Autor: Katrin Schröder
10.11.2021 | Katrin Schröder
Projektabschluss Domain of One’s Own
Wie können Studierende schon während des Studiums lernen, sich im digitalen Raum zurecht zu finden? Wie können sie Autonomie über ihre eigenen Inhalte erlangen?
Wie kann bereits im Studium eine offene Kultur und Vernetzung gefördert werden?
Das Konzept der Domain of One’s Own, also ein eigener Webspace, der Studierenden von ihrer Hochschule bereitgestellt wird, ist im englischsprachigen Raum schon seit spätestens 2016 etabliert. Im deutschsprachigen Raum fehlte ein solches Konzept bisher, was sich mit dem HOOU-geförderten Projekt nun ändert.
In 2 Konzeptpapieren und 6 Podcastfolgen, wovon vier davon mit verschiedenen externen Gesprächspartner:innen aufgenommen wurden, erörtern Katharina Schulz und Christian Friedrich das Konzept von Domain of One’s Own aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Mit Kerstin Mayrberger sprechen sie über Partizipation und Mediendidaktik, die technischen und organisationalen Aspekte einer Implementierung der DoOO an Hochschulen werden im Gespräch mit Axel Dürkorp besprochen. Alexa Böckel hat den studentischen Blick auf das Projekt und Oliver Janoschka blickt auf verschiedene Strategien hinsichtlich DoOO an der Hochschule.
HOOU: Wie seid ihr auf das Konzept von Domain of One’s Own gestoßen?
Christian: In einer Virtually Connecting Session im Jahr 2015 hatte ich zum ersten Mal direkt Kontakt mit Jim Groom, er hat das Konzept an der University Mary Washington mit ins Leben gerufen. Über seinen Blog bin ich dann auch auf Domain of One’s Own gestoßen und habe begonnen zu überlegen, wie und wo so etwas auch in Deutschland seinen Platz finden könnte.
Katharina: Ich kann mich gar nicht genau daran erinnern, wann ich das erste Mal davon gelesen habe, vermutlich irgendwo auf Twitter. Als Christian dann in seinem Podcast „Feierabendbier Open Education“ mit Markus Deimann davon erzählte, dass er Materialien dazu übersetzen wolle und Unterstützung suche, habe ich mich dann gemeldet, zumal ich Erfahrung im Übersetzen habe.
HOOU: Seid ihr schon länger in der OER-Szene unterwegs?
Christian: Teil der Communities rund um OER und Openness bin ich seit etwa 2014, als wir an der Leuphana Digital School begannen uns auch mit anderen zu vernetzen, die offen und frei zugänglich im Netz Lernangebote machten. An der Digital School habe ich meinen Einstieg in das Feld gefunden, Online-Kurse entwickelt und die Materialien unter freie Lizenz veröffentlicht. Das war im Jahr 2012.
Katharina: Ich mache zwar schon lange E-Learning (seit 2011), habe den Einstieg in den Bereich Openness aber über Open Access gefunden, also den freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen. In dem Themenfeld setze ich seit 2017 Projekte um. Ich suche immer nach Wegen, diese beiden Aspekte von Openness zu verbinden, und denke, dass DoOO ein Weg dahin sein kann, da es ja auch ums Publizieren geht.
HOOU: Ihr sprecht darüber auch in der ersten Folge, aber verratet uns doch nochmal, inwieweit das Konzept DoOO mit Virginia Woolfs Room of One’s Own zusammenhängt.
Christian: Der Essay wird von Akteur:innen rund um DoOO oft zitiert. Das eigene Zimmer, das es – verkürzt umschrieben – auch Frauen ermöglichen sollte, große Literatur zu schreiben, wird auf das Internet übertragen. Das eigene Zimmer wird in diesem Bild zur eigenen Website, zur eigenen Domain, wo ich selbst über Anordnung, Inhalte, Konfiguration und damit Macht entscheide.
Katharina: Für mich ist dieses Schlagwort „of one’s own“ ein starkes Symbol für Selbstwirksamkeit und dafür, als eigenständige Person wahrgenommen zu werden, und ich glaube, das war auch einer der Aspekte, um die es Virginia Woolfe ging.
HOOU: Wo seht ihr die größten Herausforderungen in der Umsetzung an Hochschulen?
Christian: Ich glaube die größten Herausforderungen haben wir gut im Podcast umschrieben. Am wenigsten Gedanken mache ich mir um die Didaktik. Es gibt bereits viele, die mit DoOO arbeiten und ihre Erfahrungen teilen. Schwieriger wird es bei der Hochschule als Organisation, die Technik bereitstellt, Geld ausgibt und gleichzeitig Kontrolle abgibt. Vieles in der Online-Lehre ist darauf ausgerichtet, Lernen messbar und nachvollziehbar zu machen. Input und Output stehen dann in einem vermeintlichen Zusammenhang. Das ist bei DoOO anders.
Katharina: Ich habe festgestellt, dass es tatsächlich schon viele Leute gibt, die DoOO oder Aspekte davon in ihrer Lehre umsetzen, aber es vielleicht nicht so nennen, weil sie noch nicht davon gehört haben. Aber sie haben i. d. R. kaum technische und organisatorische Unterstützung von ihren Institutionen. Außerdem – darüber sprechen wir auch im Podcast – eignet sich DoOO sicherlich nicht für jede Form von Inhalt.
HOOU: Wie geht es nun für euch weiter?
Christian: Auch wenn ich inzwischen in einem anderen Bereich arbeite, bleibe ich dem Konzept verbunden. Auch in meinem neuen Job am Wissenschaftszentrum Berlin spielen die Prinzipien einer DoOO eine Rolle. Und vielleicht ergibt sich ja einmal eine Fortsetzung des Projekts, z.B. mit Erfahrungsberichten aus dem deutschsprachigen Raum. Spannend fand ich zum Beispiel, wie das Konzept von der Corporate Learning Community aufgenommen wurde, das war klasse.
Katharina: Ich habe ja mittlerweile auch vor allem mit anderen Themen zu tun, aber ich möchte auch gerne weiter für das Konzept werben und es bekannter machen. Ich bin sicher, dass sich dafür auch immer wieder Gelegenheiten anbieten werden.
Wir danken euch für die tolle Umsetzung des Projekts und wünschen euch alles Gute für die Zukunft.
08.11.2021 | Katrin Schröder
MobilCast: Biogene Kraftstoffe – Technologien und Regularien
von Daniel John (Technische Universität Hamburg)
Der Wissenschaftspodcast MobilCast hat die ersten beiden inhaltlichen Folgen zur Thematik der biogenen Kraftstoffe veröffentlicht. Biogene Kraftstoffe stellen den Status Quo der Verkehrswende dar. Der Großteil der Erneuerbaren Energien im Verkehrssektor wird aktuell durch Biodiesel oder Bioethanol bereitgestellt. Wir behandeln in der ersten Folge der biogenen Kraftstoffe die Technologien, die zur Bereitstellung in den Verkehrssektor verwendet werden. Hierbei wird zwischen konventionellen und fortschrittlichen biogenen Kraftstoffen unterschieden.
Anschließend behandeln wir in der zweiten Folge die Regularien, unter denen biogene Kraftstoffe, aktuell und auch zukünftig, bereitgestellt werden können. Hierbei wird die Konkurrenz zur Nahrungsmittelbereitstellung als auch die neue EU-Richtlinie (RED II) und deren Bedeutung für biogene Kraftstoffe diskutiert. Für beide Folgen hatten wir mit Ulf Neuling und Sebastian Timmerberg zwei profilierte Experten auf ihrer jeweiligen Themengebieten.
Die Podcast-Folgen sind über das Lernangebot auf der HOOU-Plattform oder über Spotify abrufbar. Über Feedback unter mobilcast@tuhh.de freuen wir uns sehr und greifen inhaltliche Fragen und Anregungen gerne in den kommenden Folgen zu den strombasierten Kraftstoffen auf.
03.11.2021 | Katrin Schröder
Projektabschluss Seeing CO2
Das Projekt Seeing CO2 steht für alle Grundwerte, die OER und Openness ausmachen. Stephan Gaerisch und Bernd Dinkel lernten sich direkt bei dem Hackathon Hacks & Tools im Februar 2020 kennen. Angetan von der Idee, gemeinsam ein Projekt umsetzen zu können, welches klimaschädliche Faktoren spielerisch visualisiert und damit die Lücke zwischen Theorie und echter Verinnerlichung von Wissen und Prozessen schließt, gründeten sie ein Projektteam. Sie entwickelten die Idee eines Lernangebots, mit dem Lehrkräfte ihren Schüler:innen die Themen Leistung, Energie, Emmissionsfaktoren und Berechnung der emittierten Menge CO2 beibringen und visualisieren können. Ein bisher einzigartiges Tool, welches Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und die Möglichkeiten der Digitalisierung sinnvoll verbindet.
Das Konzept wurde äußerst gelungen umgesetzt und das umfassende Endprodukt ist nun auf der HOOU-Plattform veröffentlicht worden.
HOOU@HAW: In eurem Antrag ging es vornehmlich um die Erstellung einer AR-Software zur Visualisierung von CO2 im Klasseraum. Was hat euch dazu veranlasst, die OER so viel umfangreicher zu gestalten?
Seeing CO2: Bei der Entwicklung der Lernaufgabe haben wir gesehen, dass das Thema in einen relevanten Kontext eingebettet werden muss, da es sonst zu einem Spielzeug verkommt.
Zudem sind wir in der Schule unterwegs, und da geht es auch darum, dass die Schüler_innen etwas lernen und dabei auch selbst zum Lernstoff beitragen sollen.
Daher haben wir die AR als belohnenden Abschluss am Ende einer Lernreihe platziert.
HOOU@HAW: Wie seid ihr dazu gekommen, Hacks&Tools zu besuchen? Hattet ihr vorher bereits von OER oder Openness in der Bildung gehört?
Stephan: Andrea Schlotfeld hat mich dazu eingeladen.
Bernd: Ich interessiere mich schon immer für Open Source Anwendungen und innovative Lernerfahrungen. Hacks&Tools hat mir die Gelegenheit geboten, diese beiden Themen mit der dringlichsten Herausforderung unserer Zeit zu verbinden. Mit unserem lernortunabhängigen Angebot möchten wir dazu beitragen, ein Bewusstsein für das Verständnis der Zusammenhänge des Klimawandels und der Reduktion der Treibhausgase in der Atmosphäre zu schaffen und zum Handeln anzuregen.
Die Zusammenarbeit mit Stephan und unserem Programmierer Giuseppe war dabei sehr inspirierend, wir hatten viel Spaß und konnten selbst einiges dazulernen.
HOOU@HAW: Hat euch die Pandemie vor Herausforderungen in der Umsetzung gestellt? Wenn ja, welche?
Seeing CO2: Eigentlich nein, da Stephan in Berlin, Bernd in Hamburg und der Giuseppe in Süddeutschland wohnt. So mussten wir sowieso die gesamte Kommunikation und die Projektmeetings online machen.
HOOU@HAW: Ihr konntet alle Ziele zeitlich und inhaltlich einhalten. Gab es etwas, was ihr rückblickend anders hättet machen wollen, oder euch überrascht hat?
Stephan: Nein, ich habe vor meinem Lehrerjob 20 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet und daher war der Ablauf ziemlich klar. Geholfen hat uns dabei, dass wir den richtigen Softwareentwickler einbinden konnten. Giuseppe kommt aus der Spieleentwicklung.
HOOU@HAW: Habt ihr für die Zukunft noch etwas mit Bezug zu eurer OER geplant und welche Lehrszenarien könnt ihr euch abseits des Klassenzimmers noch vorstellen?
Stephan: Gerne möchte ich die Software einmal bei uns an der Berufsschule am Tag der offenen Tür vorführen.
Bernd: Ich arbeite als Berater im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit, da gibt es sicher viele Möglichkeiten unser Tool einzusetzen und weiterzuentwickeln. Wir sind jetzt erstmal gespannt auf die Resonanz unserer Anwender und auch offen für Kooperationen und die Weiterentwicklung unseres Tools.
Vielen Dank für die gute und produktive Zusammenarbeit!
Ihr könnt das Lernangebot hier einsehen.
01.11.2021 | Katrin Schröder
Zwei MoGoLo-Lernangebote „Global Supply Chain, Logistics and Sustainability“ und „Conceptual System Model of Transport and Traffic“ veröffentlicht
Im Rahmen des Projektes MoGoLo (Mobility of Goods and Logistics Systems) wurden die ersten beiden englischsprachigen Lernangebote zu den Themen „Global Supply Chain, Logistics and Sustainability“ und „Conceptual System Model of Transport and Traffic“ veröffentlicht.
Die nachfolgende Grafik dient als Wegweiser durch die Lernangebote im MoGoLo-Themencluster.
Die ersten beiden Lernangebote geben einen ersten Einblick in das Themenfeld der Gütermobilität und Logistiksysteme (1. Lernangebot) und erläutern die methodischen Grundlagen des Systemmodells für Transport und Verkehr (2. Lernangebot). Die Lernangebote drei bis sieben folgen in ihrem Aufbau diesem Systemmodell und befassen sich jeweils mit unterschiedlichen Verkehrssystemen. Das Lernangebot drei gibt einen Überblick über das Verkehrssystem Straße, im vierten Lernangebot dreht sich alles um die Schiene. Anschließend geht es auf das Wasser. Nach dem Binnenschiff im fünften Lernangebot wird die Seeschifffahrt im sechsten Lernangebot beleuchtet. Den Abschluss bildet das Verkehrssystem Luft im siebten Lernangebot. Die Lernangebote drei bis sieben werden in den kommenden Wochen veröffentlicht und können unabhängig voneinander und in beliebiger Reihenfolge bearbeitet werden.
Das erste Lernangebot „Global Supply Chain, Logistics and Sustainability“ gibt einen Ausblick auf die kommenden Lernangebote und vermittelt für den Themenkomplex wichtiges Grundwissen. Dazu gehört neben logistikrelevanten Definitionen auch das Wissen über das Design einer Supply Chain. Ebenso wird in diesem Lernangebot näher auf die Umweltauswirkungen des Transportes sowie mögliche Strategien zur Reduzierung der negativen Auswirkungen eingegangen.
Da die Lernangebote drei bis sieben dem Aufbau des Systemmodells (siehe Abbildung) folgen, wird die Methodik dieses Modells im zweiten Lernangebot „Conceptual System Model of Transport and Traffic“ vorgestellt. Dabei werden die einzelnen Elemente des Systemmodells (grüne Kreise) sowie die Verbindungen zwischen den einzelnen Elementen (Verbindungslinien zwischen den Kreisen) näher beleuchtet.
Wir wünschen euch viel Spaß bei den ersten beiden Lernangeboten.
Euer Team von MoGoLo
12.10.2021 | Katrin Schröder
Green Hydrogen: Kapitel eins und zwei jetzt online!
Mögen die Differenzen im Hinblick auf die Strategie zur Eindämmung der Klimakrise noch so groß sein… Darauf, dass Grüner Wasserstoff in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung spielen muss, können sich fast alle – ob Akteure aus der Wirtschaft, Vertreter von Umweltverbänden oder Politiker der verschiedenen Parteien – einigen. Wer erfahren möchte, warum ausgerechnet das kleinste aller Moleküle als klimaneutraler Energieträger der Zukunft gilt, ist beim Lehrmodul „Green Hydrogen“ genau richtig.
Green Hydrogen in fünf Kapiteln
In dem Lernangebot erfährst du alles über die Erzeugung, Bereitstellung und Nutzung von Grünem Wasserstoff. Die ersten beiden Kapitel sind jetzt online.
Im ersten Kapitel geht es um den Hintergrund und die Motivation für die aktuellen Bestrebungen, Wasserstoff als nachhaltigen Energieträger der Zukunft einzusetzen. Du lernst zunächst, welchen Einfluss die Nutzung von fossilen Energieträgern wie zum Beispiel Braunkohle oder Erdöl auf das Klima hat. Im Anschluss wird erläutert, wie weit die notwendige Umstellung auf klimaneutrale, erneuerbare Energien bereits fortgeschritten ist, wo es noch Herausforderungen zu lösen gibt und welche Rolle Grüner Wasserstoff dabei spielen kann.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich dann mit der Herstellung von Wasserstoff. Du lernst, weshalb Wasserstoff als grau, grün oder blau bezeichnet wird, warum Grüner Wasserstoff im Fokus der öffentlichen Diskussion steht und wie dieser hergestellt wird.
Das Lehrmodul baut auf der gleichnamigen Webinar-Reihe auf, welche Anfang des Jahres gemeinsam von der HOOU und dem Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft der TU Hamburg durchgeführt wurde. Die Aufzeichnungen der Vorträge der Experten sind in das Modul eingebunden und ergänzen die Inhalte um interessante Einblicke aus Wissenschaft und Praxis.
Hier geht es zum Lernangebot »Green Hydrogen«.
06.10.2021 | Katrin Schröder
Wenn die Maschine besser ist als der Mensch, wofür ist der Mensch dann noch da?
Künstliche Intelligenz entdecken und verstehen – mit Lernangeboten der Hamburg Open Online University
Zwei neu veröffentlichte Lernangebote der Hamburg Open Online University (HOOU) bieten Einblicke und ein tieferes Verständnis über das Thema Künstliche Intelligenz (KI). Beide Angebote stehen kostenfrei auf der Online-Plattform www.hoou.de zur Verfügung und beantworten in verschiedenen Formaten entscheidende Fragen zu KI.
Das Lernangebot KISS* – KI für Schüler:innen und Studierende der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) ist als Produkt des HOOU Hackathons Hack & Tools im Februar 2020 entstanden.
KISS* bietet in 14 interaktiv gestalteten Online-Lerneinheiten einen weitgehend „mathematik-freien“ Einstieg in die Welt der Künstlichen Intelligenz für eine junge Zielgruppe. Darstellung und Erklärungen der Lerninhalte orientieren sich an der Erlebniswelt von Schüler:innen und Studierenden: Die Methoden der KI werden anhand von alltäglichen Beispielen wie Spotify, Netflix und Amazon erklärt und mit interaktiven Elementen sowie YouTube-Videos vertieft. Neben dem Verständnis der KI-Techniken geht es auch um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung von KI.
Die vom Computerlinguisten Werner Bogula realisierte Open Educational Resource (OER) steht unter hoou.de kostenlos zur allgemeinen Verfügung und kann von interessierten Selbstlerner:innen oder auch in geführten Lerngruppen vollständig oder auch in Teilen durchgearbeitet werden.
Werner Bogula: „Ich bedanke mich bei der HOOU für die Projektunterstützung, wodurch es möglich war, eine hochwertige kostenlose Einführung in die KI für die Allgemeinheit zu erstellen. Ein erster Einsatz mit Schülern ist bereits erfolgt und hat gezeigt, dass das Konzept sehr gut angenommen wird.“
Im Rahmen der Kooperation zwischen dem Artificial Intelligence Center Hamburg e.V. (ARIC), der Technischen Universität Hamburg (TUHH), der Multimedia Konto Hamburg gGmbH und der HOOU wurde Anfang September das neue Lernangebot Mein Weg zu KI auf der HOOU-Plattform veröffentlicht.
Das Lernangebot besteht aus einer Video- und Podcastreihe mit Akteur:innen aus der Hamburger Wirtschaft und Wissenschaft, welche zu verschiedenen KI-Themen arbeiten und forschen. Anhand der Videoporträts und der Podcastepisoden wird verdeutlicht, wie ihre Begeisterung für KI entstand, auf welchen unterschiedlichen Wegen sie ihr fachliches Wissen erlangt haben und welche Produkte sie mit KI erzeugen.
Lernanregungen zu jeder Podcastepisode geben Interessierten die Möglichkeit, ausgewählte Themen, Techniken und Medien aus den Interviews zu bearbeiten und aktiv nachzuvollziehen.
Axel Dürkop, Philosoph und wiss. Berater für technische Entwicklung und Konzeption der HOOU an der TUHH; Konzeption und Projektleitung:
„KI wird in vielen Berufen und Bereichen zunehmend nachgefragt und diskutiert. Mit unserer Reihe Mein Weg zu KI wollen wir zeigen, wie spannend diese Technologie ist und welche Herausforderungen für das Individuum und die Gesellschaft sie mit sich bringt. Wir denken, jede Person mit Interesse kann sich auf ihrem Weg dem Thema KI nähern. Das wollen wir durch die vielfältigen Bildungsbiographien unserer Interviewpartner:innen veranschaulichen.“
Pressekontakt
Lara Kranz
Referentin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
+49 (0)40 – 296 569 08 I kranz@hoou.de
Twitter: @HOOUHamburg
16.09.2021 | Katrin Schröder
Projektabschluss - Don't hate! Participate.
Wie kann partizipativ gegen Hass im Netz vorgegangen werden? Wie können schon Schüler:innen dahin geführt werden, Hass zu erkennen, sich zu schützen und zerstörerische Kräfte zu identifizieren?
Das Projekt „Don´t Hate! Participate.“ des gemeinnützigen Unternehmens MyGatekeeper hat dazu im Rahmen einer Förderung von der HOOU Hamburg ein Lernangebot entwickelt. Mit dem Lernangebot wird Lehrer:innen ermöglicht, ihren eigenen Aktionstag gegen Hass im Netz zu konzipieren und durchzuführen.
Das Team bestehend aus David Salim, Torben Mau, Marina Weisband und Dejan Mihajlović hat die vorhandenen Kompetenzen zusammengeworfen und selbst eine Lehrkräftefortbildung digital durchgeführt. Diese bildet die Grundlage für das Lernangebot. Aus zig verschiedenen Modulen können sich Lehrkräfte Bausteine raussuchen, um ihre eigene Fortbildung daraus zu konzipieren.
So gibt es die Möglichkeit Vorlagen zur Durchführung eines Aktionstag zu nutzen (von der Emailvorlage bis hin zu einer Auflistung von Tools oder einer Arbeitsmappe), Nutzende können aber auch etwas über Demokratiebildung in Zivilgesellschaften durch einen externen MOOC (Massive Open Online Course) lernen. Eine umfangreiche Materialsammlung dient als Basis, um mit Schüler:innen projektorientierte Lernangebote durchzuführen und dabei gemeinsame Ideen zu entwickeln, wie an der Schule mit diesen Themen umgegangen werden kann.
Hier gelangt ihr zum Lernangebot.
In diesem Podcast der im Januar 2021 aufgenommen wurde, erfahrt ihr von Torben Mau und David Salim etwas zur Motivation des Projekts und zur Entstehung des Ganzen.
HOOU: Ihr habt euch mit myGatekeeper auf die Förderung beworben. Hättet ihr auch ohne Hacks&Tools den Plan verfolgen wollen, die Konzepte zur Konferenz unter freien Lizenzen zu veröffentlichen?
myGatekeeper: Wir hatten im November 2019 unseren ersten „Don´t Hate! Participate.“ Aktionstag, mit knapp 150 Schüler:innen von verschiedenen Schulen, unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Kultusministers, durchgeführt. Die Veranstaltung war gut aber hatte uns viel Aufwand und Kraft gekostet. Gleichzeitig wurde uns schon in der Vorbereitung klar, dass die Dringlichkeit, solche Angebote an jeder Schule durchzuführen, immens war. Wir sahen uns nicht in der Lage, dies leisten zu können.
Die Chancen, die sich durch die Teilnahme an Hacks&Tools für uns ergeben haben, durch die großartigen Netzwerke (mit mehreren Leuten, die wir dort kennengelernt haben, setzen wir aktuell immer noch Projekte um), den Förderpreis und das breite Wissen, dass uns dadurch zugänglich wurde, sind unglaublich wertvoll. Die Teilnahme an der Werkstatt hat unsere Entwicklung sehr positiv beeinflusst.
HOOU: Ihr setzt euch aktiv und erfolgreich dafür ein, bereits in den Schulen Demokratiebildung und Medienkritik auf die Agenda zu setzen: Was denkt ihr, warum diese wichtigen Themen nicht regulär in den Lehrplänen vertreten sind?
myGatekeeper: Es gibt Versuche der curricularen Einbindung, z.B. durch den Fake News Schwerpunkt im Deutschunterricht in der Sekundarstufe I, Erlasse zur Verankerung von Demokratiebildung in der Schulkultur oder die Entwicklung von Orientierungsrahmen für Medienbildung von Schüler:innen, die Lehrkräften helfen sollen einen Rahmen zu schaffen, um medienbezogene Kompetenzen im Fachunterrichts zu fördern.
Das zentrale Problem ist, dass bisher zu wenige Menschen, auch zu wenige Lehrkräfte, verstanden haben, dass: „die Herausforderungen der Digitalität jenseits der Technologie liegen.“ Es geht nicht um Technik oder darum dieses oder jenes „Tool“ zu beherrschen, sondern es geht darum zu verstehen, dass wir uns aktuell in dem wohl größten Wandel der Menschheitsgeschichte befinden und die sich dabei vollziehende Leitmedientransformation den gesellschaftlichen Rahmen, Chancen und Herausforderungen, grundlegend verändert.
HOOU: Mit Torben Mau habt ihr in eurer gGmbH einen OER Experten. Welche Vorteile seht ihr in der Verbreitung von Materialien unter offenen Lizenzen und wie kann MyGatekeeper davon profitieren?
Wir sind der Überzeugung, dass das, was mit öffentlichen Mitteln finanziert wird, auch frei nutzbar sein sollte. Daher versuchen wir – wo immer dies für uns möglich ist – OER – Materialien zu produzieren. So ist neben dem HOOU-Material im letzten Jahr z.B. das digiLL-Lernmodul Die vernetzte Lehrkraft entstanden. Wir selbst profitieren in neuen Projekten davon, wenn wir auf bestehende OER-Materialien, die von uns oder von anderen erstellt worden sind, zurückgreifen und diese weiterentwickeln können. Das Rad muss ja nicht jedes Mal neu erfunden werden! Dank offener Lizenzen können wir in neuen Projekten auf bewährten Materialien rechtssicher aufbauen.
Nicht zuletzt haben Open Educational Ressources (OER) und Open Educational Practices (OEP) das Potential, Bildungsungleichheit zu verringern und partizipative und kollaborative Zugänge zu ermöglichen.
Wir danken euch für die tolle Projektzusammenarbeit und freuen uns über den Projektoutcome.
10.09.2021 | Katrin Schröder
Relaunch der Projekt-Website "Gesellschaftlich relevante Erkrankungen"
Wichtige medizinische Erkrankungen – einfach erklärt durch Expertinnen und Experten aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf!
Informiert Euch über das HOOU-Projekt „Gesellschaftlich relevante medizinische Erkrankungen“ auf unserer neu gestalteten und optimierten Projekt-Website.
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03.09.2021 | Katrin Schröder
HOOU talks – 16.09.2021 um 11 Uhr
Ein Live Gespräch auf YouTube @hoouhamburg
Gäste: Evelyn Linde, F3_kollektiv Thema: Machtkritische OER zu Flucht & Digitalisierung
Was sind Grenzen? Wann überqueren wir sie? Und welche Rolle spielt eigentlich das Smartphone auf der Flucht?
Antworten dazu, mehr zum HOOU Projekt Machtkritische OER zu Flucht & Digitalisierung und zur Arbeit des F3_kollektivs könnt ihr in unserem Live-Talk mit Evelyn am 16.09. auf YouTube erfahren.
Seid dabei, wir freuen uns!
30.08.2021 | Katrin Schröder
Projektabschluss ZUM - Deutsch Lernen
Die ZUM (Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e. V.) ist ein 1997 gegründeter Verein, der zum Ziel hat das World Wide Web als Lern- und Lehrhilfe zu nutzen und zunächst vor allem Materialien einzelner Autor:innen zum Download und zur kostenlosen Nutzung für unterrichtliche Zwecke zur Verfügung stellte. Seitdem hat sich das Angebot der ZUM immer stärker zu einer Plattform entwickelt, auf der in Wikis Materialien, Unterrichtsideen, Lernpfade etc. für zahlreiche Unterrichtsfächer und Themen kollaborativ entwickelt und (seit 2008) grundsätzlich unter OER-Bedingungen zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden.
Im Hackathon Hacks&Tools 2020 haben sich Karl-Otto Kirst und Ralf Klötzke zum Ziel gesetzt, die Konzeption von ZUM Deutsch Lernen, einer offenen Plattform für Deutsch als Fremdsprache (DaF) und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) weiterzuentwickeln und mit Inhalten zu füllen.
Dieses umfangreiche Wiki hilft Lernenden, die deutsche Sprache durch interaktive Übungen, Hilfe in grammatischen Fragen und der Bearbeitung von Lernpfaden zu erlernen.
Lehrende können ihren Unterricht mit Methoden und Materialien gestalten und haben die Möglichkeit, sich selber in Mikrofortbildungen weiterzubilden.
Die im Rahmen der Förderung durch die HOOU neu entstandenen Materialien reichen vom neuen ZUM-Logo und Icons über interaktive Erklärvideos bis zu Widgets, die die Einbindung von Padlet, Quizlet, Mentimeter und AnswerGarden in die von ZUM Deutsch Lernen genutzte MediaWiki-Plattform ermöglichen, von Mikrofortbildungen zum Selbstlernen über Materialien, die den Einstieg in die Arbeit mit dem Wiki erleichtern bis zu den neuen H5P-Inhaltstypen Image Hotspots ZUM Edition und Virtual Tour (360) ZUM Edition.
Wer noch nicht firm ist in H5P: Mit den H5P Inhaltstypen können eigene interaktive Übungen auf einfache Art und Weise erstellt werden, hier wird H5P einfach erklärt und mit Beispielformaten veranschaulicht.
„Von der öffentlichen Hand geförderte Lernmaterialien müssen offen lizenziert sein!“
Schmerlenbacher Appell, 2015
HOOU@HAW: Die ZUM ist von Anfang an eine Verfechterin von offenen Lizenzen. Was sind die größten Vorteile von OER in Hinblick auf Bildungsmaterialien aus eurer Sicht?
ZUM Deutsch Lernen: Die einfache und rechtssichere Weiterverwendung von Inhalten (Unterrichtsmaterialien und -ideen etc.) erleichtert die Übernahme und Weiterverwendung vorhandener Materialien und Medien enorm, insbesondere, wenn es darum geht, diese nicht nur im eigenen Unterricht zu verwenden, sondern auch weiterzugeben oder zu veröffentlichen, sei es unbearbeitet oder auch in überarbeiteter Form.
HOOU@HAW: Ihr kennt euch in der Szene aus. Was muss sich eurer Meinung nach noch ändern, damit OER noch bekannter werden?
ZUM Deutsch Lernen: Die Lizenzierung guter Inhalte auf zahlreichen Bildungsplattformen wird nach und nach diese Art der Lizenzierung bekannter und selbstverständlicher machen. Es sollte aber auch gerade für staatliche Stellen (insbesondere auch Kultusministerien und Landesbildungsserver) und mit öffentlichen Mitteln geförderte Projekte das selbstverständlich werden, was schon 2015 auf einem ZUM-Treffen von zahlreichen OER-Initiativen gefordert wurde: „Von der öffentlichen Hand geförderte Lernmaterialien müssen offen lizenziert sein!“ (Schmerlenbacher Appell)
HOOU@HAW: Hat euch die Pandemie vor Herausforderungen in der Umsetzung gestellt? Wenn ja, welche?
ZUM Deutsch Lernen: Ja. Denn wir hatten geplant, mit einer Kickoff-Veranstaltung zu starten, in der wesentliche Eckpunkte für die weitere Arbeit und Entwicklung festgelegt und Einiges bereits umgesetzt werden sollte. Und eine solche Präsenzveranstaltung hätte das Einbinden weiterer Personen erleichtert. Und das (bessere) gegenseitige Kennenlernen in einer solchen Veranstaltung hätte der Zusammenarbeit von Anfang deutlichen Schwung geben sollen.
So musste alles online (oder telefonisch) in zahllosen Mails, Video-Konferenzen bzw. bei der gemeinsamen Bearbeitung von Dokumenten u.a. geleistet werden. Dies ist letztlich gut gelungen, zumal dies ja auch gut zu unserem Projekt, der Erstellung und Weiterentwicklung einer Online-Plattform für digitale Angebote für Lehrende und Lernende, passt.
HOOU@HAW: Eure Projektmaterialien sind sehr umfangreich und divers geworden. Wo bekommt ihr die Inspiration für die Umsetzung her?
ZUM Deutsch Lernen: Aus unserer eigenen Arbeit, unserem Fachwissen und unserer Erfahrung mit Deutsch als Fremdsprache und als Zweitsprache sowie aus unseren Kenntnissen und der eigenen Praxis mit der Nutzung von digitalen Medien im Unterricht und in der Fortbildung. Ralf Klötzke war Deutsch-Lehrer in Ungarn, hat in mehreren Ländern in der Lehrer-Fortbildung gearbeitet und ist aktuell auch für das Goethe-Institut und andere Institutionen als Fortbildner tätig. Karl-Otto KIrst war 15 Jahre Lehrer für Deutsch als Fremdsprache im Ausland und ist seit Jahren im Bereich Deutsch als Zweitsprache aktiv. Beide sind aktive Mitglieder in der ZUM.
HOOU@HAW: Habt ihr in dieser Förderphase etwas zum Projektmanagement oder in Bezug auf OER gelernt?
ZUM Deutsch Lernen: Die für uns prägendste Erfahrung war wohl, dass durch die für uns erstmals mögliche Finanzierung wichtiger Entwicklungsschritte, in relativ kurzer Zeit deutlich mehr erreicht werden konnte als nur durch unseren eigenen ehrenamtlichen und unbezahlten Einsatz.
Äußerst erfreulich war für uns, dass immer wieder deutlich wurde, dass diejenigen, die für ZUM Deutsch Lernen Aufträge übernommen haben – und die letztlich von solchen Aufträgen ihren Lebensunterhalt finanzieren müssen – immer wieder durchblicken lassen haben, dass sie gerne bereit sind, ein günstiges Angebot abzugeben, da sie sie selbst die Idee der OER unterstützen.
Etwas gewöhnungsbedürftig waren für uns die Formalitäten bei der Beantragung und Abwicklung der einzelnen geförderten Teile unseres Projekt. Aber inzwischen wissen wir, wie entsprechende Anträge zu stellen, wie Angebote eingeholt werden können etc.
Über OER wussten wir schon viel. Aber inzwischen wissen wir auch, wie Autor:in und Förderer sinnvoll gemeinsam als Urheber genannt werden können.
HOOU@HAW: Die ZUM wird auch in Zukunft noch weiterwachsen. Habt ihr bereits neue OER-Projekte, die ihr plant?
ZUM Deutsch Lernen: Die ZUM, die ja von unbezahlter ehrenamtlicher Arbeit einer relativ kleinen Gruppe von Aktiven getragen wird, ist gerade dabei, ihr Angebot auf eher wenige, dafür aber qualitativ hochwertige Angebote zu konzentrieren. Insofern sind aktuell nicht unbedingt neue Projekte geplant, aber z. B. das sehr stark genutzte ZUMpad sowie die ZUM-Apps sollen noch verbessert werden. Wenn dies im Rahmen einer passenden Förderung beschleunigt oder vielleicht erst in manchen Punkten ermöglicht werden könnte, wäre dies wunderbar.
ZUM Deutsch Lernen soll weiterwachsen und natürlich auch noch besser werden. Auch dies könnte durch eine erneute Förderung deutlich beschleunigt und gleichfalls überhaupt erst ermöglicht werden.
HOOU@HAW: Wir danken euch für die tolle und spannende Zusammennarbeit.
ZUM Deutsch Lernen: Wir danken gleichfalls! Unsere Ansprechpartnerin, Dorothee Wagner, hat uns in vielen Punkten mit ihrer freundlichen und kompetenten Art sehr geholfen. Und auch der Kontakt zu allen anderen Beteiligten war sehr erfreulich und ermutigend.