Eine Frau sitzt in einem dunklen Raum. Sie hat schwarze Haare und schwarze Kleidung an

Hass im Netz; Foto: Niklas Hamann / unsplash

08.11.2023 | Meena Stavesand

Umgang mit Hass im Netz: Nicht schweigen, sondern Beweise sammeln und Hetze melden

Hass im Netz ist ein allgegenwärtiges Thema und betrifft sehr viele Menschen. Darum ist es wichtig, dagegen vorzugehen. Doch wie? In unserem Lernangebot „Don’t hate. Participate.“ der HAW Hamburg gibt es Handlungsempfehlungen für Lehrkräfte und Jugendliche, die sich gegen Online-Hetze stemmen wollen. Du findest darin Hintergrundwissen und Materialien, um etwa lokale Aktionstage zu den Themen „Hass im Netz“ und „Demokratiebildung“ zu organisieren.

Die Urheber:innen – MyGatekeeper genannt – geben im Interview auch Tipps, wie man mit Hass im Netz umgehen kann. Außerdem erläutern sie, welche Rolle soziale Netzwerke bei der Verbreitung von Hass spielen und warum Hetze unsere Demokratie gefährden kann.

Was kann ich tun, wenn ich Hass im Netz erfahre oder bei anderen Menschen Hetze erlebe? Wie verhalte ich mich?

Wer Hass im Netz erlebt oder bei anderen Menschen Hetze beobachtet, kann auf einige bewährte Maßnahmen zurückgreifen:

  1. Nicht schweigen: Ignorieren Sie Hass und Hetze nicht. Es ist wichtig, solche Inhalte nicht zu verbreiten, aber Sie können sie melden oder öffentlich darauf reagieren, um auf das Problem aufmerksam zu machen.
  2. Beweise sammeln: Wenn Sie belästigt werden, ist es ratsam, Beweise zu sammeln, indem Sie Screenshots machen oder Aufzeichnungen führen, um die Vorfälle später melden zu können.
  3. Melden Sie Hass: Nutzen Sie die Meldefunktionen der Plattform, auf der der Hass oder die Hetze stattfindet. Die meisten sozialen Medien haben Richtlinien gegen Hassrede und Hetze und werden Schritte unternehmen, um diese zu entfernen.
  4. Unterstützung suchen: Suchen Sie Unterstützung bei Freundinnen und Freunden, bei der Familie oder bei professionellen Beraterinnen und Beratern, um mit den emotionalen Auswirkungen von Hass und Hetze umzugehen.

Diese Maßnahmen basieren auf Forschungsergebnissen, die zeigen, dass aktives Eingreifen und Melden von Hass im Netz dazu beitragen können, die Verbreitung solcher Inhalte zu reduzieren und Opfern Unterstützung zu bieten.

Das sind die Ziele des Lernangebots „Don’t hate! Participate.“:

In diesem Video sprechen die Ersteller:innen darüber, was sie mit ihrem Lernangebot erreichen wollen.

Habt ihr den Eindruck, dass Hass und Hetze im Netz zunehmen? Was könnten Gründe dafür sein?

Ja, es gibt Beweise dafür, dass Hass und Hetze im Netz zugenommen haben. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden:

  • Anonymität: Die Anonymität im Internet ermöglicht es Menschen, sich weniger zurückzuhalten und aggressiver zu sein, als sie es offline wären.
  • Soziale Medien: Sozialen Medien haben die Reichweite von Hassrede erheblich erhöht. Menschen können leichter und schneller Inhalte teilen und weiterleiten, was die Verbreitung von Hass beschleunigt.
  • Politisierung: Politische Polarisierung in vielen Ländern hat dazu geführt, dass Menschen ihre Meinungen aggressiver und feindseliger äußern, was sich auch online widerspiegelt.
  • Algorithmen: Die Algorithmen sozialer Medien neigen dazu, kontroverse oder aufmerksamkeitsstarke Inhalte zu fördern, was dazu führen kann, dass Hassrede und Hetze eine größere Reichweite erlangen.

Diese Beobachtungen stützen sich auf zahlreiche Studien und Berichte, die den Anstieg von Hassrede im Internet dokumentieren. 

Ihr habt das Lernangebot „Don’t hate! Participate.“ erstellt. Was war eure Motivation? 

In erster Linie ging es darum, ein Angebot zu schaffen, dass für Pädagog:innen und Jugendliche, die selbst gegen Online-Hass aktiv werden wollen, eine echte Hilfestellung sein kann. Der Name „Don’t hate. Participate.“ stammt von unserem Aktionstag im November 2019, den wir im Nachgang des Anschlags von Hanau organisierten. In Hanau hatte ein Attentäter neun Menschen mit Migrationshintergrund getötet.

Am 13. November 2019 fand der Aktionstag „Don’t hate. Participate.“ statt.

Unser ursprünglicher Appell des Aktionstages lautete: „Jeden Tag verbinden sich engagierte Menschen und Organisationen, die für positiven Wandel stehen, über Social Media. Leider generieren aber oftmals die Diskussionen und Akteur:innen, die negative Emotionen auslösen, mehr Interaktion und Reichweite. Eine Konsequenz daraus ist, dass belegbare Fakten immer häufiger nicht als Realität anerkannt werden, sondern einem ,Realitätsgefühl‘ weichen, das auf unserem individuellen Medienkonsum basiert. Mit der Ausrichtung des Aktionstages möchten wir einen Beitrag dazu leisten, das Bewusstsein an den schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen in der Stadt und Region zu diesen Entwicklungen zu steigern. Wir möchten den teilnehmenden Schüler:innen Handlungsmuster, Inhalte und Werkzeuge vorstellen, die einen aufgeklärten und konstruktiven Umgang an der Schule mit diesen Themen ermöglichen. Gegen Hass und Ignoranz! Für politischen und gesellschaftlichen Aktivismus! Gegen Diskriminierung und Vorurteile! Für Toleranz und Respekt!“ 

Auch in der Podcastepisode von „Hamburg hOERt ein HOOU“ sprechen die Ersteller:innen über ihr Lernangebot und ihre Motivation dahinter.

Warum belastet Hass (im Netz) unsere Demokratie?

Hass im Netz belastet unsere Demokratie aus mehreren Gründen:

  • Spaltung und Polarisierung: Hassrede fördert die Polarisierung der Gesellschaft, indem sie Menschen in extremistische Positionen treibt und die Kommunikation zwischen verschiedenen politischen Gruppen erschwert. Dies kann die Kompromissfähigkeit in politischen Prozessen gefährden.
  • Einschüchterung und Zensur: Hass und Hetze können Menschen davon abhalten, sich politisch zu engagieren oder ihre Meinungen frei zu äußern, aus Angst vor Belästigung oder Anfeindungen.
  • Desinformation: Hassrede kann zur Verbreitung von Fehlinformationen führen, die die öffentliche Meinung und politische Entscheidungen beeinflussen. Menschen könnten manipuliert werden, um gegen ihre eigenen Interessen zu stimmen.
  • Vertrauensverlust in Institutionen: Wenn Hass und Hetze im Netz ungehindert grassieren, kann dies das Vertrauen der Bürger in demokratische Institutionen und den politischen Prozess selbst untergraben.
Dies ist ein Mitschnitt eines Live-Talks zu dem Lernangebot „Don’t hate! Participate.“.

Diese Auswirkungen von Hass auf die Demokratie sind gut dokumentiert und betonen die Bedeutung der Bekämpfung von Hass im Netz, um die Integrität und Stabilität demokratischer Gesellschaften zu erhalten.

Nahaufnahme von dem Biomüll sowie Flüssigdünger an der Biogasanlage

Titelbild: Stephan Dublasky

06.11.2023 | Meena Stavesand

So wichtig ist die richtige Abfalltrennung: Steffen Walk erklärt BioCycle

Welchen Beitrag können wir leisten, um aus Lebensmittelabfällen neue Ressourcen entstehen zu lassen? Steffen Walk erklärt BioCycle.

Aus Lebensmittelabfällen können neue Produkte werden – und es ist für jeden einzelnen gar nicht so schwierig, diesen Prozess zu unterstützen. Denn es gibt BioCycle. Was dieser Kreislauf von Lebensmittelabfällen genau ist, erfahrt ihr nicht nur in diesen Interview mit dem Experten Steffen Walk, sondern auch detailliert in unserem neuen und kostenlosen Lernangebot – klickt gerne rein!

Hautnah erleben könnt ihr BioCycle übrigens bei unseren WATTwanderungen – an den Wilhelmsburger Zinnwerken haben wir eine Biogasanlage aufgebaut, die ihr mit euren Lebensmittelabfällen „füttern“ könnt. Auch das erklärt Steffen Walk in unserem Gespräch. Mehr dazu findet ihr hier.

Steffen Walk, was können wir uns unter dem Prinzip von BioCycle vorstellen?

Steffen Walk: BioCycle beschreibt die Zusammenhänge eines Kreislaufs, bei dem Lebensmittel zu Abfällen werden und dann zu neuen Produkten wie Energie oder Bodenverbesserungsmitteln wie Kompost umgewandelt werden können. Diese bilden dann wiederum die Grundlage für neue Lebensmittel. Insgesamt besteht dieser Kreislauf aus sechs Schritten, die wir im Lernangebot in vielfältiger medialer  Aufbereitung dargestellt haben.

Wie trägt BioCycle dazu bei, unser Verständnis und Bewusstsein für den Bio-Kreislauf von Lebensmittelabfällen zu verbessern?

Das Lernangebot enthält neben klassischen Lehrformaten auch Einheiten  zur Selbstreflektion. Ein ganz wichtiger Punkt ist hier eine dauerhaft etablierte Challenge, in der jeder seine eigene Generierung von Lebensmittelabfällen messen kann und somit ein Gespür für die unterschiedlichen Arten von Lebensmittelabfällen erhält. Denn nicht alle Abfälle ist potentiell vermeidbar. Eine Bananenschale wird immer anfallen, sorgt aber nur bei richtiger Entsorgung für einen geschlossenen Kreislauf.

Wie wichtig ist dieses Bewusstsein für unsere Zukunft?

Hier gibt es zwei wichtige Faktoren: Die Verknappung traditioneller Energieressouren und die so genannte Desertifikation von Böden durch zu intensive Nutzung, die zum Verlust des Bodenlebens führt.

  • Zu der Verknappung traditioneller Energieressourcen: Biogas aus Bioabfällen kann ein wichtiger Baustein in der Transformation  zu einem klimaneutralen Energiemix führen, fossiles Erdgas ersetzen und gleichzeitig, wenn der Bioabfall nicht mehr im Restmüll entsorgt wird, Abfallverbrennung vermindern.
  • Zu der Desertifikation: Kompost ist ein wunderbarer Bodenverbesserer. Er ersetzt mineralische Dünger, dient aber vor allem als Wasser- und Nährstoffspeicher, was bei den sich akut verändernden klimatischen Bedingungen ein wichtiger Faktor ist und noch wichtiger werden wird.

Sie haben zu BioCycle ein spannendes und kostenloses Lernangebot konzipiert. Was können Teilnehmende daraus mitnehmen?

Das Lernangebot ist in die sechs Etappen des Kreislaufs von Lebensmitteln aufgebaut. Diese können prinzipiell auch einzeln bearbeitet werden. Ein großes Ziel ist jedoch, dass die Teilnehmenden ihr Bewusstsein über die eigene Verantwortung in diesem Kreislauf schärfen. Denn: Nur wenn ich am Anfang meine Abfälle ordentlich trenne, können später die wertvollen Produkte entstehen, die wiederum zu neuen Lebensmitteln führen können.

Was sollten Menschen in ihrem Alltag im Umgang mit Lebensmittelabfällen beachten? Was würden Sie sich dabei für die Zukunft wünschen?

  1. Vermeiden, was zu vermeiden ist, durch bewusstes Einkaufen und Lagern. 
  2. Korrekt trennen, was zu trennen ist, das heißt, alle Lebensmittelabfälle in die Biotonne, ohne Verpackungen, insbesondere Plastik.

Aber natürlich ist  das oftmals schwierig umzusetzen, aber wir wollen dabei gerne helfen mit unserem kostenfreien Lernangebot.

Axel Dürkop, Initiator der WATTwanderungen, und Steffen Walk von der TUHH freuen sich auf viele Besucherinnen und Besucher. Bild: Stephan Dublasky

Um den Nutzen von korrekter Trennung hautnah zu erfahren, haben wir in den Wilhelmsburger Zinnwerken eine kleine Biogasanlage aufgebaut, die mit Lebensmittelabfällen „gefüttert“ wird. Das Biogas nutzen wir dann bei unserem BioGAStmahl am 30. Juni 2023 zum Kochen von leckerem Essen. Um also den Kreislauf optimal zu schließen, haben wir im Rahmen der HOOU-WATTwanderung eine Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen – das Motto: „Bring uns deine Lebensmittelabfälle, wir machen daraus Biogas und laden dich dann zum gemeinschaftlichen Kochen und Essen ein.“ Die Anmeldephase zum BioGAStmahl läuft bereits. Um mitzumachen, müsst ihr einfach eure Lebensmittelabfälle nach Wilhelmsburg an die Zinnwerke bringen und euch anmelden. Ein paar Plätze sind noch frei.

So funktioniert die WATTwanderung und das anschließende BioGAStmahl.

An folgenden Terminen könnt ihr eure Lebensmittelabfälle zu uns an die Biogasanlage an den Wilhelmsburger Zinnwerken, Am Veringhof 7, bringen und euch für das BioGAStmahl anmelden:

  •  Fr., 9. Juni, 16 bis 19 Uhr
  • Do., 15. Juni, 17 bis 19 Uhr
  • Do., 22. Juni, 17 bis 19 Uhr
  • Do., 29. Juni, 17 bis 19 Uhr

Weitere Informationen zur WATTwanderung gibt es hier. Kommt vorbei!

Ein Strandbild mit einem Fußabdruck aus Holz auf dem steht: Only leave your foot prints

Foto: Nick Fewings / unsplash

20.10.2023 | Meena Stavesand

Mit diesen 5 Projekten lernst du mehr über Klimawandel und Nachhaltigkeit im Alltag

Du willst mehr über Mülltrennung, Umweltschutz und alternative Kraftstoffe erfahren? Dann lies hier, wie du konkret für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit eintreten und dies teilweise sogar direkt in deinen Alltag integrieren kannst.

In den vergangenen Jahrzehnten ist die Zahl von Extremwetterlagen und Naturkatastrophen stetig angestiegen. Ein Grund dafür ist auch der Klimawandel. Hitzewellen forderten auf der ganzen Welt Todesopfer, Fluten und Stürme richteten vor allem auch wirtschaftliche Schäden an. Darum haben die Vereinten Nationen den internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung ausgerufen. Am 13. Oktober weisen jedes Jahr viele Aktion darauf hin, was Katastrophen genau sind, wie wir darauf reagieren und welche Rolle der Mensch generell dabei spielt.

Mehr Naturkatastrophen durch Klimawandel

Denn eines macht auch die Bundeszentrale für politische Bildung klar: „Klimawandel erhöht Frequenz der Extremereignisse.“ So merke die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in einem Bericht an, dass es zwar auch ohne menschlichen Einfluss auf das Klima eine große Bandbreite an Wetterextremen geben würde, der Klimawandel aber die Frequenz und Intensität der Fälle erhöhe. „In der Forschung gehe es daher nicht länger um die Frage, ob ein spezielles Ereignis durch die klimatischen Veränderungen ausgelöst worden sei. Vielmehr liege das Interesse darin zu erkunden, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein extremes Wetterereignis durch den Menschen beeinflusst wurde“, heißt es weiter.

Besserer Schutz für unsere Umwelt und unser Klima

Wir nehmen diesen internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung zum Anlass, um zu schauen, was wir Menschen tun können, um unsere Umwelt und unser Klima besser zu schützen. Vier Lernangebote zeigen ganz unterschiedliche Aspekte auf – es geht etwa um Mülltrennung, um Digitalisierung und Nachhaltigkeit, um Wasser- und Bodenschutz sowie um alternative Kraftstoffe beispielsweise im Verkehr.

1. Lernangebot: Biocycle – wandle Lebensmittelabfälle in Energie um

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, die Schalen deiner Kartoffeln, Äpfel, Gurken oder Bananen nicht einfach wegzuschmeißen, sondern sie umweltfreundlich zu nutzen? Möglich ist das mit dem Ansatz von BioCycle. Dabei wird das, was wir als Abfall betrachten – wie eben unsere Gemüseschalen – in etwas Positives und Wichtiges verwandelt: in Energie und Nährstoffe. Wie das geht, erklären wir die in unserem neuen Lernangebot.

Der Kreislauf von Bicycle.

Mit BioCycle geben wir den Lebensmitteln eine zweite Chance, indem wir ihren Lebenszyklus verlängern und sie in eine Form umwandeln, die uns und der Umwelt zugutekommt. Was auf den ersten Blick kompliziert klingt, ist es vom Prinzip aber nicht. Du musst deine Lebensmittel nur richtig trennen und sie dann kompostieren oder in einer Biogasanlage wie jene im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg recyclen. Du willst mehr erfahren? Dann klicke hier.

2. Lernangebot: CliMap-Health – Klimawandel und unsere Gesundheit

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel eigentlich auf unsere Gesundheit? In unserem Lernangebot „CliMap-Health“ wird genau diese Frage beantwortet. Als interaktive Weltkarte schafft es dieses E-Learning-Tool, praxisnahes Wissen über die Einflüsse von Klima und Umwelt auf unsere Gesundheit darzustellen.

Dürre ist für die Brasilianer:innen eine große Herausforderung. Bild: Pixabay, eismannhans

So geht es in den verschiedenen Abschnitten etwa um Smog-Probleme in Indien oder die Auswirkungen von Dürre und Waldbränden in Brasilien. Auch die Buschfeuer in Austrialien, die immer verherrender ausfallen, werden thematisiert. Es geht in dem Lernangebot darüber hinaus um Krankheiten wie Cholera im Jemen oder den Zika-Virus auf den Fidschi-Inseln. Lies mehr über die Bedrohungen und was Menschen unternehmen können.

Außerdem gibt es einen spannenden Podcast zum Thema. In „Let’s Talk Climate Action“ wird den Herausforderungen des Klimawandels auf die Gesundheit zusammen mit Expert:innen verschiedenster Forschungsdisziplinen und Handlungsfelder auf den Grund gegangen. Gerne reinhören!

3. Lernangebot: RUVIVAL – kümmere dich um unsere Böden

Boden, Wasser- und Ernährungssicherheit sind stark miteinander verknüpft. Gute Bodenqualität, also ein gesunder Boden, ist eine der wichtigsten Grundlagen für die Nahrungsmittelproduktion und damit für unser Überleben. Auf immer weniger Fläche lässt sich Nahrung anbauen, während die Zahl der Menschen auf der Erde weiter steigt. Dies bringt eine besondere Herausforderung mit sich, der wir uns stellen müssen. In unserem Lernangebot „RUVIVAL“ zeigen wir Wissenswertes zu Boden, Wasser und auch Ernährung. Es geht dabei um an Anbau von Lebensmitteln, aber auch um den nachhaltigen, ökologischen Hausbau.

Es gibt bei „RUVIVAL“ nicht nur interaktive Vorlesungen, sondern auch eine Toolbox. Diese enthält Wissen und Methoden, um das Land zu beleben, Synergieeffekte zu nutzen und ländliche Gebiete zu entwickeln. Themen sind etwa: nachhaltige Bewässerung, Regenwassernutzung, Viehzucht oder ländliche Energiesysteme. Klick dich jetzt durch das Lernangebot.

4. Lernangebot: Digitalisierung und Nachhaltigkeit – spannende Symbiose zweier Megathemen

Digitalisierung und Nachhaltigkeit – diese zwei Themen sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Darum ist es umso spannender, sie miteinander zu verknüpfen. Wie kann eine Symbiose dieser beiden Megathemen aussehen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Lernangebot „Digitalisierung und Nachhaltigkeit“. Dabei soll kein Schwarz-Weiß-Denken entstehen, vielmehr leben die Antworten von Graustufen.

Du hast dir bestimmt auch schon einmal die Frage gestellt, wie nachhaltig Netflix, Spotify und Co. eigentlich sind. Unser Lernangebot sucht daher nach Antworten, wie Streaming unseren Energieverbrauch in die Höhe treibt. Außerdem geht es um smarte Technik, digitale Arbeit, vermeintlich umweltschonendes Einkaufen mit einer App, nachhaltige Landwirtschaft und Digitalisierung im Verkehr. Hier erfährst du mehr über diese spannenden Themen.

5. Lernangebot: Zukunftsweisende Kraftstoffe – was ist die Alternative zu Erdöl?

Verkehr ist ein riesiger Teilbereich des Klimaschutzes. Wie wollen wir uns in Zukunft fortbewegen? Welche Möglichkeiten gibt es? In dem Lernangebot „Zukunftsweisende Kraftstoffe“ geht es insbesondere um die Produktion verschiedener Kraftstoffe, die aktuell verfügbar sind oder in Zukunft eine wichtigere Rolle bei der Ersetzung von erdölbasierten Kraftstoffen einnehmen könnten. Außerdem werden potenzielle Rohstoffe thematisiert, die bei der Herstellung moderner Kraftstoffe zum Einsatz kommen könnten.

Jedes Kapitel des Lernangebots ist in verschiedene Abschnitte unterteilt, die durch erläuternde Texte, Grafiken und zusätzliche Berichte, Artikel und Videos angereichert sind. So ist ein tieferes Verständnis garantiert. Außerdem gibt es auch den spannenden Podcast „Mobilcast“, der sich mit biogenen und strombasierten Kraftstoffen befasst. Das Lernangebot spannt daher einen interessanten Bogen und bringt alle wissenswerten Informationen zu dem Themenbereich auf den Punkt.

Nachhaltig leben: Klimaschutz ist wichtig

Ob Müll, Verkehr, Digitalisierung oder Ernährung – alle Themen können und sollten wir nachhaltig denken. Und dabei können wir selbst auch aktiv werden und unser eigenes Verhalten hinterfragen. Das fängt beim Essen an und hört bei der Freizeit nicht auf. Gibt es weitere Themen, die dich beschäftigen? Dann nutze gerne unsere Suche und finde weitere interessante Lernangebote.

Ein Schild mit der Aufschrift love to learn

Tim Mossholder / unsplash

30.09.2023 | Meena Stavesand

Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit: Besuche uns am Jungfernstieg

Die Suche nach Wissen ist ein lebenslanger Prozess ­– und wir glauben daran, dass Bildung für alle zugänglich sein sollte. Mit diesem Leitspruch begrüßen wir dich am 2. und 3. Oktober beim Bürgerfest und zeigen dir, wer und was die HOOU ist.

Hamburg nimmt den Tag der Deutschen Einheit zum Anlass, ein besonderes Event für seine Bürgerinnen und Bürgern zu veranstalten. Am 2. und 3. Oktober gibt es im Herzen der Hansestadt ein inspirierendes Bürgerfest – und wir sind mit der Hamburg Open Online University mittendrin. Unter dem für uns sehr passenden Motto „Horizonte öffnen“ kannst du bei uns im Pavillon am Jungfernstieg mehr über unsere Lernangebote erfahren.

Unsere Mission ist es, Bildung leicht zugänglich zu machen  

Das Bürgerfest bietet eine einzigartige Gelegenheit, sich nicht nur zu informieren, sondern auch das gesellschaftliche Miteinander zu feiern. Es ist ein Event, auf dem wir als HOOU auch die Bedeutung offener Bildung in unserer Gemeinschaft betonen wollen. Mit unserer Teilnahme unterstreichen wir unsere Mission, eine inklusive Lernumgebung zu fördern.

Wir möchten allen Menschen den Zugang zu Wissen ermöglichen – online wie offline. Die HOOU ist daher ein innovativer Bildungsort für alle. Du kannst dich zu den unterschiedlichsten Themen informieren – von Technik über Musik bis hin zu Nachhaltigkeit und Gesundheit. Du willst mehr über unser Angebot erfahren? Dann komm am 2. Oder 3. Oktober vorbei – oder lies diesen Artikel. Interessant könnten für dich auch unsere zehn Fakten über die HOOU sein, die dir unsere Vision erläutern.

Unseren Pavillon findet ihr am Jungfernstieg. Grafik: Stadt Hamburg

Das ist unser Programm beim Bürgerfest

In unserem Pavillon am Jungfernstieg findet ihr am 2. und 3. Oktober jeweils von 10 bis 18 Uhr drei Stationen, an denen wir euch besondere Lernangebote näherbringen. Das Programm im Detail:

Montag, 2. Oktober, 10 bis 14 Uhr

Montag, 2. Oktober, 14 bis 18 Uhr

Dienstag, 3. Oktober, 10 bis 16 Uhr

Dienstag, 3. Oktober, 10 bis 12 Uhr

Dienstag, 3. Oktober, 12 bis 14 sowie von 16 bis 18 Uhr

Dienstag, 3. Oktober, 14 bis 18 Uhr

Wir freuen uns, dich an einem der beiden Tage in unserem Pavillon zu treffen – und uns zu Bildung und Wissen auszutauschen.

Fünf Personen stehen vor einer Metaplanwand und schauen sich Moderationskarten an.

21.09.2023 | Meena Stavesand

Campus Innovation: HOOU-Projekte wollen sich weiterentwickeln – und du kannst dabei helfen

Wolltest du schon immer mal bei der Weiterentwicklung eines Podcasts mitwirken? Dann komm‘ zum Barcamp der Campus Innovation am 29. September im Hamburger Forum Finkenau. Dort gibt’s auch mehr über KI und weitere spannende Ansätze.

Seit 2003 bringt der Multimedia Kontor Hamburg die klügsten Köpfe zusammen, um die Zukunft unserer Hochschulen zu formen. Spannende Persönlichkeiten aus Bildung, Politik und Wirtschaft diskutieren vom 27. bis 29. September wieder in Hamburg über die diesjährigen Fokusthemen KI, Nachhaltigkeit und OER an Hochschulen.

Auch die Hamburg Open Online University ist mit ihren Verantwortlichen und spannenden Themen vor Ort. Die ersten beiden Eventtage inspirieren die Teilnehmenden vor allem mit Vorträgen und Workshops im Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, während der 29. September mit einem für alle kostenfreien Barcamp im Forum Finkenau der HAW Hamburg aufwartet, das von der Spontaneität der Besucher:innen lebt. Es gibt aber auch schon feste Slots mit innovativen Themen.

Mittendrin statt nur dabei: Die HOOU beim Barcamp der Campus Innovation

Das sind die drei bereits geplanten Sessions beim Barcamp mit HOOU-Beteiligung:

  • „KI-GeneratOER“
    KI-basierte Text- und Bildgeneratoren sind für viele zum alltäglichen Arbeitswerkzeug geworden. Was bedeutet das in rechtlicher Hinsicht für die Entwicklung von Open Educational Resources (also offen lizenzierten Bildungsmaterialien, kurz OER)?  Dazu spricht Andrea Schlotfeldt, Juristische Beratung HOOU@HAW.
  • Barcamp-Workshop Data Analytics/Open (Citizen) Science 
    Das Forum Hochschule BNE (HH Masterplan BNE 2030) und die Innovations Kontakt Stelle (IKS) Hamburg geben den Workshop „Data Analytics in der Hochschullehre und Forschung im Kontext von Open (Citizen) Science“. Von der HOOU@TUHH ist Axel Dürkop mit dabei, der über „Data Acting, Dancing Algorithms und kollaboratives Storytelling: spielerische Ansätze für die Auseinandersetzung mit Daten, Tools und Workflows“ spricht. Dieser Workshop hat einen festen Slot am 29. September von 10.50 bis 12.20 Uhr.

Probiere beim Barcamp die Welt von Virtual Reality aus!

Goran Lazarevic von der HfMT und Sebastian Olariu vom MMKH werden beim Barcamp ein ganz besonderes Erlebnis präsentieren – die VR-Orgel. Alle, die Lust haben, einmal Virtual Reality auszutesten, haben hier die Möglichkeit. Angelehnt ist die Präsentation an unser Lernangebot „VR-Orgel“, bei dem man seine eigene Orgel in zwei verschiedenen Räumen – in einem klassischen Kirchenraum und in einem modern aussehenden Konzertsaal – bauen kann. Klicke hier, um zu dem Lernangebot zu kommen.

Melde dich direkt an!

Ihr wollt mehr über die diesjährige Campus Innovation und das Barcamp erfahren? Dann schaut auf der Webseite vorbei. Dort gibt es alle Informationen – und ihr habt natürlich noch die Möglichkeit, euch anzumelden! Die Teilnahme am Barcamp ist kostenlos.

Bildung ermöglicht Teilhabe. Bild: Andrew Moca

Bildung ermöglicht Teilhabe. Bild: Andrew Moca

15.09.2023 | Meena Stavesand

Tag der Demokratie: Warum Bildung für alle so wichtig für unsere Gesellschaft ist

Wir als HOOU bieten niederschwellige Bildung für alle Menschen. In unseren Lernangeboten und Podcasts könnt ihr neue Themenwelten entdecken. Warum unser Wissensangebot auch für unsere Demokratie wichtig ist, erklärt Prof. Sönke Knutzen im Deutschlandfunk – am Beispiel unserer Hamburger WATTwanderungen

Informativ, breitgefächert, niederschwellig, frei lizenziert und kostenlos – das sind Attribute, die auf das Angebot der Hamburg Open Online University zutreffen. Es geht aber um viel mehr als das reine Lernen. Unsere Initiative möchte Wissen (gemeinsam) erlebbar machen – Erlebnislernen hat es der Deutschlandfunk in seinem neuen Beitrag über die HOOU genannt. Zu hören ist darin, wie Axel Dürkop als Projektverantwortlicher über die Hamburger WATTwanderungen spricht, die nachhaltige Energie in den Fokus stellen. Bei den Veranstaltungen stellt er Fragen, die uns alle beschäftigen (sollten):

Wie können wir unsere Lebensmittelabfälle nutzen und daraus im besten Fall Energie produzieren?

Die Antwort: Eine Biogasanlage wandelt unseren Bioabfall in Energie um. Im Sommer haben wir Hamburgerinnen und Hamburgern gezeigt, wie das funktioniert – an unserer selbstgebauten Biogasanlage an den Wilhelmsburger Zinnwerken.

Du willst mehr über Biogas und nachhaltige Energiekreisläufe erfahren? Dann klickt in unserer Lernangebot – oder lies unser Interview mit Steffen Walk.

Können wir die selbstproduzierte Energie auch stadtteilübergreifend nutzen?

Die Antwort: Ja. Bei unseren zweiten WATTwanderungen im September haben wir gespeichertes Biogas aus der Biogasanlage in Wilhelmsburg in dafür vorgesehene Säcke gefüllt und sind vom Hamburger Süden mit dem Lastenrad nach Altona zum KulturEnergieBunker geradelt. Eine tolle Aktion, die eine Möglichkeit für stadtteilübergreifende und nachhaltige Energiekreisläufe aufzeigt. In Altona wurde dann mit dem Biogas gemeinsam gekocht.

Erfahre in unserem Porträt mehr über den KulturEnergieBunker in Altona – dort entstehen innovative Ideen für unsere Zukunft.

Auf meinem Balkon scheint den ganzen Sommer die Sonne – kann ich diese Energie auch selbst nutzen?

Die Antwort: Ja. Bereits bei Discountern gibt es so genannte Balkonkraftwerke zu kaufen. Aber wie funktionieren diese Solaranlagen eigentlich genau? Im Interview mit Michel Langhammer haben wir über die Libre Solar Box gesprochen, die er in einem Workshop am 16. September vorstellt. Leider ist der Workshop bereits ausgebucht – aber schaue doch in unser passendes Lernangebot rein. Und wenn du mehr wissen willst, klick auf unsere Seite der Hamburger WATTwanderungen. Dort finden sich immer ähnliche spannende Angebote. Zum Beispiel dieses: Am 22. und 23. September gibt es das Event “KinoSOLAR – Ein energieautarker Filmabend unter freiem Himmel”. Der KulturEnergieBunker in Altona zeigt Filme und nutzt dafür einen Solaranhänger, mit dem auch diese Veranstaltung energieautark ist.

Allein diese drei Fragen zeigen, dass es sich lohnt, mehr über unsere (Um-)Welt zu erfahren – auch um Krisen zu begegnen wie etwa dem Klimawandel.

Bildung für alle als Fundament einer gesunden und kritischen Gesellschaft

In einer Gesellschaft, die sich so rasant wandelt wie unsere, sind kostenlose und niederschwellige Bildungsangebote mit fundierten und gesicherten Informationen wie die Hamburg Open Online University zwingend notwendig. Denn so viele Menschen seien aktuell verunsichert – durch die Energiekrise, durch den Ukraine-Krieg, durch den Klimawandel, durch Künstliche Intelligenz, erklärt HOOU-Geschäftsführer Prof. Dr. Sönke Knutzen im Deutschlandfunk. „Das sind alles Veränderungen, die so schnell passieren – und das überfordert jeden von uns. Aus meiner Sicht ist es dadurch für die Rattenfänger der Politik ein bisschen zu leicht, diese Unsicherheit der Bevölkerung für antidemokratische Strömungen zu nutzen. Hochschulen tun deshalb gut daran, qualitativ hochwertige Informationen zu aktuell drängenden Themen zur Verfügung zu stellen und so für die Demokratie stabilisierend zu wirken“, sagt er weiter.

Hier geht es zu dem ganzen Beitrag des Deutschlandfunks.

Wissen hilft bei Entscheidungen und in Debatten

Die HOOU möchte Wissenschaft und Bürgerschaft zusammenbringen, um die Demokratie zu stärken. Am heutigen Tag der Demokratie, 15. September, ist es daher wichtig, zu betonen, dass in einer Demokratie die Bürgerinnen und Bürger selbst Entscheidungen über ihre eigene Zukunft und auch über die des Landes treffen. Ohne ein Verständnis für politische, soziale und wirtschaftliche Fragen sind qualifizierte Entscheidungen kaum möglich. Die HOOU möchte daher das kritische Denken durch ihre Bildungsangebote stärken, die Fähigkeit zur Beurteilung von Informationen fördern – Stichwort Fake News – und den Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, kompetent an Diskussionen und Entscheidungsprozessen teilzunehmen.

Ein spannendes Lernangebot, dass Demokratiebildung und auch den Umgang mit Fake News sowie Hass im Netz in den Fokus stellt, ist Don’t hate! Participate. der HAW. Die Projektverantwortlichen machen drin klar, dass wir alle für unsere Taten und Entscheidungen verantwortlich sind – und damit auch unsere Gesellschaft formen. Ziel des Projekts ist es, Lehrkräfte und andere im Bildungsbereich aktive Personen dabei zu unterstützen, lokale (schulische) Aktionstage zu den Themen „Hass im Netz“ und „Demokratiebildung“ zu organisieren.

Sieben Fakten, warum Bildung für eine Demokratie so wichtig ist

  • Fundierte Entscheidungen: Wissen hilft Bürgerinnen und Bürgern dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen.
  • Kritisches Denken: Bildung fördert kritisches Denken. Dies ist für das Verständnis und die Beurteilung politischer Prozesse und Nachrichten unerlässlich.
  • Förderung von Toleranz und Empathie: Durch Bildung verstehen Menschen unterschiedliche Perspektiven und respektieren diese, was für das friedliche Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft wichtig ist.
  • Soziale Inklusion: Kostenlose und niederschwellige Bildung ermöglicht Chancengleichheit und fördert die soziale Inklusion.
  • Lebenslanges Lernen: In einer sich ständig wandelnden Welt sollten Bürgerinnen und Bürger sich stetig weiterbilden können, um erstens auf dem neuesten Stand zu bleiben, um Unsicherheiten zu verhindern, und um zweitens effektiv am demokratischen Prozess teilzunehmen.
Der Kulturbunkter in Altona: Ein bunt angemaltes Gebäude

Kulturbunker Altona, Titelbild: Mertens

11.09.2023 | Meena Stavesand

KulturEnergieBunker für nachhaltige Stadtentwicklung: Monument der Vergangenheit wird Pionier der Zukunft

Der KulturEnergieBunker in Altona ist ein alter Luftschutzbunker, der ein inspirierendes Zentrum für Kultur und Nachhaltigkeit werden soll. Wir zeigen euch, wie dort innovative Ideen für moderne Stadtentwicklung entstehen und was wir dort planen.

Geschichte trifft Innovation. So lässt sich der KulturEnergieBunker beschreiben, hinter dem eine engagierte Stadtteilinitiative namens KulturEnergieBunkerAltonaProjekt – kurz KEBAP – steht. Es handelt sich bei dem Gebäude in der Schomburgstraße 6 um einen Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, in dem viele Menschen ihre dunkelsten Stunden erlebt haben. Heute ist der Betonklotz auf dem besten Weg, ein strahlendes Beispiel für Innovation und nachhaltige Entwicklung zu werden.

Tolle Aktionen gibt es beim KulturEnergieBunker in Altona. Bild: KEBAP

Zwei spannende Bereiche für die Nachbarschaft vereint: Kultur und Energie

Es sind nicht nur die bunten Farben auf der Fassade, die das Monument erstrahlen lassen. Es sind vor allem die Ideen, die dort entstehen. „In diesem Zwillingsbunker wollen wir zwei wichtige Dinge kombinieren: Kultur und Energie“, erzählt Karin Haenlein. Im rechten Teil soll es Ausstellungen, Kunstprojekte und Studios für Kreative geben. Im linken Teil werde eine Energiezentrale entstehen, die nachhaltige Energie für den Stadtteil und die Kulturräume im Bunker produziere.

Gemeinsam eine gute Zeit erleben – dafür steht die Initiative. Bild: KEBAP

Moorburg-Trasse: Protest als Entstehungsmoment

Entstanden ist das Projekt vor über zehn Jahren aus einer Widerstandsbewegung gegen die geplante Moorburg-Trasse, die Wärme vom Kohlekraftwerk in Moorburg nach Altona transportieren sollte. Unter anderem sollten uralte Bäume dafür gefällt werden. Die Gründer:innen von KEBAP wollten nicht nur protestieren, sondern zeigen, dass sich eine dezentrale und klimafreundliche Wärmeversorgung gemeinsam mit Anwohner:innen realisieren lässt. 

Der Bunker von oben. Bild: Mertens

Von Musikstudios bis Workshopräume

KEBAP möchte Wärme aus regenerativen Energien erzeugen, um damit ein inspirierendes Stadtteilangebot zu schaffen – von Musikstudios und Bewegungsräumen über Werkstätten bis hin zu Workshopräumen. „Für uns ist es wichtig, einen Ort zu initiieren, der die Nachbarschaft in Altona verbindet“, erklärt Karin Haenlein. „Darum freuen wir uns, dass die zweiten WATTwanderungen in Hamburg bei uns Station machen.“

Beim Bunker kommen Menschen zusammen. Bild: KEBAP

WATTwanderungen am KulturEnergieBunkerAltona: Gemeinsam nachhaltig kochen und Filme schauen

Wer mehr über den KulturEnergieBunker Altona, den Stand der Planungen und aktuelle Angebote erfahren möchte, kann unsere Veranstaltungen der WATTwanderungen besuchen. Vier spannende Termine gibt es, in denen alle Interessierten willkommen sind, gemeinsam in der Schomburgstraße 6 eine schöne Zeit zu verbringen – und gleichzeitig noch etwas zu lernen. Denn bei den WATTwanderungen in Hamburg verbinden wir Vergnügen mit Wissenswertem.  

Kultur spielt natürlich eine Rolle. Bild: KEBAP

Das sind unsere Termine am und mit dem KulturEnergieBunker Altona:

  • Am Freitag, 8. September, um 12 Uhr fahren wir gemeinsam mit dem Fahrrad von unserer Biogasanlage an den Wilhelmsburger Zinnwerken zum KulturEnergieBunker nach Altona. Wir planen aktuell, in Säcken gespeichertes Biogas auf einem Lastenrad zu transportieren, um einen stadtteilübergreifenden Kreislauf erlebbar zu machen. Aktuell laufen die Gespräche mit den zuständigen Behörden. Mehr zu dieser Aktion findet ihr hier und im Interview mit dem Organisator Axel Dürkop.
  • Am Samstag, 16. September, erklärt euch von 13 bis 16 Uhr Michel Langhammer in einem kurzweiligen Workshop die Funktionsweise von Balkonkraftwerken. Anhand einer Solar Box, die gemeinsam auseinander- und wieder zusammengeschraubt wird, erfahren die Teilnehmenden, wie diese Box mittels Solarenergie beispielsweise einen Laptop laden kann. Im Interview erzählt Michel Langhammer, was beim Workshop genau passiert und warum auch Laien teilnehmen können.
  • Gleich an zwei Terminen findet ein Open-Air-Kino am KulturEnergieBunker in Altona statt. Das Besondere: Es wird ausschließlich gespeicherte Solarenergie für den Kinoabend verwendet. Am Freitag, 22. September, und Samstag, 23. September, heißt es jeweils von 19.30 bis 22 Uhr: „Kino SOLAR – ein energieautarker Filmabend unter freiem Himmel“. Hier geht’s zu den Terminen

Eine selbstgebaute SolarBox

Eine LibreSolarBox, Titelbild: Langhammer

08.09.2023 | Meena Stavesand

Workshop: Mit dieser Box könnt ihr Sonnenenergie selbst nutzen

Im Sommer gibt es mehr, im Winter weniger, aber dennoch ist sie eine wertvolle nachhaltige Energieressource: die Sonnenenergie. Am 16. September zeigt Michel Langhammer in einem Workshop, wie ihr eine Solar Box selbst bauen könnt – für die Eigennutzung.

Der weltweite Bedarf an sauberer Energie hat dazu geführt, dass die Energiegewinnung aus der Sonne eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Energiezukunft spielt. Darum greifen die zweiten WATTwanderungen in Hamburg diese erneuerbare Energie auf und organisieren drei spannende Veranstaltungen. So gibt es

Mehr über die Radtour erfahrt ihr in unserem Interview mit Veranstalter Axel Dürkopp. Zum Open-Air-Kino folgt zeitnah ein Porträt des KulturEnergieBunkers im Hamburger Stadtteil Altona, der eine zentrale Rolle bei den zweiten WATTwanderungen spielt. Denn auch der Workshop von Michel Langhammer findet in der Schomburgstraße 6 in Altona statt. Am Samstag, 16. September, zeigt der Elektrotechnik-Ingenieur die Bestandteile einer mobilen Solaranlage. Was man damit machen kann und wie der Workshop abläuft, haben wir Michel in einem Interview gefragt.

Michel, kleine Balkonkraftwerke, die Sonnenenergie zum Eigenbedarf nutzbar machen, gibt es mittlerweile auch bei großen Discountern zu kaufen. Kann man die Libre Solar Box damit vergleichen?

Michel Langhammer: Vom Prinzip her schon. Denn die Libre Solar Box ist zur Eigennutzung gedacht. Du kannst dir die Box wie eine große Powerbank vorstellen, mit der du unterwegs dein Smartphone auflädst. Unsere Box hat allerdings mehr Leistung – wir können damit einen Laptop aufladen oder auch einen kleinen Kühlschrank betreiben. 

Detailaufnahme der Libre Solar Box. Bild: Langhammer

Das klingt sehr spannend, aber auch kompliziert. Kann ich ohne Wissensvorkenntnisse am Workshop teilnehmen?

Michel: Unbedingt. Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber das Interesse am Thema. Begriffe wie Volt und Watt sollten einen nicht erschrecken, wenn man am Workshop teilnimmt. Es ist ein technisches Thema, das wir aber so niederschwellig wie möglich gestalten. Dazu „hacken“ wir die Box. Das heißt: Wir bauen sie gemeinsam im Team auseinander und erklären dabei die Funktionsweise. Wir schauen uns also das Innere genau an – die Batterie, die Stecker, die Elektronik – alles, was dazugehört. Dann bauen wir die Box wieder zusammen, um auch dies für alle verständlich zu machen.

Kann ich danach meine eigene Box bauen?

Michel: Theoretisch ja. Allerdings braucht es für den Bau besondere Geräte und Werkzeug, die nicht jeder zu Hause hat. Dafür gibt es aber die Offenen Werkstätten in Hamburg, die etwa bei Fab City Hamburg in einer Map aufgelistet sind. Alles, was wir in dem Workshop machen, unterliegt dem Prinzip der Open-Source-Hardware bzw. Offenen Technologie. Wir teilen unser Wissen mit allen, die es wiederum mit anderen teilen können, damit immer mehr Menschen diese Technologie verstehen. Das ist ja auch das Prinzip der HOOU – dort findet sich auch ein Lernangebot, das die technische Dokumentation der Libre Solar Box zeigt. Wer den Workshop besucht hat, kann dort alles noch einmal in Ruhe nachlesen.

Und wer ist der Mensch hinter dem Workshop?

Michel Langhammer bei einem seiner Workshops. Bild: privat

Michel: Die Idee zu dem Workshop ist mit der HOOU entstanden. Als Masterstudent der HAW im Bereich Elektrotechnik und Automatisierung hatte ich die Möglichkeit, ein Projekt einzureichen – das war das Lernangebot zur Libre Solar Box. Mir gefiel die Idee der Offenen Bildung auf Anhieb. Darum habe ich mich dafür engagiert und bin bis heute dabei geblieben. Ich bin aktuell wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Helmut-Schmidt-Universität und promoviere zu Open-Source-Hardware. Ich freue mich, dass ich mein Wissen am 16. September an andere weitergeben kann.

Wer sich für den Workshop interessiert, kann sich hier anmelden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt – es gibt zwölf Plätze.

Die Finger von drei Personen zeigen auf den Monitor eines Notebooks

Foto: John Schnobrich / Unsplash

07.09.2023 | Meena Stavesand

Du bist an der TU Hamburg? Stelle jetzt einen Antrag für dein Förderprojekt

Momentan stehen wir vor enormen Herausforderungen, für die es gemeinsame Lösungen braucht. Doch wie schaffen wir es, in Anbetracht der rasanten Entwicklungen nicht den Überblick zu verlieren und dabei wirklich alle mitzunehmen?

Die HOOU@TUHH möchte im Jahr 2024 Antworten darauf finden, indem sie dich in verschiedenen Bereichen dabei unterstützt, deine Projektidee Wirklichkeit werden zu lassen und für eine größere Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Dabei sollen folgende Leitideen im Fokus stehen:

  • Klimawandel
  • Künstliche Intelligenz
  • Wissenschaft kurz erklärt

Du bist Teil der TU Hamburg und hast Interesse? Dann schaue auf unserer Webseite vorbei, dort gibt es alle Infos zur Antragsstellung. Reiche Deinen Antrag bis zum 15. September 2023 ein. Wir freuen uns schon!

zwei Frauen bauen an einem elektronischen Gerät

Titelbild: thisisengineering / Unsplash

30.08.2023 | Meena Stavesand

„Mehr Diversität in MINT-Fächern fördert vielfältige Perspektiven und Kreativität“

Mit unserer Reihe „Who is HOOU?“ wollen wir uns vorstellen. Den Anfang macht Dr. Paula de Oliveira Guglielmi, die an der TUHH für die HOOU die Wissenschaftskommunikation verantwortet. Paula ist Ingenieurin und freut sich über viele weibliche Mitstreiterinnen, um die Vielfalt im MINT-Bereich zu erhöhen.

Paula, du bist Ingenieurin – warum hast du dich für ein MINT-Studium entschieden?

Dr. Paula de Oliveira Guglielmi: Eigentlich fiel die Entscheidung für ein MINT-Studium bereits, als ich 14 Jahre alt war. Damals habe ich angefangen, Chemie und Physik in der Schule zu lernen. Diese Fächer haben mich direkt fasziniert. Die Themen machten mir viel Spaß und es fiel mir leicht, sie zu verstehen. Ich wollte unbedingt etwas studieren, das diese beiden Fächer zusammenbringt. Und so habe ich mich für die Materialwissenschaft entschieden. Vorher wollte ich mal Journalismus studieren – daher stammt auch mein Interesse für die Wissenschaftskommunikation.

Warum empfiehlst du anderen – insbesondere Frauen, die dort leider noch unterrepräsentiert sind – MINT-Fächer zu studieren?

Paula: Die MINT-Fächer schaffen die Grundlagen, damit wir unsere Umwelt verstehen. Sie sind sehr vielfältig. Man kann viel mit diesem Wissen machen. Am schönsten finde ich es, wenn Menschen dieses Wissen nutzen, um Sachen zu entwickeln, die entweder unser Leben schöner und bequemer machen oder die Lösungen für aktuelle Herausforderungen bieten. Als Beispiele könnte man die Entwicklungen im Bereich der Medizintechnik und Diagnostik nennen, die uns ermöglichen, länger und gesünder zu leben, oder die Entwicklungen im Bereich des Transportwesens (Flüge und Züge), durch die wir große Distanzen in kurzer Zeit zurücklegen können, um unsere Welt zu entdecken und sich so mit Menschen aus der Ferne zu verbinden. Auch im Feld der erneuerbaren Energien finden sich viele Anwendungsmöglichkeiten, die uns aktuell dabei helfen, die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Es macht Spaß, Sachverhalte zu verstehen und neue Sachen zu erfinden und entwickeln!

Aus meiner Erfahrung heraus bin ich fest davon überzeugt, dass es überhaupt keine technische oder MINT-bezogene Aufgabe gibt, die ausschließlich von Männer durchgeführt werden kann. Frauen können dies genauso gut wie Männer. Deswegen sollen sich junge Frauen, die sich für MINT-Fächer interessieren und daran Spaß haben, unbedingt trauen, MINT-Fächer zu studieren. Außerdem würde mehr Diversität in technischen Bereichen vielfältige Perspektiven schaffen und dabei mehr Kreativität fördern.

Ein Portrait von Paula. Sie lächelt in die Kamera.
Paula de Oliveira Guglielmi ist Ingenieurin und verantwortet die Wissenschaftskommunikation der HOOU-Projekt an der TUHH. Bild: privat

Was machst du bei uns an der HOOU?

Paula: Mein Schwerpunkt bei der HOOU ist die Wissenschaftskommunikation. Meine Aufgabe besteht darin, neue Strukturen und Formate zu schaffen, die den Wissenschaftler:innen unserer Hochschulen ermöglichen, ihr Wissen und ihre Erfindungen in einer verständlichen Weise an die Gesellschaft weiterzugeben. Das ist eine wichtige Aufgabe, da unsere Gesellschaft heute ständig den immer schnelleren Fortschritten in Wissenschaft und Forschung ausgesetzt ist. Dabei fehlt es vielen Menschen häufig die Zeit oder das Grundlagenwissen, diese Fortschritte gründlich zu verarbeiten und zu verstehen. Hinzu kommt die große Menge an Information, die teilweise unprofessionell über Social-Media-Kanäle verbreitet wird und so oft zu Verwirrungen und Unsicherheiten führt.

Als zentrale Wissenschaftsakteure haben die Hochschulen die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber, durch ihre Fachexpertise und Reputation, die aktuellen Forschungsfortschritte in einer verständlichen Weise zu kommunizieren, um der Bevölkerung dabei zu helfen, sich mit eben jenen Fortschritten besser auseinanderzusetzen und vielleicht auch die positiven Seiten der wissenschaftlichen Entwicklungen wahrzunehmen.

Die Hamburg Open Online University stellt eine hervorragende Schnittstelle zwischen den Hochschulen und der Gesellschaft dar und spielt somit eine entscheidende und strategische Rolle in der Wissenschaftskommunikation. Mir macht dieser Job Spaß, weil man nicht an ein einziges Thema gebunden ist, sondern man viel aus verschiedenen Bereichen lernt, da die Angebote der HOOU so vielfältig sind. Außerdem war es mir als Wissenschaftlerin immer wichtig, meine Forschung so didaktisch und verständlich zu formulieren, dass sie jeder versteht. Jetzt kann ich auch andere dabei unterstützen.