Ein Muster auf dem steht #5: Learning Circles gestalten

Upmix Challenge Nummer 6: Learning Circles gestalten

16.02.2023 | HOOU

Upmix-Challenge #6: Learning Circles gestalten

Das HOOU-Lernangebot „Learning Circles“ beinhaltet eine umfangreiche Anleitung, was Learning Circles sind und wie sich ein eigener Learning Circle gestalten lässt. Ganz kurz erklärt geht es bei Learning Circles darum, dass Menschen, die in einem Online-Lernangebot lernen, sich mit Gleichgesinnten dazu austauschen können. Diese Austauschtreffen werden aus der Gruppe heraus moderiert und angeleitet.

Anregungen zum Upmix

  • Die Anleitung beinhaltet sehr viele direkt weiternutzbare Materialien (Einladungen, Checklisten, Flyer-Vorlage…), die Du für Dich anpassen kannst.
  • Du kannst den Kurs für ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Zielgruppe und damit z.B. auch an bestimmte Rahmenbedingungen anpassen. Wäre ein Learning Circle z.B. auch ein Konzept für die Schule? Wie genau würde ein Learning Circle in den Volkshochschulen umgesetzt? …
  • Du kannst den Kurs nutzen, um dazu weitere Einstiegsmaterialien zu diesem Thema zu gestalten, z.B. einen Blogartikel als Überblick oder eine Audio-Erklärung.

Zum gesamten Lernangebot >

Wie darf ich die Inhalte weiternutzen?

Die Materialien des Lernangebots sind unter einer Creative Commons Namensnennung Lizenz veröffentlicht. Du darfst die Materialien weiternutzen und verändern. Dabei musst Du diesen Lizenzhinweis angeben: Learning Circles von Gabi Fahrenkrog, Axel Dürkop, Julia Zwick (J&K – Jöran und Konsorten, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Technische Universität Hamburg, Hamburger Bücherhallen) steht unter der Lizenz CC BY 4.0.

Noch mehr #Upmix!

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Ein bunter Papagei

Upmix Challenge Nummer 5: Video zur Mehrsprachigkeit

09.02.2023 | HOOU

Upmix-Challenge #5: Video zu Mehrsprachigkeit

Das HOOU-Lernangebot „Mehrsprachigkeit in Deutschland“ beinhaltet ein Erklärvideo, das als interaktives Video mit H5P gestaltet und veröffentlicht ist. In knapp 5 Minuten wird erklärt, was Mehrsprachigkeit bedeutet und warum sie relevant ist.

Anregungen zum Upmix

  • Das interaktive Video mit H5P ist bis jetzt noch kaum interaktiv. Lediglich am Ende gibt es ein kurzes Quiz. Hier ist also viel Potential für weitere Anreicherungen. Beispielsweise die Einblendung von Definitionen zu Fachbegriffen.
  • Das Video hat bis jetzt noch keine Untertitelung. Diese könnte ergänzt werden, um das Video barrierefreier zu gestalten.
  • Im Video gibt es einzelne Zahlen und Darstellungen spezifisch zu Hamburg. Wenn Du das Video in einem anderen Bundesland nutzen willst, könntest Du diese Inhalte herausschneiden oder durch eigene Informationen ersetzen.

Zum gesamten Lernangebot >

Wie darf ich die Inhalte weiternutzen?

Das Video ist unter der Lizenz CC0 1.0 veröffentlicht. Das macht Dir den Upmix sehr einfach, da Du nicht verpflichtet bist, einen Lizenzhinweis zu ergänzen. Es ist aber in solchen Fällen immer eine gute Idee die Autorin anzugeben: Universität Hamburg, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ingrid Gogolin.

Noch mehr #Upmix!

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Eine Person in einer dunklen Röhre in der Wasser am Boden entlang fließt

Upmix Challenge Nummer 4

08.02.2023 | HOOU

Upmix-Challenge #4: Workshopkonzept zu Sicher im Netz

Das Workshopkonzept inklusive aller Materialien steht als pdf zur Verfügung und – einfacher weiternutzbar – als Gitbook.

Das HOOU-Lernangebot „Sicher im Netz – Wie schütze ich meine Daten?“ beinhaltet ein ausführliches Workshopkonzept, mit dem dargestellt und gemeinsam erkundet werden kann, warum ein bewusster Umgang mit den eigenen Daten im Online-Kontext wichtig ist und wie er umgesetzt werden kann. Das Workshopkonzept inklusive aller Materialien steht als pdf zur Verfügung und – einfacher weiternutzbar – als Gitbook.

Zum gesamten Lernangebot >

Anregungen zum Upmix

  • Das Lernangebot kann als vollständiges Workshopkonzept verwendet werden. Ebenso ist es möglich, einzelne Bestandteile auszuwählen und aufzubereiten. Beispielsweise eine Checkliste mit H5P.
  • Das Workshopkonzept kann umgeschrieben werden für eine andere Zielgruppe. Beispielsweise für jüngere Lernende oder für Menschen, die nur wenig digital-affin sind.
  • Aus den Erläuterungen für die Praxis kann ein anderes mediales Format entwickelt werden. Beispielsweise ein Screencast. Das bietet sich vor allem an, wenn Du die Anleitung ohnehin für Dich ausprobieren willst.

Wie darf ich die Inhalte weiternutzen?

Soweit nicht anders angegeben, sind die Inhalte des Workshopkonzepts unter einer Creative Commons Namensnennung und Weitergabe unter gleichen Bedingungen Lizenz veröffentlicht. Bei Weiternutzung musst Du den folgenden Lizenzhinweis angeben: Johanna Stribrny, Workshopkonzept ‚Sicher im Netz. Wie schütze ich meine Daten?‚ veröffentlicht unter CC BY SA 4.0.
Die Lizenzangabe ‚Weitergabe unter gleichen Bedingungen‘ bedeutet, dass Du einen von Dir neu erstellten Inhalt, der Bestandteile dieses Lernangebots nutzt, wiederum unter dieser Lizenz veröffentlichen musst. Du bist dann also nicht frei in der Wahl der Lizenz.

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Eine fiktive Landkarte

06.02.2023 | HOOU

Upmix-Challenge #3: Kollaborative Ideenentwicklung

Die Leitfrage des Kurses lautet: Wie können dezentrale Teams bei der kollaborativen Ideenentwicklung zur gemeinsamen Lösungsfindung komplexer Problemstellungen unterstützt werden? Dazu sind die Lernenden eingeladen, die Welt der Ideen mit den Ländern Kollektivien, Probleminsel, Kreativland, Sieb-Irien und Methodora zu erkunden.

Hier kannst Du direkt zu dem ‚Land‘ springen, das Dich besonders interessiert:

Zum gesamten Lernangebot >

Anregungen zum Upmix

  • Das Lernangebot besteht insbesondere aus erläuterndem Text und H5P-Inhalten als Mini-Selbstlerneinheiten zu bestimmten Methoden. Gerade letztere bieten sich für einen Remix an. Suche Dir z.B. eines der ‚Länder‘ aus und passe den Inhalt so an, dass du ihn gut an Deine Kolleg*innen weitergeben kannst.
  • Da das Lernangebot übersichtlich strukturiert und gegliedert ist, lässt sich daraus mit relativ wenig Aufwand eine Übersicht (z.B. als Präsentation?) gestalten. Du kannst solch eine Präsentation für ein Lernangebot oder eine Mikrofortbildung vorbereiten.
  • Findest Du manche Begriffe oder Erklärungen zu wenig verständlich? Versuche Dich an einer Anpassung mit Erklärungen, die Du dazu recherchierst oder schreibe die Texte einfacher um..

Wie darf ich die Inhalte weiternutzen?

Die textlichen Bestandteile des Lernangebots sind unter einer Creative Commons Namensnennung Lizenz veröffentlicht. Bei Weiternutzung musst Du den folgenden Lizenzhinweis angeben: M. Sc. Jan Küchenhof Hanna Bickmeier / TU @HAW, Collaborative Ideation, veröffentlicht unter CC BY 4.0.
Die verwendeten H5P-Inhalte und die weiteren eingebetteten Inhalte sind meist unter CC BY SA 4.0 veröffentlicht. Die Lizenzangabe ist jeweils direkt unter dem Inhalt angegeben, so dass Du sie Dir von dort kopieren kannst..

Noch mehr #Upmix!

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Screenshot von H5P

Upmix Challenge Nummer 2: H2P Nutzung

05.02.2023 | HOOU

Upmix-Challenge #2: H5P-Nutzung

Das HOOU-Lernangebot Einstieg in H5P – Impulse und wertvolle Links gibt einen schnellen Überblick über die Open-Source-Software H5P zur Erstellung interaktiver Online-Bildungsmaterialien. Dank der prägnanten und übersichtlichen Gestaltung bietet sich das Material wunderbar für einen Einstieg in das Tool an.

Anregungen zum Upmix

  • Kopiere Dir das Lernangebot und passe es für Deine Zielgruppe an. Zum Beispiel kannst Du den Text so verändern, dass Lernende Deiner Zielgruppe sich angesprochen fühlen, Du kannst weitere / andere Beispiele ergänzen oder auch bestimmte Passagen streichen oder aktualisieren (Beispiel: Lumi bietet inzwischen auch eine Web-App an und ist nicht nur zum Download vorhanden).
  • Das Lernangebot beinhaltet mehrere H5P-Inhalte, die sich auch unabhängig vom übrigen Material für einen Upmix eignen. Zum Beispiel kannst Du den kurzen Screencast mit Interaktionen anreichern, die Deinen Kolleg*innen erklären, wo und wie man an Deiner Institution H5P nutzen kann.
  • Neben Lehrenden können auch Lernende H5P nutzen und Inhalte erstellen. Magst Du die Anleitung für die Zielgruppe der Lernenden umschreiben?

Zum Lernangebot >

Wie darf ich die Inhalte weiternutzen?

Soweit nicht anders angegeben, sind die Inhalte des Lernangebots unter einer Creative Commons Namensnennung Lizenz veröffentlicht. Bei Weiternutzung musst Du den folgenden Lizenzhinweis angeben: MARTINA SCHRADI / HOOU @HAW, Einstieg in H5P – Impulse und wertvolle Links, veröffentlicht unter CC BY 4.0.
Die verwendeten H5P-Inhalte stammen zum Teil aus externen Quellen und sind mit einem Lizenzhinweis versehen, der direkt übernommen werden kann.

Noch mehr #Upmix!

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Bunte Glasplatten und Glasmuscheln

Upmix Challenge Nummer 1: Faktencheck

03.02.2023 | HOOU

Upmix-Challenge #1: Faktencheck

Das HOOU-Lernangebot Ukraine-Krieg und Falschinformationen auf Social Media bietet Hintergrundinformationen und Praxistipps zur Vermittlung von Nachrichtenkompetenz an Jugendliche. Hintergrund der Erstellung war die Medienberichterstattung zum Ukraine-Krieg.

Viele Lehrkräfte berichteten davon, wie jugendliche Schüler*innen mit einer Vielzahl zum Teil völlig ungefilterter Nachrichtenschnipsel und Augenzeugen-Berichte aus dem Krieg konfrontiert waren. Im Lernangebot geht es insbesondere darum, wie der Wahrheitsgehalt solcher Nachrichten überprüft und wie diese kontextualisiert werden können. Zum Lernangebot >

Anregungen zum Upmix

  • Das Lernangebot ist relativ umfangreich, so dass der einen oder anderen Person die Zeit dafür fehlen dürfte. Erstelle für Dein Kollegium vor diesem Hintergrund eine Mikrofortbildung mit den wichtigsten Inhalten dieses Lernangebots. Wer die Inhalte dann weiter vertiefen will, dem steht das vollständige Lernangebot zur Verfügung.
  • Das Lernangebot bietet unter anderem eine Liste mit 5 Tipps gegen Fake News. Diese Liste bietet sich an, um daraus ein Arbeitsblatt oder einen Online-Inhalt z.B. mit H5P für Schüler*innen zu entwickeln.
  • Auch viele Eltern waren und sind beim Thema Fake News unsicher und suchen nach verlässlichen Informationen. Findest Du Inhalte in diesem Lernangebot, die Du im Rahmen der schulischen Elternarbeit zusammenstellen kannst? Vielleicht gibt es auch Menschen, die bei einer Übersetzung ins Ukrainische helfen können.

Wie darf ich die Inhalte weiternutzen?

Soweit nicht anders angegeben, sind die Inhalte des Lernangebots unter einer Creative Commons Namensnennung Lizenz veröffentlicht. Bei Weiternutzung musst Du den folgenden Lizenzhinweis angeben: Fiete Stegers, Patrick Nägele #UseTheNews / HOOU / HAW, Ukraine-Krieg und Falschinformationen auf Social Media, veröffentlicht unter CC BY 4.0

Noch mehr #Upmix!

Viele weitere Anregungen zum Upmix findest Du in den Upmix-Slidern zu Auswahl, Erweiterung und Teilen. Wenn Du Deinen Upmix mit uns teilen willst, dann nutze den Hashtag #Upmix in sozialen Netzwerken oder die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag.

Grafiken von Pfeilen mit HOOU Logo und Ankündigung der Upmix Challenge

18.01.2023 | HOOU

Einladung zur HOOU #Upmix Challenge

Die Hamburg Open Online University (HOOU) veröffentlicht auf ihrer Website und weiteren Online-Plattformen jede Menge offener Lernangebote zu vielfältigen Themen wie Nachhaltigkeit, Bildung, Kunst und Gestaltung oder Stadtkulturen. Insgesamt 15 dieser Lernangebote haben wir nun für eine #Upmix-Challenge ausgewählt.

Was erwartet mich bei der #Upmix-Challenge?

Ab Mitte Januar 2023 veröffentlichen wir nacheinander Upmix-Anregungen für die ausgewählten Lernangebote. Dazu stellen wir das Lernangebot kurz vor, laden zur Erkundung ein und bieten Anregungen für einen Upmix. Das Ziel ist somit, dass Du mit dem vorgestellten Inhalt nicht nur selbst lernen oder diesen an andere weitergeben kannst, sondern dass Du ihn auch weiterentwickelst und so Deine Lernangebote und offene Bildung für uns alle voranbringst.

Wie kann ich meine #Upmix-Ergebnisse teilen?

Ergebnisse des Upmix können hier im Blog und/ oder in sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #Upmix geteilt werden. Wenn Du keine der anstehenden Challenges verpassen willst, dann folge uns am besten im Fediverse auf Mastodon.

Was ist denn überhaupt #Upmix?

Upmix verstehen wir als eine bewusste Auswahl eines offenen Inhalts, seine Weiterentwicklung und ein erneutes Teilen. Anregungen zu dieser Herausforderung findest Du auf upmix.de.

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Upmix entstand im Auftrag der Hamburg Open Online University (HOOU). Konzeption & Umsetzung von Nele Hirsch (eBildungslabor)

24.08.2022 | HOOU

Ein Plädoyer für OER

Nina Anders & Martina Schradi (HAW Hamburg), LEHRE:DIGITAL Ein Plädoyer für OER

Wir von der Hamburg Open Online University (HOOU) setzen uns mit Herzblut für OER (Abkürzung für Open Educational Resources) ein. Wir sind davon überzeugt, dass diese ein Hilfsmittel zur Lösung verschiedener Herausforderungen im Bildungsbereich darstellen. Dieser Artikel ist ein Plädoyer für OER und soll aufzeigen, warum unsere Welt offene Bildungsressourcen braucht.

Doch zunächst widmen wir uns der Frage, was OER eigentlich sind und wie sie funktionieren.

OER
„OER“ von Tomke Berning für die HOOU@HAW (2022), CC BY 4.0

Was sind OER (Open Educational Resources)?

„Open Educational Resources (OER) sind jegliche Arten von Lehr-/Lern-Materialien, die gemeinfrei oder mit einer freien Lizenz bereitgestellt werden.

Das Wesen dieser offenen Materialien liegt darin, dass alle, die wollen, sie legal und kostenfrei vervielfältigen, verwenden, verändern und verbreiten können.

OER umfassen Lehrbücher, Lehrpläne, Lehrveranstaltungskonzepte, Skripte, Aufgaben, Tests, Projekte, Audio-, Video- und Animationsformate.“ [1]

Die Übersetzung der UNESCO-Definition nach Jöran Muuß-Merholz leicht adaptiert

Bildungsmaterialien und -inhalte werden also frei nutzbar, wenn sie als offene Bildungsressourcen zugänglich gemacht werden. Und nicht nur das: Das Verständnis von „offen“ orientiert sich an den sogenannten 5 V-Freiheiten nach David Wiley. Diese sind: verwahren/vervielfältigen, verwenden, verarbeiten, vermischen und verbreiten[2]. Die Lizenz einer OER definiert, wie andere diese im Sinne der 5V-Freiheiten nutzen dürfen (Klick aufs Bild für eine größere Darstellung):

5 V Freiheiten von Julia Bieck für die HOOU@HAW, adaptiert von: Julia Eggestein (Grafik), Jöran Muuß-Merholz  (inhaltliche Übersetzung, Anpassung und vorsichtige Erweiterung) und Jörg Lohrer (Wortschöpfer), CC BY 4.0 basierend auf „Defining the ‘Open’ in Open Content and Open Educational Resources“ von David Wiley auf www.opencontent.org/definitionCC BY 4.0

OER = Öffnung der Bildung

Es geht also um eine Öffnung der Bildung. Konkret heißt das, dass OER, einmal im Internet veröffentlicht, von allen Menschen auf der Welt frei genutzt werden können. So kann beispielsweise das englischsprachige Lernangebot Green Hydrogen (an der TU Hamburg erstellt und auf der HOOU Plattform veröffentlicht) weltweit Menschen Kenntnis vermitteln, welche Rolle Wasserstoff als Energieträger einnehmen kann, und so zur allgemeinen Umweltbildung beitragen.

Aus dem Lernangebot Green Hydrogen, https://www.hoou.de/projects/green-hydrogen/preview, CC BY 4.0

Damit kommen wir zu der Frage, wie OER zur Lösung verschiedener gesellschaftlicher Herausforderungen im Bildungsbereich beitragen kann.

Das Menschenrecht auf Bildung

Der Bildungsbegriff ist sehr komplex und lässt sich aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten.[4] Beispielsweise aus einem volkswirtschaftlichen Blickwinkel (hier wird die Bildungsrendite in den Blick genommen) oder aber es wird eine soziologische Sicht eingenommen, bei der es etwa um Mechanismen wie die Vererbung von Bildungsarmut geht.

Weltweit und auch innerhalb der Länder gibt es nach wie vor eine große Ungleichheit in der Bildung. Der Zugang zu Bildung wird stark von Faktoren wie Herkunft, sozialem Status oder auch dem Geschlecht bestimmt. Neueste Untersuchungen ergaben übrigens, dass sich diese Ungleichheiten seit 2020 durch die Corona-Pandemie weiter verschärft haben[5], wie auch die folgende Visualisierung der UNESCO zeigt (Klick aufs Bild für eine größere Darstellung):

Veränderte Bildungschancen durch die Corona-Pandemie auf einen Blick. Quelle: https://sdgs.un.org/goals/goal4

Das Menschenrecht auf Bildung wurde 1948 in den Allgemeinen Erklärungen der Menschenrechte festgelegt und durch verschiedene andere Dokumente konkretisiert.[6] So hat die Bildungsagenda 2030 der UNESCO das folgende Ziel:

„Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherstellen sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen fördern.“ 

Zitat: https://www.unesco.de/sites/default/files/2018-01/Bildungsagenda%202030_Aktionsrahmen_Kurzfassung_DeutscheVersion_FINAL.pdfCC-BY-ND

Es geht also nicht um ein (rein) altruistisches Postulat, sondern um die Realisierung eines definierten Rechts. Das Recht auf Bildung ist das vierte der 17 sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs) der UN (United Nations). Diese 17 SDGs sind miteinander verwoben und unteilbar[7, 8] (Klick aufs Bild für eine größere Darstellung)

Die Bildungsagenda der UNESCO im Überblick. https://www.unesco.de/sites/default/files/2018-01/Bildungsagenda%202030_Aktionsrahmen_Kurzfassung_DeutscheVersion_FINAL.pdfCC-BY-ND

Zusammenfassend geht es darum,

  • Bildungsarmut zu durchbrechen
  • Bildungschancen zu ermöglichen
  • Bildung weltweit zu verbessern
  • Zugänglichkeit von hochwertigen Bildungsmaterialien zu erhöhen

OER fördern chancengerechte Bildung

Öffnung der Hochschulen durch OER

Wie können diese Rechte und Ziele eingehalten werden? Genau hier setzen OER an. Durch eine Öffnung der Bildung wird die Teilhabe aller an Bildung ermöglicht bzw. vereinfacht. Für Hochschulen bieten offene Bildungsressourcen eine Chance, sich zu öffnen und auch Menschen den Zugang zu ihren Lerninhalten ermöglichen, die nicht physisch präsent bei ihnen studieren. Vorbild ist u.a. die britische Open University, gegründet 1969. Hier können Menschen auch ohne Hochschulzugangsberechtigung studieren, völlig frei verschiedene Studienmodule wählen und so einen Studienabschluss absolvieren.[9]

Auch die HOOU Plattform hält momentan knapp 300 Lernangebote vor, die überwiegend im Hochschulkontext erstellt wurden. Chancengerechtes und lebenslanges Lernen wird hier bereits möglich gemacht.

Zugang zu Bildung durch OER

Die Ursprünge des OER-Gedankens sind stark mit der Hoffnung verbunden, Menschen in bildungsbenachteiligten Ländern den Zugang zu hochwertiger Bildung zu ermöglichen. So tauchte der Begriff OER im Jahr 2002 erstmals im „Forum on the Impact of Open Courseware für Higher Education in Developing Countries” auf.[10]

Doch auch in modernen Industriestaaten sind die Mechanismen der sozialen Ungleichheit deutlich, wie z.B. die folgende Abbildung für Berlin zeigt (Klick aufs Bild für eine größere Darstellung):

Bildungschancen in Berlin, Quelle: https://www.stiftung-fairchance.org/sites/default/files/styles/infographic/public/sozialstruktur-bildungschancen-berlin-920.jpg?itok=s2yfQnRN

Wer heute an einer Hochschule studiert, sieht sich zudem häufig mit erheblichen Kosten für Lernmaterialien (oftmals Fachbücher) konfrontiert. Dieses Phänomen lässt sich in den USA in besonders ausgeprägter Form beobachten. Laut einer 2016 durchgeführten Studie (Florida Virtual Campus, 2016 Student Textbook and Course Material Survey)[11] haben 66,6 % der 22.000 befragten Studierenden das erforderliche Lehrbuch nicht gekauft, von denen 37,6 % eine schlechte Note erhielten und 19,8 % den Kurs nicht bestanden. Um zu verdeutlichen, um welche Summen es sich hier handelt: In East Carolina wurden im Jahr 2018 die Lehrbuchkosten für Studierende im Grundstudium auf 1306 $ (unterspricht umgerechnet ca. 1099,60 Euro) jährlich geschätzt.[12]

Es zeigt sich schnell, welche Benachteiligungen finanziell und sozial schlechter gestellte Schüler*innen und Studierende erfahren. OER ermöglichen hingegen kostenfreien, niederschwelligen und lernendenorientierten und damit leichteren Zugang zu Bildung als klassische Lehr-/Lernmaterialien. Sie können Benachteiligungen dadurch leichter entgegenwirken.

„Der freie Zugang zu Bildungsressourcen im Internet wird immer mehr als Bedingung für nationale und globale gesellschaftliche Entwicklung erkannt“.[13] 

Barbara Getto & Michael Kerres (2018)

Förderung von Allgemeinbildung und Faktenwissen, Stärkung der Zivilgesellschaft durch OER

Auf individueller Ebene fördert Bildung das selbstverantwortliche Handeln und das staatsbürgerliche Bewusstsein.[14]. OER bieten dafür einen Raum. Jenseits der formalen Bildung finden hier Themen eine Öffentlichkeit, die Faktenwissen und allgemeinbindende Themen abbilden. So hat beispielsweise die HOOU an der HAW Hamburg 2020 einen sogenannten Hackathon veranstaltet. Unter dem Titel „Hacks&Tools meets #OERcamp“ richtete sich die dreitägige Veranstaltung an die Zivilgesellschaft, um OER zu konzipieren. Sie bot Workshops und Coaching an und am Ende der Veranstaltung beriet ein Kuratorium über die Vergabe von Fördergeldern zur Umsetzung der Konzepte. 12 ausgewählte Konzepte erhielten am Ende der Veranstaltung eine Empfehlung für eine Projektförderung durch die HOOU@HAW: z.B. zum Thema Energiewende („How To Change A Running System“), KI („KISS* – KI für Schüler*innen und Studierende“) oder Demokratiebildung („Don’t Hate! Participate“).

Das Lernangebot zum Thema Energiewende („How To Change A Running System“. Eine Illustration zur Klimakrise, Sanduhr – Illustration von Lukas Jüliger für Howtochangearunningsystem.info Lizenz: CC BY-SA 4.0

Desweiteren fördert die HOOU für die Zivilgesellschaft relevante und die Allgemeinbildung fördernde Projekte auch im wissenschaftlichen Kontext: z.B. zu den Themen psychische Erkrankungen bei Studierenden (z. B. „Studieren mit einer psychischen Erkrankung: geht das?“), Ernährung (z. B. „Nudging in der Ernährung“, „Gesund genießen am Arbeitsplatz“) oder zum Thema Diversität (z. B. „Diversify! – Diversitätsbewusste Mediengestaltung“, „Subjektive Diversität und Teamerfolg“). Diese Projekt sind, von der HOOU@HAW gefördert, im Rahmen von wissenschaftlich begleiteten Projekten entstanden.

Aus dem Lernangebot „Studieren mit einer psychischen Erkrankung: geht das? Comic von Lena Discherl für die hoou@HAW, Quelle: https://blogs.hoou.de/psychestudium/comic-immer-diese-unruhe, CC BY SA 4.0

OER fördern selbstbestimmtes Lernen

Sowohl die formale als auch die nonformale Bildung profitieren von OER. Lernende können sich je nach Interesse oder Lehrplan mit Materialien auseinandersetzen, die sonst sehr aufwändig oder gar nicht zu finden wären. Sie können selbstbestimmt und individuell angepasst lernen. Im Sinne der Individualisierung von Materialien bieten OER praktikable Lösungen und fördern die Realisierung einer inklusiven Bildung.

Offene Bildungsmaterialien bieten besondere Potenziale der Kollaboration und Kooperation, der Kompetenz­entwicklung und der Entwicklung neuer pädagogischer Praxis, um die Entwicklung Lernender und Lehrender in allen Bildungsbereichen in einer digitalen Lebens­ und Arbeitswelt im 21. Jahrhundert zu unterstützen. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat das Potenzial von OER erkannt und ein Strategiepapier veröffentlicht.[15]

Lehrenden wird es einfach gemacht, hochwertige Materialen in ihre Lehre einzubetten, zu verändern und zu teilen: So muss das Rad nicht immer neu erfunden werden und es bleibt mehr Zeit für andere pädagogische Tätigkeiten.

OER bieten eine große Chance „Communities of Practice“ zu unterstützen sowie die Möglichkeit neue Wege des kollaborativen Arbeitens zu gehen. Auch hier werden Zeit und Aufwand beim Austausch und bei der Wiederverwendung von Ressourcen gespart.[16]

Ausblick

OER befördern eine offene Lehr-/Lernkultur und das lebenslange Lernen und tragen somit zu einer Verbesserung der Bildung bei.[17] Offene Bildungsressourcen sind eng verzahnt mit dem Prozess der Digitalisierung der Bildung. Die Investition lohnt sich. Die positiven Aspekte – sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene – sind vielfältig und miteinander verzahnt, wie wir hoffentlich anskizzieren konnten.

Es bleibt noch immer viel zu tun in dem vergleichsweise jungen Feld der OER. OER passen manchmal nicht in unser Bild, das von klaren Strukturen und formaler Bildung geprägt ist, denn offene Bildungsressourcen leben von der ständigen Veränderung, dem ständigen Wandel und das ganz gezielt.

OER bieten Möglichkeiten Wissen zu generieren, zu teilen, sich auszutauschen und alle Menschen können teilhaben. OER ermöglichen und brauchen neuartige Lernerlebnisse, kreatives Lernen und bieten so Raum zum Experimentieren und für Innovationen.

In unserer komplexen Welt mit ihren großen und dringenden Herausforderungen braucht es: Genau das!

Literatur und weiterführende Informationen

Headerbild: Das OER Global Logo von 2012 Jonathas Mello steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution 3.0 Unported (CC BY 3.0) via UNESCO.

[1] Muuß-Merholz, J. für OERinfo – Transferstelle für OER (2015). UNESCO veröffentlicht neue Definition zu OER (Übersetzung auf Deutsch) unter CC BY 4.0. Verfügbar unter: https://open-educational-resources.de/unesco-definition-zu-oer-deutsch/

[2] Muuß-Merholz, J. für OERinfo – Transferstelle für OER (2015). Zur Definition von „Open“ in „Open Educational Resources“ – die 5 R-Freiheiten nach David Wiley auf Deutsch als die 5 V-Freiheiten (Übersetzung, Anpassung und vorsichtige Erweiterung) unter CC BY 4.0. Verfügbar unter: https://open-educational-resources.de/5rs-auf-deutsch/. Ausgangsmaterial: Wiley, D. Verfügbar unter: http://www.opencontent.org/definition/ 

[3] Schlotfeldt, A., HOOU | HAW Hamburg (2022). Formulierungsmuster CC-Lizenzangaben unter CC BY 4.0. Verfügbar unter: https://www.hoou.de/materials/formulierungsmuster-cc-lizenzangaben

[4] Rohlfs, C. (2011). Bildungseinstellungen: Schule und formale Bildung aus der Perspektive von Schülerinnen und Schülern. Springer.

[5] Deutscher Bildungsserver (2020). Weltweite Auswirkungen des Coronavirus auf die Bildung. Verfügbar unter: https://www.bildungsserver.de/nachricht.html?nachricht_id=1019

[6] Motakef, M. (2006). Das Menschenrecht auf Bildung und der Schutz vor Diskriminierung: Exklusionsrisiken und Inklusionschancen (p. 52). DEU.
Barz, H. (2010). Bildung und Ökonomisierungskritik – Die Perspektive der Erziehungswissenschaften. In Handbuch Bildungsfinanzierung (pp. 145-154). VS Verlag für Sozialwissenschaften.

[7] UNESCO (Deutsche UNESCO-Kommission) (2022). Agenda Bildung 2030. Verfügbar unter: https://www.unesco.de/bildung/agenda-bildung-2030

[8] United Nations: THE 17 GOALS. Verfügbar unter: https://sdgs.un.org/#goal_section

[9] The Open University (2022). The Future is Open – Open your future with The Open University. Verfügbar unter: https://www.open.ac.uk/

[10] UNESCO (2002). Forum on the Impact of Open Courseware for Higher Education in Developing Countries. Final Report. Paris, Frankreich, 1.-3. Juli 2002, Dokumentcode CI.2002/CONF.803/CLD.1. Verfügbar unter: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000128515

[11] Florida Virtual Campus. (2016). 2016 Florida Student Textbook & Course Materials Survey. Tallahassee, FL. Verfügbar unter: https://www.flvc.org/documents/96858/931951/2016+Student+Textbook+Survey.pdf/591cf5b0-bbe8-406d-acd8-b23d89b8577f

[12] Thomas, W. J., & Bernhardt, B. R. (2018). Helping keep the costs of textbooks for students down: Two approaches. Technical Services Quarterly, 35(3), 257-268.

[13] Getto, B., & Kerres, M. (2018). Digitalisierung von Studium und Lehre: Wer, warum und wie. Flexibles Lernen mit digitalen Medien ermöglichen. Strategische Verankerung und Erprobungsfelder guter Praxis an der Universität Duisburg-Essen, 17-34. Verfügbar unter: https://www.pedocs.de/volltexte/2018/15385/pdf/Ackeren_et_al_2018_Flexibles_Lernen_mit_digitalen_Medien.pdf#page=18

[14] Wößmann, Ludger (2009): Aufstieg durch Bildung. Bildungspolitik für den Zugang zur gesellschaftlichen Mitte. Bad Homburg: Herbert-Quandt-Stiftung.

[15] Bundesministerium für Bildung und Forschung: OER-Strategie – Freie Bildungsmaterialien für die Entwicklung digitaler Bildung, https://www.bmbf.de/SharedDocs/Publikationen/de/bmbf/3/691288_OER-Strategie.pdf?__blob=publicationFile&v=4

[16] Team OERinfo für OERinfo – Informationsstelle OER (2022). Was ist OER? Verfügbar unter: https://open-educational-resources.de/was-ist-oer-3-2/

[17] Otto, D. (2019). Offene Bildungsressourcen (OER) in der Lehrerausbildung. Die Bedeutung von Einstellungen und Kontextfaktoren, S. 221.


Credits für diesen Artikel:
Autor*innen: Nina Anders & Martina Schradi, Lizenziert unter CC BY 4.0 DE

NINA HENRIKE ANDERS ist Erziehungs- und Bildungswissenschaftlerin. Sie arbeitet an dem Aufbau eines übergreifenden HOOU-Qualitätsmanagementsystems für OER. Hier verbindet sie die Welt der Prozesse mit der Welt der Hochschuldidaktik.

MARTINA SCHRADI berät und lehrt an der HAW Hamburg und an der Uni Basel zu Didaktik und Gestaltung von digitalen Lernangeboten. Außerdem zeichnet sie Comics.
Sie erreichen Martina unter martina.schradi@haw-hamburg.de

02.08.2022 | HOOU

30. September: stARTcamp meets HOOU #scHH22

Menschen sitzen auf Sitzkissen und arbeiten am Laptop.
Hello I’m Nik/unsplash

Am Freitag, 30. September 2022 findet das diesjährige stARTcamp meets HOOU statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung aus organisatorischen Gründen erforderlich. Veranstaltungsort ist ZOOM.

Motto 2022

Offen, kollaborativ und digital – wie gemeinsam(e) Ressourcen in der Kultur und Wissenschaft geschaffen werden

Digitale Medien unterliegen einem „Partizipationsparadox“: Einerseits können praktisch alle Menschen, die ein Smartphone besitzen, Inhalte erstellen und verbreiten, sich an Debatten und Aktionen beteiligen und haben somit zahlreiche Möglichkeiten der Teilhabe und Mitwirkung. Andererseits gestatten die digitalen Diensteanbieter keine Mitbestimmung und Transparenz darüber, wie sie die Daten verarbeiten und verwenden, die auf ihren Plattformen generiert wurden. Kultur und Wissenschaft können eine wichtige Rolle dabei spielen, Gegenentwürfe zu dieser Praxis zu entwickeln, indem sie Ressourcen anbieten und bereitstellen, die wirklich gemeinschaftlich erstellt und genutzt werden können.

Beim stARTcamp meets HOOU 2022 sollen Fragen rund um dieses Thema diskutiert werden. Welche Beispiele gibt es bereits? Welche Erfahrungen haben Kultur- und Wissensschaftseinrichtungen gemacht? Was zeichnet partizipative Formen und Formate aus und worauf kommt es bei ihrer Entwicklung an? Wo liegen technische, redaktionelle oder rechtliche Hürden und wie können wir mit ihnen umgehen? Wie können sich offene Angebote gegen die mächtigen Digitalkonzerne behaupten? Welche politischen Rahmenbedingungen braucht es für offene Ressourcen?

Wie bereits seit 2018 etabliert, wird das stARTcamp meets HOOU 2022 als stARTcamp+ durchgeführt. Das heißt, es wird mit einem konferenzartigen Teil am Vormittag eröffnet, bevor die Veranstaltung in das klassische, offene Barcamp-Format übergeht. Felix Stalder – Autor des Buches „Kultur der Digitalität“ – eröffnet den Tag mit einer Keynote.

Du bist wichtig!

Wie jedes Barcamp lebt auch das stARTcamp meets HOOU von deiner aktiven Beteiligung. Stelle Fragen, moderiere eine Diskussionsrunde, biete einen Workshop an, halte einen Vortrag oder berichte einfach in den sozialen Medien mit dem Hashtag #scHH22. Spontane Sessionvorschläge kannst du am Tag der Veranstaltung in der Eröffnungsrunde machen – oder bereits im Vorfeld im HOOU-Team ankündigen. Wichtige Bestandteile der Veranstaltung sind die Vernetzung und der interdisziplinäre Austausch zwischen Wissenschaftler*innen und Kulturschaffenden.

Programmablauf (Änderungen vorbehalten)

9.15 Begrüßung 

9.30 Vortrag Felix Stalder

10.15 Sessionplanung

10.45 Pause

11.15 Sessionblock 1

12.15 Sessionblock 2

13.15 Pause 

14.00 Sessionblock 3 

15.00 Abschluss 

Anmeldung

Das stARTcamp meets HOOU findet am Freitag, 30. September 2022 9.00 bis 15:30 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung aus organisatorischen Gründen erforderlich. Veranstaltungsort ist ZOOM. Den Link zum ZOOM-Raum erhaltet ihr am Tag vor der Veranstaltung

Zur Anmeldung: kostenfreie Anmeldung

Zielgruppen

Das stARTcamp meets HOOU richtet sich an alle, die sich für den digitalen Wandel im Wissenschafts- und Kulturbereich interessieren: Mitarbeitende von Hochschulen, Bibliotheken, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Kreative und Kulturschaffende sowie eine interessierte Öffentlichkeit.

Veranstalter

Das stARTcamp meets HOOU 2022 wird gemeinsam durch den stARTconference e.V. und das Multimedia Kontor Hamburg sowie die Theaterakademie und das Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater Hamburg organisiert. Die Veranstaltung wird erneut von der NORDMETALL Stiftung unterstützt.

Wir bedanken uns bei unserer Förderin NORDMETALL-Stiftung.

07.07.2022 | HOOU

Digitale Tools an Hochschulen – mit dem Datenschutz im Blick …

Möchten Sie in der Lehre oder für die Zusammenarbeit in Teams digitale Tools einsetzen, so gibt es hierfür mittlerweile eine große Vielfalt, oft in der Basisversion auch kostenfrei. Wichtig ist es, bereits vor der Nutzung die Datenschutzkonformität zu prüfen, weitere datenschutzrechtliche Anforderungen zu beachten sowie hierfür die hochschulinternen Prozesse zu kennen – oder zu etablieren. Ein 4-seitiges Papier fasst die wichtigsten Aspekte in einer erweiterten Checkliste zusammen.

Haben Sie in einer Online-Veranstaltung ein Aktivierungs-Tool wie etwa Kahoot, Mentimeter, Tweedback oder Surveymonkey kennen gelernt und würden dieses gern auch an Ihrer Hochschule nutzen? Oder möchten Sie im Team besser zusammenarbeiten und dafür ein digitales Kollaborations-Tool wie beispielsweise Collaboard, Conceptboard, Miro, Padlet oder Taskcard einsetzen? * Praktisch umzusetzen ist die Nutzung häufig sehr leicht und schnell. Bei vielen Diensten genügt eine kurze Registrierung, und los geht’s.

In rechtlicher Hinsicht gibt es einige Zwischenschritte vor der Nutzung, um datenschutzkonform vorzugehen. Das hängt damit zusammen, dass selbst einfach gestaltete Dienste fast immer datenschutzrechtliche Komponenten haben.

Beim Aufruf einer Website über einen Browser oder einer App innerhalb einer Anwendung wie MS Teams wird u. a. (mindestens) die IP-Adresse des Rechners der Nutzenden, also deren Netzwerkadresse, an die aufgerufene Website bzw. den Diensteanbieter übertragen. IP-Adressen sind laut Rechtsprechung und EU-Datenschutzgrundverordnung personenbezogene Daten, so dass die Nutzung entsprechender Tools bereits aus diesem Grund so gut wie immer datenschutzrelevant ist.

IP-Adressen des Rechners = personenbezogene Daten

Auf Kollaborations-Boards werden oft Namen von Teammitgliedern, deren Aufgaben, gelegentlich auch Fotos oder persönliche Auffassungen gespeichert. Zusätzlich speichern die Dienste häufig, wann oder wie lange sie genutzt wurden.

Einsatz digitaler Tools an Hochschulen gilt zumeist als Auftragsverarbeitung

Hinzu kommt, dass die Nutzung digitaler Anwendungen zwecks Kollaboration oder Aktivierung, zumindest sofern nicht selbst gehostet, datenschutzrechtlich sehr häufig als sog. Auftragsverarbeitung im Sinne von Artikel 28 DSGVO gilt. Das hängt damit zusammen, dass die Daten der Nutzenden auf Servern der Anbieter erfasst, gespeichert oder anderweitig verarbeitet werden.

Abb.: Digitale Tools an Hochschulen – Datenschutz, Martina Schradi für HOOU@HAW (2022), CC BY 4.0

Die Folge ist, dass der Einsatz digitaler Tools an Hochschulen bestimmte Prüf-, Dokumentations- und Informationspflichten mit sich bringt. Diese sollten, gerade auch mit Hinblick auf die oft knappen Ressourcen für Datenschutz und Datensicherheit, im Idealfall frühzeitig angegangen werden.

Prüf-, Dokumentations- und Informationspflichten gemäß DSGVO

Denken Sie die Datenschutzkonformität und auch Datensicherheit also immer mit, wenn Sie digitale Tools an Ihrer Hochschule nutzen möchten.   

Der unten verlinkte Beitrag sensibilisiert für wichtige Datenschutzaspekte, die Lehrende und sonstige Verantwortliche an Hochschulen, die den Einsatz bestimmter digitaler Tools in Betracht ziehen oder anstoßen möchten, im Blick haben sollten. Anhand einer erweiterten Checkliste werden relevante Schritte skizziert, die in der Regel erforderlich sind, bevor die Aktivierung oder Kollaboration mittels der Tools starten kann.

Kommen Sie zu der Einschätzung, dass die Tools, die Sie gern einsetzen würden, datenschutzrechtlich relevant sind, wenden Sie sich möglichst frühzeitig an den/die Datenschutzbeauftragte/n oder sonst für Datenschutzfragen Verantwortlichen an Ihrer Hochschule.

Checkliste (PDF, 4 S.) Digitale Tools für Lehre und Kollaboration – Datenschutzaspekte

*(Die Nennung der Tools ist beispielhaft; Es gibt sehr übersichtliche Listen mit digitalen Tools für die Lehre und Kollaboration, teils auch mit ersten Anmerkungen bzw. überschlägigen Einschätzungen zum Datenschutz, siehe z. B. hier: https://wiki.llz.uni-halle.de/Portal:Tools und hier: https://find-my-tool.io/.)

Credits für diesen Artikel:
Autorin: ANDREA SCHLOTFELDT, Lizenziert unter CC BY 4.0

ANDREA SCHLOTFELDT berät unsere Projekte zu allen Rechtsfragen, die bei der Produktion und Veröffentlichung von OER überhaupt aufkommen können. Sie kümmert sich auch um Datenschutzfragen und ist immer up to date, was neue Rechtsgrundlagen angeht. Außerdem twittert sie erfolgreich unter @medienrecht.