, Mittel und Formate der Kommunikation, einschließlich leicht zugänglicher Informations- und Kommunikationstechnologie, ein;“

Und weiter heißt es in Artikel 24 zum Thema Bildung:

„(1) Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen […]“ (3).

Drei Personen diskutieren vor verschiedenen Charts. Es sieht nach einer Businessszene aus.
Drei Personen diskutieren vor verschiedenen Charts. Es sieht nach einer Businessszene aus. Illustration: Open Figures
by Bonnie Kate Wolf via Blush.

Warum brauchen wir Barrierefreiheit?

Nach den Ausführungen im VN-BRK wird deutlich, dass Menschen mit geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen durch Barrierefreiheit ermöglicht wird, stärker am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. 

In der Open Educational Resource (kurz OER) „OER barrierefrei gestalten“ wird die Sinnhaftigkeit von Barrierefreiheit in digitalen Medien erläutert. 
Neben der besseren Zugänglichkeit und Teilnahme von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigung können auch andere Personenkreise von einer barrierearmen Gestaltung profitieren, wie z. B. Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.

OER und Barrierefreiheit

Der Gedanke von OER ist der freie Zugang zu Bildungsmaterialen für alle und ohne Restriktionen. Natürlich haben auch OER ihre Grenzen, es gibt schließlich bestimmte Zugangsvoraussetzungen wie z. B. im Besitz eines Laptops o. Ä. zu sein, ein bestimmtes Bildungsniveau zu haben und generell alphabetisiert zu sein. Dennoch ist es besonders bei OER wichtig mit gutem Beispiel voranzugehen und so wenig Hürden wie möglich einzubauen. 

Schauen wir uns also die gängigsten Medienformate in OER an und wie wir diese möglichst barrierearm aufsetzen können: 

  • Textdokumente/PDF
  • Blogseiten
  • Videos
  • Podcasts
  • H5P-Elemente

Textdokumente/PDF

Für Textdokumente, die danach in PDF umgewandelt werden sollen, gilt vor allem eins: Formatierung, Formatierung, Formatierung!

Es kann gut mit der Formatierung des jeweiligen Textprogramms gearbeitet werden, das heißt, es sollte eine sinnvolle Strukturierung und Ordnung durch Überschriften aufgesetzt werden. Die Strukturierung hilft nicht nur den Nutzenden, sondern auch den Erstellenden, um den Überblick zu halten. 
Bilder und Grafiken sollten immer mit Alternativtext bestückt werden, damit Screenreader vorlesen können, was in den Bildern zu sehen ist. Kontraste sollten berücksichtigt werden, damit das Dokument gut lesbar ist. Also z. B. keine hellgraue Schriftfarbe auf weißem Hintergrund verwenden (4). Weitere und ausführlichere Hinweise zu barrierefreien Dokumenten finden sich in dem Dokument des „agilen Netzwerks für sehbeeinträchtigte Berufstätige“.

Blogseiten

Für Verschriftlichtes auf Blogs gelten in der Regel dieselben Grundsätze wie für Textdokumente, also (5):

Ein Dokument mit Überschriften der Ebene H1-H3
Überschriftenaufbau H1 ist die größte Überschrift bis H3 zur kleinsten Unterüberschrift. Eigene Darstellung
  • Eine gute Strukturierung und Formatierung des Texts (z. B. keine leeren Absätze)
  • Alternativtexte für Grafiken und Bilder, die Screenreader vorlesen können
  • Alternativen für Medien: Nach dem Zwei-Sinne Prinzip, d. h. Podcasts benötigen eine Transkription, Videos Untertitelung und am besten auch eine Hörversion (Audiodeskription).
  • Leichte Sprache verwenden, die einfach zu verstehen ist. Hilfreich kann auch ein Glossar sein, das kompliziertere Wörter erklärt.


Übrigens: Google indiziert Text, aber kein Audio, Bild oder Video. Transkripte und Alt-Attribute helfen also bei der besseren Platzierung in Suchmaschinen. In diesem Blogartikel ist das nochmal nachzulesen.

Weitere und ausführlichere Tipps finden Sie bei dem Projekt BIK für alle.

Auf dem Bild sitzt ein Mann vor einem Bildschirm und eine Pfeil zeigt durch Symbole, dass diese Website barrierefrei gestaltet ist.
Barrierefreie Websites
Sarah Franke Digital Campus / ZHAW Departement Soziale Arbeit unter der Lizenz CC BY 4.0 (Stand 31.01.2022)

Videos

Wie schon erwähnt, ist das Einstellen von Untertiteln bei Videos unabdingbar. Somit haben auch Menschen mit Hörbehinderung die Möglichkeit, die Videoinhalte zu verstehen.

Für Menschen mit Sehbehinderungen ist es von Vorteil, eine Audiodeskription des Videos zu erstellen, die man vielleicht auch vom Tatort aus der ARD-Mediathek kennt. 

Hierbei wird auf der Tonspur Bild für Bild beschrieben, was gerade passiert. 

Podcasts

Auch hier sollte es eine Struktur geben. Das bedeutet in dem Fall Kapitelmarker einzusetzen, um besser navigieren zu können. 
Außerdem sollte es für Menschen mit einer Hörbehinderung auch hier wieder eine Transkription geben, die den Podcast als verschriftlichen Dialog wiedergibt. 

Eine Anleitung zur Erstellung von Kapitelmarkern bei dem Anbieter Podcaster, finden Sie hier.
Für podlove gibt es hier eine Anleitung, allerdings nur auf Englisch.

Hierbei können Speech to text (STT) Programme helfen. Sehr akkurate Software kann kostspielig werden, aber ist sinnvoll, sofern Sie viel transkribieren müssen. Das Ausprobieren des kostenfreien browserbasierten Programms Speechnotes.co ergab, dass man sich mit ein wenig Übung Arbeit sparen kann, aber am Ende den gesamten Text nochmal auf eventuelle Fehler überprüfen sollte.

H5P-Elemente

Mit H5P (Abkürzung für HTML5 Package) lassen sich wunderbar barrierefreie und interaktive Lehrinhalte konzipieren. Daher eignet sich H5P bestens für die Erstellung von OER.
Da der Quellcode in H5P zudem offen ist, können Inhaltstypen von Entwickler:innen um Funktionen ergänzt oder nach den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Dies entspricht in besonderer Weise den Grundgedanken von OER.

In diesem Artikel auf lehre:digital hat Martina Schradi Impulse und wertvolle Links für den Einstieg in H5P zusammengetragen.

Oliver Tacke arbeitet gerade an einem neuen H5P-Tool, mit dem Transkripte zu Audio- und Videodateien erstellt werden können. Hier kann der Inhaltstyp ausprobiert werden und Feedback gegeben werden: https://www.olivertacke.de/labs/2022/10/25/ho-ho-ho-now-i-have-a-content-type-starting-with-t/

Person im Rollstuhl.
Person im Rollstuhl. Illustration: Brazuca
by Cezar Berje via Blush

Barrierefreiheit in der Lehre

Wie verhält es sich mit der barrierearmen Lehre an den Hochschulen in Deutschland? Bei der Recherche für diesen Artikel wurde klar, dass viele Hochschulen in Deutschland sich bereits Gedanken zu dem Thema machen. Weiter unten finden Sie viele Handreichungen und Checklisten, die bei der Gestaltung weiterhelfen können.
Nun werfen wir noch einen Blick auf die Hamburger Hochschulen und die HAW Hamburg im Besonderen. So ist im Inklusionsplan der HAW Hamburg folgendes Zitat zu finden.

Die Lehre an der HAW Hamburg ist frei von Diskriminierung und weiteren Barrieren.

Inklusionsplan der
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg

Dieser Leitspruch wird im Hamburger Hochschulgesetz (kurz HHGstz §3) nochmal konkretisiert.

HHGstz §3 (8)
Die Hochschulen sind gesetzlich dazu verpflichtet darauf hinzuwirken, dass Studierende mit Behinderung in ihrem Studium nicht benachteiligt werden und sie die Angebote der Hochschulen möglichst ohne fremde Hilfe in Anspruch nehmen können.

Anregungen, wie Sie die Lehre abseits digitaler Medien möglichst barrierearm gestalten können, finden Sie in dieser Handreichung der HAW Hamburg.

In dieser Checkliste der Gleichstellungsbeauftragten können Sie herausfinden, ob Ihre Lehre und ihr Lernraum barrierearm aufgebaut sind.

Weiterführende Informationen und Quellen

[1] Poskowsky, J. et al. (2018): beeinträchtigt studieren – best2: Datenerhebung zur Situation Studierender mit Behinderung und chronischer Krankheit 2016/2017, hrsg. vom Deutschen Studentenwerk, Berlin 2018.

[2] § 2 Abs. 1 SGB IX 

[3] Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen 2008
Seiten 2 ff, 18 ff

[4] Quick Guide. Barrierefreie Word-Dokumente agnes@work c/o DVBS e.V., Marburg 2022

[5] Webinhalte barrierefrei pflegen – ein Leitfaden für Online-Redakteure
BIK für Alle, Hamburg 2022

Linkliste

DOROTHEE WAGNER begleitet, berät und unterstützt OER-Projekte, die von der HOOU@HAW gefördert werden. Seit Herbst 2021 arbeitet sie mit an dem Aufbau eines Hochschulübergreifenden Qualitätsmanagement. Zudem kümmert sie sich um die Außenkommunikation der HOOU@HAW, schreibt Blogbeiträge und entwirft Social Media Strategien. 


Diese Inhalte sind, wenn nicht anders vermerkt, lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.
Lizenzhinweis: Barrierearme Lehrmaterialien gestalten, Dorothee Wagner | HOOU@HAW, CC BY 4.0.

Screenshot vom Computerspiel Eddi

EDDI

26.10.2022 | Katrin Schröder

Epidemiologische Detektivarbeit

Lothar Wieler, Marylyn Addo, Christian Drosten – die Corona-Pandemie hat uns die Arbeit von Wissenschaft und Public Health-Praxis nähergebracht. In dem von der HAW Hamburg und der Hamburg Open Online University (HOOU) gemeinsam entwickelten Serious Game „Epidemic Disease Detective“ – kurz „EDDi“ – erforschen wir nun selbst einen Infektionsausbruch und werden so zu virtuellen Kolleg*innen von Drosten und Co. Das Lernszenario ist Teil des Lernangebots der HOUU und wurde von einem interdisziplinären Team auf Grundlage des Game-based Learning entwickelt. Damit soll EDDi eine spielerische Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis in der akademischen Lehre bilden. Die Beta-Version ist momentan nur auf Englisch verfügbar, eine deutsche Version soll folgen. Im Test haben wir Lerneffekt und Spielspaß näher unter die Lupe genommen.

Keine Zeit zum Ankommen

Das Spiel beginnt damit, dass ich meinen Arbeitsvertrag beim Hamburger Gesundheitsamt unterschreibe. Als Junior-Epidemiolog*in habe ich die Aufgabe, die öffentliche Gesundheit zu überwachen, zu verbessern und zu schützen. Nachdem ich meine Unterschrift unter den Arbeitsvertrag gesetzt habe, flattert direkt die erste Mail auf meinem Handy ein – mein neuer Chef begrüßt mich. Eigentlich müsste ich meinen Arbeitsplatz erst einmal sortieren, denn hier gibt es einiges zu entdecken, doch das Handy meldet sich schon wieder: Mein neues Team lädt mich zum gemeinsamen Grillen ein. Wird es trotz vollem Schreibtisch am Ende ein entspannter erster Arbeitstag?

Nach einem Schluck aus meinem virtuellen Kaffeebecher piept mein Handy erneut. Mehrere Kinder wurden mit Verdacht auf das Hämolytisch-urämische Syndrom ins Krankenhaus eingeliefert. Das was? Als epidemiologischer Laie bin ich ratlos. Gut, dass auf meinem Schreibtisch auch ein wissenschaftliches Nachschlagewerk zu Infektionskrankheiten liegt! Ich suche den Eintrag zu dem Syndrom und finde: klingt nicht gut.

Was ist jetzt zu tun? Mein Schreibtisch enthält eine Landkarte Hamburgs sowie ein liebevoll gestaltetes Heftchen, dass mir die Stadt kompakt näherbringt und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Fakten vorstellt. Doch das bringt mich gerade nicht weiter. Mir fällt der gelbe To-Do-Zettel auf, der mich darauf hinweist, dass die Beweisfindung der wichtigste Punkt im Spiel ist. Ich lese den mir zugesandten Statusbericht noch einmal genau durch. Eher durch Zufall verstehe ich, wie die Spielmechanik hier funktioniert – doch dann geht sie leicht von der Hand. Wie ein Detektiv suche ich mir die wichtigsten Informationen zusammen, markiere sie und übertrage sie in mein Notizbuch.

Du entscheidest – mit weitreichenden Folgen!

Ich habe nun also die Wahl, ob ich die Erkrankung der Betroffenen ernst nehme oder aufgrund der niedrigen Fallzahl keine weiteren Schritte veranlasse. Die Corona-Pandemie hat mich gelehrt, dass auch bereits wenige Fälle weitreichende Auswirkungen haben können. Deshalb entscheide ich mich, dem Ganzen mit höchster Aufmerksamkeit nachzugehen.

Die Wahl zwischen verschiedenen Antwortmöglichkeiten zieht sich durch das gesamte Spiel. Ich habe es also selbst in der Hand, wie mein Team vorgeht und sich das Spiel entwickelt. Meine Entscheidungen haben dabei nicht nur Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen, sondern verändern auch das Vertrauen der Bevölkerung in mich sowie die wirtschaftliche Zufriedenheit. Zu einem späteren Zeitpunkt kommt zudem der öffentliche Druck hinzu, der es vermutlich auch den echten Epidemiolog*innen enorm erschwert, in Ruhe wissenschaftlich zu arbeiten. Und so gilt es, Ruhe zu bewahren, während die Fallzahlen in die Höhe schnellen, ein Bericht nach dem anderen eintrifft und ich genaue wissenschaftliche Detektivarbeit leisten muss, um die Ursache für den Infektionsausbruch aufzuspüren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Fazit

EDDi bietet einen interessanten Ansatz, um einen spielerischen Eindruck in die Arbeit von Epidemiolog*innen zu gewinnen. Die Spieloberfläche ist wenig spektakulär, dafür aber schön realistisch gehalten. Für Schwung sorgen die abwechslungsreich formulierten Mails und die unterschiedlichen Antwortmöglichkeiten, die den Arbeitsplatz zu einer immersiven und interaktiven Umgebung machen. Insgesamt stehen das exakte wissenschaftliche Arbeiten und eine gute Organisation im Mittelpunkt, denn alle Dokumente müssen genau untersucht und im Blick behalten werden. Dazu gibt das Spiel einen guten Eindruck in die Hektik eines Krankheitsausbruchs und die damit verbundenen Dynamiken, die einen schnell ins Schwitzen kommen lassen. Zudem ist das Spiel in eine ganze Reihe von Hybrid Teaching-Methoden eingebunden, so dass es vor allem für Studierende aus den Bereichen Gesundheitswissenschaften, Public Health, Epidemiologie und Medizin eine Menge zu entdecken gibt. Anspielen lohnt sich – in Kürze dann auch die Vollversion!

EDDi – Epidemic Disease Detective Hamburg (Deutsch)

EDDi – Epidemic Disease Detective Hamburg (English)

Podcastcover von Hamburg hOERt ein HOOU mit dem Text: Mit Serious Games Epidemien verstehen.

19.10.2022 | HOOU

Hamburg hOERt ein HOOU! Mit Serious Games Epidemien verstehen

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Juliane Bönecke
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Christian Friedrich
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Maik Helfrich

Nach längerer Sommerpause startet Hamburg hOERt ein HOOU in die neue Podcast-Saison: Christian Friedrich spricht mit Juliane Bönecke und Maik Helfrich über das von Ihnen und ihren Teams entwickelte Spiel EDDI (Epidemic Disease Detectives Hamburg). Spielende haben die Aufgabe, die Auswirkungen einer sich ausbreitenden Epidemie einzudämmen und detektivisch zu erspüren, was der Erreger der Epidemie sein könnte. Das Szenario basiert auf einem realen Fall aus der Stadt Hamburg.

Das Podcast-Team freut sich sehr über Feedback und Empfehlungen!

Shownotes

Projekt EDDI bei hoou.de: https://www.hoou.de/projects/eddi-epidemic-disease-detectives-hamburg/preview

EDDI im Gamesmaster Wiki: https://wiki.gamesmaster-hamburg.de/display/EDDI/EDDi+-+Epidemic+Disease+Detective+Hamburg

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Juliane Bönecke: https://www.haw-hamburg.de/hochschule/beschaeftigte/detail/person/person/show/juliane-boenecke/

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Portrait: Juliane Bönecke

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Portrait: Mail Helfrich

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Ein Eisberg im Eismeer

Let's talk climate

23.09.2022 | Katrin Schröder

Die Herausforderungen des Klimawandels für die Gesundheit

In den Naturwissenschaften ist heute oft nicht mehr vom Klimawandel, sondern von einer Klimakatastrophe die Rede, um die dramatischen Folgen der aktuellen globalen Entwicklung zu verdeutlichen. In den Gesundheitswissenschaften finden diese hingegen noch immer kaum Beachtung – und das, obwohl sie große Herausforderungen für den Berufsstand mit sich bringen. Mit dem HOOU-Lernangebot „Let’s Talk Climate“ will die Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) das ändern.

Ein ansteigender Meeresspiegel, Extremwetterereignisse wie Stürme und Hitzewellen, Trinkwasserknappheit und Dürren – viele gravierende Folgen des Klimawandels sind inzwischen allgemein bekannt und auch in Deutschland teilweise schon spürbar. Dass sich aber all diese Umweltveränderungen auch direkt und indirekt vielseitig auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken, ist weitaus weniger Menschen geläufig. Welche Veränderungen bringt dieser Prozess mit sich, welche Lebensbereiche sind davon betroffen, wie müssen sich die Gesundheitswissenschaften den neuen Erfordernissen anpassen – und wie kann dieser Wandel aussehen? Mit diesen Fragen befasst sich das neue Lernangebot „Let’s Talk Climate“ der HAW Hamburg an der HOOU.

Klimawandel gewinnt im Gesundheitssektor an Relevanz

Galt Deutschland ehemals als ein Land, in dem das Wetter grundsätzlich eher durchwachsen ist, sprechen aktuelle Zahlen eine andere Sprache: Allein in den Sommern 2018 bis 2020 kamen hierzulande fast 20.000 Menschen durch Hitze zu Tode – damit ist zum ersten Mal seit Beginn des Untersuchungszeitraums im Jahr 1992 eine Übersterblichkeit aufgrund von Hitze in drei aufeinanderfolgenden Jahren aufgetreten, so die Ergebnisse einer Studie des Robert Koch-Instituts, Umweltbundesamts und Deutschen Wetterdienstes. Und der Klimawandel bringt noch weitere, zunächst weniger offensichtliche gesundheitliche Risiken mit sich, zum Beispiel eine Zunahme von Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, mehr Allergien durch die steigende Luftverschmutzung, aber auch die Ausbreitung von exotischen Stechmücken, die gefährliche Infektionskrankheiten übertragen können. Wer zukünftig im Gesundheits- oder Pflegebereich arbeiten oder lehren möchte, wird sich mit diesen Themen auseinandersetzen müssen. Dass viele Studierende ein starkes Interesse daran haben, zeigt unter anderem die große Unterstützung der Klimastreik-Bewegung Fridays for Future (FFF). In den Curricula der deutschen Hochschulen finden sich diese Inhalte bislang aber kaum wieder.

Wissen nutzen und eine nachhaltige Entwicklung mitgestalten

Angesichts der neuen und immer dringlicher werdenden Herausforderungen hat die HAW Hamburg bereits 2007 als erste Hochschule Deutschlands den Lehrstuhl Klimafolgenmanagement und Gesundheit gegründet, der sich im Rahmen verschiedener Projekte mit diesen Themen auseinandersetzt. Mit „Let’s Talk Climate “ können alle Interessierten an diesem Wissen teilhaben, es für sich sowie für die eigene Lehre nutzen und so die Entwicklung im Gesundheitssektor mitgestalten. Dabei werden die Folgen, Risiken und möglichen Chancen des Klimawandels für die Gesundheit in Deutschland multiperspektivisch beleuchtet. Bewusst werden andere Gesundheitsversorgungsberufe mit einbezogen, darunter die Pflege- und Hebammenwissenschaften, aber auch angrenzende Fachbereiche wie die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

Podcast bietet multidisziplinäre Einblicke und Impulse

Den Auftakt des neuen Lernangebots macht der Podcast „Let’s Talk Climate Action! “. Darin gehen die Gesundheitswissenschaftlerinnen Derya Taser und Juliane Bönecke zusammen mit Expert*innen verschiedenster Forschungsdisziplinen den Herausforderungen des Klimawandels hinsichtlich der Gesundheit auf den Grund. Im Anschluss ordnen sie das Wissen im Dialog ein. Die ersten Folgen sind bereits online.

  • In der ersten Folge sprechen die beiden Wissenschaftlerinnen mit Prof. Dr. Dr. Walter Leal, Leiter des Forschungs- und Transferzentrum Nachhaltigkeit und Klimafolgenmanagement an der HAW Hamburg, über Wissen und Unwissen rund um den Klimawandel im Gesundheitssektor. Im Fokus stehen dabei Fragen wie: Wie steht es um die (Aus-)Bildung zu den Herausforderungen des Klimawandels im Gesundheitssektor? An welchen Stellen gibt es noch Forschungsbedarf? Und was ist eigentlich Planetare Gesundheit?
  • In der zweiten Folge befragen die Moderatorinnen Hanna Mertes, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Public Health am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, zu den Auswirkungen, die extreme Hitze auf die Gesundheit haben kann. Ebenso werden im Gespräch konkrete Aufgaben und Herausforderungen in den Bereichen Aufklärung, Kommunikation und Forschung thematisiert.

Weitere Themen des Podcast sind unter anderem Infektionskrankheiten, Extremwetterereignisse und transformatives Handeln.

Interaktiv lernen und lehren

Sukzessive wird das Lernangebot „Let’s Talk Climate!“ ausgebaut und um weitere Module wie beispielsweise Selbstlernangebote und reale Fallbeispiele ergänzt. Dabei setzt das Angebot auf Blended Learning, indem es klassische Lehrformen mit interaktiven Methoden verknüpft, um das Bewusstsein und das Vorwissen zum Thema Klimawandel zu stärken und interaktiv gezielte Handlungskompetenzen zu entwickeln. Indem sämtliche Materialien unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden, ermöglicht das Projekt zudem bewusst die Bearbeitung und Weiterentwicklung der Inhalte. Insbesondere Lehrende erhalten so einen einfachen Zugang zu wissenschaftlich bearbeiteten Materialien für ihre eigene Arbeit. Fachliches Vorwissen ist dabei nicht erforderlich.