08.09.2023 | Meena Stavesand
Workshop: Mit dieser Box könnt ihr Sonnenenergie selbst nutzen
Im Sommer gibt es mehr, im Winter weniger, aber dennoch ist sie eine wertvolle nachhaltige Energieressource: die Sonnenenergie. Am 16. September zeigt Michel Langhammer in einem Workshop, wie ihr eine Solar Box selbst bauen könnt – für die Eigennutzung.
Der weltweite Bedarf an sauberer Energie hat dazu geführt, dass die Energiegewinnung aus der Sonne eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Energiezukunft spielt. Darum greifen die zweiten WATTwanderungen in Hamburg diese erneuerbare Energie auf und organisieren drei spannende Veranstaltungen. So gibt es
- eine Radtour, die einen stadtteilübergreifenden Energiekreislauf zeigen soll, mit anschließendem nachhaltig produzierten Essen am Freitag, 8. September,
- einen kurzweiligen und niederschwelligen Workshop am Samstag, 16. September, über die Libre Solar Box,
- ein Open-Air-Kino mit dem Namen KinoSOLAR am Freitag, 22. September, und am Samstag, 23. September, das durch Solarenergie ermöglicht wird.
Mehr über die Radtour erfahrt ihr in unserem Interview mit Veranstalter Axel Dürkopp. Zum Open-Air-Kino folgt zeitnah ein Porträt des KulturEnergieBunkers im Hamburger Stadtteil Altona, der eine zentrale Rolle bei den zweiten WATTwanderungen spielt. Denn auch der Workshop von Michel Langhammer findet in der Schomburgstraße 6 in Altona statt. Am Samstag, 16. September, zeigt der Elektrotechnik-Ingenieur die Bestandteile einer mobilen Solaranlage. Was man damit machen kann und wie der Workshop abläuft, haben wir Michel in einem Interview gefragt.
Michel, kleine Balkonkraftwerke, die Sonnenenergie zum Eigenbedarf nutzbar machen, gibt es mittlerweile auch bei großen Discountern zu kaufen. Kann man die Libre Solar Box damit vergleichen?
Michel Langhammer: Vom Prinzip her schon. Denn die Libre Solar Box ist zur Eigennutzung gedacht. Du kannst dir die Box wie eine große Powerbank vorstellen, mit der du unterwegs dein Smartphone auflädst. Unsere Box hat allerdings mehr Leistung – wir können damit einen Laptop aufladen oder auch einen kleinen Kühlschrank betreiben.
Das klingt sehr spannend, aber auch kompliziert. Kann ich ohne Wissensvorkenntnisse am Workshop teilnehmen?
Michel: Unbedingt. Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber das Interesse am Thema. Begriffe wie Volt und Watt sollten einen nicht erschrecken, wenn man am Workshop teilnimmt. Es ist ein technisches Thema, das wir aber so niederschwellig wie möglich gestalten. Dazu „hacken“ wir die Box. Das heißt: Wir bauen sie gemeinsam im Team auseinander und erklären dabei die Funktionsweise. Wir schauen uns also das Innere genau an – die Batterie, die Stecker, die Elektronik – alles, was dazugehört. Dann bauen wir die Box wieder zusammen, um auch dies für alle verständlich zu machen.
Kann ich danach meine eigene Box bauen?
Michel: Theoretisch ja. Allerdings braucht es für den Bau besondere Geräte und Werkzeug, die nicht jeder zu Hause hat. Dafür gibt es aber die Offenen Werkstätten in Hamburg, die etwa bei Fab City Hamburg in einer Map aufgelistet sind. Alles, was wir in dem Workshop machen, unterliegt dem Prinzip der Open-Source-Hardware bzw. Offenen Technologie. Wir teilen unser Wissen mit allen, die es wiederum mit anderen teilen können, damit immer mehr Menschen diese Technologie verstehen. Das ist ja auch das Prinzip der HOOU – dort findet sich auch ein Lernangebot, das die technische Dokumentation der Libre Solar Box zeigt. Wer den Workshop besucht hat, kann dort alles noch einmal in Ruhe nachlesen.
Und wer ist der Mensch hinter dem Workshop?
Michel: Die Idee zu dem Workshop ist mit der HOOU entstanden. Als Masterstudent der HAW im Bereich Elektrotechnik und Automatisierung hatte ich die Möglichkeit, ein Projekt einzureichen – das war das Lernangebot zur Libre Solar Box. Mir gefiel die Idee der Offenen Bildung auf Anhieb. Darum habe ich mich dafür engagiert und bin bis heute dabei geblieben. Ich bin aktuell wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Helmut-Schmidt-Universität und promoviere zu Open-Source-Hardware. Ich freue mich, dass ich mein Wissen am 16. September an andere weitergeben kann.
Wer sich für den Workshop interessiert, kann sich hier anmelden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt – es gibt zwölf Plätze.