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02.09.2024 | Katrin Schröder

Ausstellungseröffnung: Die Neue Frau – Wie Künstlerinnen und Gestalterinnen das Bild der Moderne prägten

Die Ausstellung Die Neue Frau präsentiert mehr als 50 Arbeiten und Archivmaterialien von 14 ausgewählten Künstlerinnen und Gestalterinnen, die ab 1907 an der Staatlichen Kunstgewerbeschule zu Hamburg, der Vorgängerinstitution der HFBK, studierten. Zu einer Zeit, in der Frauen der Zugang an vielen anderen Kunsthochschulen noch verwehrt war.

Alma de l’Aigle, Anni Albers, Marianne Amthor, Ruth Bessoudo, Elise Blumann, Jutta Bossard-Krull, Maya Chrusecz, Grete Gross, Elsbeth Köster, Alen Müller-Hellwig, Trude Petri, Marlene Poelzig, Hildi Schmidt-Heins, Sophie Taeuber-Arp

 

Einige von ihnen wurden international bekannt, andere dagegen blieben viele Jahre und Jahrzehnte von Museen, dem Kunstmarkt und der Öffentlichkeit übersehen. Erst seit einiger Zeit werden diese Leerstellen im Kanon der Kunstgeschichte aufgearbeitet. Auch die HFBK Hamburg widmet sich mit dieser Ausstellung einem Kapitel ihrer institutionellen Geschichte und will die teils noch heute vergessenen oder unbeachteten Künstlerinnen würdigen und ihnen die Aufmerksamkeit geben, die sie verdienen.

Neben künstlerischen Arbeiten, Designobjekten und Entwürfen aus Hamburger Museen oder Sammlungen waren auch zahlreiche internationale Leihgaben erforderlich, um die Künstlerinnen in den Ausstellungsräumen ihrer ehemaligen Hochschule zu präsentieren. Damit spiegelt die Ausstellung die bewegten Lebensläufe der Künstlerinnen anschaulich wieder: Die 1920er Jahre waren geprägt von avantgardistischen Ansätzen in einer kurzen Phase der Emanzipation und Freiheit. Dafür steht sinnbildlich auch der Ausstellungstitel Die Neue Frau. Diese Bezeichnung beschreibt eine moderne, unabhängige Frau, die traditionelle Geschlechterrollen und gesellschaftliche Erwartungen hinterfragte und veränderte. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde sie ab 1933 ebenso zum Feindbild erklärt, wie der Typus der unabhängigen Künstlerin selbst.

Einige der ausgestellten Künstlerinnen wurden durch die politischen Umstände ins Exil gezwungen, mussten Arbeiten zurücklassen und konnten ihre künstlerische Laufbahn nur noch eingeschränkt verfolgen. Doch nicht alle Künstlerinnen waren durch den Nationalsozialismus bedroht, einige waren auch Mitläuferinnen oder Unterstützerinnen des Regimes. Diese kritische Betrachtung der individuellen Lebenswege leistet neben der Ausstellung auch die digitale Publikation mit weiterführenden Texten, Biografien und Einblicken in die künstlerischen Arbeiten.

Kuratiert wurde die Ausstellung von Dr. Ina Jessen, kuratorisch unterstützt wurde sie von Anne Meerpohl M.A. Die Ausstellung wird großzügig gefördert von der Hubertus Wald Stiftung und der Karl H. Ditze-Stiftung.

Die digitale Publikation entstand in Zusammenarbeit mit Studierenden der Klasse Digitale Grafik der HFBK Hamburg und der HOOU: die-neue-frau.hfbk.net (Mitte September online)

Wann
19.09.2024, 19:00 Uhr - 19.09.2024, 21:00 Uhr
Wo
ICAT der HFBK Hamburg
Lerchenfeld 2a
22081 Hamburg
Veranstaltet von
Anmeldung
Laufzeit der Ausstellung: 20. September bis 27. Oktober 2024, täglich außer montags, 14-19 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr.
Teilnahmevoraussetzungen
Dokumentation der Veranstaltung
Eintritt:
kostenfrei