Thema: Mensch & Kultur

09.09.2025 | Christian Friedrich
Simone Buchholz



Nicola Wessinghage spricht mit der Autorin Simone Buchholz darüber, wie sie das Schreiben gelernt hat, in welchen Routinen sie am besten schreiben kann, über ihr Verhältnis zu Mathe und Naturwissenschaften und darüber, was Schiffe und der menschliche Körper beim Kraulschwimmen gemeinsam haben. Außerdem: Simone Buchholz findet heraus, welchem Extremophil sie am ähnlichsten ist.
Alles zur HOOU Podcast-Nacht auf der Website der HOOU
Simone Bucholz
Website: simonebuchholz.com
Bluesky: @ohneklippo.bsky.social
Lernangebote der HOOU
Mathe
MikiE – Mikroben im Einsatz
Schiffe begreifen
Podcasts mit Simone Buchholz
„Dichtung und Wahrheit“ (Suhrkamp-Verlag, 9. März 2023)
„Das Lesen der Anderen“ (Christian Möller, 2. März 2021)
Bücher über das Schreiben
Robert McKee: Story. Die Prinzipien des Drehbuchschreibens.
Aus dem Amerikanischen von Eva Brückner-Tuckwiller und Josef Zobel.
Alexander Verlag Berlin, 2000.
James Wood: Die Kunst des Erzählens.
Rowohlt, Berlin 2013.
Aktuelle Lektüre
Michael Ebmeyer, Robert Schappert: Revolte. Zur Aktualität einer Idee.
Carl Auer Verlag, Heidelberg, 2025.
(Stand: Juni, Aufnahmezeitpunkt)
Foto: Gerald von Foris
Credits
Moderation: Nicola Wessinghage und Christian Friedrich
Musik: Jakob Kopczynski
Produktion: Christian Friedrich
Die Angebote zum Selbstlernen auf der Online-Plattform der Hamburg Open Online University stehen allen Interessierten frei zur Verfügung.
Um unsere Lernangebote zu nutzen, brauchst du weder zu studieren noch bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Schau einfach online vorbei. Unsere Internetadresse ist www.hoou.de
Feedback, Anregungen und Kommentare zum Podcast erreichen uns per E-Mail unter waswillstduwissen@haw-hamburg.de

13.08.2025 | dorothee.schielein@tuhh.de
Warum denken wir in Schubladen?
Melanie Bock spricht mit Kirstin Hahne, die Managerin für Diversity, Equity & Belonging sowie Businesscoach und Trainerin im Diversity Kontext ist. https://www.kirstin-hahne.de
Unser Gehirn prozessiert Unmengen von Daten jede Sekunde. Um diese Flut zu verarbeiten, laufen viele gedankliche Prozesse automatisch ab – es kommt zu Kategorisierungen, die unbewusst unser Denken steuern und dazu führen, dass wir Situationen und Menschen in Schubladen stecken. Im folgenden Podcast wird der Begriff Diversity, Equity und Inclusion näher definiert und offen und „ohne Finger zeigen“ darüber gesprochen, warum es uns schwerfällt, alle Menschen gleich zu behandeln und wie wir selber ein Bewusstsein entwickeln können, Anderen ein Gefühl von Inklusion zu vermitteln.
Der Selbsttest
Du möchtest selbst testen, wie unbewusste Voreingenommenheit funktioniert? Dann nimm am IAT (Implicit Association Test) teil und erfahre, zu welchen Assoziationen unser Gehirn neigt.

16.06.2025 | Katrin Schröder
Life After Art School: Julia Riedler
Die erste Gästin von Life After Art School ist die Schauspielerin Julia Riedler. Anne und Cornelius fragen sie, was sie im Studium gelernt und nicht gelernt hat. Es geht ums Verlernen, ums Aufbegehren und die Kraft, die es braucht, um sich von den Erwartungen und Konventionen zu befreien, die an Schauspieler*innen herangetragen werden. Julia berichtet davon, wie sie sich das Wissen selber aneignen musste, das sie für ihre künstlerische Arbeit braucht. Ein entscheidender Moment war, als sie sich im Studium mit anderen Kommiliton*innen zu einem Kollektiv zusammen tat, in dem künstlerische Selbstbestimmung und solidarische Prinzipien wichtiger waren, als die Präsentation der eigenen Brillanz. Die Kraft dieser künstlerischen Emanzipation entwickelte sie mit verschiedenen Menschen weiter, unter anderem in der engen Zusammenarbeit mit der Regisseurin Leonie Böhm.
Hamburger Poetikvorlesung
Julia Riedler
https://www.youtube.com/watch?v=PUJvdhQksvQ
Boy-Gobert-Preis
https://koerber-stiftung.de/projekte/boy-gobert-preis/
MS DOCKVILLE – Festival für Kunst und Musik
https://msdockville.de/
cobratheater.cobra
https://www.instagram.com/cobratheater.cobra/
Hamlet
Erste Regiearbeit Julia Riedler
https://theater-freiburg.de/de_DE/programm/hamlet.1378687

10.06.2025 | Christian Friedrich
Hamburg, was willst du wissen? Georgios Souleidis



Über Schach, Nudging, Ernährung, KI Tools und Social Media.
Georgios Souleidis kennen die meisten als „The Big Greek“, den Namen seines YouTube Kanals, den er knapp vor der Corona-Pandemie startete. Inzwischen hat er über 160.000 Abonnent:innen, streamed bei Twitch, hat einen Podcast und vieles mehr.
Links
Youtube: The Big Greek Highlights
Interview mit Georgios für den Schachgeflüster Podcast (2020)
Wikipedia: Regisseur Luis Buñuel
Wikipedia: Netflix-Serie Damengabit
Deutschlandfunk: Der eskalierte Streit zwischen Magnus Carlsen und Hans Niemann
Wikipedia: Anya Taylor-Joy, Darstellerin der Hauptrolle in Damengambit
Wikipedia: Schach-Großemeisterin Judit Polgár
Hamburger Schachklub Mädchenschachtag
Mädchenschachcamp der Deutschen Schachjugend
Wikipedia: Starcraft Computerspiel
Wikipedia: Mephisto Schachcomputer
Wikipedia: Kasparov vs. Deep Blue
10 modern feats of automation that were just humans in disguise
Lernangebote
HOOU Lernangebot: Nudging in der Ernährung
HOOU Lernangebot: KI Tools kurz erklärt! So verwendest du ChatGPT, Leonardo.AI & Co.
HOOU Lernangebot: Wie nutzen Jugendliche Social Media und andere Medien?
Credits
Moderation: Nicola Wessinghage und Christian Friedrich
Musik: Jakob Kopczynski
Produktion: Christian Friedrich
Die Angebote zum Selbstlernen auf der Online-Plattform der Hamburg Open Online University stehen allen Interessierten frei zur Verfügung.
Um unsere Lernangebote zu nutzen, brauchst du weder zu studieren noch bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Schau einfach online vorbei. Unsere Internetadresse ist www.hoou.de
Feedback, Anregungen und Kommentare zum Podcast erreichen uns per E-Mail unter waswillstduwissen@haw-hamburg.de

16.05.2025 | Katrin Schröder
Life After Art School - Prolog
Für den Podcast “Life After Art School” treffen Anne Meerpohl, Cornelius Puschke und Nora Sternfeld Menschen, die an einer Kunsthochschule studiert haben und fragen, wie sie leben und arbeiten. Jeden Monat erscheint eine neue Folge von “Life After Art School” mit Gesprächspartner*innen, die in Hamburg wohnen oder studiert haben.
In der ersten Folge besprechen sie, unter welchen ökonomischen Umständen das Leben nach der Kunsthochschule stattfindet und was das mit der Organisation des künstlerischen Studiums insgesamt zu tun hat. Ist es sinnvoll, Tipps und Ratschläge zu geben oder besteht der Sinn eines künstlerischen Werdegangs nicht genau darin, sich von Regeln und Zwängen zu emanzipieren? Zuerst braucht es nämlich Mut und Kraft, um die großen, schweren Türen von Kunsthochschulen und Kunstinstitutionen aufzustemmen.
Links
Hochschule für Musik und Theater Hamburg
https://www.hfmt-hamburg.de
Hochschule für Bildende Kunst Hamburg
https://www.hfbk-hamburg.de/de/

29.04.2025 | Christian Friedrich
Neuer Podcast: Hamburg, was willst du wissen?


Das Team von Hamburg hOERt ein HOOU meldet sich noch einmal, um auf einen neuen Podcast aufmerksam zu machen:
In Hamburg, was willst du wissen? sprechen Nicola Wessinghage und Christian Friedrich mit bekannten Menschen aus Hamburg darüber, was sie wirklich interessiert, was sie lernen und wissen wollen. Sie haben sich in Film, Sport, Literatur und anderen Bereichen einen Namen gemacht – und verraten nun, welcher Weg sie dahin geführt hat, wo sie auch anders hätten abbiegen können.
Wir würden uns freuen, wenn ihr auch in unseren neuen Podcast der Hamburg Open Online University reinhört. Folgt uns direkt dort, wo ihr Podcasts hört, oder auch bei Instagram und bei Mastodon.
Unsere Website: https://www.hamburgwaswillstduwissen.de
Abonniere Hamburg, was willst Du wissen?
Feedback, Anregungen und Kommentare zum neuen Podcast erreichen uns per E-Mail unter waswillstduwissen@haw-hamburg.de

08.04.2025 | Katrin Schröder
Hamburg, was willst du wissen? Maya Lindholm


Christian Friedrich im Gespräch mit Maya Lindholm
„Mit Training und mit Lernen kann man Dinge erreichen, und das ist auch für das Selbstbewusstsein enorm gewinnbringend“, sagt Maya Lindholm, die sehr viel erreicht hat: Sie hat vier Teilnahmen bei den Paralympischen Spielen verbucht, einmal die Gold- und einmal die Silbermedaille erreicht, und ihren Sport geprägt. Sie ist Empfängerin des Silbernen Lorbeerblatts, steht mehrfach im Goldenen Buch der Stadt Hamburg, arbeitet als Ergotherapeutin und war schon immer hier, in Hamburg.
Im Gespräch mit Christian Friedrich ging es um ihren Sport, ihren Beruf, um Mobilität in der Stadt und beim Reisen, um mentale Stärke und auch um Schmerz.
Maya im Interview bei GQ (2024)
Maya im Interview beim Abendblatt (2013)
Lernangebote der HOOU in dieser Folge
Lernangebot: Mobilität findet Stadt
Lernangebot: Mentales Training
Credits
Moderation: Nicola Wessinghage und Christian Friedrich
Musik: Jakob Kopczynski
Produktion: Christian Friedrich
Die Angebote zum Selbstlernen auf der Online-Plattform der Hamburg Open Online University stehen allen Interessierten frei zur Verfügung.
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Hamburg, was willst du wissen? bei Instagram
Hamburg, was willst du wissen? bei Mastodon
Foto Maya Lindholm: Steffi Wunderl

11.03.2025 | Katrin Schröder
Hamburg, was willst du wissen? Jan Müller


„Dass man wirklich etwas bewegt hat, ist ja eigentlich nur eine Illusion, wenn man das Ganze betrachtet“, sagt Jan Müller, Podcaster, Autor und Bassist der Band Tocotronic. Befragt von Nicola Wessinghage, spricht Jan in dieser Folge über die Entstehung seines Podcasts Reflektor, seine Beziehung zur Stadt Hamburg, über Kunst und Aktivismus. Aber auch über Joghurt, Science-Fiction und das Rätsel der Unendlichkeit.
Shownotes
Website der Band Tocotronic
Jan Müller, Reflektor Podcast
Nicolas Semak, Podcast Elementarfragen
Jan Müller, Rasmus Engler: Vorglühen. Berlin, Ullstein Buchverlage 2022
This Band is Tocotronic – ARD Podcast mit neun Folgen zum 30jährigen Bestehen der Band in 2023
The End – der Podcast auf Leben und Tod, Jan Müller (Tocotronic) „Ich bin nicht einverstanden mit dem Tod“, 2021, Gespräch mit Eric Wrede
Neues aus der Opiumhölle, Podcast der Hamburger Band „Der Bürgermeister der Nacht“, Folge 43, September 2024
Initiative Save Social
Esther Bejarano im Reflektor Podcast, Dezember 2019
Lernangebote der HOOU in dieser Folge
Die Schule der Folgenlosigkeit, Hochschule für bildende Künste Hamburg
Das Rätsel der Unendlichkeit, Technische Universität Hamburg
SciFiVisions, Technische Universität Hamburg & HafenCity Universität Hamburg
Foto Jan Müller: Michael Peterson
Credits
Moderation: Nicola Wessinghage und Christian Friedrich
Musik: Jakob Kopczynski
Produktion: Christian Friedrich
Die Angebote zum Selbstlernen auf der Online-Plattform der Hamburg Open Online University stehen allen Interessierten frei zur Verfügung.
Um unsere Lernangebote zu nutzen, brauchst du weder zu studieren noch bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Schau einfach online vorbei. Unsere Internetadresse ist www.hoou.de
Feedback, Anregungen und Kommentare zum Podcast erreichen uns per E-Mail unter waswillstduwissen@haw-hamburg.de

19.02.2025 | dorothee.schielein@tuhh.de
4227.10: Lars Schmeink – Zukunft neu denken
Wie können wir uns andere Welten, andere Formen des Miteinanders, des Lernens und Arbeitens vorstellen? Diesen Fragen geht der Science-Fiction- und Fantastikforscher Dr. Lars Schmeink nach. In der HOOU hat er von 2018 bis 2020 die Projekte “SciFiVisions” und “Zukunft | Gesellschaft | Technologie” entwickelt und umgesetzt, letzteres zusammen mit Axel Dürkop, der auch das Gespräch geführt hat.

Foto: Stephan Dublasky

Bild: StockSnap / Pixabay
29.01.2025 | Meena Stavesand
Interkulturelle Kommunikation: Was einen Menschen prägt, beeinflusst seine Handlungen
Eine ausgestreckte Hand zum Gruß, aber das Gegenüber winkt nur kurz. Verwirrung auf beiden Seiten. Was passiert hier? Wie gehe ich mit der Situation um? Mit solchen Fragen befasst sich die interkulturelle Kommunikation. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff? Und wie lässt sich der Umgang mit kulturellen Unterschieden lernen?
An der HAW Hamburg hat ein interdisziplinäres Team aus Expertinnen und Experten drei digitale Lerneinheiten entwickelt, sogenannte Eduboxes. Sie enthalten Lehr- und Lernmaterialien zu Themen der Interkulturellen Kommunikation, die digital verfügbar und flexibel einsetzbar sind. Diese Materialien sollen dabei unterstützen, Kompetenzen zu entwickeln um die Herausforderungen einer vernetzten und sich schnell verändernden Welt gut zu bewältigen und als Chance wahrnehmen zu können.
Im Interview erklärt Prof. Dr. Adelheid Iken, warum es bei der Interkulturellen Kommunikation nicht um pauschale Zuschreibungen wie „der Spanier“ oder „die Chinesin“ geht, sondern um individuelles, gegenseitiges Verständnis und dem Aushandeln gemeinsamer Handlungsroutinen. Und sie erläutert, wie interkulturelle Kompetenz dazu beitragen kann, die Herausforderungen von virtuellen internationalen Teams zu bewältigen.
Was ist interkulturelle Kommunikation?
Prof. Dr. Adelheid Iken: Das Wort Kommunikation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Mitteilung, Austausch und Übertragung. Das „Inter“ steht für „zwischen“ – zwischen Menschen, zwischen Personen. Es geht also um Interaktionen in ganz unterschiedlichen Lebens-, Alltags- und Berufskontexten.
Die Kultur kommt als dritter Aspekt hinzu: Jeder wird durch die Zugehörigkeit zu ganz unterschiedlichen Gruppen und Lebenswelten geprägt. Da geht es beispielsweise um die die Familie, das Umfeld, in dem eine Person aufwächst, den Beruf und den Sportclub in dem jemand Mitglied ist. , Die Interkulturelle Kommunikation bezieht sich auf die Prozesse, die zwischen Personen stattfinden, die über unterschiedliche Gruppenzugehörigkeiten verfügen.
Uns geht es daher nicht um „den Griechen“ oder „den Spanier“, der sich in einer bestimmten Weise verhält – das wäre zu pauschalisierend und verallgemeinernd. In der Interaktion beschäftigen wir uns mit dem Individuum, mit der Person, die uns gegenübersitzt.

Oft gehen wir davon aus, dass unsere Art sich zu verhalten die richtige ist. In der Zusammenarbeit mit anderen merken wir dann: Es gibt verschiedene Wege zum Ziel. Für den gemeinsamen Erfolg ist dann die Verständigung und das Aushandeln von wichtig.Prof. Dr. Adelheid Iken
Können Sie das anhand eines Beispiels aus dem Alltag erklären?
Prof. Dr. Adelheid Iken: An der Hochschule treffen sich zwei Menschen zum ersten Mal. Eine Person streckt die Hand zum Handschlag aus, die andere winkt nur kurz. Das sind zwei unterschiedliche Begrüßungsrituale, und das kann verwirren – besonders wenn man seit 20 Jahren an der Hochschule ist und eine bestimmte Form der Begrüßung gewohnt ist.
Eine solche Situation lässt sich schnell erklären und häufig auch klären. Hier fehlt offensichtlich das Verständnis darüber, was an der Hochschule als ‚normal‘ wahrgenommen wird und es gilt, eine gemeinsame Handlungsroutine zu entwickeln.
Komplexer wird es bei der Zusammenarbeit in interkulturellen Teams oder der Arbeit an gemeinsamen Projekten. Hier kann es Verwirrungen oder Irritationen geben, weil Teammitglieder ein unterschiedliches Verständnis von Zusammenarbeit haben, in der Art und Weise Kritik zu üben oder zu kommunizieren. Dann gilt es, innezuhalten, zu reflektieren, zu analysieren, Fragen zu stellen und offen für die Sichtweise des anderen zu sein.

Interkulturelle Kommunikation
...unterstützt Sie bei der Entwicklung von interkulturellen Kompetenzen, die in einer Reihe von beruflichen, sozialen und Arbeitszusammenhängen benötigt werden.
Wie kann ich lernen, mit solchen Situationen umzugehen?
Prof. Dr. Adelheid Iken: Es beginnt beispielsweise mit aktivem Zuhören und einem Perspektivwechsel. Man versetzt sich in die Situation des anderen und stellt Fragen. Das lässt sich lernen und wird ein Teil der eigenen Kompetenzen. Oft gehen wir davon aus, dass unsere Art sich zu verhalten die richtige ist. In der Zusammenarbeit mit anderen merken wir dann: Es gibt verschiedene Wege zum Ziel. Für den gemeinsamen Erfolg ist dann die Verständigung und das Aushandeln von wichtig.
Um ein einfaches Beispiel zu nennen. Ein Mitglied im Team gibt seinen oder ihren Arbeitsbeitrag immer erst in letzter Minute ab, was mich aber nervös macht, weil ich gerne frühzeitig alle Unterlagen zusammen haben möchte.
Anstatt direkte Kritik zu üben, hilft es Fragen zu stellen und gegenseitige Erwartungen zu klären. Das hilft meistens schon, eine gemeinsame Lösung zu finden. In diesem Fall könnte es sein, dass beide ein unterschiedliches Verständnis von Deadlines und den Arbeitsprozessen haben um eine mögliche Erklärung zu nennen.
Um diese Fähigkeit zu schulen, gibt es ein Lernangebot, das sich mit der interkulturellen Kommunikation beschäftigt. Sie haben dafür etwas Besonderes konzipiert: die Edubox. Was ist das?
Prof. Dr. Adelheid Iken: Edubox steht für Educational Boxes – virtuelle Boxen in denen Lehr- und Lernmaterialien zu finden sind die ganz unterschiedlich eingesetzt werden können und damit sowohl für Lernende als auch für Lehrende und Trainer genutzt werden können.
Die Box „Interkulturelle Kommunikation“ beispielsweise hat neun Lerneinheiten und es gibt sie auf Deutsch und auf Englisch. Sie enthält Texte, Fallbeispiele, Videos und Reflexionsfragen. Und es gibt die Möglichkeit, Learning Journals zu führen – eine Art Lerntagebuch, um das Erlernte zu dokumentieren.
Das Material der EduBox eignet sich für ein Selbststudium aber auch für den Unterricht als Flipped Classroom: Das Material wird vorab er- und bearbeitet. Im Unterricht folgen dann praktische Übungen.

Stell dir einen digitalen Werkzeugkasten fürs interkulturelle Lernen vor – das ist eine Edubox. Nach einer kurzen Einführung, die den Aufbau erklärt, geht es direkt los: Du findest eine übersichtliche Navigation durch alle Lerneinheiten. Jede Einheit verrät dir zu Beginn, was du dort lernen kannst. Dann folgt ein Mix aus Theorie, praktischen Beispielen, Übungen und Fragen zum Nachdenken. Das Besondere: Du entscheidest selbst, was dich interessiert. Kennst du ein Thema schon? Dann spring einfach zum nächsten. Am Ende jeder Einheit kannst du mit einer Übung testen, was hängen geblieben ist.
Welche weiteren Boxen gibt es?
Prof. Dr. Adelheid Iken: Neben der EduBox zur interkulturellen Kommunikation gibt es eine EduBox, bei der das Thema der Zusammenarbeit in virtuellen interkulturellen Teams im Zentrum steht. Dabei geht es um die besonderen Herausforderungen virtueller Zusammenarbeit und wie ich es schaffe, aus einer heterogenen Gruppe von Personen ein hoch effizientes virtuelles Team zu entwickeln.
Bei Design Thinking handelt es sich um ein agiles Werkzeug und ein Ansatz zur Bewältigung komplexer Herausforderungen. Es hilft Teams, reale Herausforderungen anzugehen und schnell von Ideen zu potenziellen Lösungen zu gelangen. Wie man Design Thinking nutzen kann, ist Inhalt der dritten EduBox.

Design Thinking
Are you looking for creative solutions to a challenge you’re facing? If so, the EduBox “Design Thinking” is for you! It helps you practice virtual collaboration in diverse teams using a step-by-step approach to Design Thinking.
Wie groß ist das Team, das diese Boxen entwickelt?
Prof. Dr. Adelheid Iken: Die Schreib-Teams umfassen meist fünf bis sechs Personen, beim Design Thinking waren es weniger. Unser interdisziplinäres Team besteht aus Expert:innen der Interkulturellen Kommunikation und des interkulturellen Managements, aber auch der Erwachsenenbildung und der Wirtschaftsinformatik, es sind Lehrende aus Hochschulen dabei, ebenso wie freie Trainer:innen und natürlich IT-Fachkräfte und Illustrator:innen.

Virtual Intercultural Teams
This course will help you identify and tackle the key challenges of working in virtual intercultural teams, while building the professional and social competencies needed to achieve higher performance as well as job satisfaction when working in virtual intercultural environments.
Wird es noch eine vierte Box geben oder was ist geplant?
Prof. Dr. Adelheid Iken: Eine vierte EduBox ist zurzeit nicht geplant, aber wir verstehen unsere Arbeit als fortlaufenden Prozess. Das digitale Format ermöglicht es uns, Feedback einzuarbeiten und die Inhalte weiterzuentwickeln. Zwischen der ersten und zweiten Version der Box Interkulturelle Kommunikation haben wir beispielsweise unser Kommunikationsmodell überarbeitet. Und wir haben für alle drei Boxen ein Trainerhandbuch entwickelt.
Im Augenblick ist es uns wichtig, unsere Boxen bekannter zu machen. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, alle EduBoxen in englischer Sprache zur Verfügung zu stellen, weil wir Interessierte weltweit ansprechen wollen und den globalen Austausch ermöglichen möchten Daran arbeiten wir.
Über Prof. Dr. Adelheid Iken
Studium an der Universität Hamburg und an der London School of Oriental and African Studies (Ethnologie, Soziologie, Politische Wissenschaften und Amharisch). Anschließend Ausbildung zur Landwirtin.
10-jährige Berufs- und Forschungstätigkeit insbesondere in Ländern Afrikas (u.a. Äthiopien, Sudan, Namibia) und in der Mongolei.
Dissertation über frauenzentrierte Haushalte in Südnamibia (Women-headed Households in Southern Namibia: Causes, Patterns and Consequences).
Von 2002 bis 2023 Professorin für Interkulturelle Kommunikation an der HAW Hamburg

Zum Reinhören
Wenn du gerne Podcasts hörst, haben wir zu dem Thema noch drei Episoden für dich – zu interkultureller Kommunikation, zu interkulturellen virtuellen Teams und zu Design Thinking.

On the benefits of using Design Thinking
In this episode Christian Friedrich will be talking to Erik Schumb, an expert agile coach with years of experience in Design Thinking, about the benefits of using Design Thinking.

Intercultural Communication with Rüdiger Weißbach
In this episode Christian Friedrich will be talking to Rüdiger Weißbach, Professor at the Hamburg University of Applied Sciences, about Meeting the challenges of virtual intercultural teams.

Intercultural Communication with Anna Volquardsen
In this episode Christian Friedrich will be talking to Anna Volquardsen, founder of DEARWORK on the current relevance of Intercultural Communication.